Am: Mi, 11. Dezember 2024
Wenn es um die Frage der Gemeinschaft geht, mit wem zusammen wir den Herrn anrufen können, spricht der Apostel Paulus von einem "reinen Herzen". Was ist das eigentlich? Und was können wir am Ort tun, wenn jemand von einem Zusammenkommen in A weggegangen ist, mit dem wir in B praktische Gemeinschaft pflegen, und diese Person kommt dann zu uns? Wie ist das mit Empfehlungsbriefen - sind die heute noch nötig, oder handelt es sich nur um eine alte Tradition? Schließlich ist noch eine Frage, was eigentlich mit "Lösen" in Matthäus 18 gemeint ist: Geht es nur um die Wiederaufnahme nach einem Ausschluss (1. Kor 5), oder geht es dort um "mehr"?
Zu diesem Thema empfehlen wir das folgende Heft von Rainer Fuchs: 30 aktuelle Fragen zur Gemeinschaft am Tisch des Herrn. Es kann beim Ernst-Paulus-Verlag kostenlos bestellt werden.
Speziell zu dem Thema des "Lösens" sei noch auf einige "alte" Artikel hingewiesen, in denen sich Nützliches zu diesem Thema findet. Wir geben neben den Links den englischen Text wieder (für diejenigen, die der englischen Sprache nicht so mächtig sind, kann man inzwischen kostenlos ein Übersetzungsprogramm nutzen). Es geht speziell um die Frage, ob sich das "Lösen" nur auf die Wiederaufnahme nach Ausschluss bezieht, oder auf das grundsätzliche Aufnehmen in die Gemeinschaft am Tisch des Herrn:
Das Matthäusevangelium (WK)
Administration is also committed to Peter, both in binding and loosing; it is authority to act publicly here below, with the promise of ratification above: "Whatsoever thou shalt bind on earth shall be bound in heaven, and whatsoever thou shalt loose on earth shall be loosed in heaven." That is first said to Peter; and doubtless, from what we have in Matt. 18:18: "Verily I say unto you, Whatsoever ye shall bind on earth shall be bound in heaven; and whatsoever ye shall loose on earth shall be loosed in heaven," the binding and the loosing applies also to the other disciples; not to the apostles only, but, I believe, to the disciples as such. Compare also the charge in John 20:19-23. On that principle people are received into the Christian Church, and on that principle wicked persons are put away till repentance justifies their restoration. Apostles or disciples do not forgive sins as a matter of eternal judgment, of course, which God alone has the power to do. But God requires of us to judge a person's state for reception into or exclusion from the circle which confesses the name of Christ here below.
1. Korinther (WK)
But the Lord gives what is general and abiding: "Verily, I say to you, whatsoever ye shall bind on earth shall be bound in heaven, and whatsoever ye shall loose on the earth shall be loosed in heaven." This goes beyond the enforcement or removal of a sentence on evil to the more general authority of the assembly as acting for Christ.
What is a meeting of the Assembly? (HR)
The Assembly has therefore a duty, that of receiving or putting away. Its decisions are ratified in heaven. Its judicial authority has its source entirely in the fact that the Lord is in the midst and that it also possesses the guidance of the Holy Spirit. It is very important to notice that the twentieth verse, "there am I in the midst of them," refers equally to verse 18 as to verse 19, of which we shall speak later. The power remains, were it only in the midst of two or three gathered to His name on the ground of the Assembly, because He is there personally.
Jesus in the midst (WWF)
But there is nothing said of successional power, unless the Lord's word in Matt. 18 be so viewed. There the Lord speaks of the assembly, a gathered company who can be told of a brother's fault, and says, "Verily I say to you, whatsoever ye shall bind on earth shall be bound in heaven, and whatsoever ye shall loose on earth shall be loosed in heaven." This is immediately connected with His own presence in the midst of the two or three gathered together to His Name (vers. 18-20). Consequently, the only form in which the authority granted to Peter is handed down is that which the Lord has undoubtedly granted to His gathered saints, however few and feeble. Therefore when a person is received from the world, the assembly "remits" or "looses." If one is put away from amongst the saints, the assembly "retains" or "binds," and this on the authority of His word, and His presence in the midst. The Epistles to the Corinthians furnish us with an illustration. In the first letter, the apostle calls upon the assembly to put away from among themselves the wicked person.
