An siebter und letzter Stelle des ersten Teils der Glückseligpreisungen. Friedensstifter zu sein erfordert ständige Energie. Hier geht es nicht darum, Frieden mit Gott zu bekommen - das ist das Geschenk Gottes an einen Sünder, der Jesus Christus im Glauben annimmt. Es geht auch nicht darum, den Frieden Gottes zu genießen, wie Christus ihn auf seinem Lebensweg kannte, auch wenn beides letztlich Voraussetzung dafür ist, Friedensstifter zu sein. Es geht auch nicht darum, den Unfrieden in dieser Welt beiseite zu räumen. Dann wäre die Bergpredigt ein politisches Programm - das ist sie nicht. Es geht auch nicht darum, den Parteigeist zu geißeln, der immer wieder unter Gläubigen und sogar in ihrem Dienst für den Herrn (Phil 4) anzutreffen ist.
Nein, wer Frieden stiften möchte, muss ein geistlich gereiftes Urteilsvermögen besitzen. Er darf niemand sein, der seine eigene Meinung durchzusetzen sucht. Er benötigt viel Weisheit, in der rechten Situation das rechte Wort zu gebrauchen. Er muss durch die Liebe Gottes angetrieben werden. Er muss Barmherzigkeit den Streitenden gegenüber üben und es darf nicht sein Ziel sein, sich als Vermittler zwischen zerstrittenen Geschwistern zu profilieren. Wie segensreich sind die Schritte eines Friedensstifters! Er ist bekannt als jemand, der heilt, der zusammenführt, der verbindet, der zu Christus führt. Er tut dies, ohne gegen die praktische Gerechtigkeit zu verstoßen.
Wenn es auch nur die geringste Möglichkeit gibt, den Frieden Gottes in eine Situation hineinzubringen, dann sind es diese Friedensstifter, die durch ihre geistliche Gesinnung dazu fähig sind. Wenn sie keinen Weg dafür finden, warten sie auf Gott und seine Antwort. Es ist ein wunderbares Kennzeichen von Jüngern, wenn sie bekannt dafür sind, eine Spur des Friedens zu hinterlassen.
Quelle: bibelpraxis.de/a1813.html