Am: Di, 11. Februar 2025
Es hat mich beeindruckt, dass ein letztlich erfolgreicher Fußball-Bundesliga-Trainer und Manager, Martin Schmidt, seines Vaters wegen bereit war, seinen Posten aufzugeben, um drei Tage in der Woche Zeit für diesen zu haben. Und ich frage mich, wie sehr ich, wir, an unserem Job, vielleicht an unserer Ehre und an unserem Geld "kleben", oder ob wir zu einem solchen Schritt auch bereit wären.
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Es hat mich sehr beeindruckt, vor einiger Zeit in einem Zeitungsartikel zu lesen,
dass der bekannte Fußballtrainer Martin Schmidt aufgrund der schlechten gesundheitlichen Verfassung seines Vaters entschieden hat,
nur noch in Teilzeit seinem Beruf nachzugehen.
57 Jahre ist er alt, ist bekannt als Bundesligatrainer und Sportdirektor ganz besonders von Mainz 05.
Solche, die mit Sport zu tun haben, werden ihn kennen.
Er war mehr oder weniger erfolgreich, hat jedenfalls einen sehr lukrativen Job gehabt, auch als Sportdirektor.
Und dann hat er sich entschieden, nachdem sein 92-jähriger Vater einen Herzinfarkt erlitten hat, Zeit für ihn zu investieren.
Er sagte, Zeit für die Karriere bleibt mir genug, aber die Momente mit meinem Vater sind begrenzt.
Statt also jetzt einem äußerst lukrativen Managerposten nachzugehen oder den einzunehmen,
ist er jetzt von Montags bis Mittwochs bei seinem Vater und von Donnerstag bis Sonntags als Berater noch, (00:01:01)
deutlich sicherlich schlechter bezahlt, bei dem Klub tätig.
Nun, dieser Mann hat keine Sorgen um seine Finanzen, aber wir wissen,
dass Menschen, die viel Geld verdient haben, noch mehr haben wollen, normalerweise.
Das ist irgendwie die Gier, das hat man ja gesehen auch bei manchen Vergehen,
wo solche, die reich sind, trotzdem irgendwie noch Steuerhinterziehung oder dergleichen begangen haben.
Und insofern ist dieser Schritt von Martin Schmidt schon irgendwie besonders beeindruckend.
Und ich werde erinnert an einen Vers in 1. Timotheus 5 Vers 8, der uns Gläubige betrifft:
"Wenn aber jemand für die Seinen und besonders für die Hausgenossen nicht sorgt" -
und Hausgenossen sind ja nicht die Gläubigen, sondern seine Familie -
"so hat er den Glauben verleugnet und ist schlechter als ein Ungläubiger".
Ja, das sieht man hier. Ich weiß ja nicht, ob Martin Schmidt gläubig ist oder nicht,
ob er an den Herrn Jesus Christus glaubt oder nicht,
ob er seine Sünden bekannt hat und Jesus als Retter angenommen hat,
aber er wirkt jedenfalls als ein Mensch in dieser Welt, in einem solchen Sportfunktionärsbereich, (00:02:03)
eben in dieser Welt tätig, als jemand, der aber irgendwie ein Herz für seine Familie,
in dem Fall für seinen Vater hat.
Nun kann man nicht seines Vaters wegen irgendwie seinen Beruf einfach an den Nagel hängen oder halb aufgeben.
Das kann man tun, wenn man eben durch solche Tätigkeiten vielleicht viel Geld verdient hat
und eine solche Möglichkeit hat, das in drei Tagen zu tun.
Aber ich frage mich, ob wir die richtigen Werte immer vor Augen haben,
ob wir die richtigen Maßstäbe vertreten.
Wofür setze ich meine Zeit ein? Was ist mir wichtig im Leben?
Und hier hat Martin Schmidt gezeigt, dass eben der Beruf, dieses Fußballdasein,
auch die Ehre, die damit natürlich verbunden ist,
denn darum geht es ja am Ende, Trainer zu sein oder Manager zu sein von einer Mannschaft,
die erfolgreich ist, dass ihm das nicht so wichtig ist,
wie die Zeit, die er seinem Vater geben kann, von der er nichts zurückbekommt.
Wir als Gläubige wissen natürlich, dass wir alles, was wir für den Herrn und mit dem Herrn tun, (00:03:03)
auch in der Familie, dass wir dafür belohnt werden.
Aber was gibt es in dieser Welt dafür?
Aber ihm war bewusst, sein Vater hat ihn erzogen,
hat sich Zeit genommen für ihn, als er Kind war.
Jetzt möchte er sich Zeit nehmen für seinen Vater.
Das finde ich irgendwie eindrücklich.
