Der Wert gläubiger Frauen in Gottes Wort (16): Phöbe


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(00:00:00) Der Apostel Paulus spricht in Römer 16 von einer sehr wertvollen Schwester. Da lesen wir in den ersten beiden Versen: "Ich empfehle euch aber Phöbe, unsere Schwester, die auch eine Dienerin der Versammlung in Kenchrea ist, damit ihr sie in dem Herrn der Heiligen würdig aufnehmt und ihr beisteht, in welcher Sache irgend sie euch nötig hat. Denn auch sie ist vielen ein Beistand gewesen, auch mir selbst". Eine Schwester, die Paulus kennengelernt hat. Sie gehörte zu der Versammlung in Kenchrea. Das ist die Hafenstadt von Korinth. Und da hatte Paulus diese Schwester, diese Frau kennengelernt. Hier Römer 16 zeigt, dass der Römerbrief neben einer lehrmäßigen Darstellung zugleich ein Empfehlungsbrief für diese Schwester ist. Wunderbares Kennzeichen dieses Briefes, dass er nicht nur in lehrmäßiger Weise das Thema des Evangeliums Gottes entfaltet, sondern zugleich auch als ein Empfehlungsbrief speziell für diese Schwester, (00:01:02) die als erstes in einer Namensliste von Römer 16 steht, die ihresgleichen sucht im Neuen Testament. Die zeigt, wie der Apostel Paulus ein Leben in Hingabe und im Gebet geführt hat. Dass er alle diese Namen aufschreiben konnte, aufschreiben ließ, ist ganz gewiss ein Ergebnis davon, dass er ein Beter war. Und dass er für all diese Geschwister, die er hier nennt, im Gebet eingetreten ist, ganz sicher auch für Phöbe. Er empfiehlt sie. Das heißt, damals gab es Empfehlungsbriefe. 2. Korinther 3 macht das deutlich. Und auch in der Apostelgeschichte finden wir das schon, zum Beispiel im Blick auf Apollos. Das heißt, ein Vorgehen, das sich nicht nur bewährt hat, sondern das biblisch ist, wo wir in der Bibel Beispiele finden und damit auch die Autorisierung und die Begründung dafür, dass wir das heute noch immer so tun wollen und tun sollen. Nicht, dass wir formal jetzt an einem Brief, einem gedruckten oder handgeschriebenen Brief hängen. Dann müsste das ja immer ein handgeschriebener sein. (00:02:02) Aber die Tatsache, wie Geschwister von einem Ort an den anderen weiter empfohlen wurden, macht erstens deutlich, dass eine Empfehlung nötig ist für unbekannte Geschwister. Und zweitens, dass es keine unabhängigen örtlichen Versammlungen gibt. Diejenige wie Phöbe, die in Kenchrea aufgenommen worden ist oder aufgenommen war, die am Bootbrechen teilnahm in der Gemeinschaft der Geschwister war, die war es selbstverständlich auch in Rom. Aber das musste eben sichtbar und deutlich gemacht werden. Also wir sehen hier Grundprinzipien, die dadurch bestätigt werden, die wir an anderer Stelle finden. Es gibt keine unabhängigen örtlichen Gemeindenversammlungen, sondern die örtliche Versammlung, so wie das in 1. Korinther 12 Vers 27 ausgedrückt wird, ist Leib Christi. So wie die örtliche Versammlung in Rom das ist, so war das sie auch in Korinth und so war das sie auch in Ephesus. Sie waren jeweils die Darstellung der weltweiten, und da ist nur eine Versammlung, eine Gemeinde, eine Kirche Gottes weltweit gibt, nämlich bestehend aus allen Erlösten, dieser eine Leib. Deshalb konnte, wenn an dem einen Ort diese Darstellung war, (00:03:04) natürlich, da haben alle teilgenommen, die auch an den anderen Orten teilgenommen haben, wenn sie denn nach eben diesem Ort, sagen wir hier in Rom, gegangen sind. Es war eine wunderbare Einheit vorhanden. Und diese Phöbe wurde jetzt empfohlen, so wollen wir das auch tun. Nochmal, wir wollen nicht kleben an einem Empfehlungsbrief, da kommt jemand kurzfristig, da gibt es andere Möglichkeiten, aber das, was durch den Empfehlungsbrief ausgedrückt wird, erstens, dass eine Empfehlung nötig ist, zweitens, dass es einen Absender, dass es eines Absenders bedarf, der eben bestätigen kann, bezeugt bestätigen kann, dass jemand an einem bestimmten Ort, hier in Kenchrea, in Gemeinschaft war. Damit wird das bestätigt. Hier hat das ein Apostel getan. Ich empfehle euch Phöbe, unsere Schwester. Das ist doch das, was einen Gläubigen ausmacht, dass er Schwester oder Bruder ist. Und das ist, gibt es etwas Höheres, gibt es