Jesaja 53 – der leidende Knecht Gottes

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Bild: Jesajarolle vom Toten Meer (Faksimile / Sammlung www.bibelausstellung.de)
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Das Thema lautet: Christus - leidender Knecht Gottes und heiliges Opfer. Wir wollen heute Abend dazu Jesaja 53 lesen:

Wir haben ein Kapitel vor uns, das man zusammen mit Psalm 22 als den moralischen Mittelpunkt des Alten Testamentes bezeichnen kann. Und wir fühlen sehr stark, wenn wir den Herrn Jesus kennen: Das ist im Grunde auch unsere eigene Geschichte. Damit meine ich gewiss nicht die Details dieses Kapitels, aber damit meine ich doch, dass unsere Geschichte damit insofern verknüpft ist, als der Herr Jesus, weil Er eben für uns starb, das erdulden musste, wovon wir hier gelesen haben. Wir wollen uns in unseren Herzen befleißigen, eine ehrfürchtige Haltung einzunehmen.

Es gibt zwei Stellen im Alten Testament, die davon sprechen, dass auf heiligem Boden die Schuhe ausgezogen werden müssen (2.Mo 3,5; Jo s 5,15). Und in geistlichem Sinn wollen wir das auch tun, wenn wir dieses Kapitel lesen.

Ein Überblick

Wir haben den leidenden Knecht Gottes in Jesaja, und zwar als verworfenen Knecht in Kapitel 49, als den gehorsamen Knecht in Kapitel 50, und als den einsichtigen Knecht am Ende von Kapitel 52. In Kapitel 53 haben wir den gerechten Knecht. Das ist die Linie, um die es geht: der leidende Knecht Gottes. Und Jesaja 53 ist sicherlich ein Höhepunkt in dem Buch.

Mit Vorsicht möchte ich eine gewisse Abschnittseinteilung dieses Textes geben. Wir müssen, um den Gesamtzusammenhang zu erkennen, in Kapitel 52,13 beginnen. Ich meine, dass wir von 5 Abschnitten ausgehen können:

1) In Kapitel 52,13–15 spricht Gott.

2) Dann ist in Kapitel 53,1–6 unschwer zu erkennen, dass der Überrest spricht.

3) In den Versen 7 bis 9 kann man erkennen, dass Gott spricht.

4) In Vers 10 scheint mir, dass es auch dort der Überrest ist, der dieses inhaltsschwere Wort sagt.

5) Die Verse 11 und12 spricht wiederum Gott selbst über seinen gerechten Knecht.

Ihr seht, es ist nicht übertrieben, wenn man sagt: Hier ist eine Art Dialog, ein Wechselgespräch, zwischen Gott und dem Überrest. Es geht um das, was Gott sieht, und um das, was der Überrest gewissermaßen in der Rückschau sieht. Das ist der bußfertige Überrest der Zukunft. Das wird er dann sagen über seine Torheit, diesen Messias verworfen zu haben.

Das ist ja im Grunde der Inhalt dieses Kapitels. Wir dürfen das mit Freuden beziehen auf uns, die wir ja auch in den Genuss dieses großartigen Erlösungswerkes gekommen sind. Aber ich glaube, dass man vielleicht auch eine zweite Einteilung vornehmen darf in diesem Kapitel 53, die uns hilft, den Zusammenhang zu verstehen. Der erste Vers stellt einfach eine für sich dastehende rhetorische Frage da. Eine rhetorische Frage ist eine Frage, die keiner Antwort bedarf, weil sie die Antwort in sich trägt. Dann folgt von Vers 2–4a eine Beschreibung dessen, was unser Herr während seines Lebens im Wesentlichen vor dem Kreuz erfahren hat. Und Vers 4b–10 finden wir unwiderleglich alles das, was der Herr Jesus am Kreuz erfahren hat, und sogar bis zur Auferstehung. Und der Schluss, die Verse 11.12, ist eine Art Schlussstrich, in dem Gott zusammenfasst: Das ist hier geschehen!

Gottes Wort ist – dem Herrn sei Dank – unendlich, und namentlich auch die Leiden des Herrn sind ein so umfassendes Thema, dass wir nie genug davon erfahren können. Aber es ist doch etwas außerordentlich Schönes, wenn wir solch ein erhabenes Kapitel lesen dürfen – allein nur lesen dürfen, geschweige denn, dass der Herr uns erlaubt, darüber mit einem offenen Herzen nachzudenken. Nicht mit einem Herzen, das einfach sagt: Ach, das kenne ich schon.

Die Leiden des Knechtes Gottes

Was besonders beeindruckend ist, ist die Art der Leiden, besonders ab Vers 4b. Das sind die Leiden, die der Herr Jesus um der Sünde willen ertragen hat. Mit einem Wort: die Leiden in den drei Stunden der Finsternis. Das sind die Leiden schlechthin. Wenn man überhaupt von einem Höhepunkt sprechen kann auf dem einsamen Leidensweg unseres Herrn, dann waren das diese drei Stunden am Kreuz. Diese drei Stunden der Finsternis. Und davon redet fast ausschließlich dieser Text hier in Kapitel 53.

Es fällt auf, dass der Herr – die Person von der hier gesprochen wird – total schweigt. In den vorigen Kapiteln, in denen der leidende Knecht gezeigt wird, redet der Herr. Aber jetzt schweigt Er. Gott spricht über Ihn. Und der Überrest spricht über Ihn. Aber Er selbst schweigt. Das ist besonders beeindruckend.

Gott bemüht sich, uns und vor dem ganzen Universum zu sagen, was Er an dieser wunderbaren Person seines Sohnes, an dem Messias, sieht, wie Er die Leiden dieser Person bewertet. Darauf richtet sich gewissermaßen der Scheinwerferkegel in diesem Kapitel. Der Herr schweigt. Aber Gott redet über Ihn. Und diese Leiden werden hier in Form eines Höhepunktes dargestellt.

Noch eine Bemerkung über die Struktur dieses Textes. Wenn wir noch einmal kurz an Kapitel 52,13 zurückdenken, scheint es so, als ob Gott von oben her spricht – es ist eine Schau von oben. Es ist auffällig, dass sich der Redefluss plötzlich von der dritten auf die zweite Person verändert. „Wie sich viele über dich entsetzt haben“. Da spricht Gott – die Schau von oben. In Kapitel 53 hat man den Eindruck, dass es sich um die Schau der gleichen Situation handelt – aber diesmal von unten. Der Überrest spricht in Kapitel 52 – und Gott nimmt das Wort auf, bis es dann auch gewissermaßen zum Schluss dahingeführt wird, dass wir zwischen den Zeilen erkennen können: Jetzt ist das Erlösungswerk vollendet, jetzt ist der Erlöser verherrlicht.

Eine direkte Ansprache an uns!

