Christus - der das Haus Gottes erfüllt (Neh 13,4)


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(00:00:00) Das Buch Nehemiah ist nicht lange nach dem Buch Ezra geschrieben worden. Warum nicht? Nehemiah und Ezra waren Zeitgenossen. Zwar ist Nehemiah nach Ezra erst aus Babel bzw. aus dem Mesopersischen Reich zurückgekehrt, aber sie sind eben dann zusammentätig gewesen zum Wohl des Volkes Gottes, zum Wohl der Juden. Und da sieht man, wie schnell Niedergang eintritt. Und das müssen wir auch uns sagen. Wie schnell kann in unserem eigenen Leben Niedergang vorkommen? Gestern noch haben wir ein Leben geführt zur Ehre Gottes. Gestern noch war es unser Wunsch, Gott zu ehren und heute schon kann davon nichts mehr zu sehen sein. Und so finden wir eben diesen Niedergang, der uns ja auch in dem Propheten Malachi vorgestellt wird, der so in der Mitte des Buches Nehemiah ansetzt und wo das Buch geschrieben worden ist. Da finden wir ja, wie ein lauer Zustand, wie ein rebellischer Zustand des Volkes uns vorgestellt wird. Und das befindet sich auch in Nehemiah 13. Da heißt es, und vorher hatte Eliaschipp, der Priester, der über die Zellen des Hauses unseres Gottes gesetzt war, (00:01:02) also der hohe Priester, ein Verwandter des Tobia, diesem eine große Zelle gemacht, wohin man vorher die Speisopfer legt, den Weihrauch und die Geräte und den Zehnten vom Getreide, Most und Öl, das für die Leviten und die Sänger und die Torhüter gebotene und die Hebopfer der Priester. Was ist da also geschehen? Da gab es in dem Tempelbereich, gab es eine Zelle, gab es ein Zimmer, wo vorher die Dinge für Gott hingelegt worden sind. Und ich beschränke mich jetzt mal auf das Speisopfer und den Weihrauch. Und das Speisopfer spricht ja von dem Leben des Herrn Jesus. Also alles, was für diese Speisopfer benutzt wurde, das Feinmehl und so weiter, das wurde eben in diese Zelle, in dieses Zimmer gebracht. Und dazu gehörte eben auch der Weihrauch. Und statt, dass man dieses Zimmer eben für diese Dinge des Herrn, für diese Opferdinge benutzte, finden wir, dass da jetzt ein Mensch und dann auch noch ein Feind des Volkes Gottes gewohnt hat, dass er dieses Zimmer genutzt hat. Erinnert uns das nicht daran, dass das, was eigentlich dem Herrn Jesus gebührt, (00:02:04) in unserem Leben, in unseren Herzen, dass das jetzt Menschen eingenommen haben und dann auch noch Feinde? Dass wir zulassen, dass eben da, wo Christus wohnen möchte, da, wo Christus einen besonderen Platz in unserem Herzen haben möchte, in unserem persönlichen und auch in unserem gemeinschaftlichen, hier geht es um den Tempel, da geht es um den gemeinschaftlichen Gottesdienst, dass dieser Platz eingenommen wird von Personen, von Dingen, die uns abziehen von dem Herrn. Was ist denn das Speisopfer? Das Speisopfer finden wir beschrieben in 3. Mose 2. Da finden wir dieses Feinmehl, das von der Person des Herrn Jesus spricht. Wir können ja nicht davon sprechen, dass der Jesus einen Charakter hat. Wenn wir von Charakter sprechen eines Menschen, dann meinen wir eine hervorstechende Eigenschaft. Die gab es bei dem Herrn Jesus nicht. Warum nicht? Weil alles an ihm vollkommen war, weil alles bei ihm in wunderbarer Ausgewogenheit vorhanden war. Ja, wenn wir bei uns jetzt sagen würden, das ist ein sehr konsequent lebender Mensch, dann ist dieser Charakterzug eben besonders vorherrschend. (00:03:01) Aber dann ist das oft zulasten eines anderen, sagen wir zulasten der Gnade. Dann ist jemand sehr konsequent, aber auch hart, auch scharf in seinem Urteil. Aber der Herr Jesus, er war konsequent und auch voller Gnade. Oder da ist jemand, der ist voller Liebe. Das ist ein sehr liebender, ein liebenswürdiger, aber auch ein Mensch eben, ein Gläubiger, der eben Liebe ausstrahlt. Und dann geht das oft auf Kosten des Lichtes, der Wahrheit. Oder auch umgekehrt. Und das war bei dem Herrn Jesus nicht. Er war 100% Liebe. Er hat die Liebe Gottes offenbart. Aber zugleich war er 100% Licht und hat die Wahrheit und Gott in dieser Hinsicht als Licht auch offenbart. Und diese Zelle, wo eben das Schweißopfer gelagert wurde, die war jetzt nicht mehr. Da war jetzt nicht mehr Christus. Da steht dann nicht mehr Christus vor uns, sondern da stehen dann Menschen vor uns. Dann ist da nicht mehr die Herrlichkeit