EIN Mensch kann alles zerstören

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Die Lage

Das machte den ganzen Tag über Schlagzeilen. Ein kleiner Händler der französischen Großbank Société Générale hat ein Scheingeschäft nach dem anderen abschlossen, um fehlgelaufenen Geschäfte und Verluste zu kaschieren. Das ist ihm sehr lange gelungen, weil er die Kontrollmechanismen sehr gut kannte. Er hatte für die Kontrollabteilung längere Zeit gearbeitet. Jetzt machte er doch einen Fehler – und alles flog auf. Vor allem der Verlust von 5 Mrd. Euro – ein Riesenproblem. So kann ein Mann nicht nur die Reputation, sondern den Erfolg eines großen Hauses vernichten.

Im christlichen Bereich gibt es kein „Risikomanagement“. Wir sind auch keine Detektive, die im Untergrund arbeiten, um Bösem und Problemen auf die Spur zu kommen. Dennoch kann die in dem weltlichen Leben erlebte Krise auch unter Gläubigen aufkommen:

Beispiel 1: der kleine Fuchs

„Fangt uns die Füchse, die kleinen Füchse, welche die Weinberge verderben; denn unsere Weinberge sind in der Blüte!“ (Hld 2,15). Was passiert hier: Es gibt einen blühenden Weinberg. Aber da kommen auf einmal kleine Füchse, die in den Nächten der ersten Blüte im Jahr die Knospen wegfressen. Und auf einmal war der Weinberg blühend – er ist es nicht mehr.

So kann im Versammlungsleben (Gemeinde-, Kirchen-) ein einziger Bruder oder eine Schwester die ganze Atmosphäre zerstören. Ein Diotrephes (vgl. 3. Joh 9) genügt, um Brüder, denen der Herr Jesus eine Gabe anvertraut hat, zum Schweigen zu bringen. Ein Mann oder eine Frau, die ein böses, falsches Gerücht über einen Bruder oder eine Schwester bringt, kann deren gesamten Dienst zerstören, weil er nicht mehr angenommen wird. Ein Bruder oder eine Schwester kann dadurch, dass sie eine große Härte und Strenge fordert, die Liebe untereinander und die Gemeinschaft zum erliegen bringen. Es braucht manchmal nur einer Person dafür ...

Beispiel 2: die Sünde (eines Achan)

Ein zweites Beispiel: Ein Mann – Achan – hat das gesamte Leben des Volkes Israel durch seine Sünde negativ beeinflusst. Das Volk verlor den Kampf gegen Ai, weil dieser eine Mann eine schlimme sünde gegen Gott begangen und diese verheimlicht hat. Das kann man in Josua 7 nachlesen.

Wir wissen und können dankbar sein, dass es in der Regel nicht so weit kommt. Denn so schlimm jede einzelne Sünde in den Augen Gottes ist, so heißt das nicht, dass jedes Vergehen öffentlich bereinigt werden müsste. Aber manchmal wird gerade ein gravierendes Missachten des Wortes Gottes in meinem Leben zum Anlass, dass das Volk Gottes in meiner Umgebung darin gehindert wird, „weiter zu gehen“, geistlich zu wachsen. Denn der Geist Gottes muss uns dann erst mit der Sünde beschäftigen, damit diese bekannt wird. Schlimm, wenn ich selbst einmal das Volk Gottes aufhalte!

Wir wollen uns gegenseitig motivieren, auf den Herrn Jesus zu hören, und: „Und alles, was immer ihr tut, im Wort oder im Werk, alles tut im Namen des Herrn Jesus, danksagend Gott, dem Vater, durch ihn“ (Kol 3,17).

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