Mehr Zeit für Kinder

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In einer repräsentativen Umfrage der Elternzeitschrift "Eltern family" und des Münchener Forschungsinstituts "Iconkids & Youth", die erstmals 2006 durchgeführt wurde, sind Fragen nach den Gedanken und Empfindungen von Kindern gestellt worden. 2011 wurden nun erneut 741 Kinder zwischen 6 und 12 Jahren befragt.

Über 90 Prozent finden, dass ihre Eltern die besten Eltern der Welt sind. Allerdings wünschen sich die meisten Kinder, dass ihre Eltern mehr Zeit mit ihnen verbringen (73 Prozent) und ihnen mehr zutrauen (67 Prozent). Bemerkenswerterweise fällt auf, dass heute mehr Kinder wütend oder traurig sind, ohne den Grund dafür nennen zu können. Und: Mehr Kinder fühlen sich manchmal allein.

Als Wunschliste geben die Kinder an:

  • 93 %: Gesundheit
  • 92 %: dass "bei uns nichts Schlimmes passiert"
  • 87 %: dass "die Reichen den Armen etwas geben"
  • 83 %: dass "alle Waffen auf der Welt vernichtet werden"

Kinder haben also einen ausgeprägten Wunsch nach Gesundheit und Geborgenheit.

Vor dem Hintergrund der aktuellen Erziehungs- und Krippen-/Betreuungsgelddebatte ist es interessant zu lesen, dass die Kinder wünschen, dass ihre Eltern mehr Zeit für sie haben. Dazu reicht es aber nicht, zu Hause zu sein. Es sagte einmal jemand: Wenn Eltern für ihre kleinen Kinder keine Zeit haben, haben große Kinder für ihre Eltern dann keine Zeit mehr. So wollen wir uns bewusst anspornen lassen, Zeit für die Kinder zu haben.

Es geht nicht darum, dass wir die Kreativabteilung unserer Kinder werden. Sie sollen sich auch selbst beschäftigen! Und zwar nicht nur am Computer und an der Play-Station. Aber wir sollen immer für sie da sein. Wenn sie zu uns kommen, sollten wir ein Ohr für sie haben, und zwar nicht nur eines von unseren beiden ... Und es ist wichtig, von uns aus auf die Kinder zuzugehen. Wir sind verantwortlich als Eltern, eine Brücke des Vertrauens zu bauen. Darüber können Kinder dann gehen. Wenn die Kinder kein Vertrauen zu uns haben, werden sie auch nicht mit ihren Fragen und Problemen zu uns kommen. Und wir werden keine Ahnung haben, wie es ihnen innerlich geht - auch geistlich. Auf einmal sind sie weg - und wir wundern uns, was da geschehen ist.

„Die Kinder sollen nicht für die Eltern Schätze sammeln, sondern die Eltern für die Kinder" (2. Kor 12,14) - das wollen wir uns merken.

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