Uns wird nicht weiter mitgeteilt, wie viel Zeit zwischen den Ereignissen dieser beiden Sätze vergangen ist. Jedenfalls machte Matthäus eine Mahlzeit für „seinesgleichen". Viele Zöllner und Sünder kamen zu ihm, um bei ihm zu essen. Vielleicht war das sogar eine Tradition unter Zollbeamten, dass sie sich regelmäßig bei einem von ihnen zum Austausch trafen. Welcher Art die „Sünder" waren, wird hier nicht weiter erörtert. Jedenfalls handelte es sich um Menschen, mit denen die Pharisäer und Schriftgelehrten keinen Umgang pflegten. Bei Matthäus fanden sie Aufnahme.
Es fällt auf, dass Matthäus nicht wie andere Evangelisten von einem „großen Mahl" spricht. Er selbst hat schnell von der Demut seines Meisters gelernt und spricht nicht davon.
Matthäus spricht offenbar nur von dem Mahl, um den Widerstand der Pharisäer hervorscheinen zu lassen. Wie scheinheilig ist deren Frage: „Warum isst euer Lehrer mit den Zöllnern und Sündern?" Tatsächlich aß der Herr mit solchen aus den Zöllnern und Sündern, die bereit waren, ihr Leben dem Meister zu übergeben, die von Ihm Rettung erfahren wollten. Das ist auch heute noch zu bedenken, wenn man mit Ungläubigen außerhalb zum Beispiel der (verpflichtenden) Arbeitszeit zusammen sitzt: Entweder hat man eine Aufgabe, ihnen das Evangelium zu verkündigen, oder man praktiziert Gemeinschaft mit Ungläubigen, was im Widerspruch zu Gottes Wort steht (vgl. 2. Kor 6,15). Gott sieht das Herz an. Er sah in Matthäus und auch in den Sündern, die kamen, solche, die Ihm nachfolgen wollten. Sie waren kostbare Instrumente in der Hand Gottes. So berief Er sie in seinen Dienst.Quelle: bibelpraxis.de/a2299.html