Kinder in Krippen

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Die Debatte um Kinderkrippenplätze

Zur Zeit ist aufs neue eine heftige Debatte um Kinderkrippenplätze entbrannt. Bundesfamilienministerin von der Leyen forderte einen massiven Ausbau der Kinderkrippen. Im Jahr 2013 sollen in Deutschland etwa 35 Prozent der Kinder im zweiten und dritten Lebensjahr professionell betreut werden. Nun forderte sie darüber hinaus, dass Kinder vor dem ersten Schuljahr ein verpflichtendes (oder später durch das Ministerium nachgeschoben: verbindliches) Vorschuljahr absolvieren müssen.

Beides wird heftig diskutiert. Manche fragen, ob die sich als praktizierende Christen gebende Familienministerin, die selbst sieben Kinder hat, die betreut werden, mir ihren Vorschlägen die Mütter nicht von zu Hause weg auf Arbeitsstätten treibe. Andererseits ist es der Status quo, dass der gesellschaftliche Konsens und die finanziellen Gegebenheiten oftmals einen Doppelverdienst nötig machen. Eine zweite Frage ist, ob man Kinder noch früher aus dem eigenen Haus weggeben soll.

Was sagt die Bibel zum Thema „Hausbetreuung“ durch Mütter?

Interessant wird es für Christen, wenn sie für diese Fragen eine Antwort aus dem alleinigen Maßstab ihres Lebens, der Bibel, finden wollen. Interessant deshalb, weil sich die Bibel zu diesen Themen nahezu ausschweigt.

Wenn man an die Folgen des Sündenfalls denkt, so haben sie mit der Geburt (Gebären in Schmerzen) und mit der Ehe (der Mann herrscht über die Frau) zu tun. Ein Familienbezug wird nicht hergestellt.

In den bekannten Ehe- und Familienstellen (Kolosserbrief, Kapitel 3; Epheserbrief, Kapitel 5 und 6; 1. Petrusbrief, Kapitel 3) finden wir nur in den ersten beiden Briefen die Familie erwähnt; und dort geht es ausschließlich um die Verantwortung der Väter, eine Atmosphäre der Liebe und des Vertrauens zu Hause zu schaffen. Die Mütter werden schlichtweg nicht erwähnt.

Es gibt dann noch einen Brief, den man zu diesem Thema befragen kann. In Titus, Kapitel 2, heißt es, dass die älteren Frauen von Titus ermahnt werden sollen, „die jungen Frauen zu unterweisen, ihre Männer zu lieben, ihre Kinder zu lieben, besonnen, keusch, mit häuslichen Arbeiten beschäftigt“ zu sein (Verse 4 und 5).

Schlussfolgerungen

Wir erkennen aus diesen Versen:

a) Die erste (irdische) Aufgabe der Frau ist es, ihren Ehemann zu lieben. Das geht vor den Kindern und vor dem Haushalt!

b) Zweite Priorität hat, die Kinder zu lieben. Hier geht es nicht in erster Linie darum, den Kindern zu sagen, dass man sie lieb hat, sondern den Kindern praktische Liebe zu erweisen. Das kann man nur, wenn man auch die nötige Zeit für sie hat.

Heute gibt es das merkwürdige Argument, es komme nicht auf die Quantität sondern auf die Qualität des Zusammenseins von Müttern mit ihren Kindern an. Niemand sollte sich diesen Unsinn einreden lassen! Andere sagen, es komme nicht auf die Zeit als solche sondern auf die Intensität der Zeit, die man miteinander verbringt, an. Das sind pädagogische Ideen, die unbrauchbar sind!

c) Die Mütter sollen mit häuslichen Arbeiten beschäftigt sein. Sie haben die Verantwortung, den Haushalt für ihren Mann und ihre Kinder zu führen. Das ist ein klares Wort, dass den Müttern genügen sollte.

Vorsicht!

Andererseits sollten wir sehr vorsichtig sein, Müttern Vorschriften zu erteilen. Sie haben sich ihren eigenen Ehemännern unterzuordnen. Das allerdings sagt Gottes Wort sehr deutlich. Aber wenn beide zur Überzeugung kommen, dass die Mutter zum Beispiel teilzeitmäßig arbeitet, sollten wir uns sehr zurückhalten, das per se zu kritisieren. Wie gesagt, Gottes Wort ist sehr sparsam mit Bemerkungen zu diesem Thema.

Das könnte natürlich auch daran liegen, dass es eigentlich selbstverständlich sein sollte, dass eine Mutter bei ihren Kindern bleibt. Warum hat Gott ihr denn dann Kinder geschenkt? Man darf als Mutter, als Eltern nicht vergessen, dass man nur sehr wenig Zeit hat für die Kinder. Vielleicht 18 Jahre, vielleicht auch 25 Jahre. Dann sind sie erwachsen und gründen einen eigenen Hausstand. Was bis zu diesem Zeitpunkt nicht in die Herzen der Kinder gepflanzt worden ist, wird man (als Eltern) dann auch nicht mehr weitergeben können.

Von daher: Es ist eine wunderbare Zeit, die ausreichend Herausforderungen mit sich bringt, für die Kinder da zu sein. Die Zeit kommt nicht wieder. Genau für diese Zeit sind Mütter wie geschaffen. Sie haben eine einmalige, großartige Chance. Wir sollten mehr dazu stehen, dass unsere Ehefrauen diese Zeit auch in guter Weise nutzen.

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