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Der Herr Jesus hatte Matthäus am Zollhaus sitzen sehen und ihn in seine Nachfolge gerufen: „Folge mir nach!“ Matthäus war sofort bereit, auf den Ruf Jesu hin sein vergangenes Leben hinter sich zu lassen und dem Herrn entschieden nachzufolgen. Offenbar war bereits ein Werk Gottes an seinem Herzen geschehen.

Matthäus ist aber nicht damit zufrieden, persönlich hinter dem Herrn herzugehen. Es liegt ihm am Herzen, auch seinen ganzen Bekanntenkreis mit dieser einzigartigen Person bekanntzumachen. Darin ist er uns ein Vorbild. Denn er schämt sich seiner Bekehrung und seines Herrn nicht. Im Gegenteil: Alle in seiner Umgebung sollen das wissen. So wird sein Haus voll von Zöllnern und Sündern. Die Pharisäer aber neiden es Jesus, dass dieser so viele Anhänger hat. Diesen Neid drücken sie aber in einer Weise aus, die ihren Hochmut sichtbar macht: Wie kann man mit solch sündigen Menschen in einem Haus zusammen essen? – so ihre Worte.

Wer in Selbstgerechtigkeit wie die Pharisäer bei der Berufung Levis (Verse 9-13) vor Gott steht, muss lernen, dass es keine Gerechtigkeit im Menschen gibt. Alles ist reine Gnade – wir haben nicht den Hauch eines Verdienstes. Niemand kann sich etwas auf sich selbst einbilden – es ist nur Ruin vorhanden. „Denn durch die Gnade seid ihr errettet, mittels des Glaubens; und das nicht aus euch, Gottes Gabe ist es, nicht aus Werken, damit niemand sich rühme“ (Eph 2,8.9). Die Kranken, die Sünder, sind sich dessen bewusst. Die Starken und Gesunden meinen, Gnade nicht nötig zu haben. So stehen sie außerhalb des Bereichs der Gnade und werden nicht gerettet. Das heißt, sie gehen ewig verloren! Dabei gibt es niemand, der nicht Sünder wäre – wir alle brauchen einen Retter und die erlösende Gnade.

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