Der 46. und der 47. Präsident der USA und ihre Begnadigungen: Lehren für Christen daraus


Transkript der Audiodatei

Hinweis: Der folgende Text ist ein computer-generiertes Transkript der Audiodatei. Vereinzelt kann die Spracherkennung fehlerhaft sein.
(00:00:00) In dieser Woche am 20. Januar ist Donald Trump als 47. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika vereidigt worden. Er ist damit der 45. und der 47. Präsident. Er löste Joe Biden ab, der eben der 46. Präsident war. Und das, was diese Woche passiert ist, oder Ende letzter Woche, ist schon beeindruckend. Es gab nämlich nicht nur die Vereidigung, sondern es gab eine Unmenge an Begnadigungen. Und zwar zunächst von Joe Biden und dann auch von Donald Trump. Das Bemerkenswerte ist, in was für einer Art und Weise Menschen begnadigt wurden. In den USA ist es ja möglich, auch vorsorglich zu begnadigen, im Blick auf mögliche Verfahren, die wegen Taten der Vergangenheit natürlich dann angeklagt werden könnten. Beispielsweise wurde der verantwortliche Berater des Präsidenten in der Corona-Zeit wurde vorsorglich gegen alle Anklagen schon mal begnadigt. Das ist im deutschen System nicht möglich. Da kann man nur begnadigen im Blick auf Anklagen, die schon erfolgt sind und deren Wegen es schon Verurteilungen gab. (00:01:01) Aber in den USA kann man das vorsorglich machen. Also in diesem Fall zum Beispiel ist Biden offenbar klar, dass da, wir wissen, dass es auch in Deutschland nicht anders war, nicht nur Fehler, sondern auch Ungerechtigkeiten, wirklich Verkehrtes getan worden ist in der Corona-Zeit. Und damit das nicht durch Verfahren in der Trump-Zeit, die jetzt dann eben begonnen hat, irgendwie noch zu Verurteilungen kommen kann, hat er, abgesehen von seinem eigenen Sohn, Joe Biden, hat er auch andere Leute begnadigt. Und das Gleiche hat Donald Trump dann in ersten Dekreten ebenfalls getan. Er hat Leute, die beim Sturm auf das Kapitol dabei gewesen sind, zum Teil auch gewalttätig, die hat er begnadigen lassen, die mehrjährige Haftstrafen zum Teil auch schon abgesessen haben oder schon dabei waren, das abzusetzen, als auch noch viele Jahre vor sich hatten, hat er begnadigt. Und da sieht man zweierlei. Erstens, es ist bemerkenswert, wenn man sich in den Medien umschaut, dass die Dinge von Joe Biden einfach nur erwähnt wurden. (00:02:04) Zum Beispiel im Blick auf den Corona-Berater, das wurde ganz wertneutral berichtet, da wurde überhaupt nicht überlegt, was da eigentlich geschieht. Während das, was jetzt Donald Trump getan hat, sofort von allen kritisiert wurden. Wir nennen das mit zweierlei Maß zu messen. D.h., wenn mir jemand sympathisch ist, Biden, dann finde ich das gut oder dann akzeptiere ich das. Und wenn mir jemand unsympathisch ist, wenn ich jemanden ablehne, wie in diesem Fall in den Medien, dann lehne ich das ab. Diese zweierlei Maßmessung, die ist irgendwie fast uns Menschen zu eigen, aber sie ist und bleibt böse. In 5. Mose 25 Vers 13-16 heißt es, du sollst nicht zweierlei Gewichtsteine in deinem Beutel haben, einen großen und einen kleinen. Du sollst nicht zweierlei Efer in deinem Haus haben, einen großen und einen kleinen. Vollen und gerechten Gewichtsteine sollst du haben, und volles und gerechtes Efer sollst du haben, damit deine Tage verlängert werden in dem Land, das der Herr, dein Gott, dir gibt. (00:03:01) Denn ein Gräuel für den Herrn, deinen Gott, ist jeder, der dies tut, jeder, der Unrecht tut. Und sehr ähnlich dann auch in Sprüche 20, wo wir lesen in Vers 10, zweierlei Gewichtsteine, zweierlei Efer, sie alle beide sind dem Herrn ein Gräuel. Wollen wir das wieder neu bedenken? Ich fürchte, dass uns das sehr zu eigen ist, mit diesem zweierlei Maß zu messen. Wir messen unsere Freunde, wir messen solche, zu denen wir Sympathien haben, in einer gänzlich anderen Art und Weise als solche, die wir nicht mögen, da sind wir kritischer. Und da lassen wir nichts durchgehen. Bei Freunden, bei solchen, für die wir Sympathie dagegen empfinden, bei denen lassen wir vieles durchgehen. Da haben wir eine rosa-rote Brille manchmal auf. Und da sagen wir, ja, aber er meint es ja ganz gut und anders. Das ist aber in den Augen Gottes etwas Böses. Schon in 3. Mose 19 in Vers 15 hat Gott in dem Gesetz gesagt, ihr sollt nicht Unrecht tun im Gericht. Du sollst nicht