
Die Einheit des Geistes ist kein Synonym für den einen Leib, der seit Pfingsten geschaffen ist und seitdem immer unzerstörbar existiert. Die Einheit des Leibes können wir nicht bewahren: Sie steht ewig fest und ist unangreifbar. Es gibt sie seit Pfingsten (Apg 2). Sie kann nie zerstört werden (Eph 4,4), weil der Geist Gottes der Garant für ihre ewige Existenz ist.
Unterschied zwischen Einheit des Geistes und dem einen Leib?
Weil wir aber noch das Fleisch in uns haben (vgl. z. B. Apg 6,1-6), es falsche Bekenner gibt (vgl. z. B. Apg 8,13-24), es die Gefahr von unabhängigen örtlichen Versammlungen gibt (Apg 8 – Samaria; Apg 10 – Caesarea; Apg 11 – Antiochien; usw.) und Gläubige sich von einem Zusammenkommen im Namen des Herrn „verabschieden“, ohne dass es dafür schriftgemäße Gründe gibt oder sie in Sünde leben, ist es nötig, die Einheit des Geistes zu bewahren.
Auf der Grundlage des einen Leibes bewirkt der Heilige Geist, dass sich die Erlösten von allem Bösen absondern. Das hat zur Folge, dass man selbst dann, wenn jemand zum einen Leib gehört, er aber z. B. in Sünde lebt, keine Gemeinschaft mit ihm pflegt (1. Kor 5).
Die „Einheit des Geistes“ zu bewahren bedeutet, die Beziehungen zu allen Gliedern des einen Leibes nach den Gedanken des Geistes Gottes zu verwirklichen.
Notwendigkeiten
Leider ist es möglich, dass sich Gläubige nicht vom Bösen trennen. Gefäße zur Unehre mögen zum einen Leib gehören, weil sie sich einmal bekehrt haben. Man muss sich aber von ihnen wegreinigen (2. Tim 2,21), um die Einheit des Geistes zu bewahren. Denn als Gefäß zur Unehre kann man nicht Teil der Einheit des Geistes sein: Der Heilige Geist wird sich niemals mit einer Person einsmachen, die zur Unehre des Herrn ist. Wer sich daher nicht von diesen Gefäßen wegreinigt, gehorcht der klaren Anweisung von Gottes Wort nicht. Daher kann ein solcher nicht für sich in Anspruch nehmen, die Einheit des Geistes zu bewahren.
Jemand mag sogar weder moralisch noch lehrmäßig (1. Kor 5; Gal 5; 2. Joh) durch Böses geprägt sein. Aber wenn er ein Zusammenkommen aufgegeben hat, das am Ort A „in seinem Namen“ zusammenkommt (Mt 18,20) und die örtliche Darstellung des einen Leibes an diesem Ort ist (1. Kor 12,27), wäre es ein Widerspruch zu der Einheit des Geistes, wenn er am Ort B, wo man ebenfalls die örtliche Darstellung dieses einen Leibes ist, aufgenommen würde. Wie könnte so jemand für sich in Anspruch nehmen, den Herrn aus reinem Herzen anzurufen, da er die Darstellung dieses einen Leibes an Ort A wissentlich aufgegeben hat (2. Tim 2,22)? Umgekehrt kann das Zusammenkommen B nicht in Anspruch nehmen, die Einheit des Geistes zu bewahren, wenn es ihn aufnähme: Das Weggehen dieser Person steht ja gerade im Widerspruch zu dieser Einheit (Eph 4,3.4).
Folglich ist die Einheit des Geistes, die wir aktiv bewahren sollen, eine Einheit auf der Grundlage des einen Leibes, aber zugleich unterschieden von der Einheit des Leibes. Der Geist Gottes zeigt zu jeder Zeit einen Weg, auf dem man getrennt von dem, was im Widerspruch zur Wahrheit vom einen Leib oder zur Absonderung vom Bösen steht, gehen kann, auch wenn ihn nicht alle mitgehen, die zu dem einen Leib gehören.
Einheit des Geistes
Wenn man die Anweisungen des Geistes befolgt, trennt man sich vom Bösen (1. Kor 5; Gal 5; 2. Joh) und von denen, die Gefäße zur Unehre sind (2. Tim 2). Man praktiziert diese Einheit des Geistes zusammen mit den Gläubigen, die als Gefäße zur Ehre von Ungerechtigkeit und Gefäßen zur Unehre abstehen (2. Tim 2) und den Herrn anrufen aus einem reinen Herzen.
Quelle: bibelpraxis.de/a8860.html
