Ablasshandel ist wieder zurück

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Es ist seltsam, dass die katholische Kirche aus dem Desaster des Ablasshandels Johann Tetzels nichts gelernt hat. Dessen Ablässe waren ein wesentlicher Anlass für Martin Luther, seine Thesen zu formulieren und zu veröffentlichen. Immer wieder liest man in Verbindung mit Weltjugendtagen, dass der Vatikan Teilnehmern dieses Events einen vollkommenen Ablass ihrer zeitlichen Sündenstrafen schenkt.

Es ist zwar wahr, dass auch die Römisch-Katholische Kirche heute sagt, dass die Sündenvergebung im Blick auf die Ewigkeit nur Gott selbst in seiner Gnade schenken kann. Vielen Kirchenchristen aber bleibt diese Unterscheidung verborgen. Sie meinen, ewigen Strafen durch einen solchen Ablass entgehen zu können. Gottes Wort aber sagt ausdrücklich, dass durch Gesetzeswerke kein Mensch gerechtfertigt werden kann (Röm 3,20) – und diese Ablässe stellen nichts anderes als Gesetzeswerke dar. Wir müssen sie in jeder Hinsicht ablehnen.

Natürlich sollen wir einander vergeben (vgl. Eph 4,32). Aber das tun wir nicht, weil ein anderer etwas „tut“, zu einem Kirchentag geht, bestimmte Spenden leistet etc., sondern weil er ein Bekenntnis seiner Schuld ablegt, die er uns gegenüber auf sich geladen hat. Man kann keine Strafen abarbeiten – das ist eine Missachtung des Werkes Christi und eine Lästerung Gottes, der in seinem Wort vollkommen anders spricht.

Bis heute hat sich der Spruch gehalten: Sobald das Geld im Kasten klingt, die Seele aus dem Fegefeuer springt – von Johann Tetzel. Das Gegenteil ist wahr. Die Kirche hat mit diesen Ablasshandeln Menschen in ihre Gefangenschaft gebracht und ist mit dafür verantwortlich, dass Menschen um den Preis ihrer Seelen irren und verloren gehen. Daher haben wir als Christen den Auftrag, die Wahrheit des Wortes Gottes zu verbreiten: Wenn wir unsere Sünden bekennen, so ist Gott treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit. Der Glaube, das Bekenntnis und die innere Umkehr zu Gott, das zusammen ist das einzige Mittel der Bekehrung und führt zu Sündenvergebung. Die Grundlage dafür ist das Blut Christi, sein in den Tod gegebenes Leben.

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