Jesaja 53 ist ein beeindruckendes Kapitel. Und es spricht uns an. Es stellt sich die Frage: Ist das bei jedem Leser der Fall, dass ihn dieses Kapitel anspricht? Dass sich eine Resonanz im Herzen wieder findet? Das muss sein! Sonst fehlt das Zentrale, das Wesentliche! Und ich glaube sicher, dass Gott uns, den Menschen, einen Vorwurf machen wird und kann, wenn wir an diesen Leiden seines Sohnes achtlos vorbeigehen. Das ist vielleicht die größte Schuld, die wir Menschen auf uns laden können. Besonders, wenn Kinder von Gläubigen an dieser Tatsache achtlos vorübergehen. Wir können jahrelang in die Sonntagschule gehen, als Kinder, wir können als Erwachsene jahrzehntelang die Zusammenkünfte besuchen, und dennoch kann das Wort Gottes immer an meinen Ohren vorbeigerauscht sein.

Ich bin über mich selbst immer erstaunt! Wenn sonntags ein Vortrag stattgefunden hat, und wenn dann etwa der Mittwoch kommt und ich mich frage: Was hat eigentlich der Bruder am Sonntag gesagt? Dann muss ich mich oft bemühen, mich anstrengen, um das zu rekonstruieren. Geht euch das vielleicht auch so?

Deswegen ist es besonders wichtig, wenn wir bei einem solchen Text einmal ganz besonders aufmerken! Das sind wir unserem Herrn schuldig!

Ich möchte jetzt versuchen, zu den einzelnen Versen etwas zu sagen. Ich weiß, dass das nicht einfach ist. Und alles, was wir Menschen tun, ist im Grunde stümperhaft. Wir Menschen bewegen uns hier im Bereich des Unendlichen. Wir tasten uns heran an etwas, was eigentlich unser Verstehen übersteigt.

Vers 1: Die Botschaft für das Volk

Wir haben hier diese rhetorische Frage im ersten Vers: „Wer hat unserer Verkündigung geglaubt, und wem ist der Arm des HERRN offenbar geworden?“ Was bedeutet das? Das ist nicht eine Verkündigung, oder, wie die Fußnote sagt, eine Kunde, die etwa von uns oder von dem Überrest ausgegangen ist. Das könnte man meinen. Nein, es ist eine Kunde, eine Verkündigung, die auf den Überrest gerichtet war. Nicht etwas, was von ihm ausging, sondern was den Überrest anging!

Wenn wir die Fußnote bei dem Wort „Verkündigung“ beachten, wird das deutlich. Es geht um die uns betreffende Kunde. Daran ist Israel vorübergegangen. Die dieses Volk Israel betreffende Kunde hat Israel nicht gewollt. Und das ist oft auch bei uns so, wenn wir an unsere eigene Geschichte denken. Wie lange sind wir oft an der uns betreffenden Kunde vorbeigegangen? Bis man eines Tages verstanden hat: Das geht mich an. Und das ist im Grunde ein Rückblick der Trauer, dass man soviel Zeit gelebt hat, ohne diese Kunde in sein Herz aufgenommen zu haben.

Der Überrest spricht hier mit Trauer über das, was er jetzt rückblickend versteht. Und dann kommt ein Wort, das sehr beeindruckend ist. Er redet hier schlicht von dem „Arm des HERRN“. Das ist im Grunde eine bildhafte Umschreibung dessen, was Macht ist. Lasst uns einige Stellen lesen, die den Arm des HERRN erwähnen:
Kapitel 40,10.11: „Siehe, der Herr, HERR, kommt mit Kraft, und sein Arm übt Herrschaft für ihn; siehe, sein Lohn ist bei ihm, und seine Vergeltung geht vor ihm her.“ Wir verstehen sofort, dass „Arm“ hier für die Macht steht, für das Machtpotenzial, das einfach mit dem lebendigen Gott verbunden ist. Und dann heißt es so beeindruckend, womit diese Arme auch verbunden ist. „Er wird seine Herde weiden wie ein Hirte, die Lämmer wird er auf seinen Arm nehmen.“ Man hat den Eindruck, dass dort das Wort „Arm“ besonders der Ausdruck von zärtlicher Kraft ist, von Schutz. Auch das ist sein Arm.

Dann gibt es eine zweite Stelle in Kapitel 51,5, die auch von dieser Kraft spricht: „Nahe ist meine Gerechtigkeit, mein Heil ist ausgezogen, und meine Arme werden die Völker richten. Auf mich werden die Inseln hoffen, und sie werden harren auf meinen Arm.“ Und einige Verse weiter, in Vers 9: „Wache auf, wache auf! Kleide dich in Macht, du Arm des HERRN!“ Und dann noch ein letztes Mal in Kapitel 52,10: „Der HERR hat seinen heiligen Arm entblößt vor den Augen aller Nationen.“

Und jetzt unsere Stelle: „Wem ist der Arm des HERRN offenbar geworden?“ – Das ist schlicht dieser Mann aus Nazareth. Diese Person, von der wir lesen, dass sie in Schwachheit gekreuzigt worden ist (2. Kor 13). Diese Person, von der wir nie finden, dass sie auch nur ein einziges Mal zu ihren eigenen Gunsten von Macht Gebrauch gemacht hätte, von der wir jedoch oft lesen, dass sie zu Gunsten anderer diese Macht benutzte.

Und das steht in diesem bußfertigen Rückblick des Überrestes, indem er erkennt: „Dieser Jesus von Nazareth, dieser Mann von Golgatha, das war der Arm des HERRN. Und wir waren so blind dafür.“ Das wird auch die traurige Erkenntnis mancher Menschen werden, die verloren gehen, wenn sie vor dem großen weißen Thron stehen werden: „Wie blind war ich zu verkennen, dass das mein Heiland werden wollte!“ Aber dann ist es zu spät! Und dann, vor dem großen weißen Thron, geht es im Schweigemarsch in die Hölle!

Vers 2: Gott wurde Mensch – und kam ohne äußere Pracht

In Vers 2 heißt es: „Und er ist wie ein Reis vor ihm aufgeschossen, und wie ein Wurzelspross aus dürrem Erdreich.“ Bei dem Wort „Reis“ dürfen wir auch an eine Stelle denken, die schon etwas früher genannt wird, in Kapitel 11,1.10: „Und ein Reis wird hervorgehen aus dem Stumpf Isais … Und es wird geschehen an jenem Tag: Der Wurzelspross Isais, der dasteht als Banner der Völker …“. Es handelt sich um eine Bezeichnung, die den Herrn Jesus, den Messias meint. Und wenn wir versuchen, das Wort „Reis“ bzw. „Wurzelspross“ zu erfassen, denken wir an etwas Frisches, Saftiges, das wirklich das Grüne zeigt.

Wir dürfen das bestimmt verbinden mit dem Herrn Jesus, als Er ein Kind war: das Kindlein, das in diese Welt geboren war, dieses Kind von Zion, dessen Leib Gott bereitet hat, wie wir das ausdrücklich lesen. Es hat nie eine menschliche Blume gegeben hat, die schöner war als dieses Reis, dieses Kind.

