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Das Buch der Klageleder ist ein ganz besonderes Buch. Es ist ein poetisches Buch, in dem wir
inspiriert eine Einteilung des Geistes Gottes finden, weil die Poesie oder die Form der
Poesie sich in den fünf Kapiteln einfach jeweils verändert und damit deutlich wird, dass es
wirklich fünf Strophen sind, die der Geist Gottes hier durch den Propheten Jeremiah singen
lässt. Und auch in diesem Propheten finden wir den Herrn Jesus. Natürlich, wie wir gesehen
haben in Lukas 24, wo der Jesus zu den beiden Ämmer aus Jüngern sagt, wahrscheinlich einem
Ehepaar, dass in allen Propheten er anfing, das zu zeigen, was ihn selbst betraf. Und
ich nehme mal die ersten Verse aus Klageleder 3.
Ich bin der Mann, der Elend gesehen hat, durch die Rute seines Grimmes. Mich hat er geleitet
und geführt in Finsternis und Dunkel. Nur gegen mich kehrt er immer wieder seine Hand,
den ganz...
Das ist jetzt nur ein Beispiel. Das sind ja die Klagen, die Jeremiah ausspricht angesichts
der Zerstörung Jerusalems und angesichts des traurigen, geistlichen, schlechten, furchtbaren
Zustands, der inmitten des Volkes der Juden, dieses Überrestes, der noch da war, vorherrschte.
Das Nordreich war ja schon in Gefangenschaft geführt worden, das heißt, es gab nur noch
das Südreich. Und Jeremiah, der zur Zeit von Josia diese Erweckungszeit erlebt hat und
feststellen musste, dass das eben gar nicht bei dem Volk richtig angekommen ist, musste
dann erleben, wie Nebuchadnezzar kam und eben Jerusalem einnahm. Und er identifiziert
sich mit diesem zerstörten Jerusalem. Und er sagt dann eben, ich bin der Mann, der Elend
gesehen hat. Und wir verstehen, dass er prophetisch von dem Herrn Jesus spricht. Der Herr Jesus
war dieser Mann, der Elend gesehen hat. Und zwar durch die Rute seines Grimmes, das heißt
des Grimmes Gottes. Wenn wir von dem Grimm lesen, wenn wir von dem Zorn lesen, dann verleitet
uns das schnell, direkt an die drei Stunden der Finsternis zu denken. Und in der Tat,
in diesen drei Stunden der Finsternis ist das Gericht Gottes über den Herrn Jesus gekommen.
Da sind die Zorngluten Gottes, was die Sünde betrifft, haben den Herrn Jesus betroffen.
Wir müssen nur bedenken, dass von diesen drei Stunden der Finsternis im Alten Testament
ganz ausnahmsweise nur die Rede ist. Psalm 22, mein Gott, mein Gott, warum hast du mich
verlassen? In Isaiah 53, wo wir finden, dass es dem Herrn gefiel, ihn zu zerschlagen.
Er hat ihn leiden lassen. Das sind so absolute Ausnahmen, die davon sprechen, wo wirklich
reine Prophetie vor uns ist. Auch Psalm 22 sind ja nicht Erfahrungen, die David selbst
hat. Da aber, wo der Überrest spricht, da wo der Überrest den Zorn Gottes über ihre
Schuld sieht und sie dadurch eben unter Leiden kommen, verstehen wir, dass das Leiden sind,
die sich nicht unmöglich auf die drei Stunden der Finsternis beziehen können, jedenfalls
nicht im engeren Sinn. Warum nicht? Weil Leiden, die das Volk Israel hat, keine Leiden sind,
in denen Gott die Sünde an ihnen gerichtet hat. Ja, wo er die Folgen der Sünden als Zucht
über sie gebracht hat. Aber in dem Augenblick, wo jemand der Sünde wegen leiden muss, das
heißt, wo Gott jemand schlägt der Sünde wegen in diesem Sinn, wie das bei dem Herrn
Jesus geschieht, wäre das bei jedem Menschen, wäre das bei dem Volk sofort, hätte das
dazu geführt, dass sie vernichtet worden wären, dass sie umgekommen wären und zwar
ewig umgekommen. Das heißt, das sind Leiden, die sie haben als Folgen der Sünde, in die
der Herr Jesus eingetreten ist, beziehungsweise die der Herr Jesus zu seinen eigenen gemacht
hat, damit er einmal, wenn der gläubige Überrest künftiger Tage nach der Entrückung nämlich,
wenn wir im Himmel sein werden, noch einmal unter diese Leiden kommt, der Schuld wegen,
die sie auf sich geladen haben, weil sie ihren eigenen Messias an das Kreuz gebracht
haben. Und der Jesus hat diese Leiden erduldet, damit er dann Mitempfinden mit ihnen haben
kann, damit er ihnen zur Seite stehen kann, so wie wir das zum Beispiel in Jesaja 43 lesen.
