Am: Sa, 21. Dezember 2024
Was auch immer Weihnachten bedeuten mag - solche, die eine religiöse Ausrichtung haben, denken an das Kommen des Herrn. Dieses ist tatsächlich ein großes Wunder - das größte vielleicht?
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In diesen Tagen sprechen viele von Weihnachten und diejenigen, die eine religiöse oder glaubensmäßige
Ausrichtung haben, verbinden damit nicht in erster Linie Konsum und irgendwie einen Tannenbaum,
sondern das Kommen des Herrn Jesus Christus auf diese Erde, die Geburt Jesu.
Wenn wir auch mit ziemlicher Sicherheit sagen können, dass weder am 24. noch am 25. oder 26.
Dezember der Herr Jesus geboren wurde, folgen wir einmal dieser Spur nach.
Wir gehen dazu in das Johannesevangelium. In dem Johannesevangelium finden wir, dass der Apostel
Johannes in einer äußerst beeindruckenden Weise das Evangelium beginnt. Wir finden ja in diesem
Evangelium die Geburt des Herrn Jesus nicht genannt und doch finden wir sie. Der Apostel beginnt,
im Anfang war das Wort und das Wort war bei Gott und das Wort war Gott. Dieses war im Anfang bei
Gott. Und dann führt er fort, dass durch dasselbe alles geworden ist, also dass dieses Wort auch
der Schöpfer war und ohne dasselbe wurde auch nicht eins, das geworden ist. Und dann heißt es
weiter in Vers 14 und das Wort wurde Fleisch und wohnte unter uns voller Gnade und Wahrheit. Und (00:01:05)
wir haben seine Herrlichkeit angeschaut, eine Herrlichkeit als eines Eingeborenen vom Vater.
Allein diese wenigen Sätze aus der Einleitung dieses Evangeliums, wenn man so will, den ersten
18 Versen, sind schon beeindruckend, diese Gedanken. Im Anfang war das Wort. Hier steht
am Anfang war das Wort, sondern im Anfang. Nimm einen Anfang, welchen auch immer du vor dir hast,
da war dieses Wort. Da war derjenige, der dieses Wort ist. Er hat keinen Anfang, um den es hier
geht. Die Menschen können nicht weiter denken als bis zu einem Anfang, welchem Anfang auch immer.
Sie denken nicht an den Anfang der Schöpfung, weil sie den Schöpfer ablehnen, aber sie denken
an irgendeinen zeitlichen Anfang, wo irgendetwas aus irgendwelchen Gründen irgendwie angefangen
hätte. Aber hier haben wir jemanden vor uns, der hat keinen Anfang. Den kann man nicht erfassen in
dem Sinn, dass er einen Anfang hätte. Wir haben einen Anfang. Wir sind gezeugt worden von unseren (00:02:01)
Eltern, von unserem Vater, geboren worden von unserer Mutter. Aber da ist der eine, der keinen
Anfang hat. Und von ihm wird gesagt, das Wort war im Anfang. Im Anfang war das Wort und das Wort war
bei Gott. Das heißt, diese Person oder das, was das Wort ist, Logos, das ist der Ausdruck von etwas,
der Ausdruck einer Person, der Ausdruck einer Sache, die volle Offenbarung einer Sache, können
wir auch sagen, derjenige war bei Gott. Das heißt, er wird unterschieden von Gott oder innerhalb der
Gottheit. Und tatsächlich, wenn wir später lesen, das Wort wurde Fleisch, dann ist deutlich, dass
dieses Wort eben nicht auf Gott beschränkbar ist. Fleisch werden, werden wir gleich sehen,
meint Mensch werden. Dieses Wort war bei Gott. Es wird also unterschieden innerhalb der Gottheit
und es wird unterschieden im Blick auf Gott. Aber dann heißt es drittens weiter und das Wort war
Gott. Also eine Unterscheidung und doch eine Identifikation. Und das Wort war Gott. Ausdrücklich (00:03:06)
wird also hier davon gesprochen, dass derjenige, der das Wort war, Gott war. Das ist jetzt keine
reziproke Aussage. Das ist ganz wichtig, dass wir das gut verstehen, dass hier keine reziproke
