Am: Di, 4. November 2025
Der Mann der Sunamitin erweist sich als letztlich herzlos. Wenn er kein Herz für seinen Sohn hatte - hatte er dann Empfindungen für seine Frau? Wir wissen es nicht. Diese gläubige Frau dagegen hatte ein Herz: für den Herrn, für seinen Propheten, für ihren Sohn. Sie erweist sich nicht nur als tüchtig, sondern auch als eine hingebungsvolle Frau.
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Wir haben gesehen, dass Elisa die Hingabe und die Sorge dieser Sunamitin belohnen wollte und auch belohnt hat,
indem er durch Gottes Gnade ein Kind verheißen hat.
Und jetzt wurde dieses Kind älter und älter, es wuchs heran und wir lesen in Vers 18,
dass es eines Tages zu seinem Vater zu den Schnittern ging und er sprach zu seinem Vater:
"Mein Kopf, mein Kopf", und er sprach zu dem Diener: "Trag ihn zu seiner Mutter".
Hier sehen wir wirklich eine Beschreibung des Zustandes dieses Mannes.
Er hatte kein Herz, er hatte keine Empathie, würden wir heute sagen, er hat kein Verantwortungsbewusstsein.
Hatte er nicht auch ein Kind? War das nicht sein Kind? War das nur das Kind seiner Mutter?
War nur die Mutter dafür zuständig, für die Angst, für die Sorge, für die Krankheit dieses Kindes?
Wollen wir uns als Männer, als Ehemänner, als Väter auch fragen, inwiefern wir Verantwortung übernehmen.
Nun leben wir in einer Zeit, wo sich manches umkehrt, wo man manchmal den Eindruck hat,
dass die Männer die Aufgaben der Frauen wahrnehmen und die Frauen die Aufgaben der Männer.
Man sieht manchmal an Bibelkonferenzen oder auch an bestimmten Veranstaltungen,
dass nur noch die Männer die Babys durch die Gegend tragen. Das ist natürlich nicht der Sinn der Sache. (00:01:04)
Die Frauen und Mütter haben in der Beziehung zu den Kleinstkindern natürlich eine besondere Aufgabe,
eine besondere Fürsorge, auch eine besondere Begabung, die wir den Frauen auch lassen dürfen
und wo auch die Mütter und Frauen dieser Verantwortung nachkommen können und sollen.
Also wir sollen nicht der Zeitströmung, dem Zeitgeist jetzt folgen
und jetzt als Männer alle Aufgaben der Frauen übernehmen, ganz gewiss nicht.
Aber so herzlos zu sein, wie wir das hier finden, trag ihn zu seiner Mutter,
die wird schon Verantwortung haben, ich habe damit nichts zu tun,
ich muss mich um meinen Job kümmern, ich muss mich um meine Arbeit kümmern,
das ist natürlich irgendwie traurig und tragisch.
Und da wollen wir uns als Männer und Väter fragen, ob das vielleicht irgendwie auch in unseren Herzen so vorhanden ist.
Vielleicht ist das wahr, dass das eher bei älteren Männern und Vätern der Fall ist,
als bei der heutigen Vatergeneration, aber auch da kann das natürlich vorkommen.
Dann heißt es in Vers 20:
"Und er nahm ihn (der Knecht) auf und brachte ihn zu seiner Mutter. (00:02:04)
Und er saß auf ihren Knien bis zum Mittag, und er starb".
Hier sehen wir diese Mutter, hier sehen wir diese Sunamitin, wir sehen, dass sie ein Herz hatte.
Sie hatte nicht nur ein Herz für Elisa, sie hatte nicht nur ein Herz für die Dinge des Herrn,
sie hatte nicht nur ein Herz für Gott, und wir würden heute sagen für den Herrn Jesus, für sein Werk, für Christus,
sondern sie hatte ein Herz für die Familie. Da sehen wir, das geht Hand in Hand.
Geistliche Aufgaben führen nicht dazu, dass man die persönlichen familiären Pflichten irgendwie vernachlässigt,
im Gegenteil, man nimmt sie wahr, und das sehen wir bei dieser Mutter.
Sie hat ein echtes Mutterherz, sie hat sich Zeit genommen für ihr Kind,
sie hat eine Zuwendung offenbart ihrem Kind gegenüber, sie hatte echte Liebe für ihr Kind,
und sie kümmerte sich darum. Sie hat gewissermaßen alles stehen und liegen gelassen für das Kind.