Simple Papers on the Church of God (CES)
As the assembly is composed of those who had once been children of wrath, and in whom the flesh, sin, the old man, would yet remain, Christ well knew both how saints might fail, and the watchfulness of the enemy in order to introduce corruption into that which he cannot destroy. The Acts of the Apostles illustrates this in the history of Ananias and Sapphira. The epistles of Paul, of John, and of Jude attest it likewise. Christ therefore has invested the assembly with authority to deal with offenders in its midst in the most solemn way: "Whatsoever ye shall bind on earth shall be bound in heaven; and whatsoever ye shall loose on earth shall be loosed in heaven." What an authority is this! Action taken upon earth — if rightly taken, of course — is ratified in heaven. God owns, and will firmly maintain, the judicial dealings of the assembly. If it binds on a person his sin it is bound in heaven. If it looses a person from his sins) by receiving the individual amongst them as one fit to be at the Lord's table, that act is confirmed in heaven. At Corinth that power was exercised, and the offending brother felt it. To the world it might seem a small matter that the individual was put away from the midst of God's saints for grievous sin.
Transkript der Audiodatei
Hinweis: Der folgende Text ist ein computer-generiertes Transkript der Audiodatei. Vereinzelt kann die Spracherkennung fehlerhaft sein.
(00:00:00)
Ein wichtiges Thema, das immer wieder angesprochen wird, ist die Frage nach dem reinen Herzen.
Die Frage kommt ja aus 2. Timotheus 2, wo wir nachdem deutlich gemacht wird, dass sich
Gläubige von Gefäßen zur Unehre trennen sollen, absondern sollen, wegreinigen sollen,
um ein Gefäß zur Ehre zu sein, geheiligt, nützlich und dem Hausherrn zu jedem guten
Werk bereitet.
Dann fügt der Apostel an, die jugendlichen Begierden aber fliehe, strebe aber nach Gerechtigkeit
Glauben, Liebe, Frieden mit denen, die den Herrn anrufen, aus reinem Herzen.
Manchmal ist das Gläubigen irgendwie ein Dorn im Auge, anscheinend, dass der Apostel
hier über das reine Herz spricht und erkennbar macht, dass man ein reines Herz erkennen kann.
An sich ist das Herz für uns Menschen verborgen in dem Leben eines anderen.
Wir können nicht in das Herz schauen.
Aber das reine Herz, von dem Paulus hier spricht, ist offensichtlich erkennbar, denn
wir sollen ja zusammen mit denen, die den Herrn anrufen, aus reinem Herzen, dann Gemeinschaft (00:01:04)
pflegen.
Es ist also überhaupt nicht die Frage, ob ich jemandem etwas unterstelle oder nicht,
wenn jemand sich offensichtlich im Widerspruch zu Gottes Wort verhält.
Wenn jemand an dem Zusammenkommen A weggeht, um dann an dem Zusammenkommen B, was auf der
gleichen Grundlage zusammenkommt, wieder aufgenommen zu werden, ist für jeden offensichtlich,
dass da etwas nicht stimmt.
Jetzt kann es unbelehrbar sein, dass derjenige unbelehrt ist.
Das können wir immer auch prüfen dann in einem solchen Gespräch.
Nicht indem wir jetzt ein Prüfgespräch machen, sondern das wird ja offensichtlich dann.
Aber entscheidend ist, dass wir erkennen, dass Gottes Wort uns hier einen Grundsatz zeigt.
Es ist oft der Versuch, mit irgendwelchen ausgeklügelten Beispielen die Grundsätze
des Wortes Gottes auszuhebeln.
Und das schafft man auch bei solchen, die etwas unbedarft sind, die nicht durchschauen,
dass Beispiele Grundsätze nicht aufheben, sondern dass die Grundsätze Beispiele in das Licht Gottes,
in das Licht des Wortes Gottes stellen. (00:02:01)
Also lasst uns grundsätzlich nicht irgendwelche ganz besonderen Einzelfälle anschauen,
sondern um das zu erkennen, kann man die Grundsätze sehen.
Da kann man von dem Grundsatz ausgehen, wie es nach Gottes Wort ist.
Es geht also überhaupt nicht darum, dass man irgendwie sektiererisch wird
oder Gewissensgründe beurteilt, wo jemand aus einem bestimmten Ort weggeht,
weil ihm bestimmte Dinge nicht gefallen.
Das kann man in solchen Gesprächen immer prüfen, das kann man immer erkennen.
