Am: Sa, 4. Januar 2025
Die Jahreslosung kommt auf interessante Art und Weise zustande ... Wichtig ist allerdings vor allem, dass man einen Einzelvers, der uns so "begegnet", richtig versteht - das heißt in seinem Kontext. Sonst kommt man zu völlig falschen Schlüssen ...
Transkript der Audiodatei
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(00:00:00)
Die Jahreslosung für das Jahr 2025 heißt ja, nach 1. Thessalonicher 5 Vers 21,
prüft alles und behaltet das Gute.
Das ist die Einheitsübersetzung.
Nach der Elberfelder, einer wortgetreuen Bibelübersetzung, heißt es,
prüft aber alles, das Gute haltet fest.
Wie kommt es zu dieser Jahreslosung?
Die Ökumenische Arbeitsgemeinschaft für Bibellesen, ÖAD,
hat 24 Mitgliedsverbände.
Und die schlagen jeweils zwei Bibelferse als Jahreslosung vor.
Das wird dann von den vier Arbeitsgruppen der ÖAD diskutiert.
Und diese vier Arbeitsgruppen geben dann jeweils zwei Bibelferse in das Plenum.
Dieses Plenum bestimmt dann aus diesen insgesamt acht Bibelfersen zwei,
die sie in dem Plenum zur Auswahl stellen.
Und diese zwei, davon wird eben eine mit absoluter Mehrheit gewählt.
Das war in dem Jahr 2024 für das Jahr 2025 eben 1. Thessalonicher 5 Vers 21. (00:01:04)
Dann brauche ich über Ökumene nicht viel zu sagen.
Das ist nach 2. Timotheus 2 Vers 20, 21 in diesem großen Haus
ein Zusammenschluss, ein Sammelsurium von Gefäßen zur Ehre, zur Unehre.
Etwas, wovon wir uns innerhalb des Hauses,
denn wir bleiben Christen, natürlich trennen wollen.
Aber nun ist dieser Bibelfers, ein Bibelfers, der an vielen Kalendern hängt,
der vielfach diskutiert wird, der auch an vielen Status zu sehen ist,
denn WhatsApp auch von Gläubigen, die sehr ernsthaft sind.
Und deshalb wollen wir uns diesen Bibelfers anschauen,
denn so wie er jetzt hier formuliert ist,
prüft alles und behaltet das Gute, ist das im besten Fall missverständlich.
Und das ist meine große Sorge,
dass wir diesen wunderbaren Bibelfers, es ist ein Bibelfers
und jeder Bibelfers hat Gottes Autorität, weil er im Gotteswort steht,
aber man muss jeden Bibelfers eben im Kontext sehen, im Zusammenhang.
Und hier könnte, wenn man diesen Bibelfers isoliert, (00:02:03)
und das ist natürlich bei so einer Jahreslosung immer der Fall,
überhaupt, wenn man einen Vers allein nimmt,
auch bei Kalendern, auch Gottes Wort für jeden Tag,
was ja ein wunderbarer, ermutigender, auch warnender, ermahnender,
ermunternder Kalender ist, ein Bibelfers alleine,
wenn man ihn nicht im Kontext sieht,
kann uns zu falschen Schlussfolgerungen führen.
So auch und gerade dieser Vers prüft aber alles.
Aha, das heißt, ich soll alles prüfen.
Das ist ja das, was daraus irgendwie entsteht.
Ja, ich soll ja alles prüfen.
Ich gucke mir also alles an, gucke mir jede Literatur an,
schaue mir jedes Video an, schaue mir alles an, was irgendwie passieren kann.
Und dann halte ich das Gute fest.
Das, was dann irgendwie da gut dran ist,
das bewahre ich dann und das will ich mitnehmen.
Und das genau ist nicht der Gedanke dieses Verses.
Der Zusammenhang ist, dass der Apostel Paulus
mehrere Verse, mehrere Ermahnungen, Ermunterungen, Warnungen hier vorstellt.
Freut euch alle Zeit, Vers 16.
Vers 17, betet unablässig. (00:03:02)
Dank sagt in allem, denn dies ist der Wille Gottes in Christus für euch.
Wunderbare Aufforderungen, die uns hier mitgegeben werden,
die unser Glaubensleben bestärken,
die uns ermutigen, im Glaubensleben voranzugehen.
Dann heißt es weiter, den Geist löscht nicht aus.