Wirklich vorbildlich, wenn wir so auch Mütter heute noch sehen.
Manche sind in schwierigen Lebenssituationen, ja, eine alleinerziehende Mutter,
wo der Ehemann vielleicht gläubig gewesen, mit anderen Worten, der ein gläubiges Bekenntnis hatte, (00:03:03)
geheiratet hat und sich dann auf und davon gemacht hat, weil es ihm nicht mehr spaßig genug war,
nicht mehr seinen Begierden genug entsprochen hat, und dann ist sie allein und muss arbeiten.
Dann kann sie sowas nicht unmittelbar tun vielleicht.
Aber dieser Versuch, dieses Mutterherz, sich wirklich um die Kinder zu kümmern, wann eben es möglich ist,
das sehen wir hier bei dieser Frau.
Also Geistlichkeit bedeutet eben nicht, dass man im irdischen Bereich nicht ein Herz hat,
auch sich Zeit nimmt und Verantwortung übernimmt.
Dann sehen wir in Vers 21: "Da ging sie hinauf und legte ihm, das Kind, auf das Bett des Mannes Gottes
und schloss hinter ihm zu und ging hinaus".
Hier sehen wir, dass sie ein Wissen hatte, ein Bewusstsein hatte, wer helfen kann.
Das heißt, wir sehen hier, dass dieses Obergemach, das sie hat bauen lassen, wirklich ein Segen war.
Dadurch, dass sie einen Platz für Elisa hatte, konnte sie jetzt auch ihr Kind dort hinlegen,
wo hätte sie es sonst hingelegt.
Wenn du in deinem Leben einen Raum schaffst für den Herrn Jesus, dass er wirklich Mittelpunkt deines Lebens ist, (00:04:02)
dann hast du auch einen Platz, wo du ihn hinbringen kannst, wenn es Nöte gibt.
Das muss ja nicht immer tot sein, physischer Tod.
Das kann ja geistlicher Schlaf sein, das kann geistlicher Tod jetzt im Sinne eines Schlafes sein,
dass ein Kind falsche Wege geht, böse Wege geht, dass ein Kind auf Abwege gerät,
dass auch andere, vielleicht auch tatsächlich Nöte, was die Gesundheit betrifft,
dann haben wir einen Platz, wo wir das Kind hinlegen können, wo wir es hinbringen können.
Und das ist hier ganz bemerkenswert, weil das eigentlich völlig gegen die Kultur im Nahen Osten ist.
Da wird ein Gestorbener im Prinzip sofort beerdigt.
Er wird an dem gleichen Tag beerdigt und sie folgt dieser Sitte, sie folgt dieser Tradition nicht,
sondern sie bringt das Kind an den Platz, wo sie weiß, da wird der Mann Gottes hinkommen.
Da wird er sich um das Kind kümmern.
Bei uns ist das natürlich, dass wir nicht jetzt irgendwo hinlaufen müssten.
Wir können direkt zu dem Herrn Jesus kommen, aber wir sehen hier, dass sie einen Platz hatte.
Sie wusste, wo sie es hinbringen kann. Hast du das auch?
Ist dir das bewusst, dass der Herr helfen kann? (00:05:01)
Der Herr hat uns nicht zugesagt, nehmen wir an, bei einer schweren Krankheit oder auch bei anderen Situationen,
dass er die Umstände verändert.
Er hat uns nicht zugesagt, äußerlich Wunder zu tun.
Damit können wir heute nicht rechnen, obwohl wir damit rechnen dürfen.
Also, was ich damit sagen will, ist, Gott kann auch heute noch Wunder tun und er tut auch heute noch Wunder,
aber das ist nicht der Charakter der heutigen Zeit.
Versuche nicht, eine spektakuläre Gebetserhöhung zu bewirken.
Das ist nicht die Zeit dafür.
Gott kann das tun. Ich habe nichts dagegen zu sagen, dass Gott das nicht tun könnte.
Das tut er auch immer mal wieder, aber das ist nicht der Charakter,
sondern der Charakter der heutigen Zeit ist, auszuharren in Lebensumstände, die schwierig sind.
Dazu gibt er die Kraft.
Aber dazu müssen wir ihn kennen.
Dazu müssen wir diesen Ort kennen, wo wir unser Kinder oder uns selbst sozusagen hinlegen können, ihm geben können.
