Der Kommende, der Heiland der Welt

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Wenn die Worte aus Mt 11,5 auch speziell für die Zeit galten, in der der Herr Jesus auf dieser Erde war, so wirkt Er doch noch heute in der gleichen Weise.

"Blinde werden sehend, und Lahme wandeln, Aussätzige werden gereinigt, und Taube hören, und Tote werden auferweckt, und Armen wird gute Botschaft verkündigt; und glückselig ist, wer irgend sich nicht an mir ärgern wird!" (Mt 11,5.6)

Blinde werden sehend

Wie vielen Menschen laufen heute geistlich blind durch diese Welt. Insbesondere solche, die das Licht des Evangeliums noch nicht erleuchtet hat, doch leider auch solche, die Eigentum dessen sind, der "das Licht" ist. Doch immer dort, wo der Herr Jesus ist und wo Gläubige von dem Licht zeugen und selbst wie Lichter brennen, wird ein solcher Blinder in das Licht gestellt und - durch die Gnade des Herrn - sehend werden.

Lahme wandeln

Ein Lahmer kann nicht oder nur sehr schwer gehen. Was nun, wenn jemand geistlich lahm ist? Der Wettlauf, den ein Christ laufen sollte, ist ein Ding der Unmöglichkeit für einen Lahmen. So ist der Lahme vielleicht jemandem zu vergleichen, der kein geistliches Wachstum mehr hat, sondern Stillstand. Wie kann man einem solchen wieder "Beine machen"? Indem man ihm den vorstellt, der "der Weg" ist, den Herrn Jesus, den Anfänger und Vollender des Glaubens (Heb 12,2). Dort, wo Er ist, wird der Lahme wieder wandeln.

Aussätzige werden gereinigt

Aussatz - ein Bild der Sünde - war in der damaligen Zeit ein Todesurteil für den Betroffenen, so wie die Sünde für den Menschen. "Der Lohn der Sünde ist der Tod" (Rö 6,23). Die Gegenwart des Herrn war nicht nur körperlich für die Betroffenen zum Heil, sondern auch ihrer Seele hat der Herr Jesus Heil gebracht. Wenn sie sich im Glauben an den Herrn Jesus wandten, dann gab er ihnen weit mehr als körperliche Gesundheit. Und dieses Ziel hat der Herr Jesus auch heute noch. In Seiner Gegenwart und nur in Seiner Gegenwart kann der Aussätzige gereinigt werden, kann der Sünder Erlösung erfahren. Der "Kommende" ist auch heute noch der, der den Sünder sucht und von seiner Sünde reinigen will.

Wenn ein Aussätziger im Bild auch ein Ungläubiger ist, so haben doch auch Gläubige immerfort die Reinigung von Sünde nötig. Zwar steht über ihnen nicht mehr das Urteil des Todes, weil der Herr es selbst getragen hat, aber leider kann auch einem Christen die Sünde wie Aussatz anhaften. Ja, auch ein Christ kann, wenn er sich nicht reinigt, obwohl freigemacht, praktisch ein Sklave der Sünde sein. Ein trauriger und ernster Zustand. Doch wenn ein solcher in die Gegenwart des Herrn kommt, dann wird er auch heute noch von seinem Aussatz gereinigt, durch das gnädige Wirken des Herrn, der keines seiner Schäflein aufgibt, sondern es sucht, bis er es gefunden hat.

Taube hören

Die tauben Menschen zur Zeit des Herrn Jesus hatten nicht die Möglichkeit, den Reden des Herrn Jesus zuzuhören. Auch konnten sie die Erzählungen über den Herrn Jesus nicht hören, und somit war es ihnen nicht möglich, die Gute Botschaft anzunehmen. Ein hoffnungsloser Fall - wenn der Herr Jesus nicht derjenige wäre, der die Ohren der Tauben öffnen kann.

Menschen, die geistlich taub sind, sind die ärmsten Menschen, die es gibt. Sie sind nicht blind und erkennen ihre eigenen Zustand, doch sie sind taub für das Evangelium und meinen immer noch, sich selbst helfen zu können. Ein schrecklicher Zustand! Doch leider können sogar Gläubige in einem solchen Zustand sein. Taube sind vielfach auch stumm. Bin ich taub und höre die dringenden Ermahnungen des Herrn nicht, und stumm und gehe nicht vor meinem Herrn ins Gebet? Bin ich taub für die Appelle des Herrn an mein Herz und mein Gewissen?

Dort, wo der Herr Jesus ist, dort werden den Tauben die Ohren geöffnet. Wenn wir uns mit Ihm beschäftigen, dann wird Er auch unsere Ohren öffnen, damit wir Seine Worte hören können.

Tote werden auferweckt

Dies ist wohl eines der gewaltigsten Zeichen, die der Herr Jesus hier auf der Erde getan hat. Die 10 Ausätzigen konnten noch vor Ihm niederfallen und Ihn bitten, sie zu heilen. Die blutflüßige Frau konnte noch kommen und die Quaste seines Kleides berühren. Die Tochter des Jairus konnte aber gar nichts mehr tun. Ein Totes ist blind, lahm, taub und stumm, und Heilung ist nicht mehr möglich.

Das ist der Zustand eines jeden Menschen von Natur aus - "tot in Vergehungen und Sünden" (Eph 2,1). Aber für den, der "das Leben" ist, ist dieser Zustand nicht hoffnungslos. Nein, denn Er ist gestorben, um uns Ewiges Leben zu schenken. In dem Moment, in dem der Mensch erkennt, dass er sich selbst nicht helfen kann und wie tot ist, kann der Herr Jesus an diesem Menschen Seine Macht und Seine Gnade offenbaren, indem Er ihn aus den Toten auferweckt. Ja, der Herr Jesus hat den besiegt, der die Macht des Todes hat und jeden Menschen in seinem Bann hält. Wer sich im Bewusstsein seines Zustandes an diesen Sieger von Golgatha wendet, den entreißt der Herr aus der Macht Satans und schenkt ihm neues, ewiges Leben!

Armen wird Gute Botschaft verkündigt

Gerade zu den Armen Seines Volkes ist der Herr Jesus gegangen. Die Menschen, die kein Brot hatten, kamen und hörten die Gute Botschaft aus seinem Mund und wurden zudem noch von ihm gespeist. Die Frau am Jakobs-Brunnen, die ein total verkorkstes Leben hatte, hörte die Gute Botschaft von dem Herrn Jesus und durfte sich mit Ihm über Anbetung unterhalten.

"Denn sehet eure Berufung, Brüder, daß es nicht viele Weise nach dem Fleische, nicht viele Mächtige, nicht viele Edle sind; sondern das Törichte der Welt hat Gott auserwählt, auf daß er die Weisen zu Schanden mache; und das Schwache der Welt hat Gott auserwählt, auf daß er das Starke zu Schanden mache;und das Unedle der Welt und das Verachtete hat Gott auserwählt (1.Kor 1, 26-28)

Und so hat Gott auch uns auserwählt. Da gibt es keinen Grund zum Rühmen; alles ist reine Gnade! So wie es reine Gnade ist, dass immer noch Armen Gute Botschaft verkündigt wird. Noch ist Gnadenzeit! "Heute, wenn ihr seine Stimme höret, verhärtet eure Herzen nicht" (Heb 4,7).

Komm heute noch zu Dem, der für die Blinden "das Licht" ist, für den Lahmen "der Weg", für den Tauben "das Wort", für den Aussätzigen "der Heiland" und der als "das Leben" dem toten Sünder Ewiges Leben schenken will.

Komm heute noch!


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