Am: Di, 8. April 2025
Leider gibt es auch negative Beispiele gläubiger Frauen im Neuen Testament. So sehr ihr Einsatz positiv war, so negativ war der Streit zwischen Evodia und Syntyche. Auch daraus lernen wir heute.
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(00:00:00)
Wie bei gläubigen Männern gibt es auch bei gläubigen Frauen Beispiele, die ermahnender,
kritischer Natur sind.
Und darüber möchte ich heute sprechen.
Das ist nicht nur negativ, absolut nicht, aber es ist doch mit Mahnung, mit Ermahnung
verbunden.
In Philipper 4 ab Vers 2 spricht der Apostel Paulus in diesem Brief von einem Problem, das
in Philippi existierte und das offensichtlich die Atmosphäre in der ganzen Versammlung
vergiftet hat.
Das ist irgendwie eine Warnung, das ist eine Mahnung an uns, dass der Konflikt, den ich
mit jemandem habe, das kann unter uns Brüdern genauso sein wie unter Schwestern, die Atmosphäre
in einer ganzen örtlichen Versammlung vergiften kann und zu Schaden führen kann.
Man hat den Eindruck, dass Paulus den ganzen Brief schon im Blick auf dieses Problem schreibt,
dass er, ohne die Dinge schon beim Namen zu nennen, immer vor Augen hat, da gibt es diesen
Streit in Philippi und ich möchte, dass dieser Streit ein Ende nimmt.
Dieser Streit war so offensichtlich, dass Paulus den Namen der, ich nenne das Streithähne, (00:01:05)
in diesem Fall zwei Schwestern, Namen auch nennt.
Das ist nicht normal, wenn ein Streit noch nicht offenbar geworden ist in dem ganzen
Inhalt und den Personen, dann ist es gar nicht angesagt, einen Namen zu nennen.
Aber offensichtlich war das so fortgeschritten, war das so bekannt, dieser Streit zwischen
diesen beiden Schwestern an diesem Ort, dass Paulus sogar in einem inspirierten Brief, einem
Brief, der also in Ewigkeit vorliegen wird, auch für diese beiden gläubigen Frauen, die
Namen nennt.
Da heißt es in Philipper 4 Vers 2,
Wir sehen also hier, dass diese Schwestern Evodia und Sintiche erst einmal positiv solche (00:02:02)
sind, die in dem Evangelium mit Paulus gekämpft haben.
Wunderbar, sie haben ein Herz für die Ungläubigen gehabt, sie wollte nicht, dass die Ungläubigen
in dem Unglauben bleiben und das wollen wir unbedingt positiv vermerken.
Das waren engagierte Schwestern, das waren keine Schwestern, die nichts getan hätten,
sondern das waren Schwestern, die sich eingesetzt haben, die Paulus unterstützt haben, die
Paulus geholfen haben in seinem Dienst in Philippi und die ein Herz hatten für den
Herrn und für sein Evangelium und damit auch eine Liebe zu den Ungläubigen.
Das ist vorbildlich und da können wir uns als Männer oft "eine Scheibe abschneiden",
ob wir wirklich mit einem solchen Herzen bei dem Evangelium dabei sind, ob wir dafür
beten, ob wir Zeugen sind für den Herrn Jesus in dem Umfeld, in dem wir sind, ob wir wirklich
uns einsetzen dafür.
Sie haben das getan, sie waren nicht nur dabei, sie haben nicht nur gebetet, sondern
Paulus sagt ausdrücklich, sie haben mit mir gekämpft, das heißt sie waren wirklich engagiert
und solange Paulus dabei war, war völlig klar, er war der Apostel, er war die Autorität, (00:03:03)
da gab es dieses Problem offensichtlich noch nicht, aber dann war Paulus eben nicht mehr
in Philippi und dann haben diese beiden Schwestern die Führung übernehmen wollen.
Wir lesen hier nicht, dass sie die Führung über die Brüder übernommen hätten, das
wäre auch unbiblisch, eine Frau soll nicht herrschen über den Mann, heißt es ausdrücklich
in 1. Timotheus 2, aber das scheint hier gar nicht das Problem gewesen zu sein, sondern
hier scheint ein Kampf zwischen diesen beiden gewesen zu sein.
