Versammlungspraxis 3: Einheit verwirklichen

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Jeder Gläubige ist ein Glied des einen Leibes!

„Denn auch in einem Geist sind wir alle zu einem Leib getauft worden, es seien Juden oder Griechen, es seien Sklaven oder Freie“ (1. Korinther Kapitel 12 Vers 13).

Wer kann bezweifeln, dass heute jedes Kind Gottes, jeder, den die Gnade Gottes seit dem Kreuz berufen hat, ein Glied seines Leibes ist? Nicht ein Christ wird davon ausgenommen. Wozu sind wir mit dem Heiligen Geist getauft worden? Bestimmt nicht, um als Einzelpersonen isoliert voneinander dazustehen. Das war ehemals in Israel der Fall; heute aber sind wir durch den Heiligen Geist daraus herausgenommen. Dazu ist ja gerade der Heilige Geist herabgekommen.

Handle ich als Glied des einen Leibes?

Selbstverständlich verliere ich durch das Christentum nicht meinen persönlichen Segen, – im Gegenteil! Doch es gibt jetzt einen Boden, den Gott uns hier gemeinsam gegeben hat, nämlich, dass ich dem einen Leib, der Versammlung (Kirche, Gemeinde) angehöre. Durch den vom Himmel herab gesandten Heiligen Geist bin ich in diesen einen Leib getauft worden. Das ist ebenso nur im Glauben zu verstehen, wie dass ich ein Kind Gottes geworden bin.

Die Frage ist, ob ich, nachdem ich ein Glied an dem einen Leib geworden bin, auch als solches handle. Glaube ich, dass es auch heute noch gilt? Ist es nicht von der unfehlbaren Gegenwart des Heiligen Geistes abhängig? Wenn es auch heute noch wahr ist, liegt mir da nicht die Pflicht auf, danach zu handeln? Und wie? Forsche und erkenne es aus dem Wort Gottes. Prüfe deine Wege!

Prüf Deine Wege am Wort Gottes!

Ich hege keinen Zweifel daran, zu welchem Ergebnis jeder, der das ehrlich tut, kommen wird. Mit „ehrlich“ meine ich nicht nur menschliche Offenheit, sondern göttliche Aufrichtigkeit und jene Einfalt, die nicht nach den eigenen Dingen, sondern nach den Dingen Jesu Christi trachtet. Ist es überhaupt möglich, dass Kinder Gottes, die sich nur durch das Wort Gottes und den Geist Gottes leiten lassen, zu verschiedenen Ergebnissen kommen? In der Schrift gibt es keine Mängel, und der Heilige Geist verfehlt sein Ziel nie!

Ist es zu viel verlangt, was uns Gottes Wort zeigt zu verwirklichen?

Ich bin mir bewusst, dass viele sagen werden, dies sei ein kühnes Wort. Doch ich wage nicht, weniger oder etwas anderes zu sagen. Täte ich es, so würde ich das Wort Gottes herabwürdigen und die Kraft des Heiligen Geistes verleugnen. Es wäre das Zugeständnis an den Unglauben, die Offenbarung Gottes und seine gegenwärtige Führung seien ungenügend. Solche Gedanken empfinde ich als abwegig und lehne sie rundherum ab.

Ist der Geist Gottes in uns nicht größer als der Geist, der in dieser Welt ist? Das Wort Gottes ist nicht wie Wachs, das sich beliebig verformen lässt. Einige Anhänger des Papstes und die Ungläubigen meinen das wohl. Ein Christ ist nicht im Fleisch, obwohl er das Fleisch noch in sich hat, sondern ist im Geist, da der Geist Gottes in ihm wohnt.

Ich meine mich selbst! Nicht zuerst andere!

Wären wir einfältig und würden wir uns der Schrift unterordnen, würde der Heilige Geist bei uns allen ein und dieselbe Überzeugung hervorbringen! Der einzige Grund, warum unter Christen so große Abweichungen auftreten, liegt darin, dass unverurteiltes Fleisch gegen den Geist streitet. Damit meine ich nicht in erster Linie nur andere; ich sage das mit gleichem Ernst gegen mich selbst! Ich bin überzeugt, dass niemand die unbedingte Gewissheit der Gegenwart des Heiligen Geistes oder der Autorität des Wortes Gottes fahren lassen kann oder darf.

Ist der Heilige Geist nicht bei uns, um das Wort in Kraft zur Ehre Christi in den Christen und in der Versammlung (Gemeinde, Kirche) zu benutzen, je nach dem Maß des Glaubens? Deshalb geziemt es sich für ein Kind Gottes, all den Schutt von Überlieferungen und die Fesseln des Unglaubens abzuschütteln, durch die es behindert wird, und mit denen es in Verbindung steht, alles zurückzulassen, was der Schrift widerspricht und wodurch es ihm unmöglich gemacht wird, das Wort Gottes im Heiligen Geist auszuführen.

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