die Person des Geringen ansehen und nicht die Person des großen Ehren. In Gerechtigkeit sollst du deinen Nächsten richten. (00:04:03) Ist das Urteil, was wir fällen, ist die Beurteilung, die wir haben und die wir abgeben, ist sie wirklich nach Gottes Wort? Ist sie unparteiisch? Das ist die Frage. Hier sehen wir, jedenfalls in den Medien, und ich glaube, dass das auch in unseren Herzen ist, wer eher so Gedanken an jemanden hat wie Donald Trump, der findet das eben nachvollziehbar und sagt, ja, das ist ja alles aufgeborscht worden. Ist das so? Ist das gerecht? Ist das ein wahrhaftiges Urteil? Und solche, die mehr auf der Biden-Seite stehen, die sagen, na ja, er musste ja sicherstellen, dass der Trump nicht dazu veranlasst, dass solche Leute dann verurteilt werden, ist das gerecht? Spätestens, wenn man bei dem Sohn von Joe Biden angekommen ist, dann sieht man, dass da Dinge sind, die niemals nach Gottes Gedanken sein können. Also dieses zweierlei Messen, auch in der Versammlung in der Gemeinde Gottes, auch im Blick auf Personen. Lasst uns da ehrlich sein vor dem Herrn, uns in das Licht Gottes stellen, inwiefern nicht auch wir solche unterschiedlichen Maßstäbe anlegen. (00:05:02) Dann finden wir zweitens natürlich die Frage der Gerechtigkeit. Ist diese Begnadigung und erst recht, wenn sie vorsorglich geschieht, ist das eigentlich gerecht? Und da denke ich an eine Stelle wie Hebräer 7, wo im Blick auf den Herrn Jesus gesagt wird, dass er die Erfüllung der wahre Melchisedek ist, dem auch Abraham den Zehnten von allem zuteilte. Hebräer 7 Vers 2, der erstens übersetzt König der Gerechtigkeit heißt. Ja, Melchisedek heißt übersetzt einfach König der Gerechtigkeit. Und das wird der Jesus sein. Ihm wird man nie etwas vormachen können, wenn er im tausendjährigen Reich hier auf dieser Erde sein wird und herrschen wird. Er wird nicht in irgendeiner Weise ein ungerechtes Gericht sprechen. Im Gegenteil, da wird alles gerecht, da wird alles wirklich so beurteilt, wie die Dinge wirklich sind. Da wird es nicht eine Vorzugung von solchen geben, die sozusagen sympathisch sind und eine Benachteiligung von solchen, die unsympathisch sind, sondern da wird alles nach dem vollkommen gerechten Urteil des Wortes Gottes getan werden. Das wird großartig sein. Das ist der Maßstab für uns. (00:06:02) Mit diesem Maßstab können wir natürlich heutige Regenten nicht messen, weil die meisten von ihnen ungläubig sind. Aber wir finden eben einen gewaltigen Kontrast. So wird der Herr Jesus sein Urteil sprechen. Und jetzt stellt sich in der Konsequenz natürlich die Frage für uns, wenn wir sehen, was Biden gemacht hat, wenn wir sehen, was Trump gemacht hat, beides ist ungerecht. Beides hat mit Gerechtigkeit nichts zu tun. Dürfen wir das eigentlich sagen? Das sind doch Regenten. Uns wird auch gesagt in Römer 13, jede Seele sei den oberigkeitlichen Gewalten untertan. Darf man dann ein solches Urteil fällen? Wir müssen es fällen, weil Gottes Wort es tut. Und dann stellt sich eben in der Konsequenz die Frage, Vers 3, die Regenten sind nicht ein Schrecken für das gute Werk, sondern für das böse. Willst du dich aber vor der Oberigkeit nicht fürchten, so übe das Gute aus und du wirst Lob von ihr haben. Und jetzt stellen wir fest, das stimmt ja gar nicht in der Praxis, dass sie das Böse verurteilen und das Gute loben. Jedenfalls in Teilbereich nicht. Also müssen wir ihnen auch nicht untertan sein. Also müssen wir ihnen auch nicht gehorchen. Das wäre die völlig falsche Schlussfolgerung. (00:07:01) Dies, um den Begriff nochmal zu benutzen, ist dann auch in der Corona-Zeit getan worden. Viele haben erkannt, dass die Urteile, dass die Beurteilungen, dass die Dekrete, dass die Gesetze ungerecht waren. Dass da Dinge gewesen sind, sagen wir mal, dass Voraussetzungen für Zusammenkünfte erhoben worden sind, die natürlich nicht nach Gottes Wort waren. Und dass man sich dann nicht daran halten müsste. Das ist dann die Schlussfolgerung von manchen. Und da können wir nur sagen, wir müssen natürlich immer prüfen, wo wir Gott mehr gehorchen müssen als Menschen. Das ist immer unsere Pflicht. Aber vor allen Dingen ist unsere Pflicht der Obrigkeit, gehorsam zu sein. Der Herr sagt nicht, wenn sie das in jeder Einzelheit so tut, dann musst du der Obrigkeit gehorsam sein. Sondern der Apostel