Hier steht übrigens auch nicht, dass sie ihren Platz verlassen hätten, was den Bereich
des Dienstes betrifft.
Ja, eine Schwester ist keine Verkündigerin dieser Botschaft, diesen Auftrag hat der Herr
einer Schwester nicht gegeben, sie sollen in der Stille lernen, sagt Paulus ausdrücklich
in 1. Timotheus 2, das heißt sie haben keinen Platz in der öffentlichen Verkündigung.
Aber nochmal, das wird hier gar nicht irgendwie angeprangert, das ist nicht das Problem, sondern
wahrscheinlich ging es um äußere Wege, in denen dieses Evangelium weitergegeben wurde,
ging es darum, wie das vorbereitet werden sollte und da bekamen sich diese beiden Schwestern (00:04:02)
so in die Haare, dass das ein Streit war, der vor den Geschwistern, womöglich sogar
den Ungläubigen in Philippi dann ausgespielt, ausgeübt worden ist, sodass eben die ganze
Atmosphäre irgendwie vergiftet wurde.
Es ist auffallend, meine ich, dass Paulus keine Partei ergreift, er stellt nicht die
eine als etwas geistlicher und die andere als etwas oder mehr schuldig dar.
Die Worte, die Paulus benutzt, Evodia ermahne ich und Syntyche ermahne ich, exakt dieselben
Worte, die er für beide spricht, natürlich muss er eine zuerst nennen und hier nennt
er eben Evodia zuerst, aber er stellt beide in das Licht Gottes und zeigt beiden, dass
sie sich ändern müssen und anscheinend war es so, dass diese Änderung nicht möglich
war durch, ich nenne das einmal Bordmittel, sprich durch solche, die an dem Ort waren,
sodass Paulus ausdrücklich sagt, ich bitte auch dich, mein treuer Mitknecht, vielleicht
Epaphroditus, dass er eine Hilfe gibt, damit diese beiden eben wieder zu innerer Übereinstimmung (00:05:07)
kommen.
Steh ihnen bei.
Paulus hat das auch sehr interessant ausgedrückt, er sagt nicht, ermahne sie, tadle sie, verurteile
sie, sondern steh ihnen bei.
Paulus stellt nicht in Abrede die gute Motivation in dem Herzen von beiden, er verurteilt auch
nicht, dass sie für das Evangelium kämpfen und er sagt ihnen auch nicht, dass sie damit
das Recht verwirkt hätten, durch ihren Streit an dem Evangelium weiter mitzuarbeiten, sondern
er sagt diesem Knecht, steh ihnen bei.
Ich meine, dass das eine wirklich vorbildliche Ermahnung und auch Belehrung, Unterweisung
für uns ist, wie wir mit einem solchen Problem zwischen zwei Geschwistern umgehen.
Steh ihnen bei.
Hilf ihnen, dass sie das Ziel der Sache sehen.
Hilf ihnen, dass sie das in der rechten Gesinnung dann auch tun.
Hilf ihnen, dass sie das zum Wohl sowohl der Geschwister als auch zum Wohl dessen, was dieser (00:06:02)
Dienst eigentlich ausmacht, getan wird und dass es damit auch zur Ehre, zur Freude des
Herrn Jesus ist.
Auch heute kennen wir Streit.
Wir kennen Streit unter Männern, wir kennen Streit unter Brüdern, wir kennen auch Streit
unter Schwestern.
Und wie oft hat man den Eindruck, dass ein Problem in einer Versammlung, in einem örtlichen
Zusammenkommen, dass es nicht in erster Linie und nicht vor allem ein Problem von Brüdern
ist, sondern von den Ehefrauen der Brüder, die nicht miteinander können, die vielleicht
in Neid, in Streit, in Eifersucht oder einfach nur, weil ihre Art so unterschiedlich ist,
eben an Ecken aneinanderknallen und dann eine Explosion stattfindet.
Und wenn man dann versucht, sie zusammenzubringen, da muss nur ein falsches Wort, wie man das
so ausdrückt, gesagt werden und sogleich fliegt die Bombe hoch, fällt das Ganze wie
ein Kartenhaus wieder zusammen.
Und da sind gerade Schwestern in Gefahr, durch ihre Emotionen, durch ihre Gefühle sich leiten (00:07:01)
zu lassen und Probleme bestehen zu lassen, Probleme fortzuführen.
