Am: Fr, 11. April 2025
Wir haben dieses Mal eine verheiratet gläubige Frau vor uns: Priszilla. Sie tritt immer (nur) mit ihrem Ehemann Aquila in Erscheinung. Bemerkenswerterweise aber wird sie viermal (von sechs Erwähnungen) vor ihm genannt. Das muss einen Grund haben. Diese Glaubensschwester war geistlich!
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Es ist schön, wenn man darüber nachdenkt, was für einen Wert gläubige Frauen für
Gott haben und auch für die Gläubigen, für die Versammlung, für die Gemeinde Gottes,
das einmal zu sehen im Rahmen einer Ehe.
Und so ist es schön, dass wir im Neuen Testament Aquila und Priscilla vorgestellt finden und
gleich sechsmal im Neuen Testament dieses Ehepaar genannt wird.
Nie wird der Mann alleine genannt, nie wird die Frau alleine genannt, beide werden immer
wieder zusammen erwähnt.
Und das zeigt uns, in was für einer herzlichen Weise die beiden miteinander verbunden waren,
wie sie als Ehepaar lebten und als Ehepaar auch wirkten.
Wir lesen nie von Kindern, ohne dass wir jetzt sagen könnten in dogmatischer Weise, dass
sie keine Kinder besessen hätten, so ist es doch auffallend, dass Gottes Wort nie an
keiner Stelle Kinder erwähnt, das legt doch den Schluss nahe, dass sie auch keine Kinder
hatten.
Denn sie haben ihre Zeit trotz dieses Mangels, den sie sicherlich empfunden haben, für den
Herrn benutzt.
Und so hat er diese Beschränkung, die er ihnen auferlegt hat, benutzen können dazu, (00:01:04)
dass sie einen tieferen Sinn in diesem Weg Gottes gesehen haben.
Es ist also großartig zu sehen, dass dieses Ehepaar diese Beschränkung als einen Nutzen
angesehen hat.
Natürlich freut sich eine Frau, freut sich ein Ehepaar, freuen sich Mann und Frau darauf,
dass sie Kinder bekommen können, das ist ein Geschenk Gottes.
Und es ist ganz natürlich, wenn sie auch darum beten.
Aber es gibt Wege Gottes, die wir zunächst einmal nicht verstehen können, wie das vielleicht
auch für Aquila und Priscilla nicht so einfach gewesen ist, aber Gott hat sie so geführt
und Gott hat ihnen einen Weg gegeben, auf dem sie in wunderbarer Weise ihm selbst und
dem Herrn Jesus, aber auch den Gläubigen dienen konnten und das sehen wir in der Beschreibung
dieses Ehepaars.
Das erste Mal finden wir sie in Apostelgeschichte 18, da heißt es, danach schied er Paulus
von Athen und kam nach Korinth.
Und als er einen gewissen Juden fand mit Namen Aquila von Pontus gebürtig, der kürzlich (00:02:03)
aus Italien gekommen war, und Priscilla seine Frau, weil Claudius befohlen hatte, dass alle
Juden sich aus Rom entfernen sollten, ging er zu ihnen und weil er gleichen Handwerks
war, blieb er bei ihnen und arbeitete, denn sie waren Zeltmacher von Beruf.
Paulus kam nach Korinth und zwar auf seiner zweiten Missionsreise und dort traf er auf
einen, wie es hier heißt, gewissen Juden mit Namen Aquila.
Der kam aus Pontus, das ist in der heutigen Türkei, also damals Kleinasien, und war dann
in der Zwischenzeit in Italien gewesen, da das heißt, kürzlich aus Italien gekommen
war.
Und er war zusammen mit seiner Frau durch Umstände, weil Claudius befohlen hatte, dass
alle Juden sich aus Rom entfernen sollten, nach Korinth gereist.
Und da wohnte er jetzt und arbeitete er.
Wir sehen, wie Gott es wirklich durch äußere Umstände auch lenken kann, dass Personen zusammengeführt (00:03:02)
werden.
Nicht, dass das bedeutet, dass wir äußere Umstände als Führung benutzen sollten, um
diesen oder jenen Weg zu gehen, aber Gott kann Umstände in wunderbarer Weise leiten
und dazu führen, dass Menschen zusammengeführt werden, wie auch hier.
Und Paulus blieb jetzt bei ihnen, weil er gleichen Handwerks war und bei ihnen arbeitete.
