In einem Haus auf dem Land herrschte oft eine sehr gedrückte Stimmung. Zwischen den Eltern hörte der Zank nicht auf; die Kinder waren es kaum anders gewohnt. Eines Tages betrat ein Christ aus dem Dorf das Haus und bekam gerade eine dieser Streitereien mit.
Der Vater entschuldigte sich sogleich: „Sehen Sie, es fehlt an Geld. Das ist unser Problem. So wird jede Ausgabe ein Anlass zum Streit.“
Der Besucher blickte sich um und sah auf einem Regal eine große Bibel liegen. Freundlich, aber eindringlich sagte er dann: „Meine Freunde, Sie besitzen einen Schatz. Sie könnten die glücklichste Familie im Dorf sein!“
Mit diesen geheimnisvollen Worten verabschiedete er sich und ließ die beiden erstaunt zurück. Sie fragten sich, was das zu bedeuten habe. Der Besucher hatte doch einen ganz ernsthaften Eindruck gemacht. Immer wieder überlegten sie und sahen sich im Haus um, aber es war kein Schatz zu finden. Schließlich kamen sie doch zu dem Ergebnis, der Besucher habe sich einen Scherz mit ihnen erlaubt.
Eines Morgens aber fiel der Blick der Hausfrau auf die Bibel. Ob das etwa der „Schatz“ sein sollte? Das wäre dem Besucher zuzutrauen, so weit kannte sie ihn. Sie wischte den Staub ab und öffnete das so lange vernachlässigte Buch. Bald fiel ihr Blick auf einen Satz, den ihre Mutter oft mit Betonung ausgesprochen hatte: „Besser ist mir das Gesetz deines Mundes als Tausende von Gold und Silber.“ Mit wachsendem Interesse begann sie zu lesen.
Als ihr Mann nach Hause kam, sagte sie zu ihm: „Ich habe den Schatz gefunden. Er ist hier in diesem Buch zu finden. Lass uns von jetzt an wieder darin lesen.“ Das taten sie dann auch. Und das Ergebnis war Segen für die ganze Familie.
Quelle: bibelpraxis.de/a8743.html