Es geht darum, dass wir den Grundsatz hier festhalten wollen,
dass man ein reines Herz erkennen kann.
Sonst könnte der Apostel diese Aufforderung nicht weiter tun.
Manchmal wird dann auch vorgeworfen, man kennt eben den Zustand im eigenen Gemeinschaftskreis nicht.
Ein ganz furchtbarer Ausdruck, Gemeinschaftskreis.
Gottes Wort spricht von der Versammlung Gottes.
Auch heute können wir auf der Grundlage der offenbarten Wahrheit über die Versammlung Gottes zusammenkommen.
Dass dadurch Zusammenkommen Gemeinschaften miteinander pflegen, die dasselbe tun wollen, ist völlig klar. (00:03:02)
Sie bilden damit nicht einen Gemeinschaftskreis.
Das ist ja eben entnommen einem sektiererischen Gedankengut,
dass man diejenigen als einen Gemeinschaftskreis tituliert, die nach Gottes Wort handeln wollen.
Wir müssen für uns immer prüfen, kommen wir auf der Basis des Wortes Gottes zusammen oder nicht.
Es geht also nicht um die Frage von Schriftverständnis einer bestimmten Aussage oder so,
sondern es geht darum, sind wir bereit, die Grundsätze des Wortes Gottes im Blick auf die Versammlung anzuwenden.
Und dann wird sichtbar werden, möchte einer sich dem unterordnen,
möchte einer bereitwillig die Grundsätze des Wortes Gottes annehmen,
vielleicht kennt er die noch nicht, dann kann er sie kennenlernen,
wie wir alle das nötig hatten, sie neu kennenzulernen.
Dann gibt es eine Frage, die auch immer wieder gestellt wird,
nämlich die Frage, wer nimmt eigentlich auf zum Brotbrechen?
Ist das ein Brüderkreis, ist das die Versammlung Gottes? (00:04:01)
Nun, in Matthäus 18 wird ja ganz deutlich gesagt,
nachdem der Herr Jesus auf die örtliche Versammlung zu sprechen gekommen ist,
dass er darauf aufbauend dann die Belehrung über das Binden und Lösen anschließt.
Er hatte gesagt, wenn jemand gesündigt hat gegen seinen Bruder und hört nicht,
weder auf ihn noch auf ein oder zwei, die mit demjenigen kommen,
dann sage es der Versammlung.
Wenn er aber auf die Versammlung nicht hört, sei er dir wie ein Heide und der Zöllner.
Wahrlich, ich sage euch, was irgend ihr auf der Erde binden werdet,
wird im Himmel gebunden sein, und was irgend ihr auf der Erde lösen werdet,
wird im Himmel gelöst sein.
Macht also ganz deutlich, dass der Herr Jesus sich hier auf die örtliche Versammlung bezieht.
Sie löst, sie bindet.
Das ist auch durch den Apostel Paulus dann im ersten Korintherbrief
noch einmal ganz deutlich, wenn er, wo es jetzt um den Ausschluss,
also diesen negativen Fall geht, wo er deutlich macht,
dass sie, die Korinther, hier handeln mussten, handeln sollten. (00:05:02)
Er kritisiert sie ja über ihre Haltung, wie sie das alles getan haben,
und sagt dann, dass er schon als anwesend geurteilt hat,
den, der dieses so verübt hat, im Namen unseres Herrn Jesus Christus,
wenn ihr und mein Geist mit der Kraft unseres Herrn Jesus versammelt seid,
eine solche dem Satan zu überliefern.
1. Korinther 5 Verse 3 bis 5.
Ich gehe jetzt nicht auf die Frage der Überlieferung an Satan ein,
die Paulus zweimal mit seiner Apostelschaft verbindet,
sondern darum, dass hier die Korinther angesprochen waren.
Es ist offensichtlich die Versammlung.
Und jetzt ist, wie immer, die Gefahr, jetzt nehme ich mir ein Beispiel,
und sage, ja, da ist das ja nicht so.
Und ein Beispiel, was man vielleicht dann anführen könnte, wäre Apostelgeschichte 9.
Da könnte man ja dann sagen, Moment mal, wie ist das denn da mit Paulus gewesen?