etwas Größeres, gibt es etwas mehr. Ja, wir werden auch in anderer Hinsicht bezeichnet als Kinder Gottes, als Söhne Gottes und so weiter. (00:04:02) Aber es ist etwas Großartiges, Schwester, Bruder zu sein. Eine Beziehung untereinander zu besitzen und auch zu pflegen, wie sie eben in diesem Titel, in diesem Namen Schwester ausgedrückt wird. Was suchst du mehr? Suchst du einen herausragenden Platz? Es geht ja hier um den Wert von gläubigen Schwestern. Das ist das, was dich ausmacht, das, was die Wertschätzung Gottes für dich ausdrückt, was die Wertschätzung deiner Mitgeschwister ausdrückt, dass du Schwester bist. Schwester unter Schwestern, wie Brüder unter Brüdern solche sind. Ich empfehle euch aber Phöbe, unsere Schwester, nicht nur meine Schwester. Paulus war immer sehr vorsichtig. Gerade dieser Abschnitt zeigt, wie vorsichtig er als Mann gegenüber Frauen sich ausgedrückt hat. Nur in einem Fall macht er da mal eine Ausnahme. Ansonsten ist er sehr zurückhaltend im Unterschied zu der Ausdrucksweise, die er gegenüber Brüdern an den Tag legt. So wollen auch wir das Handhaben, Brüder im Blick auf Schwestern, Schwestern im Blick auf Brüder, sehr zurückhaltend und nicht durch Gefühle uns leiten lassen, (00:05:01) durch Gefühle das Überspringen, das uns darüber hinwegsetzen, was Gott als Grenze ganz bewusst zwischen die Geschlechter gesetzt hat von Mann und Frau. Wir brauchen keine unnatürlichen Umgangsformen, aber wir brauchen Respekt und wir brauchen den Abstand, der nötig ist, damit in diesem Bereich nicht irgendwelche Gefühle und dann auch Taten bis hin zu sexuellen Taten kommen, die nicht nur unangemessen sind, sondern die Sünde sind bis hin zu Hurerei, die eben zum Ausschluss führt. Ich empfehle euch Phöbe, unsere Schwester, die auch eine Dienerin der Versammlung in Kenchrea ist. Dienerin, sie hat hier den Geschwistern in Kenchrea, hat sie in einer äußeren Weise gedient. Natürlich heißt es hier nicht, dass sie eine Diakonin als amtlichen Posten eingenommen hat in Kenchrea. Wir finden in 1. Timotheus 3, dass die Stellung von Diakonen, die in äußerer Hinsicht, sagen wir in Bezug auf die finanziellen Dinge (00:06:01) oder Apostelgeschichte 6, in Bezug damals auf das Bedienen der Tische, besonders vielleicht von Kleidung und von Nahrungsmitteln, eine amtliche Aufgabe wahrgenommen haben, dass das auf Brüder beschränkt ist. Nein, hier, sie war Dienerin, sie hat einen persönlichen Dienst getan in äußerer Hinsicht. Sie war, wie es heißt, den Geschwistern zu einem Beistand gewesen. Was für eine wertvolle Tätigkeit hat diese Schwester getan in der Versammlung in Kenchrea, das ist wahrgenommen worden. Und wenn du dem Herrn dienst, indem du Gastfreundschaft übst, indem du Schwestern eine Hilfestellung gibst, indem du Familien vielleicht eine Unterstützung gibst, indem du alte Geschwister besuchst, indem du dich um den Versammlungsraum kümmerst, indem du dich um Brot und Kelch kümmerst, das sind solche Aufgaben, die in diesen äußeren Dienst fallen. Was für einen Wert hat das? Für einen Wert für Gott, für einen Wert für den Herrn Jesus, der sein Leben für dich hingegeben hat, für einen Wert für die Geschwister, die dadurch nicht nur Entlastung bekommen, sondern sehen, dass da jemand dem Herrn dient und eine wertvolle Aufgabe zum Nutzen, zum Segen von allen ausführt. (00:07:01) Und jetzt werden die Gläubigen in Rom aufgefordert, sie in dem Herrn der Heiligen würdig aufzunehmen. Das ist eben nicht nur etwas, den Heiligen würdig aufzunehmen für Brüder, die im Werk des Herrn Versammlungen besuchen, sondern sie sollten das die Gläubigen dort auch mit dieser Schwester tun. Wie gehen wir mit jemand um, der neu an einen Ort kommt? Vielleicht ist das eine Studentin, ein Student, vielleicht ist das eine Schwester, vielleicht ist das ein Ehepaar. Sind wir wirklich solche, die sich um sie kümmern, damit sie sich wohlfühlen, damit sie wohl aufgenommen werden, damit sie einen guten Wohnort finden, damit sie das tun können, was ihnen als irdische oder auch geistliche Aufgabe gibt, würdig der Heiligen aufzunehmen. Lasst uns das bedenken. Und ihr beistehen, ihr eine Hilfe