Das ist natürlich eine Besonderheit im Blick auf den Apostel Paulus, dass er, obwohl er
Apostel war, obwohl er von dem Evangelium, obwohl er von seinem Dienst hätte leben dürfen,
das heißt, dass die Geschwister, die Gläubigen, den klaren Auftrag hatten, ihn zu unterstützen,
so wollte er doch hier in Korinth eben das Evangelium frei machen.
Er wollte nicht, dass irgendjemand für das Evangelium zahlte und so hat er gearbeitet.
Und das muss eine wunderbare gemeinsame Arbeit gewesen sein.
Wir können wohl davon ausgehen, dass die eineinhalb Jahre, die Paulus hier in Korinth
zugebracht hat auf dieser zweiten Missionsreise, er eben zusammen mit Aquila und Priscilla
gewesen ist. (00:04:01)
Da die Arbeit im Vordergrund steht, finden wir hier, dass Aquila zuerst erwähnt wird.
Wahrscheinlich auch, weil das erste Mal dieses Ehepaar vorgestellt wird und wir das erste
Mal auf sie stoßen und da natürlich Aquila als das Haupt einer Ehe, wie nach 1. Korinther 11
das deutlich wird, er zuerst genannt wird.
Zugleich aber finden wir eine wunderbare Gastfreundschaft, die sie hier übten und die ging ganz gewiss
von Priscilla aus, die, wie wir später auch finden, dem Apostel wirklich zugewandt war.
Dann heißt es in Vers 18 unseres Kapitels, nachdem aber Paulus noch viele Tage dageblieben
war, nahm er Abschied von den Brüdern und segelte nach Syrien ab und mit ihm Priscilla
und Aquila, nachdem er in Kenchrea das Haupt geschoren hatte, denn er hatte ein Gelübde.
Schon diese 18 Monate dürften für Priscilla keine ganz einfache Zeit gewesen sein, einfach
in dem Sinn, dass sie einfach der Arbeit nachgegangen ist mit ihrem Mann zusammen dort (00:05:01)
zu Hause.
Paulus Anforderungen, da können wir sicher sein, waren hoch.
Nicht, dass er hohe Anforderungen gestellt hätte, aber er war ständig im Dienst für
den Herrn unterwegs, wann kam er nach Hause, mitten in der Nacht und offensichtlich war
da eine Schwester, die zusammen mit ihrem Mann diesem Apostel dann ein Heim bereitet
hat, ihm Nahrung bereitet hat, ihm das gegeben hat, was er nötig hatte und mehr als das
und das forderte viel von ihr.
Aber das führte eben nicht dazu, dass sie dann gesagt hat, jetzt geht er weg, jetzt
haben wir Ruhe.
Nein, stattdessen sehen wir, dass Priscilla und Aquila mitgegangen sind, Reisebegleiter
wurden und dass Priscilla hier als erstes erwähnt wird, scheint doch darauf hinzudeuten,
dass sie sich um diese Reise gekümmert hat, dass sie sich auch darum kümmerte, dass diese
Reise möglichst reibungslos ablief, dass sie sich um das Wohl auch des Apostels dabei gekümmert
hat.
Natürlich, sie wird zusammen mit ihrem Mann erwähnt und das zeigt, dass sie nie unabhängig
von ihrem Mann gehandelt hat. (00:06:01)
Nochmal, wir finden keine der sechs Stellen, wo einer der beiden allein erwähnt wird.
Sie haben zusammengearbeitet, sie waren einmütig und das ist schön sowohl von Seiten des Mannes
zu sehen, aber auch hier, weil das unser Thema ist, von Seiten der Frau, in was für einer
liebevollen Zuwendung und Hingabe sie zusammen mit ihrem Mann dem Apostel gedient hat.
Dann finden wir, dass Paulus weiterreiste und dass Apollos dort nach Ephesus kam, wo
eben Aquila und Priscilla nach Vers 21 dann auch gekommen waren.
Und da heißt es dann, ein gewisser Jude, Vers 24, mit Namen Apollos, aus Alexandrin
gebürtig, ein beräter Mann, der mächtig war in den Schriften, kam nach Ephesus.
Dieser war in dem Weg des Herrn unterwiesen und brennend im Geist, redete und lehrte er
sorgfältig die Dinge von Jesus, obwohl er nur die Taufe des Johannes kannte.
Und dieser fing an, freimütig in der Synagoge zu reden.