des Herrn Jesus, sondern dann ist da das, was Menschen tun und was uns wegziehen wird, früher oder später von dem Herrn Jesus, von Gott. Und dann ist da der Weihrauch. Der Weihrauch, der eben auch bei dem Schweißopfer benutzt wird. (00:04:04) Und da wird ausdrücklich gesagt, dass all sein Weihrauch auf den Altar kam. Das Schweißopfer wurde ja zum Teil auch von dem Priester gegessen. Aber der Weihrauch, der war eben ganz für Gott. Diesen Weihrauch, den finden wir in 2. Mose 30 bei diesem Gewürzwerk, bei diesen wohlriechenden Gewürzen. Da heißt es in Vers 35, 2. Mose 30 Vers 35, nein, Vers 34 schon. Und der Herr sprach zu Mose, nimm dir wohlriechende Gewürze, Stakte und Räuchermuschel und Galban, wohlriechende Gewürze und reinen Weihrauch, zu gleichen Teilen sollen sie sein. Das spricht also von diesem Wohlgeruch, der in Christus für Gott war. Und dieser Wohlgeruch, der wird weggenommen. Den möchte man Gott nicht gestatten, sondern der soll Menschen gehören. Wir finden das dann später auch im Hohen Lied wieder, wo im Hohen Lied eben gerade dieser Weihrauch immer wieder gezeigt wird. (00:05:03) Wir sehen uns das an im Hohen Lied, Kapitel 3. Da heißt es, Hohen Lied 3, in Vers 6. Wer ist sie, die da heraufkommt von der Wüste her, wie Rauch sollen, durchduftet von Mürre und Weihrauch? Mürre und Weihrauch finden wir verschiedentlich miteinander verbunden. Und da denken wir daran, dass der Herr Jesus in seinen Leiden, in seinen tiefsten Leiden, dieser Wohlgeruch für Gott gewesen ist. Das ist die Mürre. Aber der Weihrauch spricht davon, dass der Herr Jesus nicht nur in den Leiden, sondern in seinem ganzen Leben war er dieser Wohlgeruch für Gott. Wann hat denn Gott gesagt, dieser ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen gefunden habe? Das war bei dem ersten Auftritt des Herrn Jesus, womit sein öffentlicher Dienst eingeleitet wird. Da ist sichtbar noch nicht von Leiden die Rede. Aber da war der Jesus schon Wohlgeruch. Nicht erst, als der Geist Gottes auf ihn kam. Nicht erst, als er durch Leiden, in dem Sinn, wie das der Hebräerbrief schildert, vollkommen gemacht wurde. (00:06:01) Das heißt, dadurch auch befähigt wurde, für uns zu helfen, als der hohe Priester, uns in unseren Lebenssituationen zu Hilfe zu kommen, weil er selber in diesen Umständen war. Nein, der Herr Jesus ist dieser Weihrauch von Anfang an bis zum Ende geworden. Und wir denken an diesen Wohlgeruch, auch in Johannes 12, wo Maria dort zu den Füßen des Herrn Jesus sich niederlässt und ihm die Füße und auch das Haupt gesalbt hat. Und wo dann dieser Wohlgeruch der Narde das ganze Haus erfüllte. Wunderbar, dieser Wohlgeruch des Herrn Jesus, den wir sehen dürfen, wie er Gott verherrlicht hat. Das darf immer wieder vor uns stehen. Dieser Wohlgeruch des Herrn Jesus und den sollen wir dem Herrn Jesus geben. Er soll diesen Platz auch in unseren Herzen haben, der dieser Wohlgeruch für Gott ist. Wir wollen nicht Menschen Wohlgeruch geben. Wir wollen nicht Menschen einen Platz geben in unseren Herzen. Natürlich dürfen wir unsere Ehefrau und unseren Ehemann lieben, auch unsere Kinder dürfen wir lieben. Aber dieser einzigartige Platz des Wohlgeruchs, der darf nicht Menschen gehören, der darf alleine Gott gehören. (00:07:05) Dem Herrn Jesus gehören, ihm allein wollen wir diese Ehre geben. Wir wollen wirklich wachsam sein, dass nicht Menschen einen Platz der Sympathie und der Zuneigung in unseren Herzen bekommen. Einen Platz, der letztlich allein dem Herrn Jesus zusteht. Er möchte der Mittelpunkt sein. Er möchte in seinem Wohlgeruch für Gott das sein, was auch unsere Herzen erfüllt. So wie das Haus bei Marias Narde von diesem Wohlgeruch erfüllt wurde und damit natürlich alle Anwesenden das auch empfangen durften, davon auch dann erfüllt wurden, davon auch geprägt wurden, so möchte der Herr Jesus das auch im Blick auf uns sein. Hat er diesen Platz, diesen ersten Platz, den Ehrenplatz? Das ist wertvoll und das wollen wir auch tun an jedem ersten Tag der Woche, wie heute dem Herrn Jesus und Gott die Ehre geben. Aber der Jesus möchte diesen Platz ständig in unseren Herzen besitzen.
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Artikelreihe: Christus im Alten Testament (Bibelbücher)

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