Amerika – warum sagt die Bibel nichts über seine Zukunft?

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Die Endzeit naht!

Wenn man die prophetische Bücher betrachtet, die die Endzeit beschreiben - also die Zeit, in der wir, die Gläubigen der Versammlung (Gemeinde, Kirche), nicht mehr auf der Erde, sondern im Himmel sein werden - fällt es auf, dass die heutige Weltmacht Amerika keine Erwähnung findet. Heutzutage ist Amerika aus der Welt nicht wegzudenken. Wie kann es dann sein, dass die Bibel nichts darüber sagt?

Es gibt viele Hinweise, dass diese Endzeit nicht mehr lange auf sich warten lässt. Der Herr kommt bald, um die Seinen zu sich zu holen. Natürlich wissen wir nicht den Zeitpunkt, aber das Wort Gottes gibt uns doch einige Hinweise, indem sie die Zeit des Endes beschreibt und wie der Lauf der Dinge sein wird, bis diese Zeit anbricht.

Die USA kommen in der biblischen Prophetie nicht vor!

Ein Punkt ist jedoch sonderbar. Amerika spielt heute eine so große Rolle. Wie kann es dann sein, dass die Endzeit so nahe ist, in der Amerika vielleicht keine Rolle mehr spielen wird?

Die Bibel erwähnt Amerika nicht. Sie spricht nicht von einem Untergang eines Weltreiches vor Beginn der Drangsalszeit. Amerika ist auch nicht Teit der Prophezeiungen über den Tag des Herrn. Was kann dann der Grund sein, dass Amerika nicht erwähnt wird?

Es gibt dazu bislang vor allem drei Überlegungen:

Möglichkeit 1: USA gehören zu Europa

a) Amerika wird zu dem Bereich Europas, also des dann wieder entstehenden Römischen Reiches gezählt. Tatsächlich ist es ja so, dass viele Europäer in den letzten Jahrhunderten in die USA auswanderten, so dass die USA eine Art „Europa II“ sind.

Möglichkeit 2: USA fallen in die Bedeutungslosigkeit zurück

b) Vielleicht wird Amerika bis zum Beginn der Endzeit in die Bedeutungslosigkeit zurückfallen. Heute kann man möglicherweise eine, wenn auch bisher geringfügige Machtverschiebung nach Europa feststellen. Noch ist der Einfluss Amerikas in der gesamten Welt sehr groß. In jedem Erdteil sind sie militärisch vertreten. Doch nun stelle man sich einmal vor, dass unter dem wiedergewählten Präsident Bush weitere Kriege geführt werden und das amerikanische Volk diese Außenpolitik irgendwann nicht mehr unterstützt. Und stelle man sich weiter vor, dass der nachfolgende Präsident das Ruder völlig herumreißt und die amerikanischen Präsenz in allen Erdteilen abbricht und sich völlig auf die eigenen Landesgrenzen beschränkt.

Natürlich sind das letztlich Spekulationen. Aber sie sind nicht so weit hergeholt, wie der eine oder andere vielleicht meinen könnte. Denn diese Themen werden in den Medien und wurden auch von den beiden großen Parteien in den USA immer wieder diskutiert. Und wenn es wirklich so käme, könnte das zur Folge haben, dass Amerika für die Weltpolitik nicht mehr die heutige Bedeutung hätte. Wie schnell verlor Russland den Status einer Weltmacht! Und doch wissen wir aus der biblischen Prophetie, dass es ihn auch wieder erlangen wird.

Möglichkeit 3: USA werden bei der Entrückung entvölkert

c) Vor einigen Jahren hörte ich eine andere Vermutung, dass Amerika nach der Entrückung der Gläubigen so gut wie leer sein wird und deshalb keine Erwähnung mehr findet. Nachdem ich in den letzten Monaten einiges in den Tageszeitungen über das amerikanische Volk gelesen habe, scheint mir dieser Gedanke nicht so unrealistisch zu sein. Vor einigen Wochen hatte ich außerdem ein Gespräch mit einem Amerikaner. Ich kam mit Ihm auf das Thema Christenheit in Amerika zu sprechen. Es war interessant zu hören, dass in dem Dorf in Kalifornien, aus dem er kommt, Menschen, die Sonntags nicht in die Kirche gehen, eine Seltenheit sind.