Der kam nach Jerusalem, da kannte man ihn nicht,
dann heißt es in Vers 27, (00:06:11)
Ja, hier sehen wir doch, das ist doch nur einer,
das ist doch, ist ja ja nicht die Versammlung, die aufgenommen hat,
sondern das ist jetzt ein Zeugnis von einem Einzelnen.
Und da übersieht man, dass natürlich Gottes Wort sich erstens nicht widerspricht
und zweitens hier überhaupt nicht von dem Brotbrechen der Gemeinschaft,
der Versammlung als solche die Rede ist,
sondern dass es zunächst mal um die Apostel geht.
Barnabas bringt sie zu den Aposteln.
Die Apostel sprechen mit ihm, er führt sie dort ein,
und dann haben wir natürlich jetzt 13 Zeugnisse,
die der Versammlung Gottes gegeben werden.
Man kann natürlich darüber nachdenken,
wie ist damals eigentlich, was ja überhaupt nicht Thema ist,
darum geht es ja hier in Apostelgeschichte 9 gar nicht,
wie ist damals in die Versammlung Gottes praktischerweise aufgenommen worden?
Die Verfahren, die wir heute kennen,
die ja auch so nicht in dieser Art und Weise in Gottes Wort konkret vorgeschrieben werden. (00:07:02)
Wir finden nur, dass wir eben in Sorgfalt handeln müssen,
dass wir sehen müssen, dass wir uns nicht mit Bösem eins machen,
dass wir sehen sollen, dass wir die Einheit des Geistes bewahren sollen.
Das wird uns deutlich gemacht,
und da kann man nicht sagen, das muss dieses oder jenes Verfahren sein.
Damals war in dem Augenblick, wo jemand sich bekehrte
und zum Beispiel von den Juden wegwandte,
war offensichtlich, da ist eine Veränderung an seinem Leben.
Das war die Zeit der ersten Kraft,
und da, weil Gottes Wort keine Vorschriften macht,
haben sie natürlich auch Freiheit gehabt,
die Art und Weise so zu handhaben, wie das damals möglich war,
wo offensichtlich war, da ist ein verändertes Leben.
Und bei Paulus gab es eben da doch Fragen,
weil er eben in so scharfer Weise verfolgt hatte,
das war allen bekannt, dass da eben Barnabas ihn bei den Aposteln einführte,
die Apostel mit ihm gesprochen haben, sie ihn aufgenommen haben.
Er ihnen erzählt hat eben, oder Barnabas erzählt hat,
wie es gewesen ist, und die Apostel bei ihm sahen,
da ist wirklich eine Veränderung.
Er war ja längst Apostel. (00:08:01)
Er brauchte sie auch nicht, wie er im Galaterbrief beschreibt.
Er war von Gott, von dem Herrn Jesus selbst,
ein berufener, amtlicher Apostel.
Aber da sehen wir, wie man durch Beispiele jetzt versucht,
die Grundsätze des Wortes Gottes auszuhebeln,
die hier gar nicht ausgehebelt werden können,
weil hier ganz klar steht, dass Barnabas ihn zu den Aposteln brachte,
und dann er offensichtlich mit den Aposteln dann auch
in die örtliche Versammlung gekommen ist.
Also auch da sehen wir, dass dem Grundsatz des Wortes Gottes
absolut nicht widersprochen wird.
Dann gibt es auch die interessante Frage,
ist eigentlich Binden und Lösen,
ist das nur etwas, was zu tun hat
mit dem Ausschließen und der Wiederaufnahme?
Und das ist wieder so ein typisches Beispiel,
wo man versucht, irgendwie an einzelnen Versen zu kleben,
in dem Sinn, wenn man sagt,
das kann sich ja nur auf Wiederaufnahme, (00:09:01)
Ausschluss und Wiederaufnahme beziehen,
weil die Beispiele damit zu tun haben.
In Matthäus 18 geht es in der Tat um dieses Beispiel,
das jemand nicht hörte und deshalb ausgeschlossen werden musste.
Man übersieht aber, dass in den Versen 18 bis 20
der Herr eben nicht wie in dem Gesetzbuch,
und das ist irgendwie so erstaunlich,
dass wir oft zu gesetzlich denken,
und meinen, nur wenn er jetzt ein Vers ganz konkret etwas nennt,
dann können wir das auch anwenden.
Nein, Gottes Wort nennt uns Grundsätze,
ausgehend von diesem grundsätzlichen Fall,
nämlich, dass jemand bei seiner Sünde bleibt
und nicht bereit ist, sie zu bekennen,
nennt der Herr Jesus dann Grundsätze
im Blick auf die Versammlung.
