Mail- und SMS-Austausch zwischen Jungen und Mädchen

Lesezeit: 4 Min.

Frage:

Ist das schlimm oder nicht gut wenn sich ein Mädchen mit einem Jungen E-Mails schreibt (oder andersherum)? Ich meine, dass es auch Gefahren gibt, zum Beispiel flirten ... Und was kann man sagen, wenn man gefragt wird, warum das nicht gut ist? Kann man vielleicht sogar Bibelstellen anführen?

Antwort:

Das Schreiben von E-Mails und der Austausch von SMS ist ein sehr aktuelles Thema, mit dem sich manche junge Menschen auseinandersetzen. Zunächst muss man erkennen, dass die Bibel keine Einzelheiten klärt. Natürlich auch nicht die Frage nach Mails oder SMS.

Ich persönlich finde SMS noch wesentlich gefährlicher, weil man heutzutage sehr frei und manchmal auch bewusst allgemein (und damit zweideutig) Dinge austauscht. Diese Dinge können sich sehr schnell steigern zu Bemerkungen, die man besser unterlassen hätte, da sie anzüglich oder zumindest doppeldeutig werden. Oft geraten die Worte in ihrer Zweideutigkeit auch unter die Gürtellinie (in den sexuellen Bereich), und dann hätte man sie besser nie geschrieben!

Dann ist auch klar, dass sich Mädchen und Jungen in der Schule ständig unterhalten - also wollen wir auch als Christen nüchtern mit einem solchen Thema umgehen. Ich bin dagegen, dass ein Mädchen (oder ein Junge) rot werden muss, wenn sie oder er unter Gläubigen mit einer Person des anderen Geschlechts spricht, weil man das nicht kennt, nicht darf, oder sofort verlobt ist (in den Augen der anderen). Einen solchen Trend sollten wir unbedingt vermeiden.

Die Gefahr bei Mails und SMS ist, dass hier nur zwei Personen im Spiel sind - andere bekommen in der Regel zunächst nichts mit. So kann man längere Zeit eine innere Spannung zu einem Menschen aufbauen, ohne dass dies äußerlich sichtbar wird. Aber in den Herzen (und im Körper) kann etwas entstehen, das verkehrt und böse ist (zum Beispiel, wenn es um Personen geht, die schon gebunden sind, und wenn der Austausch ins Sexuelle geht, was sehr leicht passiert), das verfrüht ist (weil die Beteiligten noch zu junge sind), was zumindest unbedacht ist (weil man sich vor dem Herrn gar nicht klar ist, was man tun soll, aber in eine Beziehung hineinschlittert).

Hier ist vor allem wichtig, dass man versteht, dass Mädchen und Jungen komplett unterschiedlich ticken. Jedenfalls im Allgemeinen. Ein Junge schreibt schon mal ganz schnell was, ohne dass er innerlich überhaupt eine Bindung eingeht. Aber es reizt ihn eben, mal auszutesten. Bei Mädchen ist das etwas anders (normalerweise). Wenn man von einem Jungen angeschaut wird, denkt man innerlich darüber nach - es ist eben nicht nur der Körper, sondern auch die Seele betroffen. Daher empfehle ich dringend, sehr damit aufzupassen, einen dauerhaften Mail- oder sonstigen Kontakt mit einem Jungen (oder umgekehrt) zu pflegen, bevor die Zeit dafür reif ist. Mails (und erst recht SMS) sind einfach nicht der richtige Weg, um eine Beziehung zu beginnen, die in eine Ehe münden soll. Und nur die kennt die Bibel, wenn sie von Beziehungen zwischen Mann und Frau spricht.

Natürlich spricht überhaupt nichts dagegen, dass man sich über ein Sachthema und Schulaufgaben austauscht. Aber: Die Gefahr bei Mails ist - man muss sich nicht (vor anderen) ins Gesicht schauen und traut sich hier viel mehr, als wenn man miteinander direkt darüber reden müsste. Und man kann ein Sachthema mit einem netten Randthema abschließen (wogegen nichts zu sagen ist), was aber dann zum eigentlichen Gegenstand des Austausches wird. Daher warne ich aus- und nachdrücklich davor, mit einer oder zwei Personen einen mehr oder weniger dauerhaften Kontakt im elektronischen Bereich zu beginnen und durchzuführen.

Jetzt komme ich zur Bibel. Denn Überlegungen aus einer gewissen Lebenserfahrung heraus mögen nützlich sein; sie müssen jedoch an der Bibel ausgerichtet werden. Wie gesagt - sie gibt uns keinen direkten Hinweis zu diesem Thema – wie sollte sie auch, da sie uns Grundsätze vermittelt. Und doch finden wir einige Punkte, die bei der konkreten Fragestellung weiterhelfen können:

  1. In der Bibel gibt es kein Beispiel von persönlichen Freundschaften männlicher Personen zu weiblichen Personen außerhalb der Ehe.
  2. Wenn es um eine Beziehung geht, dann im Sinne einer Verlobung (die damals noch etwas wesentlich Fixeres war als heute).
  3. Wenn Mann und Frau zusammen erwähnt werden, sind sie verheiratet,
  4. oder es ging schief: Simson, Amnon, usw.
  5. Wenn die direkte Beziehung von Mann und Frau genannt wird (1. Mo 2,24), geht es darum, dass ein Mann seine Eltern verlässt, um seiner Frau anzuhangen - das heißt, um sie zu heiraten. Dann hat er mit einer Frau zu tun (aber es geht um Frau und Mann - nicht um Mädchen und Jungen). Und es geht um die bleibende Konsequenz einer Eheschließung!
  6. Es gibt eine Zeit für den Austausch von Mann und Frau - das ist die Zeit, wenn Liebe entstehen soll. Aber diese Liebe soll man nicht zu früh aufwecken (Hohelied 2,7b). Daher sollte man solche Spielchen erst recht nicht als Jugendliche beginnen.

Langer Rede kurzer Sinn: Ein normaler Kontakt von Jungen zu Mädchen ist möglich und "normal". E-Mails bergen die Gefahr, dass von einer Seite aus mehr dahinter steckt, und wenn es nur ein Flirten, ein Spaß ist. Aber der wird leicht tiefer- und weitergehend ... Jungen und Mädchen sollten sich erst dann aufeinander einlassen, wenn sie ernsthaft darüber nachdenken können, sich zu verloben. Aber dann sollte der Mann auch eine Familie ernähren können!

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