Dann finden wir, das ist bei mir auf der Liste, Punkt 24 in Vers 22:
"Und sie rief ihren Mann und sprach: "Sende mir doch einen von den Dienern und einen von den Eselinnen,
und ich will zu dem Mann Gottes laufen und wiederkommen".
Ich finde das großartig, dass diese Frau, obwohl wir gerade gesehen haben, wie herzlos, wie empathielos, (00:06:06)
wie wenig der Verantwortung nachkommend dieser Mann war, dass sie sich wieder unterordnet.
Sie hat das Zimmer nicht einfach gebaut.
Sie braucht natürlich auch die äußere Hilfe ihres Mannes, sondern hat ihn gefragt.
Und jetzt wieder, sie läuft nicht einfach los, sondern wir sehen hier wirklich eine Haltung,
dass diese geistliche Frau die Ungeistlichkeit ihres Mannes, die Gefühllosigkeit ihres Mannes nicht zum Anlass nimmt,
zu sagen, okay, dann mache ich alles einfach selbst, sondern sie ordnet sich trotzdem ihm unter.
Sie gibt ihm den Platz, den er haben soll in ihrem Leben.
"Und er sprach: "Warum willst du heute zu ihm gehen? Es ist weder Neumond noch Sabbat".
Und sie sprach: "Es ist gut, Friede".
Ja, wir finden nochmal hier, dass der Mann völlig unempfindsam ist.
Er weiß nicht mal, dass sein Kind gestorben ist.
Stellen wir uns mal vor, der bekommt überhaupt nichts mit.
Der hat überhaupt nicht gerafft, der hat überhaupt nicht erkannt, was da an Trauer in seiner Frau ist.
Der war völlig gefühllos im Blick auf seine Frau, die trauerte über den Tod ihres Kindes.
Wirklich kein Herzensempfinden bei ihm, aber was für ein Herzensempfinden bei der Frau. (00:07:03)
Was für eine Gemeinschaft ist das eigentlich, wenn man noch nicht mal merkt, dass seine Frau traurig ist.
Das ist wirklich tragisch für ihn, das war ein reiner Traditionsglaube.
Am Neumond oder am Sabbat, da musste man irgendwas tun, irgendwelche Traditionen folgen.
So war dieser Mann im völligen Gegensatz zu dieser geistlichen Frau.
Das muss wirklich eine Tortur gewesen sein, diese Ehe für diese Frau.
Und sie hat trotzdem ausgehalten.
Dann finden wir im Vers 24, nein im Vers 23, sehen wir, dass sie sagt "es ist gut".
Und das macht deutlich, dass sie sich dem Mann einerseits unterordnet, aber einen festen Entschluss hat.
Und diese feste Überzeugung ist ihr auch nicht zu nehmen.
Das ist so wichtig für euch gläubige Frauen auch, dass ihr feste Entschlüsse habt.
Dass ihr ein festes Herz habt im Blick auf das, was recht ist, was gut ist zu tun.
Hier ist das jetzt im Blick auf den Sohn.
Ihr war völlig klar, wenn ich nicht zu dem Mann Gottes gehe, passiert hier gar nichts.
Natürlich, Gott stand über allem, aber er handelte eben durch Elisa.
Und so ist das bei uns auch, dass uns völlig klar ist, dass nur der Herr Jesus helfen kann. (00:08:01)
Aber feste Herzensentschlüsse gibt es auch in anderen Gebieten, was die Erziehung betrifft.
Was den persönlichen Glauben betrifft, was den gemeinschaftlichen Glauben betrifft.
Da möchte Gott, dass ihr feste Überzeugungen auf der Grundlage des Wortes Gottes habt.
Dass ihr euch nicht nur auf den Mann oder schon gar nicht auf die Tradition oder die Tradition des Mannes stützt,
sondern dass ihr wirklich selber feste Überzeugungen anhand der Schrift habt und danach auch handelt.
Lasst euch nicht mitreißen, auch wenn euer Mann vielleicht liberal oder vielleicht die Dinge zu eng sieht,
sondern habt die feste Überzeugung nach der Schrift, was zum Beispiel die Frage der Versammlung betrifft.
Was es bedeutet, der eine Leib, was es bedeutet, die Einheit des Geistes zu bewahren im Band des Friedens.