Aussage vor uns steht. Reziprok heißt, dass man sie umdrehen könnte, dass man sagen könnte, Gott
war das Wort, denn das ist einfach nicht wahr. Es heißt hier einfach Gott ohne Artikel. Reziprok
wäre das, wenn der Gott war das Wort, das Wort war der Gott, stehen würde. Aber dann würde das
ausdrücklich bedeuten, dass nur das Wort Gott ist und dass Gott nur das Wort ist. Aber wir wissen,
dass es nicht nur den Sohn gibt, der Mensch geworden ist, sondern dass es auch den Heiligen
Geist gibt, dass es auch den Vater gibt. Und Gottes Wort ist immer exakt, immer genau. Das Wort war
Gott. Derjenige, der das Wort ist, der ist Gott. Er wird unterschieden im Blick auf Gott, denn er
ist nicht der Vater, er ist nicht der Heilige Geist, er ist der Sohn, aber er ist Gott. Und da (00:04:05)
wird ausdrücklich gesagt, dieses war am Anfang bei Gott, um deutlich zu machen, dass dieses Wort in
seiner Beziehung zu Gott, in seiner Beziehung zu dem Vater, in seiner Beziehung zu dem Heiligen Geist,
genau von Beginn an, den es nicht gibt, den Beginn, also im Anfang, welchen Anfang man auch immer
nehmen mag, da war eben diese Beziehung in dieser Weise schon existent, da gab es dieses Wort. Nun,
Gott hat sich offenbart in der vergangenen Ewigkeit, in der abgelaufenen Ewigkeit, wenn wir
das so in Ehrfurcht sagen dürfen, brauchte sich Gott nicht zu offenbaren, weil es niemand gab als
nur Gott. Gott den Vater, Gott den Sohn, Gott den Heiligen Geist. Aber dann kommt die Situation in
Vers 14 und das Wort wurde Fleisch und wohnte unter uns, unter uns Menschen. Da ist auf einmal
diese Person, die das Wort ist, ist Fleisch geworden, ist Mensch geworden, hat Fleisch und
Blut angenommen. Das ist genau die Geburt, genau genommen ist das schon vor der Geburt. Das ist der
Augenblick, den Lukas in seinem Evangelium beschreibt, in Lukas 1, wenn der Engel Gabriel (00:05:07)
zu Maria kam und zu ihr sagt, in Vers 35, der Heilige Geist wird auf dich kommen und Kraft
des Höchsten wird dich überschatten, darum wird auch das Heilige, das geboren werden wird, Sohn
Gottes genannt werden. Das heißt, wir sehen hier, dass Gott selbst, der Heilige Geist, diese Zeugung
bewirkt hat. Auch in Matthäus 1 spricht der Evangelist Matthäus von diesem Augenblick, in dem
er sagt, dass ein Engel Josef offenbart hat, fürchte dich nicht Maria deine Frau zu dir zu
nehmen, denn das in ihr Gezeugte ist von dem Heiligen Geist. Voller Ehrfurcht stehen wir
davor, dass der Heilige Geist, den Herrn Jesus als Menschen in Maria gezeugt hat, in dem Kraft
Gottes, wie das hier in Lukas 1 eben ausgedrückt wird, die Kraft des Heiligen Geistes, die Kraft
Gottes Maria überschattet hat. Es ist wirklich etwas, was wir nicht erfassen können. Die Kraft (00:06:06)
des Höchsten wird dich überschatten. Es ist etwas, wo wir nur in Ehrfurcht davor stehen bleiben können,
dass Gott selbst tätig geworden ist, damit dieses Wort, das wie wir gesehen haben ewig bei Gott war,
das ewig Gott war, das ewig in dieser Beziehung war, dass dieses Wort Fleisch werden konnte, Fleisch
geworden ist. Das ist die Zeugung und dann sichtbar für uns Menschen in der Geburt. Wir können nur
anbetend davor stehen bleiben, dass derjenige, der der ewige Gott ist, etwas geworden ist, was er nie
zuvor war. Mensch, ohne aufzuhören, das ewig zu bleiben, was er immer gewesen ist, ewiger Gott,
ewiger Sohn, Sohn Gottes, Wort Gottes. Und in ihm können wir Gott sehen. So heißt es ja auch in
Vers 18. Niemand hat Gott jemals gesehen. Der eingeborene Sohn, der im Schoß des Vaters ist,
das ist dieses Wort, der hat ihn kundgemacht, der hat ihn offenbart. Deshalb wird er Wort genannt.
