Naaman – ein Oberbefehlshaber lernt Gehorsam

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Naaman wurde von dieser Krankheit geheilt, und auch heute noch können Menschen „geheilt werden". Dieser hochgestellte Mann musste jedoch drei wichtige Dinge lernen, die in Verbindung mit der Errettung stehen:

Gott lässt sich nicht bezahlen, er gibt aus Gnade

V. 5 „Und er ging hin und nahm mit sich zehn Talente Silber und sechstausend Sekel Gold und zehn Wechselkleider." Nachdem Naaman von diesem Mädchen gehört hatte, dass es in Samaria einen Propheten gibt, der ihn von seiner Krankheit heilen könne, nimmt er eine sehr große Summe Geld mit sich und begibt sich auf die Reise. Was wollte er mit dem vielen Geld? Wollte er für die Heilung bezahlen? Bei seiner Rückkehr brachte er fast alles Geld wieder mit heim - Gott lässt sich eben nichts schenken, er gibt nach dem Reichtum seiner Gnade. Nebenbei bemerkt, könnten wir auch gar nicht bezahlen, weil der Preis unbezahlbar hoch ist.

Naaman musste lernen, dass ihm sein ganzes Geld gar nichts brachte und ihm nicht helfen konnte in Bezug auf seine Krankheit. Auch heute glauben die Menschen, etwas für ihre eigene Seligkeit tun zu können, sich einen Platz im Himmel erkaufen zu können. Die Menschen unternehmen viele Anstrengungen, sind vielleicht bereit, materielle Opfer auf sich zu nehmen. Doch auch heute gilt: Das ewige Heil, diese Heilung von der Krankheit der Sünde, erlangt man nicht durch gute Werke, nicht durch horrende Spenden an kirchliche und soziale Einrichtungen, sondern allein durch den Glauben an das Werk des Herrn Jesus.

Gott sieht nicht die Person an

Ob Bettler oder König, vor Gott sind alle gleich - zumindest was ihre Natur angeht. Psalm 14 sagt: „Alle sind abgewichen, sie sind allesamt verderbt; da ist keiner der Gutes tue, auch nicht einer."

V. 9-10: „Und Naaman kam mit seinen Rossen und mit seinen Wagen, und hielt am Eingang des Hauses Elisas. Und Elisa sandte seinen Boten zu ihm und ließ ihm sagen:..."

Naaman glaubte, wenn er mit entsprechendem Gefolge und mit seinem ihm vorauseilenden Ruf bei dem Propheten vorfährt, dann würde sich dieser schon entsprechend zu verhalten wissen. Er setzte auf eine bevorzugte Behandlung aufgrund seiner Stellung. Doch das Verhalten Elisas grenzt schon fast an Beleidigung. Kein Empfang, der der Stellung des Gastes angemessen wäre, ja noch nicht einmal eine Begrüßung. Er schickt nur seinen Diener mit dem Auftrag zu dem Heerobersten. Naaman musste lernen, dass ihm seine Stellung und sein Ruf überhaupt keinen Vorteil brachte und ihn schon gar nicht heilen konnten.

Viele Menschen glauben bis heute, dass Gott sie aufgrund ihrer Herkunft oder ihrer Stellung einfach annehmen muss. Als Pastor ist man einfach - quasi Kraft seines Amtes, von Gott angenommen. Aber wir brauchen gar nicht so weit zu gehen. Denken nicht vielleicht auch viele Kinder gläubiger Eltern so oder ähnlich? „Meine Eltern sind gläubig, ich habe regelmäßig die Gemeindestunden besucht, da wird mich Gott schon annehmen!" Zum Glück werden viele Kinder gläubiger Eltern vor den schlimmsten und gröbsten Sünden bewahrt, aber trotzdem bleibt der Vers aus Psalm 14 auch für sie wahr. Und deshalb haben auch sie einen Heiland nötig.

Gott verlangt bedingungslosen Gehorsam

V. 10-12 „Gehe hin und bade dich siebenmal im Jordan, so wird dir dein Fleisch wieder werden, und du wirst rein sein. Da wurde Naaman zornig und zog weg; und er sprach: Siehe, ich hatte gedacht... Sind nicht Abana und Papar, die Flüsse von Damaskus besser als alle Wasser von Israel? Kann ich mich nicht darin baden und rein werden? Und er wandte sich und zog weg im Grimm."

Es ist fast komisch. Der Mann, der von seinen Untergebenen bedingungslosen Gehorsam fordern konnte und musste, egal ob der Befehl sinnvoll oder nachvollziehbar war, musste selber Gehorsam lernen. Der Befehl war eindeutig: „Bade dich sieben Mal im Jordan", aber es fiel Naaman schwer, diesem Befehl einfach Folge zu leisten. Da waren diese besseren Flüsse der Heimat, da war diese nicht nachvollziehbare Anzahl 7, da war die eigene Vorstellung der Heilungszeremonie. Aber alle diese Dinge halfen nicht, sondern einzig und allein die Ausführung dieses Befehls, und zwar genau so, wie der Prophet gesagt hatte. Naaman musste lernen, dass man Gott glauben und gehorchen muss.

Die Menschen um uns her haben auch ihre Vorstellungen von Gott und wie man mit Gott in Beziehung kommen kann. Dabei ist die Botschaft doch so einfach: „Glaube an den Herrn Jesus, und du wirst errettet werden" Apostelgeschichte 16,30 - für viele halt zu einfach! Man muss Gott und seinem Wort glauben und gehorchen, doch das fällt so schwer. Bedingungsloser Gehorsam Gott gegenüber ist die Kapitulation des eigenen Ichs. Und genau zu diesem Punkt muss man kommen.

Als Naaman an diesem Punkt angekommen ist, nachdem seine Knechte in so liebevoller Art mit ihm geredet haben, vielleicht auch aus dem Gedanken der letzten Chance heraus- als er erkennt, dass ihm weder sein Reichtum, noch seine Stellung, noch seine eigenen Vorstellungen, sondern allein der Gehorsam diesem Befehl gegenüber helfen kann, steigt er in den Jordan und taucht unter: einmal, zweimal, dreimal - der Blick auf die Haut, nichts! Viermal, fünfmal - immer noch nichts! Sechsmal - immer noch nichts! Wie wird er bei jedem Auftauchen seine Haut betrachtet haben! Siebenmal - sein Fleisch war so, wie das eines jungen Knaben.

Die Einsicht persönlicher Unfähigkeit führt zu Gott

Wenn ein Mensch an dem Punkt ankommt, dass er den Stab über sich bricht, einsieht, dass mit ihm überhaupt nichts los ist, und er Gottes Aufforderung Folge leistet, indem er seine Sünden bekennt, dann handelt Gott sofort.

Lasst uns das den Menschen um uns her vermehrt sagen und durch unser Verhalten ein beredtes Zeugnis davon sein! Wie dieses junge Mädchen, das trotz seiner schwierigen Umstände - von zu Hause geraubt und eingeteilt zum Sklavendienst im Haus seines Feindes - durch ein Wort diese große Veränderung im Leben Naamans hervorbrachte. Wenn sie nicht in den täglichen Dingen treu gewesen wäre, hätte man ihrem Wort mit Sicherheit nicht geglaubt. Wir sehen also, wie wichtig es ist, dass unser Handeln und unsere Worte übereinstimmen. Dann kann auch unser Wort dazu führen, dass Menschen gerettet werden.

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