Ich sage nochmal, diese Probleme gibt es in gleicher Weise auch bei uns Brüdern, aber
es hat sich gezeigt, dass es manchmal, vielleicht nicht nur manchmal, dass gerade Schwestern,
gerade Ehefrauen von Brüdern, vielleicht gerade Ehefrauen von Brüdern die Verantwortung
am Ort übernehmen, dass sie nicht miteinander können, wie wir das manchmal sagen und dass
dadurch Streit und vergiftete Atmosphäre entsteht, der Dienst des jeweils anderen dann
in der Gruppe, die sich um die eine oder die andere Schwester schadet, wo es dann eben
gleich auch zu Gruppenbildung kommt, eben geschädigt wird und nicht mehr angenommen
wird.
Wie wertvoll, wenn dann so ein Mitknecht da ist vom Ort oder vielleicht jemand, der außerhalb
des Ortes benutzt wird oder vielleicht auch ein Ehepaar, aber in diesem Fall sagt Paulus
doch ein Knecht, ein Diener, der eine Hilfestellung gibt.
Wir können doch nicht einfach zusehen, dass ein örtliches Zusammenkommen vor die Hunde
geht, weil da Streit ist und es nicht um wirklich fundamentale, grundlegende Fragestellungen (00:08:03)
geht.
Wir wollen doch erkennen, dass wir auf diese Art und Weise den Herrn verunehren, dass das
Zeugnis vielleicht in Dörfern, wo wir leben, wo das irgendwie spür- und sogar sichtbar
und hörbar wird, zerstört wird und wir eigentlich nicht gut die gute Botschaft des Evangeliums
weitersagen können, weil ein solcher Streit ist.
Ja nicht nur das, da wo Streit ist, kann es keinen Segen geben, da wo Streit ist, laufen
die Leute auseinander, da wo Streit ist, da wird es weniger, da kann doch kein gedeihliches,
segensreiches Zusammenkommen stattfinden.
Da werden die Schwachen noch schwächer und gehen dann früher oder später und fliehen
einen solchen Streit und gehen dann nicht an einen Ort, der gut ist, sondern eben oftmals
dann nirgendwo mehr hin oder wo eben nicht der rechte Platz ist.
Lasst uns deshalb diese Dinge nicht einfach übersehen und ihr als Schwestern, wenn ihr
merkt, dass ihr aneinander eckt, dann nehmt diesen Punkt einfach als Warnung, nehmt diesen
Punkt mit für euch, dass ihr das nicht einfach zulasst, sondern wenn ihr merkt, ihr eckt (00:09:02)
an, dann sucht euch Hilfe oder geht auf die Schwester zu, aber eben nicht mit Vorwürfen.
Und wenn wir das merken an einzelnen Orten, dann lasst uns versuchen, eine Hilfestellung
zu geben und wenn wir selbst das nicht können, so wie wir bei Barnabas sehen in Apostelgeschichte
11, da geht es nicht um einen Hirtendienst dort speziell, aber wo er sah, ich kann mit
meiner Gabe, ich kann mit dem, was der Herr mir anvertraut hat, dieses Problem nicht lösen,
dann ist er eben nach Tarsus gegangen und hat Paulus geholt, Saulus daher geholt.
Und so können auch wir Hilfestellungen bekommen durch andere, die in einer solchen Frage vermitteln
können, die zusammenführen, eben in dieser Gesinnung beizustehen, zu helfen.
Aber lasst uns nicht vergessen, dass das hier eine gravierende Sache war, so gravierend,
dass Paulus den Brief darauf zuschnitt, dass Paulus das in seinem Brief nicht nur erwähnte,
sondern man, wie gesagt, den Eindruck hat, dass das der Zielpunkt war.
Wertvoll, wenn Schwestern im Evangelium mitwirken, mitkämpfen, wenn sie an ihrem Platz das tun,
was sie dort mit tun können und wertvoll, wenn sie das in der rechten Art, in der rechten (00:10:04)
Gesinnung und auch mit anderen zusammen machen.
Und wir als Männer, als Brüder wollen uns auch merken, wie leicht wir in Streit miteinander
geraten und damit das ganze Werk zerstören und das ganze Werk auch behindern.
Es ist eine Belehrung für uns alle.