Binden und lösen.
Ja, ist denn lösen, wenn jemand kommt,
der sich bekehrt hat?
Der ist doch schon befreit von der Sünde.
Natürlich ist er da befreit.
Das ist er übrigens auch, bevor er sich taufen lässt.
Wenn er getauft ist, hat er auch keine Sünde mehr auf sich.
Und trotzdem ist die Taufe eine administrative Sündenvergebung,
obwohl er mit Sünde längst vergeben worden ist. (00:10:01)
Und hier sehen wir, dass das bei der Versammlung eben auch ist.
Denn jemand, der zur Versammlung Gottes kommt,
der ist zwar schon nach dem Ratschluss Gottes Teil der Versammlung,
aber was das Zeugnis betrifft eben noch nicht.
Das heißt, er ist noch draußen.
Und um von draußen nach drinnen zu kommen,
ist genau das, was dieser Grundsatz hier zeigt, lösen.
Das heißt, er wird jetzt sichtbar für alle,
ist er nicht mehr Teil der Welt,
sondern ist er jetzt Teil der Darstellung der Versammlung Gottes.
Deshalb das Prinzip lösen, binden.
Das ist übrigens nichts Neues, das ist nicht das erste Mal,
dass Rainer Fuchs das in seinem Büchlein
30 aktuelle Fragen zur Gemeinschaft am Tisch des Herrn schreibt,
sondern das ist ein Gedanke, der auch anderweitig schon geäußert worden ist.
Auch in Johannes 20 Vers 23,
Welchen irgend ihr die Sünden vergebt, denen sind sie vergeben,
Welchen irgend ihr sie behaltet, sind sie behalten.
Auch da finden wir, dass beide Seiten beschrieben werden,
da ist überhaupt nicht von irgendeinem Ausschluss oder sonst was Fall,
die Rede, oder Wiederzulassung, (00:11:03)
sondern das macht deutlich, dass das ein Grundsatz ist,
der die Versammlung Gottes betrifft,
damals auch die Apostel in Johannes 20,
und wo deutlich wird, es geht um lösen, um binden.
Wenn jemand in die Versammlung aufgenommen wird,
oder wieder aufgenommen wird,
dann ist er eben nicht mehr draußen,
im Blick auf die Darstellung der Versammlung,
sondern ist er drinnen.
Und umgekehrt, wenn gebunden wird,
dann ist er draußen, dann muss er eben ausgeschlossen werden.
Dann ist die Sünde, die an ihn gebunden wird.
Wir wollen also einfach verstehen,
dass Gottes Wort uns Grundsätze zeigt,
und diese Grundsätze wollen wir festhalten,
und wollen sie jetzt nicht durch irgendwelche Fragestellungen,
oder Beispiele von den Grundsätzen des Wortes Gottes abbringen lassen.
Noch ein Wort zu kirchlicher Ungerechtigkeit.
Rainer Fuchs zeigt in seinem Heft
30 aktuelle Fragen zur Gemeinschaft am Tisch des Herrn,
wie wichtig es ist,
auch diesen Aspekt von Ungerechtigkeit im Auge zu halten. (00:12:03)
Stellt sich ja die Frage,
kann man in diesem Zusammenhang auf Männer Bezug nehmen,
die der Apostel Paulus in 2. Timotheus 2 nennt,
nämlich Hymenäus und Philethus.
Er sagt ja, dass diese beiden eine Lehre gebracht haben,
ungöttliche, leere Geschwätze,
ein Wort, das um sich frisst wie ein Krebs,
die von der Wahrheit abgeirrt sind,
indem sie sagen, dass die Auferstehung schon geschehen sei
und den Glauben einiger zerstören.
Und dann baut der Apostel Paulus gerade auf dieses Beispiel
von diesen beiden falschen, bösen Lehrern die Lehre auf,
die er dann nennt, im Blick auf das große Haus,
dass sich Gefäße zur Ehre dadurch kennzeichnen,
dass sie sich von Gefäßen zur Unehre wegreinigen.
Das heißt, der Apostel Paulus nimmt das als Ausgangspunkt,
eine böse Lehre, um zu zeigen, (00:13:02)
dass man sich eben innerhalb der Christenheit
von Ungerechtigkeit trennen muss
und von solchen, die bei Ungerechtigkeit bleiben
und damit auch bei kirchlicher Ungerechtigkeit.