sein, das sollten die Gläubigen in Rom. Sie sollten ihr zur Seite stehen, sie sollten das geben, was sie nötig hat, in welcher Sache irgend sie euch nötig hat. Dass man jemand einmal einlädt, das schafft wahrscheinlich mehr oder weniger jeder. Obwohl es schon auffallend ist, dass an jedem Ort eigentlich oftmals eine einzige Person, (00:08:01) eine einzige Familie diese Last trägt. Das ist doch auffallend, dass man den Eindruck hat, dass es immer so ein, zwei Personen, Familien gibt, die sich darum kümmern, um Gastfreundschaft, um Fremde, die kommen. Und dass das nicht irgendwie ein Bewusstsein von uns allen ist. Das ist bedauerlich. Hier wird das allen Gläubigen in Rom gesagt. Das war bestimmt keine kleine Versammlung dort. Und sie alle sollten sich um diese Schwester bemühen, sie aufnehmen, ihr beistehen, in welcher Sache irgend sie euch nötig hat. Wir alle neigen dazu, so ein Strohfeuer anzuzünden. Also am Anfang mal das einmal zu tun und dann schleifen zu lassen. Oder das im Blick auf eine Sache zu tun, die auch uns am Herzen liegt oder wo wir uns leicht tun. In welcher Sache irgend, egal in welchem Bereich, wenn sie eine Bitte hat, wenn sie eine Frage hat, helft ihr. Und diese Frau war das nicht nur wert, weil sie eine Schwester war. Das ist das, was uns alle verbindet, was uns alle kennzeichnet. Sondern es heißt ausdrücklich, sie ist vielen ein Beistand gewesen. Sie war in Rom offensichtlich eine alleinstehende Schwester oder eine Witwe und sie hat sich nicht um sich selbst gekümmert. (00:09:03) Nicht sie selbst stand im Mittelpunkt ihres Lebens, sondern sie hat sich um andere gekümmert. In einer angemessenen, in einer anständigen Art und Weise. Sie hat sich nicht um die Brüder gekümmert, sondern um die Geschwister. Sie hat das in einer liebevollen, in einer herzlichen Weise getan und ist vielen ein Beistand, eine Helferin, eine Beschützerin, eine Fürsorgerin gewesen, die eben zum Wohl der anderen tätig war. Und Paulus fügt hinzu, auch mir selbst. Ich wünsche dir als Schwester, dass du dir Phöbe zum Vorbild nimmst. Dass du jemand bist, der dient. Wenn du verheiratet bist, dann dienst du in erster Linie deinem Ehemann. Titus 2 macht das deutlich. Und deinen Kindern und dem Haushalt. Da ist deine Aufgabe. Aber wenn du darüber hinaus Zeit hast, dann versuche nicht eine Arbeitsstelle zu suchen, sondern dann versuche den Gläubigen zu dienen. Ja, ich weiß, heute gibt es manchmal ganz, ganz kleine Zusammenkommen, wo nur wenige Geschwister sind. Aber selbst da gibt es Aufgaben, die man wahrnehmen kann. Und wohl der Versammlung, dem Zusammenkommen, wo es Schwestern gibt, die eben nicht sich selbst zu verwirklichen suchen, (00:10:01) die nicht ein Bestreben haben, möglichst viel an Geld für Hobbys, für Urlaub anzuhäufen. Und das wollen wir niemandem unterstellen. Das wollen wir überhaupt niemandem unterstellen. Aber wir erleben doch, dass Dinge in den Mittelpunkt rücken, die eben nicht das sind, was wir hier sehen, helfen. Einander helfen, ein Beistand sein, aneinander dienen. Wie das diese Phöbe getan hat. Nimm sie als Vorbild. Das ist zum Segen. Das ist zum Segen für dich. Das ist zum Segen, wenn du verheiratet bist, für deinen Ehepartner, für deine Familie. Das ist zum Segen für die örtliche Versammlung, für das örtliche Zusammenkommen. Das ist zum Segen auch für Menschen, die um dir herum wohnen, die etwas sehen von deinem Wesen, das christliches Wesen ist und die dadurch an den Herrn Jesus erinnert werden, die aufmerksam werden, was der Herr Jesus in unserem Leben bewirkt. Phöbe. Gibt es heute noch solche Phöbes, die wirklich so selbstlos dienen und den Herrn so verherrlichen? Phöbe wird reichlich belohnt werden. Sie ist jetzt schon in der Herrlichkeit, in der Glückseligkeit des Paradieses und sie wird einmal auch am Richterstuhl des Christus (00:11:02) und damit auch im Reich, wenn der Jesus wiederkommen wird, wird sie reichlich belohnt werden. Möchtest du das nicht auch erleben?
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Artikelreihe: Der Wert gläubiger Frauen für Gott und Menschen

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