Er machte mich auf einen Artikel aufmerksam, der in der Zeitung „Die Zeit“ zu lesen war. Darin wurde das Ergebnis einer Umfrage erwähnt, nach welcher 89% der Amerikaner an den Himmel, 72% an den Teufel und die Hölle glauben. Prozentsätze, die im Europa, das einen Glaubenssatz für die Verfassung ablehnt, und dem ungläubigen Deutschland sicher weit niedriger lägen.

Diese Zahlen können die Vermutung natürlich nicht belegen. Doch lassen sie erkennen, dass sehr viele Amerikaner der Bibel Glauben schenken, so zum Beispiel auch der Schöpfungsgeschichte, laut dieser Umfrage. Aber warum ist das in Amerika möglich, warum nicht ein Europa?

Was die Bibel zu Europa sagt

Die Bibel sagt, welche Rolle Europa in der Zukunft spielen wird. Und wir Christen, die Gottes Wort kennen, wissen davon, dass ein vereintes Europa mit der Hauptstadt Rom und einem Kaiser einmal am Ende der Drangsalszeit von dem Herrn Jesus, der auf dem Ölberg stehen wird, vernichtet werden wird.

Aber diese Vorherbestimmung Europas sollte uns keineswegs davon abhalten, das Werk des Herrn in Europa fortzuführen. Im Gegenteil! Wir sollten auf die Straßen gehen und die Menschen eindringlich vor dem warnen, was ihre Zukunft sein wird, wenn sie nicht umkehren und den Herrn Jesus als ihren Retter annehmen.

Deutschland - ein Missionsland?

Die Christen Amerikas haben Europa längst zu einem Missionsland erklärt. Sollte uns das nicht zu denken geben? Man schimpft es „das christliche Abendland“, aber was daran ist noch christlich? Müssen wir da nicht sagen, dass wir Christen völlig versagt haben? Es gibt viele wahre Gläubige in Deutschland. Jeder von uns kennt sicher eine ganze Menge. Und diese Menge ist unfähig oder unwillig, die Menschen zu warnen.

Wir haben eine enorme Verantwortung! Gottes Wort sagt uns: „Tue das Werk eines Evangelisten, vollbringe deinen Dienst.“(2. Tim. 4,5) Das gilt für jeden Gläubigen, ob alt oder jung, beredt oder nicht. Sicher, nicht jeder hat die Gabe eines Evangelisten. Wir müssen auch keine großen Redner sein, um das Evangelium weiterzugeben. Das Evangelium ist einfach und leicht verständlich!

Gib Dir einen Ruck!

Gib dir einen Ruck! Erzähle deinem Arbeitskollegen oder dem Schulkollegen von dem Herrn Jesus. Bekenne dich zu Ihm! Er wird sich zu dir bekennen. Ganz sicher! Und erzähle nicht nur von dem „lieben Gott“, den es gar nicht gibt, sondern sag ihnen, was sie erwartet, wenn sie sich nicht bekehren. Die Sache ist ernst, und es bleibt nicht viel Zeit! Oder willst du, dass dein bester Schulfreund dich später bei dem Herrn Jesus stehen sieht und dann sozusagen sagen könnte: „Was? Dieser gehört zu Jesus Christus? Warum hat er mir nie etwas davon erzählt!?“

Was wird uns nicht alles angeboten auf der Straße. Welcher Dreck und Schmutz wird vermarktet. Und die Menschen schämen sich nicht dafür, dies anzubieten. Sollten wir uns dann schämen, die Person des Herrn Jesus und die beste, schönste und wichtigste Botschaft vorzustellen?!

Wir kennen das Los von Europa! Sollten wir nicht zusehen, so viele Menschen wie möglich davor zu warnen, damit sie noch umkehren und Rettung finden?

„Gott will, dass alle Menschen errettet werden“ (1.Tim 2,4). Schenke Er uns, dass dies auch unser Wille und Wunsch sei!

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