Es ist also nicht nur der Apostel Paulus, der das tut,
sondern wir dürfen und wir müssen das auch tun,
ausgehend von diesem Beispiel.
Und das ist natürlich keine Relativierung von böser Lehre,
sondern es ist, wie so oft in Gottes Wort,
dass ein Beispiel genommen wird und auf dieses Beispiel
dann aufbauend ein Grundsatz vorgestellt wird,
wie der Apostel Paulus das in 2. Timotheus 2 dann auch tut.
Wichtig ist in diesem Zusammenhang, dass wir verstehen,
dass nur auf diesem Weg dieser Trennung,
auch von kirchlicher Ungerechtigkeit,
man ein Gefäß zur Ehre des Herrn sein kann.
Natürlich gibt es Gläubige, die in einer Gemeinschaft zusammenkommen
und denen das noch gar nicht so bewusst ist,
weil sie das immer aus Tradition getan haben,
wie auch wir selbst immer in Gefahr stehen,
Dinge einfach so zu tun, weil sie so gemacht worden sind. (00:14:03)
Aber das löst sie natürlich nicht von diesem Verhalten,
von diesem falschen Zusammenkommen,
von diesen falschen Grundsätzen ihres Zusammenkommens.
Und natürlich werden sie in dem Augenblick,
wo man Kontakt mit ihnen bekommt,
wo zum Beispiel Einzelne von ihnen zu einem Zusammenkommen kommen,
das im Namen des Herrn zusammenkommt,
und man mit ihnen darüber spricht,
dann wird sich ja sehr schnell herausstellen,
ob sie bereit sind, das dann auch zu korrigieren.
Beziehungsweise, wenn sie das an dem Ort eben nicht korrigiert bekommen,
weil eine Mehrheit, wie das heute oft üblich ist, dagegen ist,
ob sie dann bereit sind, sich davon zu trennen.
Also der Grundsatz bleibt bestehen,
es gibt kirchliche Ungerechtigkeit,
die ist Teil der Ungerechtigkeit,
die ist auch in moralischer Weise, in lehrmäßiger Weise,
was die Person des Herrn Jesus, was sein Werk betrifft,
und andere Glaubensfundamente.
Aber Gottes Wort nennt das jetzt nicht im Einzelnen,
aber es wird eben auch aufbauend auf diese beiden Personen, (00:15:03)
Hymenäus und Philethus, vorgestellt,
sodass man ohne weiteres dieses Thema auch mit ihnen sozusagen beginnen kann
und auf die Belehrung des Wortes Gottes ihnen gegenüber vorstellen kann.
Es ist überhaupt interessant, dass heute sehr viel Wert darauf gelegt wird,
dass nur bewusst, bewusst, nur das, was bewusst ist.
Natürlich bin ich verantwortlich für das, was ich weiß,
aber ich bin auch verantwortlich für das, was ich wissen könnte.
Gottes Wort ist ja nicht neu.
So, wir wollen keine Maßstäbe anlegen über das Wissen und über die Einsicht,
aber wie immer offenbart sich das Herz,
wir haben über das reine Herz gesprochen,
gerade dann, wenn man auf einen Punkt hingewiesen wird, der verkehrt ist.
Und dann entscheidet sich sehr schnell, ist das ein reines Herz,
ist man bereit, wirklich die Belehrung des Wortes Gottes anzunehmen,
oder ist man das nicht?
Das ist ja, wenn man zu einem Zusammenkommen geht,
zu dem man üblicherweise nicht geht,
dann ist man ja klar, dass man bereit ist,
dann auch das anzunehmen, was dort gesagt wird,
wenn man den Wunsch hat, dorthin zu gehen. (00:16:03)
Und das zeigt dann ein offenes, ein demütiges, ein bereitwilliges Herz,
ein weiches Herz, wie das bei Josia einmal genannt wird,
ein reines Herz.
Und wir müssen uns selbst fragen, inwiefern wir an unseren Orten
mit einem reinen Herzen zusammenkommen,
inwiefern wir selbst bereit sind,
auch im Blick auf die Versammlung Gottes,
im Blick auf die Heiligkeit,
wie auch im Blick auf die Gnade, auf die Liebe,
nach Gottes Gedanken zu handeln
und Gottes Maßstab für uns auch anzunehmen.