Ein Reis ist vor Ihm, vor Gott, aufgeschossen, wie ein Wurzelspross aus dürrem Erdreich. Das ist sicherlich auch eine Anspielung auf Israel. Aber es geht um den Herrn Jesus, gewissermaßen die Blume und das Reis, dieses zarte Pflänzchen, das auf diesem trockenen Hintergrund entstanden ist. Da ist der Arm, der Inbegriff von Macht, und da ist das Reis und der Wurzelspross, im Grunde kaum zu sehen, aber der Inbegriff von Saft, von Frische, von Schönheit, von dem, was unsere Herzen anziehen mag. Und das sagt uns der Heilige Geist gerade in diesem Kapitel, das wie kein anderes von seinen Leiden spricht.

Und dann heißt es im heiligen Text: „Er hatte keine Gestalt und keine Pracht.“ Auch das wird rückblickend gesagt. Er hatte keine Gestalt und keine Pracht, obwohl wir auch wissen, das Er „schöner war als die Menschensöhne“ (Ps 45), obwohl wir auch wissen, dass Er „ausgezeichnet vor Zehntausenden“ (Hld 5,10) war. In fremdsprachigen Übersetzungen heißt es, dass Er der Bannerträger war unter Zehntausenden: also der, der die Standarte trug, das Bild eines strahlenden Helden. So drückt sich die Heilige Schrift aus, wenn sie den Herrn beschreibt.

Von dem, der ausgezeichnet war unter Zehntausenden, lesen wir: „keine Pracht; und als wir ihn sahen, da hatte er kein Ansehen, dass wir ihn begehrt hätten“, oder „Gefallen an ihm gefunden hätten“. Das war nicht die Person, die man erwartete in Israel. Und doch war das die Person, die Gott geschickt hat.

Vers 3: Der Knecht Gottes war auf der Erde der Verachtete

Es heißt weiter: „Er war verachtet und verlassen von den Menschen“. Das Wort „Menschen“ heißt eigentlich: „von den Männern, d.h. von den Hochgestellten“. Wenn man in die Evangelien hineinsieht, als sozusagen die historische Erfüllung dieses Textes stattfand, da war der Herr besonders von den religiösen Führern verachtet, den Leuten, die den geistlichen Ton angaben in Israel.

Ich denke an die Geschichte in Lukas 7 im Haus Simons, des Pharisäers. Ein Mann, der es an den primitivsten Höflichkeitsformen gegenüber dem Herrn Jesus fehlen ließ. Das hat der Herr Jesus hingenommen! Er war verachtet. Und dann ist es beeindruckend: In diesem Augenblick benutzt der Herr eine verkommene Frau, eine Sünderin, die Ihm diese Höflichkeitsformen erweist. Wir lesen diese Begebenheit meistens als einen Ausdruck der Gnade des Heilandes für diese Frau. Aber ich denke, dass es auch ein Ausdruck der Ehrenbezeugung ist, die Gott in diesem Augenblick durch diese Frau seinem Sohn erweisen wollte.

Ihr seht, welch ein Horizont sich auftut, wenn wir das einmal so sehen. Als der Herr Jesus am Kreuz hing und keiner mehr da war, der ein Wort für Ihn einlegen wollte, da benutzte Gott einen Verbrecher, einen Kriminellen, der ein völlig verpfuschtes Leben hinter sich hatte. Und der sagt dann: „Dieser hat nichts Ungeziemendes getan.“ Das ist eine Vorgehensweise Gottes, die einen in Erstaunen setzt. Gott benutzt Menschen, an die wir für so etwas nicht im Entferntesten denken würden. Aber das tut Gott! Und das tut Er, weil Er seinen Sohn ehren will. Wenn „fromme Leute“ nicht fromm sind, benutzt Er eben andere, die von seinem Sohn reden, so wie es sein muss.

Ich denke bei der Verachtung von Jesus Christus auch an den Vierfürst Herodes. Er behandelte Jesus geringschätzig. Er hat Ihn verachtet und mit einem glänzenden Gewand weggeschickt. Ein anderes Beispiel ist Johannes 8. Man hat den Eindruck, dass die Leute, die in und um Jerusalem wohnten, ganz besonders mit Hass und Ablehnung gegenüber dem Herrn erfüllt waren. Ich will darüber nichts Näheres sagen. Aber ich verweise auf beide Stellen, weil sie uns treffen. Der Herr Jesus war ein Mann, der zwar verachtet, aber sicherlich bekannt war. In Johannes 8,41 sehen wir die Unverschämtheit dieser Menschen. Der Herr sagt: „Ihr tut die Werke eures Vaters. Da sprachen sie zu ihm: Wir sind nicht durch Hurerei geboren.“ Welch ein Akzent! Etwas, was der Unglaube aller Jahrhunderte gesagt hat, das sagen auch diese frommen Israeliten. „Wir nicht!“

Auch in Vers 48 erkennt man die Geringschätzung, wenn die Leute zu Ihm sagen: „Sagen wir nicht zu Recht, dass du ein Samariter bist und einen Dämon hast?“ Damit ist Er abqualifiziert, der Verlassene, der Verachtete. Die religiöse Führungsschicht hat Ihn erledigt.

Einsam und verkannt

Aber das ist nicht nur bei der Führungsschicht so gewesen, wenn wir etwa Psalm 69 ansehen. Dort liest man in Vers 13: „Die im Tor sitzen, reden über mich.“ Das sind – mit modernen Worten ausgedrückt – die hohen Funktionäre in Justiz und Verwaltung. Für sie war Christus ebenfalls erledigt. Sie redeten über Ihn – aber bestimmt nichts Freundliches. Das ist der Hintergrund von: „Er war verachtet.“ Da war keiner von den Leuten, die etwas zu sagen hatten, für die Er etwas galt. Aber in der angeführten Stelle aus Psalm 69 werden nicht nur die Angesehenen genannt, die über Ihn „redeten“, sondern auch die „Zecher“, die sich über den Herrn lustig machten. Es war ihr „Saitenspiel“. Und Er war auch verlassen. Das versteht man auch, wenn man daran denkt, dass Er der Fremdling vom Himmel war. Ein Mann, der einsam war, der alles gekostet hat, was Menschen einem Menschen an Bösem und Schlechtem zufügen können.

Das Allertraurigste ist, dass Er auch innerlich der Einsame war, weil seine Jünger Ihn nicht verstanden haben. Es gibt kaum ein Anzeichen in den Evangelien, das uns erlaubt zu sagen, dass die Jünger Ihn je verstanden haben. Es scheint, dass Maria von Bethanien die einzige Person war, die Ihn verstanden hat, die ein Gespür hatte für das, was ihr Herr empfand. Er war wirklich der Einsame und der Verlassene. Als der Herr Jesus auf die Erde kam, war Er der Arme und Unbedeutende, ein hergelaufener Wanderprediger für seine Zeitgenossen. So hat man Ihn abqualifiziert, den Sohn Gottes, diese wunderbare Person.

Der Mann der Schmerzen

Dann liest man im Zwischensatz weiter: „Ein Mann der Schmerzen und mit Leiden vertraut.“ Was mag das bedeuten? Das, was die Sünde in die Welt gebracht hat, erzeugte bei Ihm Schmerzen, einen seelischen Schmerz. Alles das, was Ihn niederdrückte, was Er an Folgen der Sünde fand. Es gab sicherlich nie einen Menschen auf dieser Welt, der solch ein Herzeleid empfunden hat wie unser Herr, dieser „Mann der Schmerzen“. Und der Mensch hat alles getan, um diese Empfindungen zu vermehren. Er war der Mann der Schmerzen, der jede Reaktion der ungläubigen Menschen mit schweren, inneren Schmerzen empfand. Es fehlen uns die Worte auszudrücken, wie der Herr das empfunden haben mag, weil unsere Sprache zu arm dafür ist.

