Der Wert gläubiger Frauen in Gottes Wort (17): die Töchter des Philippus


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(00:00:00) Es muss ein besonders schöner und auch ermutigender Augenblick gewesen sein, als der Apostel Paulus, der in Milet die Ältesten von Ephesus getroffen hatte und dann sich auf den Weg nach Jerusalem machte, in Caesarea Halt machen konnte und dort in das Haus von Philippus, dem Evangelisten, wie es in Apostelgeschichte 21 Vers 8 heißt, der einer von den Sieben war, Halt machen konnte. Einer von den Sieben, das nimmt Bezug auf Apostelgeschichte 6, wo wir finden, dass die Hellenisten murrten gegen die Hebräer, weil sie der Meinung waren, dass ihre Witwen bei der täglichen Bedienung übersehen wurden. Und dann finden wir, dass Petrus und die Zwölf in Weisheit gehandelt haben und sieben Männer sich haben wählen lassen von Seiten der Versammlung dort in Jerusalem, die einerseits ein gutes Zeugnis hatten, voll heiligen Geistes und Weisheit und die dann über die Aufgabe des Tischbedienens, also äußerer, wir könnten sagen diakonischer Arbeiten gestellt wurden. (00:01:01) Und dann heißt es, dass unter ihnen Stephanus, ein Mann voll Glaubens und heiligen Geistes und Philippus und dann eben noch weitere gestellt wurden, eben dieser Philippus, von dem hier in unserem Kapitel die Rede ist, der dann auch in Apostelgeschichte 8 diesen wunderbaren Dienst tun konnte, einmal im Blick auf Samaria und zweitens im Blick auf den Kämmerer. Und bei ihm findet sich jetzt Paulus wieder. Es heißt eben in Apostelgeschichte 21 Vers 8, am folgenden Tag aber zogen wir fort und kamen nach Caesarea und wir gingen in das Haus des Philippus, des Evangelisten, der einer von den sieben war und blieben bei ihm. Dieser aber hatte vier Töchter, Jungfrauen, die Weissagten. Mehr wird über diese Frauen, über diese gläubigen Schwestern nicht gesagt. Aber das ist doch irgendwie etwas Bewegendes, dass der Herr einem solchen treuen Mann, einem solchen treuen Evangelisten, der Einzige, der in Gottes Wort Evangelist als Person genannt wurde, obwohl es natürlich mehr gab, Paulus war ein Evangelist, Timotheus war offensichtlich (00:02:03) ein Evangelist, denn er sollte das Werk des Evangelisten tun und das macht deutlich, dass er ein Evangelist war, denn das Werk eines Evangelisten kann derjenige tun, der eben Evangelist ist, der die Gnadengabe dafür bekommen hat und das wird ausdrücklich bei diesem Philippus gesagt und Gott hat ihm vier Töchter geschenkt, die zu diesem Zeitpunkt als Paulus zu ihnen kam noch Jungfrauen waren und sie waren solche, die Weissagten. Es ist interessant, dass jetzt hier nicht gesagt wurde, dass sie Prophetinnen waren, aber sie Weissagten. Wenn dann in dem nächsten Vers die Rede davon ist, dass Agabus von Judäa nach Philippi gekommen ist und dann kam, dann wird er ausdrücklich ein Prophet genannt. Bei ihnen wird die Tätigkeit vorangestellt oder in den Mittelpunkt gestellt, weil offensichtlich Agabus eine Gabe an die Versammlung in dieser Hinsicht war, was über diese Töchter nicht ausgesagt wird. Sie befinden sich damit auf dem Boden von dem, was wir bei Gelegenheit an anderer Stelle (00:03:06) uns einmal in 1. Korinther 11 anschauen werden, dass Schwestern, obwohl sie keinen Diensten in der Öffentlichkeit haben, aber doch die Möglichkeit haben, auch die Befähigung haben zu Weissagen. Es wird ausdrücklich gesagt in 1. Korinther 11 Vers 5, jede Frau aber, die betet oder Weissagt mit unbedecktem Haus, haupt, entehrt ihr Haupt und so weiter. Aber damit wird deutlich, dass eine Frau, eine Schwester, sowohl beten als auch Weissagen kann. Was ist Weissagen? Die höchste Form der Weissagung ist das, was wir inspiriert in Gottes Wort finden. Denn der Apostel Paulus sagt, dass das Wort Gottes nach Epheser 2 aufgebaut ist auf diese Grundlage der Propheten und der Apostel. Da heißt es in Apostelgeschichte 2 Vers 19, also seid ihr nun nicht mehr Fremdlinge und ohne Bürgerrecht, sondern ihr seid Mitbürger der Heiligen und Hausgenossen Gottes, aufgebaut (00:04:01) auf der Grundlage der Apostel und Propheten, in dem Christus selbst, Christus Jesus selbst Eckstein ist. Da geht es also um die Versammlung Gottes. Und ähnlich auch in 1. Korinther 3, wo der Apostel Paulus sagt, ein anderer Grund kann nicht gelegt werden, als der, der da ist, das ist Christus und der wurde ja in Gottes Wort für die Empfänger eben gelegt, dadurch, dass die Propheten und Apostel, Apostel und Propheten das niedergeschrieben haben. Wir sehen also inspirierte Weissagungen. Dann finden wir Weissagungen, die Dinge vorhersagen, so wie im Alten Testament vorhergesagt wurde, was Christus tun würde und dass Christus kommen würde, alles Dinge, die in Verbindung mit der Person des Herrn Jesus, mit seinem ersten Kommen, mit seinem zweiten Kommen stehen. Dann finden wir, dass auch, das heißt, das sind Dinge, die grundsätzlicher Natur sind. (00:05:02) Dann finden wir das, was Agabus hier tut, der im Blick auf den Apostel Paulus etwas vorhersagt, nämlich in Apostelgeschichte 21 Vers 11, der Mann, dem dieser Gürtel gehört, werden die Juden in Jerusalem so binden und in die Hände der Nationen überliefern. Und dann finden wir viertens, dass Weissagung nach 1. Korinther 14 etwas ist, was aus der Gegenwart Gottes, aus der persönlichen Gemeinschaft mit dem Herrn herausgesprochen wird und in die konkreten Lebensumstände der Zuhörer gesagt wird. Das, was zur Erbauung der Versammlung dient. 1. Korinther 14 Vers 4, wer in einer Sprache redet, erbaut sich selbst, wer aber weissagt, erbaut die Versammlung. Und das wird in Vers 3 vorher schon ausführlich genannt. Wer aber weissagt, redet den Menschen zur Erbauung und Ermahnung und Tröstung. Also Weissagung hat einen weiten Umfang und in der heutigen Zeit gibt es nichts mehr, was vorhergesagt werden muss, schon gar nicht inspiriert werden muss, das ist alles in Gottes (00:06:04) Wort enthalten. Aber wir haben heute noch diesen, wir könnten das sagen, Dienst der Weissagung, das heißt zur Erbauung, zur Ermahnung, zur Tröstung, der auch von Schwestern getan werden kann. Was nun hier der konkrete Inhalt des Dienstes dieser Töchter von Philippus war, wird nicht im Einzelnen gesagt. Es wird aber gesagt, dass sie geweissagt haben. Das heißt, sie haben ganz gewiss Erbauung, Tröstung, Ermahnung, Ermunterung ausgesprochen und womöglich hatten sie auch von dem Herrn die Aufgabe, in bestimmten Fällen, wenn sie mit Schwestern einen Dienst zu tun hatten, dass sie dort auch persönliche Dinge vorhersagen konnten. Das wird hier weiter nicht konkretisiert. Wir finden nicht, dass sie irgendeine Rolle spielten in Verbindung mit Inspiration, wie eben wir Paulus finden, wie wir Judas finden in seinem Brief und andere, die einen prophetischen, inspirierten Dienst im Wort Gottes oder andere nach 1. Korinther 14 auch in der Versammlung (00:07:03) Gottes in den Zusammenkünften getan haben, wo ja ausdrücklich gesagt wird, dass Frauen schweigen sollen. Frauen dürfen weissagen, Frauen haben dieses Vorrecht und das finden wir hier bei den Töchtern des Philippus. Dass dieser Dienst eingeschränkt ist, wird in 1. Timotheus 2 deutlich, da wird ausdrücklich gesagt, dass die Frau eben ebenso wie der Mann ermahnt wird, aber eben nicht, um an jedem Ort zu beten, sondern um äußerlich bescheiden zu sein. Vers 9 ist das, dann in Vers 10 das, was Frauen geziemt, sich zur Gottesfurcht zu bekennen, nämlich durch gute Werke und in Vers 11, dass der Bereich bei ihr ist in der Stille, in der Unterordnung, Vers 12, dass ausdrücklich nicht erlaubt wird, einer Frau zu lehren, noch über den Mann zu herrschen, sondern da soll sie still sein. Mit anderen Worten, genau das, was hier in Apostelgeschichte 21 dann auch als Rahmen gezeigt wird, finden wir als lehrmäßige Grundlage in 1. Timotheus 2. (00:08:03) Der Herr Jesus hat gläubigen Schwestern nicht die Aufgabe gegeben, einen solchen prophetischen Dienst, der Weissagung im Blick auf Männer zu tun. Da sollen sie still sein, da wird ihnen deutlich gemacht, dass das eben nicht ihr Platz