In 4. Mose 7 haben wir freiwillige Gaben der Liebe, der Hingabe des Herzens, dargebracht von den Fürsten des Volkes zum Dienst des Heiligtums. Der Punkt, auf den ich jetzt aufmerksam machen möchte, ist der, dass darunter auch speziell für den Dienst der Leviten bestimmte Opfergaben waren; merkwürdigerweise aber nicht solche für die Kehatiter.
Die Kehatiter hatten die ihnen anvertrauten Gegenstände auf ihren eigenen Schultern zu tragen. Die Söhne Meraris und die Söhne Gersons wurden mit Ochsen und Wagen bedacht, aber die Kehatiter erhielten keine.
Im Dienst herrscht keine Gleichheit
Im göttlichen Dienst besteht nicht der Grundsatz der Gleichheit, wobei jeder dasselbe Teil erhält. Wenn dem so wäre, so würde dies der praktischen Gnade unter den Dienern Gottes ein Ende setzen. Im Gegenteil, was unseren Glauben und unsere Liebe auf die Probe stellt, ist dies, dass Gott jeden von uns auf einen verschiedenen Platz setzt, entsprechend seinem weisen und erhabenen Willen. Nicht einmal zwei Diener sind sich ähnlich.
Die Folge davon ist, dass diese Verschiedenheit, die zu einer großen Gefahr für das Fleisch wird, die köstlichste Ausübung der Gnade hervorruft, in welcher wir zum Herrn emporschauen. Welcher Mensch, der in der Gnade lebt, wird sich wegen eines anderen kränken, weil er anders ist, als er selbst? Im Gegenteil, es wird ihm eine ehrliche und herzliche Freude sein, in dem anderen etwas von Christo zu sehen, was er selbst nicht besitzt.
Freude über den herausragenden Dienst des Anderen
Dieser Geist der Selbstlosigkeit scheint in Übung versetzt worden zu sein bei der Vorsorge für die Ausübung des Dienstes der Leviten Der Geringste von ihnen hatte die meisten Ochsen und die meisten Wagen. Anderseits mussten die, welche von allen die höchste und wichtigste Aufgabe hatten, die Geräte des Heiligtums auf ihren Schultern tragen. Dieser Dienst machte viel weniger Lärm und sah unter den Menschen nach weniger aus, aber dieser beste Platz gab Veranlassung zu den höchsten Übungen des Glaubens.
Der Herr gebe uns, dass wir uns nicht nur in dem freuen, was Er uns gegeben, sondern auch in dem, was Er uns vorenthalten und andern anvertraut hat!
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Mit freundlicher Genehmigung des Beröa Verlages
Halte Fest Jahrgang 1965 - Seite: 179
Quelle: bibelpraxis.de/a92.html