Dass es eben Konsequenzen hat, wenn jemand weggeht und so weiter.
Also dass diese wirklich ein Herz, das fest auf dem Grund, auf dem Boden des Wortes Gottes steht.
Und dann finden wir, dass sie eben die Eselinnen satteln lässt und immerfort treiben lässt.
Sie möchte jetzt, dass wirklich Eile hier gezeigt wird. (00:09:01)
Und das meine ich, das ist hier Punkt 27 auf meiner Liste.
Es gibt im Glaubensleben durchaus schon einmal Eile.
Das soll nicht hektisch sein, das soll auch nicht ein ängstliches Eilensorgen sein,
wie das in Jesaja 28 Vers 16 deutlich sozusagen kritisiert wird.
Wo gesagt wird, das ist nicht der Charakter, das ist wahr, aber es gibt doch eine Eile.
Es gibt in manchen Dingen, da müssen wir uns auch einmal beeilen, ohne hektisch zu werden.
Da gibt es Sünde, da können wir nicht sagen, ja jetzt müssen wir uns das mal anschauen
und dann wird das herausgezögert, vielleicht auch von solchen, die nicht handeln wollen.
Da gibt es eine Eile, der wir auch nachkommen müssen.
Und wo wir uns auch nicht abbringen lassen dürfen von einer solchen Eile,
sondern wo wir die Verantwortung haben, wirklich auch in dieser positiv gesehenen Eile dann zu handeln und zu arbeiten.
Dann heißt es in Vers 25, (00:10:02)
jetzt sehen wir also, sie geht nicht irgendwo hin, sondern sie geht zu Elisa.
Sie wusste, dass eine äußere Verbindung, das Bett, eben nicht reichte.
Sie brauchte die persönliche Beziehung zu ihm, sie musste zu ihm persönlich kommen.
Das ist ganz wichtig für unser Glaubensleben, auch für dich als gläubige Schwester.
Es reicht nicht eine äußere Verbindung.
Einfach nur, ja ich bete ja morgens und abends, ich gehe ja auch in die Zusammenkünfte,
ich habe einen gläubigen Mann und wir haben auch einen Kalender, den wir lesen
und wir lesen sogar das Wort Gottes jeden Tag.
Das ist zunächst mal äußerlich.
Wir brauchen eine innere, du brauchst eine innere Verbindung.
Es reicht nicht ein Bett zu haben, wo Christus, jetzt im Bilde hier von Elisa,
hinkommen kann, einen Raum, sondern das muss gelebt werden.
Und deshalb hier, sie geht zu Elisa.
Du brauchst eine ganz persönliche, eine lebendige, eine aktive Beziehung zu deinem Herrn und Meister.
Und dann sehen wir in diesem Vers 25 noch, dass Elisa sie sofort erkannte.
Ich nenne das einmal, sie hatte Charakter, diese Frau.
Diese Frau war durch das, was sie tat, wie sie es tat, wie sie lebte, wie sie sich gab, (00:11:03)
war sie bekannt und zu einem Guten.
Wir können ja auch Charakter im Negativen haben, wie das bei Jehu gesagt wird,
der unsinnig trieb, das ist ja völlig klar, das kann ja nur ein Jehu sein, sagte da der Torwächter.
Aber bei dieser Frau war das positiv und ich hoffe, dass das bei dir und bei mir auch so ist.
Und du als Glaubensschwester, du darfst einen persönlichen Charakter haben,
du bist nicht nur verheiratete Frau, du bist nicht nur Mutter,
sondern du bist auch gläubige Frau mit einem Charakter, der erkennbar sein darf,
der Hingabe, der Treue, des Gehorsams, der geistlichen Einsicht und so weiter,
das wirklich dein Leben geprägt ist, so wie diese Sunamitin von einem echten Glauben.
Wie schön wäre das, wenn das auf dich, wenn das auf uns alle zuträfe,
dass man sagen könnte, sozusagen in diesem Bild, das ist die Sunamitin,
das ist diese gläubige Frau, die hier sichtbar wird,
da ist irgendetwas gewesen, da ist irgendetwas vorgefallen,
das wird deutlich, diese Frau würde sonst nicht hier diesen weiten Weg machen,
sie hat einen Glaubenscharakter.
Ist das das, was Menschen und was vor allen Dingen unser Herr und Meister,
unser Erretter, der Jesus von uns sagen kann?