„Mit Leiden vertraut.“ Er war jemand, der mit allen Kümmernissen und Krankheiten, den verschiedenen Formen des Leidens im menschlichen Bereich, vertraut war. Vertraut mit Leiden, das war Er. Ich habe mich gefragt: Warum sagt der Text das? Ich hätte verstehen können, wenn es in Vers 3a geheißen hätte: „Er war verachtet und verlassen von den Menschen“, und wenn dann gefolgt hätte: „Und wie einer, vor dem man das Angesicht verbirgt“. Aber warum dieser Zwischensatz: „Ein Mann der Schmerzen und mit Leiden vertraut?“ Steht das vielleicht mit der Vorstellung der Juden und der Menschen im Altertum in Verbindung, dass das eine besondere Art der Verachtung erzeugt hat?

Ich will versuchen klarzumachen, was ich meine. Der Mensch im Altertum, der Antike, liebte nicht die Trauer, auch nicht, wenn man sich in Schwarz hüllte. Schon der König Ahasveros – die Geschichte nennt ihn Xerxes – konnte es nicht ertragen, wenn man in Sack und Asche vor ihm erschien. Dann musste man in prächtigen Kleidern erscheinen: Das ist die Vorstellung des antiken Menschen überhaupt; möglichst kein Unglück, möglichst nichts, was von Traurigkeit spricht. Und da tauchte der Herr Jesus auf und zeigte genau das. Er war ein Mann, der gerade auf diesem Gebiet tiefe Empfindungen zeigte. Weil Er das tat, deswegen war Er der besonders Verachtete für den antiken, heidnischen Menschen.

Ihr habt alle vielleicht schon mal gehört, dass es einen großen Dichter des alten Griechenland gab, Homer. Und er spricht in einer seiner großen Dichtungen, dem Heldenlied, der Ilias, von dem heldenhaften Achilles. Das ist das, was der Mensch liebte – eine strahlende Persönlichkeit, eine glänzende Figur, äußerlich wunderbar gekleidet, ein Held auf der ganzen Linie. Aber kein verachteter Menschensohn war beliebt. Ich glaube, dass das der Hintergrund ist, warum wir hier lesen: Ein Mann der Schmerzen und mit Leiden vertraut – verachtet von den Menschen. Das passte auch nicht in die Gesellschaft hinein. Das passte nicht in das Denken des Menschen hinein. Deswegen war er der Verachtete, vor dem man nur das Angesicht verbergen konnte: Der ist es nicht wert, dass man Ihn ansieht.

Der Mensch fühlte sich dem vollkommenen Menschen überlegen

Wir kennen das auch, wenn man einen Menschen nicht ansehen will. Dann erhebt man sich über ihn. Man hält sich für zu erhaben, als dass man ihn eines Blickes würdigen wollte. In Jesaja 6 liest man von den Seraphim, die ihrerseits ihr Angesicht verhüllen, weil sie verstehen, was für eine Person da auf diesem hohen und erhabenen Thron sitzt. Es geziemt sich nicht, diese Person überhaupt anzusehen.

Diese Anmaßung der Menschen, die sie in ihrem Herzen hatten, als der Sohn Gottes auftauchte, sucht ihresgleichen. Es ist ungemein beeindruckend, dass der Herr Jesus das alles hingenommen hat. Dass Er nicht einfach in den Himmel zurückgekehrt ist und uns Menschen unserem Schicksal überlassen hat. Aber seine Liebe verbot Ihm das. Er war im Zeichen der Liebe gekommen, um sein Herz von Liebe auszuschütten.

Zum Schluss von Vers 3 heißt es noch einmal: „Er war verachtet, und wir haben ihn für nichts geachtet.“ Man hat den Eindruck, dass es am Anfang dieses Verses die Großen waren, die Christus verachteten. Und am Ende ist Er der von jedermann Verachtete. Da war keiner da, der im Grunde ein Herz für Ihn hatte: Das ist unser Herr.

Vers 4a: Während seines Lebens trug Christus die Leiden der Menschen

In dem ersten Teil von Vers 4 wird jetzt davon gesprochen, dass Er unsere Leiden getragen hat und unsere Schmerzen auf sich geladen hat. Das Neue Testament erklärt das. Wir sind dankbar dafür, dass wir im Neuen Testament eine durch den Herrn Jesus selbst gegebene Erklärung dieser Stelle haben. In Matthäus 8,16.17: „Als es aber Abend geworden war, brachten sie viele Besessene zu ihm; und er trieb die Geister aus mit einem Wort, und er heilte alle Leidenden, damit erfüllt würde, was durch den Propheten Jesaja geredet ist, der spricht: „Er selbst nahm unsere Schwachheiten und trug unsere Krankheiten.““ Und das ist eben das, was der Herr getan hat in seinem ganzen Leben. In seinem Herzen voll Mitgefühl nahm Er diese Krankheiten auf sein Herz und auf seinen Geist. Und Er beseitigte in seinem Erbarmen die Folgen der Sünde. Er heilte, und, wir kennen das ja aus der Schrift, wie oft das geschehen ist.

Und als der Herr Jesus dann ans Kreuz ging, nahm Er auch die Ursache weg. Als Er hier lebte, nahm Er die Folgen der Sünde weg. Als Er starb und dort litt, da nahm Er die Ursache dieser Krankheiten weg.

Im zweiten Teil von Vers 4 hießt es dann: „Und wir, wir hielten ihn für bestraft, von Gott geschlagen und niedergebeugt.“ Da drückt sich wieder diese frühere Fehleinschätzung des Überrestes aus. Es war ihre Vorstellung, die sie von dem Herrn Jesus hatten. Vielleicht waren sie dabei von dem Gedanken etwa an Gehasi erfüllt. Gehasi, dieser Diener Elisas, wurde mit Aussatz bestraft. Vielleicht dachte der Überrest auch an Ussija, den König, der ebenfalls mit Aussatz bestraft wurde, von Gott geschlagen. Das war diese Vorstellung, die sie in ihrer Blindheit hatten, als sie an den Herrn Jesus dachten.

Vers 4b-5: Unsere Schuld lag auf dem Reinen

Aber sie mussten dazulernen: „Doch um unserer Übertretungen willen war er verwundet“. Mir scheint, dass man von Vers 4b bis zum Vers 6 – und darüber hinaus – an die drei Stunden der Finsternis denken kann, in denen die Sonne ihren Schein versagte. Dort geschah das Sühnungswerk, als Gott seinen Zorn ausgoss über das Haupt dieses Einzigen, der rein und heilig war. Dort wurde Er zur Sünde gemacht. Das darf man ersehen aus dieser Tatsache: „Doch um unserer Übertretungen willen war er verwundet“. Es gibt kaum eine Stelle im Alten Testament, die deutlicher sagt, dass der Herr Jesus Stellvertreter war, indem Er unsere Übertretungen auf sich genommen hat. Das ist eine Stelle, wo wir uns fragen sollten: Ist das meine ganz persönliche Erfahrung? Kommt jetzt die Erinnerung an einen Augenblick, als wir vor dem Herrn Jesus auf unseren Knien lagen und Ihn um Vergebung, um Rettung angefleht haben? Das ist doch wichtig, dass wir dann mit einem Mal begreifen durften: Ja, das ist auch um meiner Übertretungen willen geschehen.

