Pavel war mehr als ein Penner

Lesezeit: 2 Min.

Die Rede ist von einem 33-jährigen Mann, der in Mannheim lebte. Vor dem Hauptbahnhof, um die Litfasssäule auf dem Willy-Brandt-Platz. Er ist einer von 18.000 Menschen in Deutschland, die obdachlos sind, also normalerweise kein Dach über dem Kopf haben. Neben 247.000 anderen Menschen, die auch als obdachlos gelten, aber in Wohnheimen unterkommen.

Oft handelt es sich um Menschen, die über Jahre schwarz arbeiten, irgendwann keine Jobs mehr finden und dann abrutschen, oft verbunden mit Alkohol. Nicht jeder dieser Menschen ist so kommunikativ wie Pavel. Er sprach mit den Leuten – und diese mit ihm. Er war bekannt – und doch unbekannt. Vielleicht wollte er keine Hilfe, vielleicht aber war auch keiner von uns da, der mal ein Ohr auch für solche Menschen hat.

Es ist eine Gefahr, dass entschieden lebende Christen nur Kontakte suchen in einem Milieu, das man vielleicht nicht als solches bezeichnen würde: Krawattenträger, Akademiker, ordentlich (aus)gebildete, gekleidete Menschen, usw. Aber es gibt mehr, die dieser Gruppe nicht angehören als umgekehrt. Ob wir den Bezug zur „Basis“, wie man schon mal sagt, verloren haben?

Ob Pavel auf das Angebot der guten Botschaft eingegangen wäre? Ich weiß es nicht. Aber er hat mit Menschen gesprochen. Haben wir mit ihm gesprochen?

„Tu das Werk eines Evangelisten“, sagt Paulus an Timotheus (2. Tim 4,5). Wie leicht entschuldigen wir uns damit, dass wir keine Evangelisten sind. Mag sein. Aber wollen wir die Menschen auf der Straße (alle) vor die Hunde gehen lassen?

Zur Zeit des Herrn waren es die Pharisäer, die nicht ansprechbar waren für den Herrn und seine Jünger. Aber die Zöllner und Sünder, die haben Ihm zugehört. Vielleicht gibt es davon auch welche in Deiner Stadt. Fast vor Deiner Haustür …

Beitrag teilen
Stichwörter

Verwandte Artikel

Soll man besser schweigen und Gottes Beurteilung nicht nennen? - Anmerkungen zum "Freiheitsindex Deutschland 2023" Manuel Seibel Jährlich wird seit etlichen Jahren der "Freiheitsindex Deutschland 2023" erhoben. Dieses Jahr stand er so tief wie noch nie zuvor. Menschen glauben nicht mehr daran, dass sie frei sind, das zu sagen, was sie sagen möchten. Auch unter Gläubigen ... Podcast anhören
Kretschmann: Ich kann die Welt nicht retten! Manuel Seibel Der grüne Ministerpräsident Baden-Württembergs, Winfried Kretschmann, sagte vor einiger Zeit: "Ich kann einen Beitrag leisten, aber retten kann ich die Welt nicht." Das zeugt von Besonnenheit und diese Demut sollte auch uns prägen. Nicht wir ... Podcast anhören
Rauchverbot in Neuseeland - der richtige Weg, Sünde zu überwinden? Manuel Seibel In Neuseeland soll ab nächstem Jahr verboten werden, Personen, die ab dem 1. Januar 2009 geboren worden sind, Tabak zu verkaufen. Ein interessanter Feldversuch. Den gab es schon 1400 Jahre lang. Was er bewirken kann? Podcast anhören
Micha – wer ist wie der HERR? Manuel Seibel Gott bewohnt ein unzugängliches Licht. Dennoch hat Er sich offenbart. Ob wir Ihn näher kennenlernen wollen? Artikel lesen
Bibelmuseum Wuppertal (Frühjahr 2023) Wir freuen uns, auch aus dem Werk des Herrn in Deutschland wieder berichten zu können. Das Bibelmuseum in Wuppertal ist eine gute Gelegenheit, Menschen mit dem Wort Gottes und dem Evangelium bekannt zu machen. Auch der große Schöpfungsbereich ... Artikel lesen
Der Vater versorgt die Vögel – wie viel mehr die Seinen Manuel Seibel "Seht hin auf die Vögel des Himmels, dass sie nicht säen noch ernten, noch in Scheunen sammeln, und euer himmlischer Vater ernährt sie doch. Seid ihr nicht viel vorzüglicher als sie?" (Mt 6,26) - eine kurze Andacht. Artikel lesen