Da finden wir eben gerade, dass dieser Überrest nicht allein sein wird in diesen Umständen.
Jesaja 43 Vers 1. Und nun so spricht der Herr, der dich geschaffen hat, Jakob, und der dich
gebildet hat, Israel. Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst. Ich habe dich
bei deinem Namen gerufen. Du bist mein. Wenn du durchs Wasser gehst, das sind diese Wasser
der Leiden, der Zorngluten Gottes über den Überrest, wegen dieser Missetat, den Messias
ans Kreuz zu bringen. Ich bin bei dir. Und durch Ströme, sie werden dich nicht überfluten.
Wenn du durchs Feuer gehst, wirst du nicht versenkt werden, und die Flamme wird dich
nicht verbrennen. Da wird der Herr Jesus bei ihnen sein, weil er diese Erfahrung selber
in seinem Leben gemacht hat und ganz besonders am Ende. So wie wir das auch in Psalm 102
finden, wo prophetisch von dem Herrn Jesus die Rede ist. Wir finden im Psalm 102, dass
wir dort das Gebet eines Elenden finden, und dann spricht er davon, wie Gott mit ihm gehandelt
hat. Vers 11. Ich lese mal Vers 10. Denn Asche esse ich wie Brot, meinen Trank vermische
ich mit Tränen vor deinem Zorn und deinem Grimm, denn du hast mich emporgehoben und
hast mich hingeworfen. Das sind nicht die drei Stunden der Finsternis. Er hat ihn emporgehoben,
indem er den Herrn Jesus nach Jerusalem hat einreiten lassen auf diesem Eselsfüllen.
Und dann hat er ihn emporgehoben, indem er ihm diese Anerkennung gegeben hat von Seiten
des Volkes. Hoseanna, dem Sohn Davids, diesem König Israels. Und dann hat er ihn hingeworfen
und du hast mich hingeworfen, sagt prophetisch eben der Psalmist von dem Herrn Jesus, was
der Jesus erleiden würde. Das heißt, dann, nachdem er ihm diese herrliche Stellung gegeben
hat, sah es dann so aus, als ob er nichts mehr mit ihm zu tun hätte. Er hat ihn gefangen
nehmen lassen, er hat ihn kreuzigen lassen, er hat ihn hingeworfen, als ob er nicht an
seiner Seite stünde. Und genau davon sprechen auch die Klagelieder, davon sprechen die meisten.