Als aber Priscilla und Aquila ihn hörten, nahmen sie ihn zu sich und legten ihm den
Weg Gottes genauer auf. (00:07:01)
Das ist bemerkenswert, dass dieses Ehepaar nicht nur eine Heimat bot, sondern diese 18
Monate, die sie zusammen mit dem Apostel Paulus verbringen konnten, haben offenbar dazu geführt,
dass sie auch in dem Wort der Wahrheit, dass sie in dem Wort Gottes, soweit das damals
zur Verfügung stand und in der Wahrheit wirklich geistlich zu Hause waren, dass sie dazugelernt
hatten in dieser Zeit und deshalb jetzt in der Lage waren, diesem sehr begerbten Diener
Apollos, den wir auch später in dem ersten Korintherbrief beispielsweise noch einmal
wiederfinden, dass sie ihm den Weg genauer auslegen konnten, den Weg Gottes.
Und bemerkenswerterweise wird hier die Frau an erster Stelle genannt.
Natürlich ist völlig klar, dass sie die Anweisungen und den Auftrag, den der Apostel
Paulus in 1. Timotheus 2 im Blick auf die Frau gibt, absolut eingehalten hat.
Ich erlaube aber einer Frau, nicht zu lehren, noch über den Mann zu herrschen, sondern
still zu sein. (00:08:01)
1. Timotheus 2 Vers 12, 1. Timotheus 2 Vers 11, eine Frau lerne in der Stille in aller
Unterordnung.
So hatte sie gelernt und jetzt war sie in der Lage, zusammen mit ihrem Ehemann sogar
einem solch begerbten Diener weiterzuhelfen.
Nochmal, sie wird sich in dieser Unterhaltung untergeordnet haben und doch zeigt, dass sie
hier als erste genannt wird, dass sie eine geistliche Frau gewesen ist, womöglich, wahrscheinlich
geistlicher und einsichtsvoller als ihr Ehemann.
Und das wird nicht tadelnd hier erwähnt, sondern das wird schlicht in diesem Bericht
dadurch deutlich, dass sie an erster Stelle steht.
Das ist für euch als Frauen eine regelrechte Ermutigung.
Vielleicht seid ihr geistlicher als euer Mann, vielleicht seid ihr einsichtsvoller als euer
Mann.
Das braucht euch nicht zu grämen, obwohl das natürlich für uns als Ehemänner schon
ein Stück weit schade ist und auch beschämend ist.
Aber wenn ihr als Ehefrauen dann eben nicht über euren Mann herrscht, sondern zusammen
mit eurem Ehemann, aber dann nicht eben als Führungsfrau, sondern als zusammen mit dem (00:09:03)
Ehemann unterweisend eine solche Unterhaltung führt, dann ist das etwas, wozu der Herr
euch wirklich benutzen kann.
Lest Gottes Wort unter Gebet, lest es zusammen mit eurem Ehemann und so in den gemeinsamen
Unterhaltungen könnt ihr wachsen in dem Herrn und könnt ihr auch euren Ehemännern
eine Hilfe sein, auch im Verständnis, wenn sie wie in diesem Fall offensichtlich nicht
so geistlich, nicht so einsichtsvoll waren.
Jedenfalls haben sie hier und Priscilla hat dabei eine maßgebliche Verantwortung, haben
sie diesen Diener des Herrn, diesen Ausleger des Herrn, diesen begnadeten Diener, haben
sie ihm weiterhelfen können.
Dann finden wir in 1.
Korinther 16 in Vers 19, dass der Apostel Paulus den Korinthern schreibt, es grüßen
euch die Versammlungen Asiens, es grüßen euch vielmals im Herrn Aquila und Priscilla
samt der Versammlung in ihrem Haus.
Wir werden feststellen, dass immer wieder die Versammlung in dem Haus genannt wird von (00:10:01)
Priscilla und Aquila, von Aquila und Priscilla.
Sie haben ein sehr freigiebiges Leben geführt.
Paulus war bei ihnen, hier war die Versammlung in ihrem Haus und es werden Grüße von ihnen
weitergegeben an die Korinther und damit wird deutlich, dass es hier um einen offiziellen
Gruß geht und deshalb wundert es uns nicht, dass hier Aquila, der Mann, an erster Stelle
genannt wird, obwohl ja diese Bereitstellung des Hauses für die Gläubigen ganz gewiss
mit viel Arbeit verbunden war, die von Priscilla geleistet wurde.
Schön, dass der Apostel Paulus über verschiedene Stellen hinweg, über viele Jahre hinweg dieses
Ehepaar und damit auch diese Frau wirklich wertschätzen konnte.
