Anregungen für Verlobte (62) – Abtreibung X

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Noch einmal zum Überblick: Ich habe das Thema Abtreibung in vier Abschnitte eingeteilt:

1. Was ist Abtreibung in den Augen Gottes? Was ist von dem Begriff zu halten?

2. Was kann einen dazu führen abzutreiben?

3. Alternativen zur Abtreibung

4. Was kann man machen, wenn man abgetrieben hat?

5. Was können wir als Hilfe solchen gegenüber tun, die abgetrieben haben?

Jetzt kommen wir also zu Punkt 5. Was können wir tun, um solchen zu helfen, die - durch welche Situation auch immer - in eine Notsituation gekommen sind und abgetrieben haben. Zuerst schauen wir uns einige Voraussetzungen an, um diesen Dienst tun zu können.

Die richtige Haltung I: Demut

Zunächst einmal geht es darum, dass man in der richtigen Haltung jemandem gegenübertritt, der gefallen ist. Man kann es von oben herab tun. Oder man kann es in einer Haltung der Demut tun, in dem Bewusstsein, dass man selbst nicht besser ist und dasselbe sündige Fleisch besitzt und in gleicher Weise fallen kann. Wir nehmen uns Paulus zum Vorbild: „dem Herrn dienend mit aller Demut und mit Tränen" (Apg 20,19).

Die richtige Haltung II: Sanftmut

Wir sollten uns auch bewusst sein, dass wir jemanden nur dann gewinnen können, wenn wir nicht in Schärfe, sondern in Sanftmut mit ihm handeln. Natürlich: Sünde ist Sünde. Aber unser Wunsch ist es, eine (junge) Frau und den dazugehörenden Mann zu gewinnen: „Bringt einen solchen wieder zurecht im Geist der Sanftmut, wobei du auf dich selbst siehst, dass nicht auch du versucht werdest" (Gal 6,1).

Die richtige Verfassung I: Geistlich sein

Natürlich wird niemand von sich behaupten, er sei geistlich. Dennoch ist ein solcher Hirtendienst der Seelsorge nur dann möglich, wenn man sich selbst nicht in Gefahr bringt und vor einem moralischen Fall steht. „Brüder, wenn auch ein Mensch von einem Fehltritt übereilt würde, so bringt ihr, die Geistlichen, einen solchen wieder zurecht im Geist der Sanftmut" (Gal 6,1). Wir wollen uns fragen, ob wir dazu von dem Herrn überhaupt benutzt werden könnten.

Die richtige Verfassung II: Vorbild sein

Nur dann, wenn man ein Leben führt, das in Übereinstimmung mit der Botschaft steht, die man weitergeben möchte, wird man „angehört" werden. Timotheus wird ermahnt: „Niemand verachte deine Jugend, sondern sei ein Vorbild der Gläubigen in Wort, in Wandel, in Liebe, in Glauben, in Reinheit" (1. Tim 4,12).

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