Paulus und damit der Geist Gottes, der inspiriert diesen Text uns gegeben hat durch den Apostel, sagt, jede Seele sei den obrigkeitlichen Gewalten untertan. Denn es gibt keine Obrigkeit außer von Gott. Diejenigen aber, die bestehen, sind von Gott eingesetzt. Und damit müssen wir akzeptieren, dass wir diesen obrigkeitlichen Gewalten untertan sein sollen, gehorchen sollen. Im Grundsatz, in manchen Bereichen, in vielen Bereichen, (00:08:03) tun sie in der Tat das, was Gottes Wort hier sagt, das gute Loben, das böse Tadeln. Aber in manchen Bereichen eben heute nicht. Aber das führt eben nicht dazu, dass ihre Autorität weggenommen wird. Dass ihre moralische Autorität damit natürlich leidet, ist völlig klar. Aber wir haben den Auftrag, gehorsam zu sein. Egal, ob es ein ungerechter Trump ist, ein ungerechter Biden oder ein ungerechter Präsident oder ein ungerechter Bundeskanzler in der Bundesrepublik Deutschland. Entscheidend ist, sie sind die Repräsentanten der Obrigkeit. Und wir sollen der Obrigkeit gehorsam sein. Wir sollen ihr untertan sein. Und deshalb als Christen sind wir das auch. Nur dann, wenn sie etwas bestimmen, was eben im Widerspruch zu Gottes Wort ist. Ich habe ein Beispiel genannt, wo wir natürlich dann Gott mehr gehorchen müssen als Menschen, wenn Gottes Wort ausgehebelt wird dadurch. Aber ansonsten geht es nicht um die Frage, ob ich das für gerecht halte und empfinde oder nicht, sondern es ist Obrigkeit. Und weil sie Obrigkeit ist, bin ich ihr gehorsam. Also lasst uns diese Konsequenz sehen und nicht falsche Konsequenzen ziehen aus dem, (00:09:02) was jetzt auch nach der Neuvereidigung und vor der Neuvereidigung passiert ist, wo wir natürlich nach Gottes Wort völlig klar sehen, das ist absolut ungerecht. Und wir können dieses Urteil auch haben und wir können das auch aussprechen, weil es offensichtlich ist und weil es natürlich auch mit Dingen zu tun hat, die uns als Christen betreffen. Aber es bedeutet eben nicht, dass wir diese klare Anweisung des Wortes Gottes missachten dürfen. Nein, im Gegenteil. Als Christen bewähren wir uns darin, dass wir sogar dann, wenn wir erkennen, dass etwas falsch ist, dem gehorsam sind. Es sei denn, darüber haben wir gesprochen.
Beitrag teilen

Verwandte Artikel

Wie steht ein Christ zur Todesstrafe? Manuel Seibel Bis auf wenige demokratische Länder gibt es die Todesstrafe nur bei autoritären Regierungen. Gerade unter der Überschrift „christlich“ lehnen viele die Todesstrafe ab. Mit Recht? Zu was für einem Urteil kommt man, wenn man Gottes Wort liest ... Video ansehen
Wenn Unrecht zu Recht wird: der größte Gefangenenaustausch nach dem Kalten Krieg Manuel Seibel Es gab jetzt den größten Gefangenenaustausch nach dem sogenannten Kalten Krieg. Russland und Belarus auf der einen Seite, USA, Deutschland und Großbritannien auf der anderen Seite tauschten Gefangene aus. Wie sieht es mit Recht und Unrecht bei ... Podcast anhören
Die Regenbogenflagge und andere Unfreiheiten: Wenn Menschen (Christen) meinen, frei zu sein und sich doch in Sklaverei befinden Manuel Seibel Die Regenbogenflagge ist zum Symbol der Freiheit geworden. Dabei merken diese Menschen nicht, dass sie das Gegenteil beweist: dass man Sklave ist, von Instinkten wie ein Tier, von Sünden, von Begierden. Das gibt es bei Ungläubigen. Aber auch wir ... Podcast anhören
Harmagedon – die Armeen der Welt versammeln sich zum Krieg (Off 16,12-16) Michael Hardt Was ist Harmagedon? Eine Schlacht? Das Ende der Welt? Ein Atomkrieg? Viel ist darüber spekuliert worden – und das nicht nur unter Christen. Die Filmindustrie, Politiker, Songwriter, alle scheinen diesen – biblischen  –  Ausdruck zu kennen. ... Video ansehen
Der berühmte Zettel aus dem Himmel: als Christ den optimalen Beruf finden Manuel Seibel Gerade für junge Christen ist es eine Herausforderung: Wie schaffe ich es, mich für die Arbeitsstelle zu entscheiden, die Gott für mich vorgesehen hat? Gibt es diese eigentlich? Darf ich auf den Zettel aus dem Himmel hoffen? Diese Frage ist ... Video ansehen
Sich weigern Georges André „Durch Glauben weigerte sich Moses, als er groß geworden war, ein Sohn der Tochter Pharaos zu heißen, und wählte lieber, mit dem Volke Gottes Ungemach zu leiden, als die zeitliche Ergötzung der Sünde zu haben, indem er die Schmach des ... Artikel lesen