Wenn man auf einmal selbst angeklagt wird ...

Lesezeit: 2 Min.

Jetzt muss der Finger von Scharping & Co. auf sie selbst zeigen ...

Bislang waren es immer aktuelle oder frühere Radrennfahrer, die des Doping bezichtigt wurden. Mit einem scharfen Urteil fiel in letzter Zeit der ehemalige Bundesverteidigungsminister und SPD-Vorsitzende Rudolf Scharping auf. Jetzt auf einmal scheint es ernstzunehmende Hinweise darauf zu geben, dass der Stellvertreter von Scharping, dem Präsidenten des Bundes der Radfahrer, Udo Sprenger, ebenfalls im früheren Doping-Sumpf verstrickt war.

Was ist die Reaktion von Scharping? Er bezeichnete die Vorwürfe sofort als „unseriös und haltlos“. Und was, wenn doch etwas dran ist (wie es ja fast immer ist)? Dann hat sich erneut gezeigt, dass man schnell mit dem Finger auf andere zeigen kann, sich selbst aber und diejenigen, mit denen man persönliche verbunden ist, in deutlich besserem Licht sieht.

Wer im Glashaus sitzt ...

Das erinnert an das Sprichwort: Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen. Es ist immer so leicht, auf andere zu zeigen. Bis man selbst Betroffener ist.

Der Splitter und der Balken ...

Das trifft auch auf den geistlichen Bereich zu. Der Herr Jesus Christus sagt hier in der sogenannten Bergpredigt: „Was aber siehst du den Splitter, der in dem Auge deines Bruders ist, aber den Balken in deinem Auge nimmst du nicht wahr? Oder wie kannst du zu deinem Bruder sagen: Erlaube, ich will den Splitter aus deinem Auge herausziehen; und siehe, der Balken ist in deinem Auge? Du Heuchler, zieh zuerst den Balken aus deinem Auge heraus, und dann wirst du klar sehen, um den Splitter aus dem Auge deines Bruders herauszuziehen“ (Matthäus Kapitel 5 Verse 3 bis 5).

Es fällt uns allen leichter, mit dem Finger auf andere zu zeigen. Wir vergessen, dass die größere Anzahl der Finger auf uns selbst zeigt. Zu Recht. Denn wir sollen erst in unserem eigenen Leben aufräumen, bevor wir unseren Geschwistern und Freunden Hilfestellungen geben können.

Unser Finger darf auf uns selbst gerichtet bleiben.

Und wenn es sich um Fehler handelt, die bei anderen sind, ist man schnell bei der Hand. Die Fehler im eigenen Leben dagegen unterliegen einem Haufen an Gründen – man nennt das wohl Rechtfertigungen.

Wir können aus dem Fall Scharping und Radsport für uns lernen. Vor allem aber aus den Versen im Matthäusevangelium. Und wir wollen künftig nicht so sehr auf die anderen schauen, sondern uns selbst im Fokus haben. Dann haben wir die größten Balken vermutlich schon „bewegt“.

Beitrag teilen

Verwandte Artikel

Die Bibel in unserer Sprache! Manuel Seibel Wie dankbar sind wir dafür, dass die Bibel in unserer Sprache vorliegt? Wenn ja, sind wir bereit mitzuhelfen, dass auch Menschen von „seltenen“ Sprachen dieses Vorrecht genießen können? Artikel lesen
Die Geschichte der Elberfelder Bibelübersetzung - nahe am Grundtext Arend Remmers Die Elberfelder Bibelübersetzung hat einen guten Ruf. Bis heute kann man das feststellen. Auch die aktuelle Ausgabe der Elberfelder (Edition CSV) ist in dieser Hinsicht bewährt. Interessant aber ist, sich mit der Geschichte dieser Übersetzung zu ... Video ansehen
Ein Blinder lernt zu sehen Wir können vieles von der Antwort eines Blinden an Jesus lernen! Artikel lesen
Verdorbenheit und Gewalttat Michael Hopp Schon vor der Flut war die Erde geprägt von Gewalttat und Verdorbenheit. Das hat sich bis heute nicht geändert! Und da wir noch die alte Natur, das sündige Fleisch, besitzen, sind auch wir davon nicht ausgenommen. Ob wir wachsam sind? Artikel lesen
Der leidende Knecht (14) - Jesaja 53,8 (4) Manuel Walter „Wegen der Übertretung meines Volkes hat ihn Strafe getroffen“ (Jes 53,8). Artikel lesen
Frauenrechte – Geschlechtergerechtigkeit Manuel Seibel In regelmäßigen Abständen ist in deutschen Zeitungen oder Magazinen über Frauenrechte zu lesen. Kann so etwas abfärben? Artikel lesen