Dieser Leidensverse im Alten Testament, alle deine Fluten sind Zorngluten, sind über mich
hinweggegangen. Tiefer ruft der Tiefe beim Brausen deiner Wassergüsse. Alle diese Verse
zeigen eben nicht die drei Stunden der Finsternis, sondern sprechen davon, wie Gott im Blick
auf seinen Messias mit ihm verfahren hat. Er hat sozusagen diese Leiden, die der Überrest
tragen muss, weil er so böse war, weil er damals den Herrn Jesus ans Kreuz gebracht
hat. Die hat der Jesus eben auch tragen müssen. Nicht sühnende Leiden, aber Folgen der Sünde
dieses Volkes. Und so auch hier, ich bin der Mann, der Elend gesehen hat durch die Rute
seines Grimmes. Dieses Grimmes Gottes wegen der Bosheit des Volkes Israel, die aber nicht
sühnender Art sind, sondern wo er sie eben vertrieben hat, wo er sich nicht mit ihnen
eins gemacht hat, wo er es so aussah, als ob er nichts mit ihnen zu tun hatte. Mich hat
er geleitet und geführt in Finsternis und Dunkel. Alleine, sie sahen überhaupt keine
Hoffnung, sie sahen den Überrest, niemand, der sich an ihre Seite stellte. Einfach der
Feind rollte über sie hinweg und das waren eben diese Zorngluten, diese Finsternis und
das Dunkel. Und das hat der Jesus empfunden. Jesus hat nicht nur in den drei Stunden der
Finsternis schwer und tief gelitten, sondern auch da, wie das Volk mit ihm umgegangen ist
und wo Gott sich einfach zurückgezogen hat, wo er das zugelassen hat, wo er sich eben
nicht mit seinem Messias identifiziert hat, sondern wo er ihn in Finsternis und Dunkel
hat gehen lassen. Nur gegen mich kehrt er immer wieder seine Hand den ganzen Tag. Der
Jesus hat sozusagen die Schuld, die der Überrest auf sich geladen hat, die hat der Jesus dort,
nicht nur in den drei Stunden der Finsternis, da ging es um die Sünden, da ging es um Sühnung,
sondern auch in diesem Leiden von Seiten des Volkes, das kam eben von Gott, das hat Gott
eben über das Volk, das hat Gott in dieser Weise über den Herrn Jesus gebracht. Und das hat er
auch tief empfunden. Da hat er tief empfunden, was das für eine Schuld des Volkes war, wie Gott eben
sich nicht an seine Seite gestellt hat, sondern sich gegen ihn gestellt hat, ihn in diese Leiden
gebracht hat, ihn diesen Leiden hat erleben lassen. Das war schwer für den Herrn Jesus,
der auf der anderen Seite gesagt hat, du bist bei mir, ja, alle verlassen mich, aber du nicht. So
war eben nach außen hin, sah das überhaupt nicht so aus. Und das hat der Jesus eben empfunden,
wie eben Gott sich nach außen hin nicht auf seine Seite gestellt hat, sondern eben seine Hand gegen
ihn gekehrt hat den ganzen Tag. Ja, auch daran dürfen wir denken, wenn wir zusammenkommen als
Gläubige, um den Tod des Herrn zu verkünden, was er in dieser Hinsicht gelitten hat, wie sehr er
gelitten hat und wie er bereit war, das zu tun, um dann einmal uns in solchen Lebensumständen,
aber auch dem Überrest in künftigen Tagen zur Seite zu stehen. Sie und wir sind in schwierigen
Lebensumständen, weil wir versagt haben, weil wir oft gesündigt haben. Und er als der Sündlose hat
sie freiwillig auf sich genommen, um uns in solchen Lebensumständen, wo die Zucht Gottes aus Liebe
natürlich über uns kommt, um uns da eine Hilfe zu sein. Das ist irgendwie bewegend, selbst wenn
wir durch eigenes Versagen, selbst wenn der Überrest durch eigenes Versagen in solche Umstände kommt,
ist der Jesus bei ihnen, ist er bei uns und hilft uns. Und das kann er in besonderer Weise tun,
weil er das selbst erlebt hat. Er eben nicht durch Versagen, sondern im Gegenteil, weil er
freiwillig bereit war, in diese Leiden auch einzutreten. Ihm sei dafür wirklich die Ehre
gegeben. Er sei dafür in Ewigkeit angebeten.
Quelle: bibelpraxis.de/a8958.html
So, 6. Juli 2025

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