Man hat schon oft gehört, dass Menschen, die in Sündennot waren, in kindlicher Einfalt ihren eigenen Namen hier eingetragen haben: „Doch um meiner Übertretungen willen war er verwundet, um meiner Missetaten willen zerschlagen. Die Strafe zu meinem Frieden lag auf ihm, und durch seine Striemen ist mir Heilung geworden.“ Dann öffnete sich oft der Horizont für die Heilsgewissheit, Friede zog tatsächlich ein.

Es ist wirklich eine eigentümliche Stelle. Ich weiß selbst etwas aus eigener Erfahrung, was es ist, wenn man begreift, dass der Friede kommt. Und dass es etwas ist, was der Herr Jesus schon längst gemacht hat. Also wollen wir uns fragen: Ist das, was in Vers 5 steht, Teil unserer eigenen Geschichte gewesen? Nicht in der Form, in der der Herr Jesus das erlebt hat, gewiss nicht, das ist unmöglich. Aber einfach, dass wir wissen: Ich war die Ursache dafür, dass Er das ertragen musste.

Die Striemen des Gerichtes Gottes

Wenn wir lesen von „verwundet“, von „zerschlagen“, von „Striemen“: Dann dürfen wir nicht an das denken, was die Menschen getan haben, so schlimm das auch war. Sein Angesicht war entstellt, Er erlitt diese furchtbare, brutale Geißelung der römischen Soldaten – man kann es kaum beschreiben. Aber diese schlimmen Qualen körperlicher Art ließen Ihn nicht rufen: „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ Da konnten die Furchen noch so tief gezogen sein auf seinem Rücken, das war es nicht, was Ihn dies rufen ließ. Die menschlichen Schläge waren, wenn ich das in Ehrfurcht sagen darf, Streicheleien gegenüber dem, was Gott getan hat mit unserem Herrn, als Er Ihn geschlagen hat. Und das ist hier gemeint! Die Striemen, das Verwundet sein ist der Ausdruck des göttlichen Schlagens, des göttlichen Gerichts in den drei Stunden der Finsternis.

Glauben wir nicht dieser sentimentalen Vorstellung, als ob es sich um Schläge der Menschen gehandelt hätte. Dieser Gedanke ist ganz falsch! Es geht hier um die Schläge Gottes, die kein Mensch gesehen hat. Die Striemen, die die Menschen Ihm beigebracht haben, werden in den Evangelien genannt. Aber was hier gesagt wird, das hat kein Mensch gesehen, sondern nur Gott. Und gerade deswegen ist es ja auch das gewesen, was sühnende Wirkung hatte, was etwas bewirkt hat in unserem Leben, als wir zu Ihm gekommen sind. Um unserer Übertretungen willen war Er verwundet, um unserer Missetaten willen zerschlagen.

„Die Strafe zu unserem Frieden lag auf ihm, und durch seine Striemen ist uns Heilung geworden“: Wenn man das erstmalig in seinem Leben begreift, ist es wie die süßeste Musik, die es gibt. Das werden wohl die meisten Leser aus eigener Erfahrung bestätigen können.

Vers 6: Unser Eigenwille brachte sein Gericht

Vers 6 liegt auf der gleichen Linie. Dort ist von den ichbezogenen Schafen die Rede, von denjenigen, die nur sich selbst im Mittelpunkt von allem sehen. „Wir alle irrten umher wie Schafe, wir wandten uns jeder auf seinen Weg.“ Diese Ichbezogenheit, dieser Egoismus unserer natürlichen Herzen drückt sich hier aus: „Jeder auf seinen Weg“. Schafe, die ganz eigenwillig ihren eigenen Kurs festsetzen, sind das Bild von uns Menschen. Und doch wollen wir bedenken, der Text am Anfang des Verses sagt: „Wir alle irrten umher“. Und weiter: „Jeder auf seinen Weg“.

Wir leben in einer christlichen Ära, wo man teilweise pauschal sagt: Ja, wir sind allzumal Sünder, wir sind alle gleich schlecht. Und dann meint man auch, wir würden gewissermaßen alle pauschal in den Genuss des Heils kommen. Mitnichten! Es ist zwar richtig, dass wir alle Sünder sind. Aber es heißt, dass jeder sich auf seinen Weg sich wandte. Das Sündigen ist nicht nur eine kollektive Sache: Wir alle haben das persönlich getan. So trifft uns persönlich Schuld. Und deswegen sind wir auch ganz persönlich aufgefordert, uns zu bekehren. Es gibt keine pauschalen Bekehrungen. Es ist wichtig, dass wir das verstehen. Wir alle, das ist die eine Seite, aber auch jeder einzelne wandte sich von dem Herrn Jesus oder von Gott auf seinen eigenen Weg ab.

„Und der HERR hat ihn treffen lassen unser aller Ungerechtigkeit“. Noch einmal wird der Gedanke der Stellvertretung unmissverständlich formuliert.

Vers 7: Der stumme Mann der Schmerzen

Ab Vers 7 spricht Gott erneut über den Messias. Und wir finden da auch etwas vom Lamm und Schaf. Zunächst steht hier, dass der Herr Jesus, der Messias, der Erlöser, schwieg. Zweimal heißt es, dass Er seinen Mund nicht auftat. Das ist von der Person gesagt, die Kraft ihres Wesens „das Wort“ (Joh 1,1) war. Hier jedoch schwieg sie. Und in Psalm 22 liest man, dass Gott schwieg, und auf das Rufen des Herrn nicht antwortete. Das ist – ohne Übertreibung – einmalig in der Geschichte Gottes mit dem Menschen gewesen. Gott schwieg, als Er seinen Zorn ausgoss über seinen Sohn. Nach Jesaja 53,7 war unser Herr wie ein stummes Schaf vor seinen Scherern. Wir wissen aus den Evangelien, dass Er am Kreuz siebenmal etwas gesagt hat. Aber grundsätzlich war Er derjenige, der schwieg, der das hingenommen hat, was geschah. Und deswegen braucht die Schrift das Bild von dem Lamm und das Bild von dem Schaf.

Es ist bewegend, in Vers 7 in der Mitte zu lesen: „Das zur Schlachtung geführt wird.“ Sehen wir den kleinen sprachlichen und gedanklichen Unterschied zu Vers 6? Dort ging jeder seinen eigenen Weg. Das ist der Mensch! Er geht seinen eigenen Weg. Aber jetzt finden wir diesen wunderbaren Mensch vom Himmel, der geführt wird. Wir sehen, wie sich hier Welten auftun zwischen diesem ersten Menschen und dem Menschen vom Himmel.

