Der Herr Jesus hatte davon gesprochen, dass nicht nur das Töten eines Menschen zur Folge hat, dass Gott einen Menschen bestrafen muss, sondern dass sogar Hassgefühle gegen seinen Bruder das ewige Gericht Gottes zur Folge haben.
Im Anschluss an diese Belehrung nennt Er das Beispiel unseres Bibelverses. Der Herr hat den damaligen materiellen Gottesdienst der Juden vor Augen, wir können die Belehrung aber auch auf unsere Zeit des geistlichen Gottesdienstes anwenden. Er zeigt uns, mit welcher Haltung wir in das Zusammenkommen des Gedächtnismahls gehen sollten. Können wir uns an keine Gelegenheit erinnern, in der ein Bruder etwas gegen uns hatte? Wie leicht geht man ohne Selbstgericht (1. Kor 11,28) in diese Zusammenkunft. Es verunehrt den Herrn, bringt wachsenden Bruderstreit und ich selbst verliere den Genuss des Friedens und der Gemeinschaft dieses Zusammenkommens. Wie viel würde sich ändern, wenn wir wieder neu anfingen, vor den Zusammenkünften unsere Verhältnisse untereinander in Ordnung zu bringen.
Wir müssen auch bedenken: Wenn wir schlechte Gedanken und Empfindungen über einen Bruder oder eine Schwester zulassen, können wir nicht erwarten, dass Gott Dank oder Anbetung von uns annimmt. Hass gegen den Bruder im Herzen zu haben, zugleich aber zu meinen, Gott wohlangenehme Danksagungen aussprechen zu können, ist in den Augen Gottes ein Gräuel. Wir haben zuerst unsere Beziehungen in Ordnung zu bringen und neue Gedanken der Liebe zu unseren Geschwistern entstehen zu lassen, bevor wir dem Herrn nahen können.
Quelle: bibelpraxis.de/a1854.html