ist, über den Mann zu herrschen, den Mann zu belehren, da soll sie still sein. Deshalb schickt auch hier, das ist ja auffallend, obwohl vier Töchter da waren und der Herr eine Botschaft hatte an den Apostel Paulus, nimmt er nicht einen der vier Töchter, wenn die erste nicht hätte die zweite oder dann die dritte oder die vierte nehmen können, sondern ausdrücklich Agabus, weil es um einen Dienst an einen Mann, in diesem Fall an Paulus ging. Aber das nimmt eben überhaupt nichts weg von diesem wertvollen Dienst der Weissagung, den Schwestern tun können, im Blick auf Schwestern. Wenn sie eine Schwester ermutigen wollen, wenn sie auf dem Herzen haben, eben in Gemeinschaft mit dem Herrn zu jemanden zu gehen, um zu ermutigen oder um zu ermahnen oder um zu trösten oder um aufzurichten oder um zu warnen, dann ist das ein wertvoller Dienst, der im Blick auf (00:09:05) Schwestern gerade im persönlichen Bereich von Schwestern getan wird. Nochmal, 1. Timotheus 2 macht deutlich, es geht natürlich nicht um, sagen wir, Konferenzen, es geht nicht um einen solchen Dienst in einer Öffentlichkeit oder halben Öffentlichkeit, sondern es geht darum, dass dieser Dienst im Persönlichen getan wird. Und wenn eine Schwester diese Begrenzungen, die Gottes Wort uns zeigt, einhält, dann wird das ein Dienst sein, der zum Segen ist. Dann wird das ein Dienst sein, der zum Wohl der Empfänger ist. Und man kann Schwestern nur ermutigen, die Aufgabe zu sehen, beten und Weissagen eben in diesem Rahmen zu tun und eine kranke Schwester zu besuchen, eine alte Schwester zu besuchen, jüngeren Schwestern nicht nur praktische Unterweisungen zu geben, wie das in Titus 2 uns vorgestellt wird, sondern auch in dieser Weise auf das Herz und Gewissen einer solchen Schwester, vielleicht jüngeren Schwester, zu legen, was nach den Gedanken Gottes ist. Das ist ein Dienst der Weissagung, ermahnen, ermuntern, trösten. (00:10:03) Wie viel Tröstung ist nötig in einer Zeit, wo so viel, wie man das schon mal banal ausdrückt, im Bach runterläuft, runtergeht, wo so viel Niedergang zu sehen ist, wo auch in der persönlichen Gottesfurcht, in der persönlichen Hinwendung zu dem Herrn so viel Mangel festzustellen ist, da als Schwester wirklich zur Ehre des Herrn einer anderen Schwester eine Hilfe zu sein, eine geistliche Hilfe zu sein, die richtigen Prioritäten im Leben zu setzen. Unbedingt aber auch eben nach Titus 2 die Aufgaben zu sehen in der Familie. Vielleicht ist das ein wichtiger Dienst heute, der übersehen wird, wo sehr viel auch nach irdischen Maßstäben, nach irdischen Kriterien gedacht und gehandelt wird, dort die biblischen Kriterien wieder vor Augen zu haben, um nach Gottes Gedanken zu handeln und auch sein Leben auszurichten. Sei es als eine Schwester, die alleinstehend ist oder sei es als eine Schwester, die verheiratet ist oder sei es als eine Schwester, die als Mutter, Ehefrau und Mutter auch Kinder hat (00:11:02) und für Kinder sorgen soll in der Weise, wie Gottes Wort das vorstellt. Ein ganz wertvoller Dienst und wie schön, wenn dieser Dienst ausgeführt wird, weil es Bereiche betrifft, die nur schwer von Brüdern ausgeführt und ausgefüllt werden können. So wie eben Gott den Frauen nicht die Aufgabe an Brüdern, an Männern gegeben hat, so ist es umgekehrt auffallend, dass Paulus zum Beispiel Titus und auch Timotheus eben nicht beauftragt jetzt zu allen möglichen Schwestern zu gehen, sondern dass Titus den älteren Schwestern sagen soll, dass sie zu jüngeren Schwestern gehen sollen. Das zeigt, wie vorsichtig auch wir als männliche Diener sein müssen in dem Ausmaß und in der Anwendung unseres Dienstes und umgekehrt, wie wertvoll ein solcher Dienst dann von euch Schwestern ist, wenn er in der rechten Gesinnung und in dem rechten Rahmen stattfindet. Was für ein Segen wäre es, wenn dieser Dienst mehr von euch Schwestern ausgeführt würde.
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Artikelreihe: Der Wert gläubiger Frauen für Gott und Menschen

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