Das wird noch deutlicher in Römer 16, wenn es dann in Vers 3 heißt, grüßt Prisca und
Aquila, so schreibt Paulus, sie waren inzwischen offensichtlich in Rom.
Meine Mitarbeiter in Christus Jesus.
Hier wird die Frau wieder an erster Stelle gezeigt und wir sehen hier, dass sie beide (00:11:02)
Mitarbeiter in dem Werk Gottes gewesen sind in Christus Jesus und dass gerade Prisca dabei
eine wichtige Funktion gehabt hat, denn es heißt in Vers 4, die für mein Leben ihren
eigenen Hals preisgegeben haben, denen nicht allein ich danke, sondern auch alle Versammlungen
der Nationen.
Ob Priscilla, man hat diesen Eindruck, in eine besondere, hervorragende Rolle gespielt
hat, als sie ihr Leben eingesetzt haben, hat sie ihren Mann motiviert, zusammen mit ihr
sich einzusetzen für den Apostel Paulus, wo sogar die Gefahr des Lebens bestand, dass
sie dabei getötet würden, jedenfalls finden wir hier, dass sie bereit war, ihr Leben einzusetzen
und Prisca, Priscilla wird an erster Stelle genannt.
Diese Frau hatte Energie, diese Frau hatte Einsicht, diese Frau hatte ein Herz für den
Herrn Jesus und damit auch für die Seinen und hier für den Apostel und sie war sogar
bereit, zusammen mit ihrem Mann, ihr Leben einzusetzen für die Gläubigen, was für (00:12:01)
ein Vorbild auch für dich, du brauchst wahrscheinlich nicht als gläubige Frau, jedenfalls nicht
in unserem Land, dein Leben einzusetzen bis in den Tod, aber nimm dir die Zeit für die
Gläubigen, nimm dir die Zeit, wenn du verheiratet bist, zusammen mit deinem Ehemann, mach das
nicht alleine und versuch nicht für dich irgendetwas zu reklamieren, aber tu diesen
Dienst zur Ehre des Herrn, zur Ehre Gottes und zum Segen für die Gläubigen, selbst
wenn es nicht um Leben und Tod geht, aber nutze die Energie, die Kraft, die Freude,
die Hingabe, die der Herr dir geben kann und die er dir gegeben hat, um wirklich zum Segen
für die Gläubigen tätig zu sein.
Und dann finden wir abschließend in 2.
Timotheus 4 Vers 19, dass Paulus ganz kurz vor dem Ende seines Lebens hier auf dieser
Erde, bevor er hingerichtet wird, an Timotheus schreibt, der vermutlich noch in Ephesus
war, grüße Priska und Aquila und das Haus des Onesiphorus, vermutlich waren sie wieder
umgezogen und jetzt lässt er sie noch einmal grüßen.
Wieder steht die Frau vorneweg, Priska, die eben in besonderer Weise sich durch Hingabe (00:13:01)
und durch Einsatz ausgezeichnet hat und beide waren besonders durch die Frau auch motiviert
und auch aktiviert, waren bis an das Lebensende an der Seite des Apostels.
Sie konnten nicht bei ihm in Rom sein, aber sie standen auf seiner Seite, er fühlte sich
verbunden mit ihnen, sie waren Freunde geworden fürs Leben bis in seinen Tod.
Wunderbar, wenn eine solche Gemeinschaft bestehen bleibt und wenn jemand nicht abweicht und
das war bei diesem Ehepaar offensichtlich ganz besonders auch durch diese Frau bewirkt, dass
sie entschieden waren, entschieden waren für die Rechte des Herrn Jesus, entschieden waren
auf der Basis des Wortes Gottes, entschieden waren in Verbindung mit dem Licht des Wortes
Gottes, mit der Wahrheit des Wortes Gottes und sich deshalb auch mit dem Apostel, der
sich so sehr dafür eingesetzt hat, der sogar sein Leben am Ende sozusagen dafür gab, dass
sie an seiner Seite blieben und die Seiten nicht wechselten.
Wenn das ein Vorbild für dich ist, wenn das eine Ermunterung für dich sein könnte, so
das Leben dieser Frau nachzuahmen, vielleicht in einer Ehe, vielleicht in einer Familie, (00:14:05)
zur Ehre des Herrn, zum Segen der Geschwister, zu deinem eigenen Segen, aber zusammen mit
deinem Mann, nicht in Unabhängigkeit, sondern verbunden mit dem Mann, selbst wenn du die
Geistlichere sein solltest.