Am: So, 25. Mai 2025
Die Psalmen sind eine Fundgrube, um Herrlichkeiten des Herrn Jesus zu sehen. Besonders seine Leiden treten hier hervor und führen uns zur Anbetung unseres Herrn und Retters.
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Es gibt vielleicht kein Bibelbuch, das uns so viel mit der Person des Herrn Jesus beschäftigt wie das Buch der Psalmen.
Es spricht über Christus und es spricht durch Christus.
Es ist Christus, der selbst spricht.
Und in vielen Psalmen finden wir, wie er gewissermaßen zu Gott, seinem Vater, in Lebensumständen spricht.
Natürlich ist das prophetisch so gemeint.
Einen Vers, den ich für heute herausgreifen möchte, für diesen ersten Tag der Woche,
wo wir in besonderer Weise an den Herrn Jesus denken dürfen,
wo der Jesus in seiner Hingabe, in seinen Leiden, in seiner Größe, in seiner Schönheit vor uns stehen kann,
finden wir in Psalm 109.
Es ist schon beeindruckend, dass gerade David immer wieder Psalmen gedichtet hat,
die uns zu dem Herrn Jesus führen, die davon sprechen, was der Jesus selbst empfunden hat.
Da lesen wir in Psalm 109 Vers 1, erst mal dem Vorsänger von David ein Psalm.
Das ist doch etwas, was uns direkt zu dem Herrn Jesus führt. (00:01:08)
Natürlich, David hat das erlebt, wie Freunde zu Feinden wurden.
Denken wir an Ahitophel.
Aber hier finden wir den Herrn Jesus.
Er lobt Gott.
Er ist derjenige, der den Gott seines Lobes, seines Ruhmes vor sich hat.
Und er bittet ihn nicht zu schweigen angesichts dieser Feindschaft, die er erlebt hat.
Der Mund des Gottlosen und der Mund des Troges haben sich gegen mich geöffnet.
Wenn wir an Judas Iskariot denken, den der Herr Jesus drei Jahre lang getragen hat,
den er ausgewählt hat als einen Jünger, ein Gottloser, dessen Mund sich öffnete.
Der Jesus hat das drei Jahre ertragen.
Er wusste ja, dass das ein Verräter war.
Er wusste, dass das ein Ungöttlicher war.
Er wusste, dass das der Sohn des Verderbens war, der Sohn des Teufels.
Und dennoch hat der Jesus ihn ertragen, hat seine Worte ertragen.
Hat drei Jahre das nicht offenbart, bis auf dieses eine Mal in Johannes 6 am Ende,
wo wir deutlich lernen, wer Judas war und dass der Jesus das natürlich von Anfang an wusste. (00:02:02)
Ein Mund des Troges, ein Mund des Gottlosen, eine Lügenzunge.
Solche, die eben in böser Weise gegen den Herrn Jesus gesprochen haben.
Das waren natürlich auch die Pharisäer und die Führer des Volkes.
Mit Worten des Hasses haben sie mich umgeben.
Wie hat der Jesus diesen Hass, diese Lüge, diese Heuchelei, wie hat er sie ertragen?
Wie hat er geschwiegen angesichts dieser Bosheit der Menschen?
Wir können nur staunen, dass der Jesus das ertragen hat.
Wir wissen ja oft gar nicht, was an Heuchelei, an bösen Worten ausgesprochen wird.
Aber er wusste das, er sah das.
Er hat das von Anfang an empfunden, was da gegen ihn ausgesprochen worden ist.
Und dann ohne Ursache haben sie gegen ihn gekämpft.
Im Gegenteil, der Jesus hat nur Gutes erwiesen.
Er hat von morgens bis abends gearbeitet für die Menschen, hat Wunder getan, die wir gar nicht zählen können.
Er hat Heilungen vollbracht zum Segen der Menschen, hat Menschen, die besessen waren von dem Teufel, hat er befreit davon.
Er hat nur Gutes getan, hat Lehren von sich gegeben, wenn ich das in Ehrfurcht so sagen darf.
Er hat gesprochen, hat gelehrt in einer Weise, dass es zu Herzen gehend war. (00:03:02)
Dass er die Menschen, auch die Jünger, gelehrt hat, belehrt hat.
Dass er sich an die Volksmengen gewendet hat, obwohl sie gar nicht an den Lehren letztlich interessiert waren.
Sie waren nur an seinen Wunder interessiert.
Aber er hat sie trotzdem gelehrt, hat in einer Vollkommenheit zu ihnen gesprochen.
Und hat ihnen Liebe erwiesen.
Wie hat der Jesus diese Liebe gezeigt?
Er wusste ja, was in dem Menschen war.
Er wusste, was in dem Innern dieser Menschen vorging.
Und trotzdem hat er nur Liebe erwiesen.
Er hätte sie sofort richten können angesichts dieser Ablehnung.
Und wo er wusste, wie sie auf das, was er tat, reagieren würden.
Aber Liebe hat erwiesen.
Und was war das Ergebnis dieser Liebe?
Für meine Liebe feindeten sie mich an.
Wir erinnern uns an den Apostel Paulus, der zu den Korinthern sagt, je mehr ich euch liebe, umso mehr werde ich von euch abgelehnt.