Wir haben Brüder erlebt, die im Werk des Herrn tätig gewesen sind
und wo man vielleicht etwas verwundert war,
als es dann ihren Ehefrauen nicht gut ging, auch im Alter,
dass sie sich dann die Zeit genommen haben, sich um ihre Ehefrauen zu kümmern,
statt eben in diesem Werk weiter fortzufahren.
Jedenfalls in diesem Ausmaß.
Wäre das nicht viel mehr zum Segen gewesen?
Nein, das war ihre Aufgabe.
Ihre Ehefrauen standen hinter ihnen eine lange Zeit ihres Dienstes.
Jetzt brauchten ihre Ehefrauen sie und sie haben sich darum gekümmert.
Wie viel Zeit widme ich meiner Familie?
Habe ich ausreichend Zeit?
Habe ich genügend Zeit, die ich auch mit meiner Familie verbringe, (00:04:02)
die ich einsetze für meine Familie, für meine Ehefrau, für meine Kinder?
Wie man ja mal gesagt hat, wenn ich keine Zeit für meine kleinen Kinder habe,
haben meine großen Kinder keine Zeit für mich.
Haben wir auch Zeit für unsere älter werdenden Kinder, heranwachsenden Kinder?
Sind wir ansprechbar für sie oder sind wir eigentlich nie da?
Das ist ja nicht nur eine Frage für solche, die jetzt geistlich arbeiten besonders,
sondern das ist für uns alle, ob im irdischen oder in einem geistlichen Beruf,
das ist ja vor Gott ohnehin kein Unterschied,
auch im irdischen Beruf, in einem sogenannten weltlichen Beruf,
wenn wir den für den Herrn tun, für den Herrn Christus, Kolosser 3, Kolosser 4,
dann ist das ein Werk, das er segnet, was er wertschätzt, was er auch belohnen wird.
Nutzen wir die Möglichkeiten, die wir haben, um für unsere Familie da zu sein,
um für die örtliche Versammlung da zu sein?
Jeder von uns, wir sind ja nicht wie Paulus, der da Missionsreisen vornimmt
und jeden Sonntag an einem anderen Ort eben ist, (00:05:03)
sondern wir haben ja eine Heimatversammlung, ein Heimatzusammenkommen.
Geben wir diesem, von wo wir ausgegangen sind, selbst wenn wir einen Dienst tun,
selbst wenn wir als Missionare tätig sind, dann gibt es ja einen Ort, wo wir zu Hause sind.
Investieren wir in diesen Ort, investieren wir in die Geschwister in diesem Ort,
investieren wir darin, dass die Geschwisterschar wächst,
geistlich wächst, aber auch zahlenmäßig wächst?
Nehmen wir uns die Zeit, was ist die Priorität?
Ist die Priorität, bin ich selbst in meinem Dienst, in meiner Arbeit,
in dem, was ich schön finde, was mich groß macht?
Oder ist es wirklich ein Herzensanlegen, dass der Herr mich benutzen kann
in dem kleinsten Umfeld, meiner Ehe, wenn ich verheiratet bin,
meiner Familie, dem örtlichen Zusammenkommen, um auch da zum Segen, zum Nutzen zu sein?
Habe ich ein Herz für meine Familie, das sich eben ausdrückt auch in Zeiteinheiten?
So wie ich schon an anderer Stelle mal gesagt habe, (00:06:01)
es geht eben nicht nur um Quality Time, sondern es geht auch um Quantity.
So wie ich im Beruf öfter gehört habe, gerade von alleinerziehenden Müttern,
es kommt nicht auf die Menge an, sondern es kommt auf die Qualität der Betreuung an.
Das ist natürlich Unfug, natürlich kommt es auf die Qualität an,
aber es kommt eben auch auf die Zeit an, dass wir da sind für unsere Kinder,
dass wir da sind für unsere Ehefrauen, dass wir da sind für die Geschwister am Ort,
dass wir da sind für diejenigen, mit denen wir zu tun haben.
Also wollen wir uns fragen, in diesem Sinn ist Martin Schmidt hier ein Vorbild für uns,
das ist er, aber sind wir solche, die sich wirklich Zeit nehmen,
nicht nur für unseren Job, mag er noch so wichtig,
mag er noch so wesentlich sein, mag er noch so geistlich sein,
sondern dass wir uns auch Zeit nehmen für die Beziehungen,
in die Gott uns hineingestellt hat, zunächst mal in der Familie,
aber eben auch in dem geistlichen Zusammenhang.
Lasst uns das nicht unterschätzen, im Gegenteil, der Herr schätzt das wert
und wir wollen das auch mehr wertschätzen.