Löscht nicht heißt im Plural, das heißt sie gemeinschaftlich.
Sie sollten das Wort der Weissagung,
sie sollten den Geist nicht auslöschen in seinen Wirkungen,
wenn er in den Zusammenkünften tätig wird,
sondern sie sollten offen sein für die Wirkungen des Geistes,
der ein Wort der Weissagung an ihre Herzen und an ihre Gewissen richten wollte.
Sie, die Thessalonicher, wir, egal wo wir stehen.
Und dann fügt Paulus an, Weissagungen verachtet nicht.
Eben, wir sollen nicht die Freiheit des Geistes Gottes auslöschen,
indem wir diese Weissagungen nicht mehr zulassen,
indem wir bestimmen, dass der oder jener spricht,
indem wir das Thema vorher festlegen, das würde den Geist auslöschen, (00:04:02)
sondern nur die Freiheit, dass der Geist wirken kann
in den Zusammenkünften nach 1. Korinther 14
zur Auferbauung der Versammlung,
nur da, wo ihm diese Freiheit gelassen wird,
da kann er auch frei wirken.
Dabei müssen wir natürlich bedenken,
dass alleine die Möglichkeit, dass jeder Bruder aufstehen kann,
eine Schwester soll schweigen nach 1. Korinther 14 Vers 34,
aber dass jeder Bruder aufstehen kann, bedeutet bei Weitem nicht,
dass wir die Wirkungen des Geistes nicht auslöschen würden.
Denn wenn ich mich fleischlich verhalte,
dann lösche ich genauso die Wirkungen des Geistes aus.
Wenn ich zwar formal nicht festlege, wer spricht,
das aber im Prinzip doch bekannt ist,
weil immer die gleiche Reihenfolge,
ich spreche jetzt nicht von einem Zusammenkommen,
wo nur ein oder zwei Brüder sind, aber mehrer Brüder,
wo klar ist, da ist der jetzt dran und da ist jener dran.
Oder wo ich selber mir alles schon vorher zurechtgelegt habe,
zurechtgemacht habe, ich spreche jetzt nicht von jungen Brüdern,
die das 1., 2., 3. Mal einen Dienst tun, (00:05:01)
wo Dinge von mir festgelegt werden, da ist auch keine Freiheit.
Also wir wollen nicht meinen, nur wenn man formal das nicht einengt,
dann ist automatisch die Wirkung des Geistes nicht ausgelöscht.
Denn Weissagung verachtet nicht.
Ist das wirklich eine Gelegenheit,
wo noch Weissagungen ausgesprochen werden? Hoffentlich.
Und dann heißt es, es prüft aber alles.
Also es geht ja überhaupt nicht darum,
dass wir in die ganze Weltgeschichte schauen sollen,
dass wir uns jedes Buch anschauen sollen,
dass wir uns jedes Video,
und selbst wenn wir das nur auf den christlichen Bereich beschränkt,
anschauen sollen, sondern wenn wir in diesen Zusammenkünften sind,
dann hören wir das Wort Gottes.
Dann wird das Wort Gottes ausgelegt.
Und dann sollen wir das alles prüfen.
Wir gehen also in eine Zusammenkunft,
wir gehen in einen Bereich, wo wir davon ausgehen,
wo wir davon ausgehen, dass das Richtige gepredigt wird,
dass das Richtige gesagt wird.
Und auch da sollen wir prüfen,
auch da sollen wir nicht blind einfach alles hinnehmen
und einfach umsetzen in unserem Leben,
sondern sollen prüfen, ob das, was gesagt wird,
wirklich nach Gottes Wort ist.
Das ist deine, das ist meine Verantwortung. (00:06:02)
Also wir dürfen unter keinen Umständen
diese Jahreslosung jetzt benutzen dazu, prüft aber alles.
Schau mal das, schau mal hier, schau mal dort.
Ich muss auch mal in diese oder in jene Gemeinde gehen,
prüfen wir mal, vielleicht ist ja da auch Gutes,
nehmen wir das Gute mit.
Nein, das wäre absolut nicht die gesunde Auslegung dieses Verses.
Das wäre nicht gerade schneiden, sondern es geht hier darum,
dass wir das, was in den Zusammenkünften,
in dem Bereich, wo der Herr mich hingestellt hat,
mir gebracht wird, dass ich das prüfe
und nicht einfach gedankenlos übernehme.