Wenn der Herr Jesus verglichen wird mit dem Lamm oder dem Schaf, dann sehen wir, wie Er jemand war, der einfach anders war als wir. Und das selbst noch in diesen Augenblicken, als es zum Kreuz ging, wo Er genau wusste, was Ihm bevorstand. Er beugte sich, das bedeutet einfach, dass Er niedergebeugt war in seinem Herzen, indem Er der Gebeugte war.

Passahlamm und Opferschaf

Mir ist aufgefallen, dass Vers 7 im Neuen Testament zitiert wird. Und zwar in einer höchst interessanten Geschichte, bei der Bekehrung des Kämmerers (Apg 8). Aber es ist auch interessant, dass dort Lamm und Schaf vertauscht sind. Dort lesen wir, dass Er wie ein Schaf zur Schlachtung geführt wird und wie ein Lamm, das stumm ist vor seinen Scherern. In Jesaja ist es umgekehrt. Warum das? Der Heilige Geist ist nicht jemand, der unkorrekt irgendetwas berichtet. Im Gegenteil! Alles das, was Er hier sagt, hat seinen tiefen Sinn .

Warum sagt das der Geist Gottes im Neuen Testament in der Umkehrung der Bilder? Die Tatsache an sich, die ausgedrückte Wahrheit ändert sich praktisch überhaupt nicht damit. Wenn nun von dem Lamm gesprochen wird in Jesaja 53, spielt nicht der Geist Gottes auf das Passahlamm an? Und wenn in Apostelgeschichte 8 an der gleichen Stelle von dem Schaf gesprochen wird, das zur Schlachtung geführt wird, könnte dann der Geist Gottes nicht vielleicht auf das Opferschaf im Schuldopfer hinweisen?

Der Geist Gottes macht solche feinen Unterschiede, um uns die Möglichkeit zu geben, darüber einmal nachzudenken. Das, was in Jesaja 53 berichtet wird, wird dadurch in keiner Weise in Frage gestellt! Der Unterschied ist einfach nur auffällig.

Vers 8: Auf das Gericht folgt der Tod

Vers 8 habe ich lange Zeit nicht verstanden, oder anders verstanden, als ich ihn heute verstehe. „Er ist weggenommen worden aus der Angst und aus dem Gericht. Und wer wird sein Geschlecht aussprechen? Denn er wurde abgeschnitten aus dem Land der Lebendigen.“ Weggenommen zu sein an dieser Stelle bedeutet nicht, befreit worden zu sein! Nein, es bedeutet: weggenommen, um zu sterben. Das ist der Sinn der Stelle. Das wird bestätigt durch den Zusammenhang: „Wer wird sein Geschlecht aussprechen? Denn er wurde abgeschnitten aus dem Land der Lebendigen.“ Auch ein ähnlicher Sprachgebrauch an anderen Stellen bestätigt dies: „Nimm mich nicht weg in der Hälfte meiner Tage“ (Ps 102,25), sagt der Herr Jesus. Oder wenn wir in Johannes 19,15 lesen: „Sie aber schrieen: „Hinweg, hinweg!“. Eigentlich heißt es: Nimm weg, nimm weg. Die Juden und die Führer des Volkes waren es leid, dass die Verhandlung noch weiter fort ging: „Nimm weg, mach ein Ende! Bring ihn zum Tod.“ Das dürfte der Sinn dieser Stelle sein.

Er wurde weggenommen, um zu sterben, und zwar aus der Angst und aus dem Gericht. Natürlich war es so, dass das Gericht, als der Herr Jesus starb, zu Ende war. Er konnte wieder mit Gott als mit seinem Vater sprechen. Das ist wahr, aber das bedeutet keineswegs, dass die Befreiung für Ihn gekommen war. Nein. Es war gerade so, dass Er da abgeschnitten wurde aus dem Land der Lebendigen.

Es ist also eine höchst bildhafte Darstellung: Wenn man sich schneidet, wenn man sich irgendwo ins Fleisch schneidet, ist das ein sehr schmerzhafter Vorgang. Und dieses Bild braucht der Geist Gottes, um das Sterben des Herrn Jesus zu beschreiben. Ein ungemein schmerzhafter, unnatürlicher Vorgang war das, als dieser Mensch, der Herr Jesus, starb – abgeschnitten aus dem Land der Lebendigen. Der Prophet Daniel drückt das auch sehr stark aus, wenn er davon in Daniel 9 spricht, dass der Messias nichts hatte, oder ausgerottet wurde. Er war sozusagen vernichtet in den Augen der Menschen. So sieht das Gott an. So radikal war die Wirkung seines Todes. Wir können uns vorstellen, dass dies unseren Herrn getroffen hat. Er war ja ein Mensch, und ein Mensch, der keine Sünde getan hat und der alles, was Ihn (auch körperlich) traf, unendlich viel mehr empfand, als wir das empfinden können. Er wurde abgeschnitten aus dem Land der Lebendigen.

Und das alles traf Ihn wegen der „Übertretung meines Volkes“. Da mag der Prophet sprechen, aber da spricht sicherlich auch Gott, indem Er sagt: Das ist mein Volk, dafür stirbt jetzt mein Sohn, damit ich dieses Volk nicht schlagen muss. Ich schlage meinen Sohn.

Vers 9: Gottes Antwort auf die Leiden seines Knechtes

„Man hat sein Grab bei Gottlosen bestimmt; aber bei einem Reichen ist er gewesen in seinem Tod.“ Ich frage mich, ob Er in seinem Leben je im Haus eines Reichen war, ob Er nicht nur in seinem Tod im Haus eines Reichen war. Man liest gewiss, dass Er Gast war im Haus eines Pharisäers. Aber ob wir irgendwo etwas finden, wo ausdrücklich klargemacht wird, dass Er in einem reichen Haus war, das weiß ich nicht . Im Gegenteil! Er war ein Mann, der selbst der Arme war, der keinen Cent in der Tasche hatte. Er musste erst jemanden bitten, Ihm einen Denar zu geben. Er fuhr im Schiff eines anderen und ritt auf dem Esel eines anderen. Jetzt wurde Er in das Grab eines anderen gelegt. Christus hatte absolut nichts!

Und Gott hat Ihm dann diese Gunst erwiesen, so dass der Leib des Herrn Jesus, der gestorbene Leib, eine vorübergehende Ruhe fand in dem „Haus“ eines Reichen. „Bei einem Reichen ist er gewesen in seinem Tod.“ Es lohnt sich nachzulesen, was in Hesekiel 28,8 steht. Daran sieht man umso mehr, was das für ein Tod war, der den Herrn Jesus erreicht hat. Dort steht in einem völlig anderen Zusammenhang:, „In die Grube werden sie dich hinabstürzen, und du wirst den Tod eines Erschlagenen sterben“. Es ist eigentlich Tode, in der Mehrzahl, die das Qualvolle der Todesart ausdrückt. Und das ist das gewesen, was der Herr erduldet hat.