Bei dem Herrn Jesus war das in Vollkommenheit der Fall.
Bei ihm war ja nicht eine einzige Sünde im Leben.
Da war nichts, was irgendwie tadelnswert wäre.
Da war nicht irgendwie ein Charakterzug, wie das bei uns ist, auf Kosten eines anderen.
Nein, da war alles in vollkommen ausgewogenem, ausgeglichenen Maß vorhanden. (00:04:03)
Und trotzdem haben sie den Herrn Jesus für seine Liebe angefeindet, wollten ihn nicht, haben ihn gehasst.
Gerade die Liebe führte zu Hass.
Gerade weil der Herr Jesus sich den Geringen gegenüber offenbart hat, haben die Großen des Volkes ihn abgelehnt und mit Brutalität behandelt.
Sie haben mir Böses für Gutes erwiesen und Hass für meine Liebe, heißt es in Vers 5.
Und da sagt der Jesus, ich aber bin im Gebet, ich bin gebet.
Der Herr Jesus hat das nicht laut verkündet.
Er hat nicht das öffentlich verurteilt.
Wir lesen das in seinem Wort.
Der Jesus hat so oft geschwiegen, als ihm dieses Böse erwiesen worden ist, als man in dieser boshaften Weise ihm gegenübergetreten ist.
Er hat das alles im Gebet ertragen.
Wie kommt das vor uns?
Dieser vollkommene Person, der vollkommen gesprochen hat, vollkommen gehandelt hat, vollkommen gedacht hat, vollkommene Beweggründe hatte, vollkommene Schritte gegangen ist und das alles im Gebet.
Wir denken ja an Verse wie 1. Petrus 2, wo wir den Herrn Jesus in diesen ungerechten Gerichtsverfahren finden. (00:05:03)
Und da heißt es dann in 1. Petrus 2, der keine Sünde tat, Vers 22, noch wurde Trug in seinem Mund gefunden, der geschollte nicht widerschallt, leidend nicht drohte, sondern sich dem übergab, der gerecht richtet.
Im Gebet hat er sich dem übergeben.
Er war stets im Gebet, im Gebet für diese Menschen, damit sie zur Bekehrung kommen, nicht damit er verschont würde.
Er wusste, dass es kein Verschonen geben könnte, sondern dass er das Werk der Erlösung am Ende vollbringen wollte und musste.
Aber er hat für diese Menschen gebetet, damit sie zur Errettung kommen, damit sie gesegnet werden.
Er hat seine Feinde gesegnet, hat ihnen Gutes erwiesen und dafür hat er gebetet.
Das war sein Gebet.
Er hat sich dem Vater übergeben, hat das nicht einfach aus der Hand der Menschen genommen, sondern aus der Hand des Vaters hat er das genommen.
Er war bereit, auch diese furchtbare Misshandlung, Drangsal von Seiten der Führer der Juden, von Seiten der Führer der Heiden, der Nationen unter Pilatus und dem Römischen Reich,
war er bereit zu erdulden, um unsert Willen und um Gott zu verherrlichen, um sichtbar zu machen, dass da ein Mensch ist, der Gott verherrlicht, (00:06:04)
dass da ein Mensch ist, der Gott die Ehre gibt, weil er den Vater verherrlichen wollte, weil er ihm die Ehre geben wollte.
Ich habe immer stets gebetet, dass wir das als Vorbild für uns nehmen können.
Das muss ja wohl nicht weiter erwähnt werden.
Vielleicht ernten auch wir oft Hass für Liebe.
Die Frage ist nur, ob wir Liebe erweisen, ob wir wirklich solche sind, die nach den Gedanken Gottes leben, die den Gott des Herrn Jesus auch verherrlichen in dem Leben,
dass wir deshalb Hass bekommen, deshalb Ablehnung erfahren, weil wir für ihn da sind, weil wir ihn ehren, weil wir ein Leben führen, das ihn zum Mittelpunkt hat, den Herrn Jesus und Gott, unseren Vater.
Das ist die Frage. Sind wir auch solche, die bereit sind zu schweigen, wenn wir angegriffen werden oder versuchen wir sofort uns zu verteidigen und unser Recht uns zu verschaffen?
Der Jesus hat das nicht getan. Er hat gebetet, er hat Liebe erwiesen, selbst wenn sie mit Hass beantwortet worden ist und er hat gebetet.
Er war der Inbegriff des Gebets, also nicht nur die Gebete, die wir finden.
Gerade Lukas zeigt uns Jahrzehnte oder 14 Gebete, die der Herr Jesus in seinem Dienstleben gesprochen hat.
Er hat täglich, er hat jederzeit gebetet, er war das Gebet, er war im Gebet, was auch immer ihm geschah. (00:07:05)
Wir wollen davon lernen, aber wollen besonders vor dem Herrn Jesus niederfallen, vor dieser Hingabe,
vor dieser beeindruckenden Weihe für seinen Gott, diesem Gehorsam und dieser bewussten Abhängigkeit vergessen wir nicht, dass er selbst der ewige Sohn Gottes ist.
Ihm sei die Ehre. Wir fallen in unseren Herzen vor ihm nieder. Er ist es wert.