Deshalb nehmen wir unsere Bibeln mit in die Zusammenkünfte,
um das nachzulesen, um das zu prüfen.
Deshalb machen wir uns darüber nachher Gedanken in den Familien,
sprechen darüber.
Sagen wir, wenn er sonntags morgens in der zweiten Stunde
oder nachmittags in der zweiten Stunde ist,
dann sprechen wir als Familie darüber nachher.
Dann lesen wir das Wort noch einmal nach dem Essen,
nach dem Abendessen, nach dem Mittagessen,
um das noch einmal vor unsere Augen,
vor unsere Herzen, vor unser Gewissen zu stellen,
um wirklich dieser Aufforderung nachzukommen. (00:07:01)
Man prüft aber alles.
Nimm das nicht gedankenlos auf.
Wie liest du ein Buch, von dem du grundsätzlich ausgehst,
dass es gut ist?
Nimmst du das einfach gedankenlos mit
oder prüfst du das an Gottes Wort?
Oder bist du einfach so beeindruckt, so begeistert von dem Autoren?
Aber jetzt auf die Zusammenkünfte zurück.
Prüft alles und das Gute haltet fest.
Jetzt heißt es eben nicht,
dass wir uns auffängen sollen an allem Falschen.
Wie jemand gesagt hat,
dass wir an dem Spelt, an der Hülse von den Weizen der Ehre,
dass wir uns damit ausführlich beschäftigen sollen.
Wir sollen nicht die falsche Wortwahl vor uns stellen.
Ja, womöglich wäre es gut, einem Bruder mal zu sagen,
das ist vielleicht nicht so günstig gesagt.
Auch da wollen wir nicht bei dem ersten falschen Ausdruck
irgendwie so aktiv werden.
Aber da mag das schon mal angepasst sein,
dass in der rechten Gesinnung, in der echten Art und Weise,
eben Füße waschen, den Kopf nach unten beugen,
nicht von oben herab das zu tun.
Aber was uns selbst betrifft, wir sollen uns nicht die Zeit nehmen,
uns ständig mit den Fehlern zu beschäftigen, (00:08:02)
sondern das Gute festhalten.
Das, was an Gutem gesagt worden ist.
Das Falsche sollen wir wie die faulen Fische in Matthäus 13 wegtun.
Da brauchen wir uns nicht lange mit zu beschäftigen,
denn das erfüllt ja dann auch unsere Herzen.
Das Gute, das darf uns beschäftigen.
Natürlich, wenn es um Literatur geht,
da müssen wir auch leider mal auf Verkehrtes hinweisen,
weil wir leider oft zu unsensibel sind,
was wirklich nach Gottes Gedanken ist und was nicht.
Aber wenn es um uns selbst geht, darum geht es hier.
Ihr, die ihr jetzt Zuhörer dieser Weissagung seid,
dieser Ausdenkung des Wortes Gottes,
da haltet das Gute fest und kümmert euch nicht um das Verkehrte,
sondern kümmert euch um das Gute.
Also ich fasse zusammen.
Wir prüfen nicht die ganze Welt.
Wir prüfen nicht die ganze christliche Literatur.
Wir prüfen nicht alle christlichen Gemeinden, die es gibt.
Wir prüfen nicht alles, was passiert,
sondern es geht darum, dass wir das prüfen,
was in dem Bereich, wo wir hingestellt sind,
in den Zusammenkünften, wo wir nach Gottes Gedanken hingehen,
was da gesagt wird.
Das ist damit eben nicht alles automatisch richtig,
weil wir fehlerhafte Menschen sind, die sündigen, (00:09:03)
die auch falsche Gedanken einbringen.
Und da sollen wir das prüfen, was auf uns zukommt
und sollen das Gute festhalten,
sollen uns mit dem Guten beschäftigen,
sollen das Gute weitergeben,
sollen uns mit unseren Kindern dann über das Gute unterhalten
und vor jüngeren Kindern schon gar nicht
auf dem Negativen da herumhacken,
sondern sollen mit ihnen das Gute besprechen
und mit solchen, die eben, sagen wir, am Brotbrechen teilnehmen,
die eben selber Verantwortung übernehmen,
da müssen wir natürlich dann auch klar machen,
was vielleicht nicht nach Gottes Gedanken sind.
Nehmen wir dieses Wort im Kontext
und dann werden wir wirklich das Rechte tun.
Prüft aber alles, das Gute haltet fest,
von jeder Art des Bösen haltet euch fern.