Wo man hinsieht, überall hat der Herr Jesus Leiden erduldet in einer Weise, in einer Fülle, in einer Tiefe, die wir einfach nicht erfassen können. Und das beeindruckt, denn Er ist unser Heiland. Wie oberflächlich sind wir oft in unseren Herzen, wenn wir daran einfach vorbeigehen: „Ach, das kenne ich ja schon“. Wollen wir das doch dem Herrn auch sagen, dass Er uns wirklich volle, brennende Herzen schenkt im Gedanken gerade an diese Wahrheit!

Dann wird auch gesagt, warum Gott Ihm diese Gunst erwiesen hat: „Weil er kein Unrecht begangen hat und kein Trug in seinem Mund gewesen ist.“ Wir lesen an einer Stelle in den Psalmen etwas über Männer des Blutes und des Truges, nämlich in Psalm 55,24: „Und du, Gott, wirst sie in die Grube des Verderbens hinabstürzen; die Männer des Blutes und des Truges werden ihre Tage nicht zur Hälfte bringen.“ Wenn ich das hier zu verbinden versuche: Der Herr war keiner, der entfernt mit einem Mann des Blutes und des Truges verglichen werden könnte. Im Gegenteil! Aber auch er konnte nur zur Hälfte seine Tage erfüllen: „Nimm mich nicht weg in der Hälfte meiner Tage“ (Ps 102,25). Er wurde wirklich wie ein Übeltäter behandelt. Gott machte das so! Und die Menschen ebenso! Es ist beeindruckend, wenn wir solche Stellen auch immer vor dem Gesamthintergrund der heiligen Schrift bedenken. Es ist einfach ein Thema, das unendlich ist. Und wenn wir einst in der Herrlichkeit sein werden, werden wir in vollkommenem Zustand das alles verstehen. Und doch bleibt auch dann immer ein Rest, weil es sich hier bei dem Herrn Jesus auch um eine göttliche Person handelt. Wir können einfach nicht ganz verstehen, dass Er so gelitten hat. Wir werden das immer wieder verbinden dürfen auch mit dem „warum“ seines Leidens. Und dann denken wir wieder an unsere eigene Geschichte.

Vers 10: Es gefiel Gott!

Ab Vers 10 spricht jetzt wieder der Überrest. „Doch dem HERRN gefiel es, ihn zu zerschlagen, er hat ihn leiden lassen. Wenn seine Seele das Schuldopfer gestellt haben wird, so wird er Samen sehen, er wird seine Tage verlängern; und das Wohlgefallen des HERRN wird in seiner Hand gedeihen.“ Das ist ein merkwürdiger Ausdruck, dass es Gott „gefiel“. Wir müssen dabei einfach an das denken, was wir schon sehr früh in der Bibel finden, in 1. Mose 3. Gott spricht davon, dass der Same der Frau der Schlange den Kopf zertreten wird. Und wir dürfen auch daran denken, dass Gott seinen eingeborenen Sohn gesandt hat, damit wir leben könnten. Gott hat seinen Sohn gesandt hat als eine Sühnung für unsere Sünden. Der Vater hat seinen Sohn gesandt als Heiland der Welt. Das war es, was Gott so gefiel.

Das war sein Wohlgefallen, denn es war einfach sein Ratschluss, wenn Er an uns verkommene, verdorbene und verlorene Menschen dachte. Gott gefiel es daher, Ihn zu zerschlagen. Und es ist sicher auch der Höhepunkt unserer Empfindungen, wenn wir uns klarmachen, dass das Gott so ausdrückt. Ihm hat es gefallen, diese Person zu schlagen. Das verstehen wir nicht mehr. Wir dürfen das aber glauben, wir dürfen darüber staunen und bewundern: Das ist Anbetung. Wir dürfen verstehen: Das ist mein Heiland. Das Zerschlagen ist zum Glück nicht das letzte Wort!

In den letzten drei Versen wird dreimal von „seiner Seele“ gesprochen. Das scheint mir von besonderem Gewicht zu sein. Es ist die Seele unseres Heilandes, seine ganze Persönlichkeit. „Wenn seine Seele das Schuldopfer gestellt haben wird, so wird er Samen sehen.“ Das Schuldopfer wird in 3. Mose 5 im Einzelnen behandelt. Wir lernen, dass der Herr Jesus alles bezahlt hat. Und Er hat darüber hinaus gezahlt und bezahlt. Er hat wirklich etwas getan, was die totale Erledigung der Sünde bedeutet. Wenn wir uns einmal vorstellen, dass die Sünde eine Gerichts-„Akte“ ist: Seit Golgatha ist diese Akte geschlossen, zur Seite gelegt, erledigt, ein für allemal! Gott ist so befriedigt, dass Er nie wieder auf diese Akte „Sünde“ je zurückkommen wird.

Christus hat das Schuldopfer gestellt – unser Herr. Wie Er ja überhaupt das Opfer schlechthin geworden ist. Das Schuldopfer, und wir dürfen das genauso sagen, das Sündopfer, das Er in diesen drei Stunden der Finsternis geworden ist. Das Brandopfer war Er über diese drei Stunden hinaus. Es begann, als Er an das Kreuz ging; und Er war es, bis er sagte: „Es ist vollbracht.“ Wir wollen nicht bei dem Opfergedanken stehen bleiben, weil der Text hier nur vom Schuldopfer spricht. Das ist der springende Punkt bei dieser Stelle: Er hat alles in Ordnung gebracht, kompensiert. Da ist nichts mehr zu erstatten, Er hat alles getan.

Trotz seines Todes hat Er Samen

„Er wird Samen sehen.“ Mir scheint, dass das Wort „Samen“ auch in einem gedanklichen Zusammenhang steht mit Vers 8, wo es heißt: „Wer wird sein Geschlecht aussprechen?“ Wenn man aus Sicht eines Israeliten ohne Kinder stirbt, hat man keine Nachkommenschaft; dann ist es aus, ist man abgeschnitten. Hier aber sagt der Geist Gottes: „Doch, Du hast doch Samen, Du hast Nachkommenschaft, es ist eine Zukunft da!“ Das verbindet Er mit der Verlängerung seiner Tage, eine Aussage, die sich auf die Auferstehung bezieht, wie man das auch an manchen Stellen nachlesen kann. Der Herr Jesus ist der Lebendige. Der Tod konnte Ihn nicht halten. Er ist in eigener Machtvollkommenheit auferstanden. Aber Er ist auch durch die Herrlichkeit des Vaters auferweckt worden. Das ist, mit einem Wort, das wirkliche Ende, nämlich: Das Erlösungswerk ist abgeschlossen.

Und dann sagt uns Gott durch den Heiligen Geist am Ende von Vers 10: „Das Wohlgefallen des HERRN wird in seiner Hand gedeihen.“ Endlich ist der „Modellmensch“ da, der Mensch vom Himmel, der letzte Adam, in dem Gott seinen ganzen Willen total erfüllt sieht, da gibt es überhaupt keinen Zweifel mehr. Der erste Mensch, wir gehören ja in seine Nachkommenschaft hinein, hat immer wieder den Willen Gottes nicht getan. Aber jetzt ist endlich einer da, der gewissermaßen durch das Erlösungswerk den letzten Beweis geliefert hat, dass Er diesen Willen Gottes völlig getan hat. Gott ist befriedigt, total befriedigt, wenn Er diese Person ansieht!