Wo immer Gott sich offenbart, er offenbart sich im Sohn. Und dieser Sohn, dieses Wort wurde Fleisch (00:07:06)
und wohnte unter uns voller Gnade und Wahrheit. Das ist so gewaltig. In dem Augenblick, wo er kam,
da hat die Gnade eine Person gefunden, in der sie sich vollkommen sichtbar machen konnte. Gott kam
in Gnade zu uns Menschen, um uns Menschen zu sich zu bringen. Voller Gnade und Wahrheit. Das war
die volle Offenbarung, das ist Wahrheit, die sichtbare Offenbarung dessen, was Gott ist, was
der Vater ist. Und das sehen wir in dem Sohn. Und wir haben seine Herrlichkeit angeschaut. Das war
eine Herrlichkeit, die wir sehen konnten. Eine Herrlichkeit Gottes, die sich im Angesicht Christi,
in der Person des Herrn Jesus, in vollkommener Weise widergespiegelt hat, die er gezeigt hat.
Er ist die Ausstrahlung und der Abdruck des Wesens Gottes. Eine Herrlichkeit als eines Eingeborenen
vom Vater, als eines, der ewig als dieser Eingeborene beim Vater war. Das Wort ist also
dieser Eingeborene, der Einzige dieser Art. Da gibt es nicht einen Zweiten, da gibt es nicht
einen Vergleichbaren. Er ist einzig in dieser Art, einzigartig. Und in dieser Weise konnte man den (00:08:06)
Herrn Jesus, konnte man den Sohn, den ewigen Sohn Gottes sehen hier auf dieser Erde, weil er Mensch
geworden ist. Gott kann man nicht sehen. Gott bewohnt ein unzugängliches Licht. Aber in Jesus,
der dort in der Krippe gelegen hat, der geboren wurde von Maria, in dem können wir den ewigen
Gott sehen. Können wir etwas sehen? Nein, nicht etwas. Da können wir die volle Offenbarung Gottes
sehen, die volle Offenbarung des Vaters, die volle Offenbarung des Heiligen Geistes, die volle
Offenbarung des Sohnes. Die sehen wir in Christus, in diesem Eingeborenen vom Vater, vom Vatergesandt,
der bei dem Vater war, der im Schoß des Vaters, das heißt in dieser ewigen Beziehung der Liebe
des Vaters zu dem Sohn gewesen ist und dann als Mensch hier auf diese Erde gekommen ist. Das
größte Wunder, das es je gab, dass Gott Mensch wurde, dass Gott bereit war, Gott der Sohn die
Begrenztheit von Menschen anzunehmen, ohne, wie gesagt, aufzuhören, Gott zu sein. Und das dürfen
wir bewundern, wenn wir dieses Baby dort in der Krippe sehen, wo auch immer die Krippe stand, (00:09:05)
ob draußen oder drinnen, von einem Stall ist ohnehin keine Rede. Aber da sehen wir, wie der
ewige Gott bereit war, nicht nur die Begrenztheit des Menschseins anzunehmen, Hunger, Durst, Leiden
zu leiden, sondern wo er bereit war, überhaupt zu leiden hier auf dieser Erde, wo er bereit war,
in diesem Menschen sich zu offenbaren, ja vollkommen Mensch zu werden. Das ist die Liebe
Gottes, das ist das Licht Gottes, das ist die Herrlichkeit Gottes. Und das verbinden eben viele
Menschen mit Weihnachten. So wollen wir daran denken, was das bedeutet hat, für den ewigen
Mensch zu werden. Und gerade das Johannes-Evangelium zeigt, dass dieser Mensch, obwohl er zugleich ewiger
Sohn, ewiger Gott ist, das können wir ja nicht erfassen. Wir können nur sehen, dass jemand Mensch
ist oder Gott. Aber hier in dieser Person ist Gott und Mensch in einem. Das kann nur der Vater
erkennen. Niemand erkennt den Sohn als nur der Vater, sagt Matthäus. Aber da sehen wir etwas
Wunderbares von dieser Herrlichkeit, von dieser Schönheit Gottes, von dieser Majestät Gottes, von (00:10:04)
dieser Liebe Gottes. Und wir bewundern das. Wir bewundern Gott in der Person des Herrn Jesus. Wir
bewundern den Herrn Jesus, dass er bereit war, sich zu erniedrigen, nicht nur Mensch zu werden,
sondern am Ende dann auch an das Kreuz zu gehen, um dort für uns zu sterben. Die Geburt ohne den
Tod wäre eine ewige Anklage an uns. Die Geburt als Weg zu dem Tod, als Wegbereiter, um sterben
zu können, das führt uns zur Anbetung. Und so wollen wir den Herrn Jesus anbeten und durch ihn
Gott, unseren Vater, der sich durch Christus vollkommen offenbart hat.