Vers 11: Frucht und Sättigung für den Auferstandenen

Ab Vers 11 zieht Gott sozusagen eine Art Resümee. Er lässt uns noch einmal mit seinen Augen sehen oder mit seinen Worten verstehen, wie Er das Ganze beurteilt. So sagt Er jetzt von dem Herrn Jesus, von dem Geliebten: „Von der Mühsal seiner Seele wird er Frucht sehen und sich sättigen.“ Wenn der Herr Jesus in den Himmel zurückgegangen wäre, nachdem die Menschen Ihn verworfen hatten, ohne das Sühnungswerk zu vollbringen, wäre das nie passiert, was wir hier finden.

Aber es ist auch wahr, dass wir eine Stelle haben, die von etwas anderem spricht: „Meine Seele ist satt von Leiden.“ Wenn Er dieses Bild braucht, verstehen wir seine Empfindungen als Mensch: „Ich kann nicht mehr!“ Erlaubt, dass ich das einmal so sage. Der Text benutzt ja auch hier ein menschliches Bild: Seine Seele ist satt von Leiden – es geht einfach nicht mehr.

Und doch hat Er den Sieg errungen in dieser Form, so dass da welche da sind, an denen Er sich erfreuen kann. Es sind solche, die sein Herz beglücken in alle Ewigkeit. Durch die Gnade Gottes dürfen wir Gläubige dabei sein, dürfen uns zu dieser Frucht rechnen, die Er sich erworben hat durch seine Schmerzen, durch sein Sterben.

Dann heißt es in Vers 11 weiter: „Durch seine Erkenntnis wird mein gerechter Knecht die Vielen zur Gerechtigkeit weisen.“ Das scheint auch ein Rückblick zu sein auf das, was der Herr in seiner Lebenszeit getan hat. Während Er hier lebte, hat Er die Menschen in dem gelehrt, was göttliche Gerechtigkeit war.

Dann folgt: „Und ihre Ungerechtigkeiten wird er auf sich laden.“ Das war sein Todeswerk, sein Sterbenswerk, seine Leistung, die Er mit dem Sterben erbracht hat. Das, was Er im Leben getan hat, wird zuerst genannt; dann das, was Er im Sterben getan hat. Im Sterben hat unser Herr, und das ist ja das Thema von Jesaja 53, ihre Ungerechtigkeiten auf sich geladen. Und das ist Anlass für eine ewige Anbetung unserer Herzen. Darüber können wir nicht genug staunen, darüber können wir auch nicht genug dankbar sein. Wollen wir uns doch immer wieder dazu anregen lassen, wirklich dankbar zu sein. Wir sollten nicht meinen: „Ach, das liegt schon so lange zurück, ich bin schon so lange auf dem christlichen Weg, ich brauche gar nicht mehr zu danken dafür!“ Solche Herzen mit solch merkwürdigen Gedanken haben wir schon mal. Das ist traurig! Dagegen wollen wir angehen. Wir haben es täglich nötig, uns des Blutes unseres Heilandes zu erinnern: Sein Blut musste fließen; es ist die Garantie für meine Errettung.

Vers 12: Die Herrschaft des ehemaligen Knechtes

„Darum“: Jetzt erteilt Gott wieder eine Belohnung. Gott hat Ihn geehrt. „Darum werde ich ihm Anteil geben an den Vielen.“ Nach meinem Verständnis handelt es sich bei dieser Gruppe um Leute, von denen wir bereits in Kapitel 52,15 lesen: von den Königen. Diese Könige, diese Vielen oder Großen, jetzt zeigt sich, dass Er der wahre Herr der Herren und der König der Könige ist. Er hat das Sagen. Er ist derjenige, der das Kommando führt; erlaubt, dass ich das so einmal sage. Jetzt sind es nicht mehr andere Große. Er ist jetzt der Herrscher der Knechte geworden; Er ist nicht mehr der Knecht der Herrscher, wie wir noch in Jesaja 49 lesen. Er ist jetzt derjenige, der wirklich der unangefochtene, unbestrittene Herr der Herren und König der Könige ist. Keiner macht Ihm mehr diesen Anspruch streitig, keiner wird mehr mit dem Finger auf Ihn zeigen.

Und dann sind sogar Gefährten dabei: „Und mit Gewaltigen wird er die Beute teilen.“ Das sind diejenigen, die in der Sprache Gottes gewaltig sind. Es ist der jüdische Überrest, oder, wenn wir es ausdehnen dürfen: Das sind alle Erlösten, die Nutznießer dieser großen Erlösungstat des Kreuzes. Die Gewaltigen sind es, die seine Herrlichkeit teilen werden, die mit Ihm Engel und die Welt richten werden, wie es im Neuen Testament heißt.

Unser Herr ist derjenige, den Gott belohnt hat. Er hat Ihm Ehre und Herrlichkeit gegeben, wie das Neue Testament auch sagt. „Mit Gewaltigen wird er die Beute teilen“ – danach steht ein Doppelpunkt. Warum? „Dafür, dass er seine Seele ausgeschüttet hat in den Tod.“ Allein diese Formulierung, „seine Seele ausgeschüttet in den Tod“ macht uns das Schreckliche des Vorgangs klar. Wenn ein Glas Wasser ausgeschüttet wird, vollzieht sich das nach und nach. Und wenn man in diesem Sinn sein Leben nach und nach verliert oder es selbst hingibt, ist das eine besonders schmerzliche Prozedur. „Abgeschnitten“ heißt es in Vers 8, „ausgeschüttet“ in Vers 12. Der Geist Gottes macht uns immer wieder dieses Besondere klar, was mit den Leiden Christi und mit seinem Sterben verbunden ist. Man hat den Eindruck, dass der Geist Gottes nicht deutlich genug darauf eingehen kann. Und das müsste uns immer wieder dahin führen, unseren Herrn zu bewundern.

Er ist auch den Übertretern beigezählt worden. Es scheint mir, dass in dem letzten Teil des Verses vier Punkte zu erwähnen sind:
1. Er hat seine Seele ausgeschüttet in den Tod.

2. Er ist den Übertretern beigezählt worden.

3. Hier macht der Geist Gottes noch einmal ganz deutlich: Nicht wegen eigener Sünde musste Er leiden, nein: Er hat die Sünde vieler getragen. Er aber, Er jedoch, Er hingegen hat die Sünde vieler getragen.

4. Und Er hat für die Übertreter Fürbitte getan. Man hat den Eindruck, dass der Geist Gottes jeden Irrtum vermeiden will. Nein, auf keinen Fall war Er auch ein Übertreter. Vielmehr hat Er ihre Sünde getragen. Er ist behandelt worden wie ein Übeltäter, das ist wahr. Er hat sogar für die Übertreter Fürbitte getan. Darin darf man sicherlich auch eine Anspielung sehen auf das, was der Herr Jesus in den ersten drei Stunden sagt, als Er den Vater bat: „Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun.“

Möge der Herr uns durch die Beschäftigung mit seinen Leiden wirklich brennende Herzen schenken!

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