Gedanken zu aktuellen Fragen über die Versammlung und die Gemeinschaft am Tisch des Herrn (2)

Zu diesem Thema empfehlen wir das folgende Heft von Rainer Fuchs: 30 aktuelle Fragen zur Gemeinschaft am Tisch des Herrn. Es kann beim Ernst-Paulus-Verlag kostenlos bestellt werden.


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(00:00:00) Wir haben uns schon mit einigen wichtigen Fragen in Verbindung mit dem Tisch des Herrn und der Versammlung Gottes beschäftigt in dem ersten Podcast. Wir streifen dabei immer wieder dieses nützliche Heft von Rainer Fuchs über 30 aktuelle Fragen zur Gemeinschaft am Tisch des Herrn. Wir gehen jetzt zu weiteren Punkten, die von Bedeutung sind. Zum Beispiel die Frage des Empfehlungsbriefes. Warum ist das Empfehlungsschreiben so wichtig? Es geht ja nicht um die Form. William Kelly schreibt einmal mit Recht, wenn wir das jetzt zu einem Gesetz machen, man muss ein Empfehlungsschreiben mitbringen, formal eine Empfehlungsschreiben, dann würden wir etwas, was Gott als eine wunderbare Hilfe gegeben hat, zu einer Sklaverei machen. Nein, das dürfen wir nicht. Aber natürlich, Empfehlungsbriefe und das, was sie bedeuten, sind auch heute gültig. Kein Wunder, dass Gottes Wort darüber an mehreren Stellen spricht, unter anderem in 2. Korinther 3, wo er das sehr deutlich macht. Darauf geht Rainer Fuchs dann auch ein. Nun kann man natürlich sagen, Rainer spricht auch über Römer 16 Verse 1 und 2, wo offensichtlich der Römerbrief zu einem Empfehlungsschreiben für Phöbe wird, (00:01:04) die eben umgezogen ist von Kenchreä nach Rom. Und da könnte sich ja jetzt die Frage stellen, ja Moment mal, aber der Brief ist doch nur von einer Person unterschrieben, das ist ja gar nicht von Brüdern, die im Auftrag im Namen einer örtlichen Versammlung schreiben. Also braucht ja doch ein Empfehlungsbrief nicht von Brüdern im Namen der örtlichen Versammlung, eines örtlichen Zusammenkommens geschrieben werden, sondern das kann einfach persönlich gemacht werden. Aber dabei übersieht man, dass derjenige, der diesen Brief geschrieben hat, ein Apostel war. Was heißt das, dass er Apostel war? Wer sich ein bisschen mit der Schrift auskennt, der weiß, dass in Matthäus 16 Vers 16 Petrus als ein Apostel für die Zeit seiner Apostelschaft eine Funktion bekommen hat, nämlich zu binden und zu lösen, die später die Versammlung Gottes übernommen hat. Dasselbe finden wir in Johannes 20, wo das den Jüngern insgesamt gegeben worden ist, den Aposteln also. (00:02:01) Da heißt es in Johannes 20 Vers 23 "Welchen Irgend ihr die Sünden vergebt, denen sind sie vergeben, welchen Irgend ihr sie aber behaltet, sind sie behalten". Das ist genau Binden und Lösen. Das heißt, die Apostel haben in der Übergangszeit, als eben Gott die Lehre über die Versammlung erst nach und nach offenbart hatte und auch in die Versammlung gegeben hat, dass eben das Wort Gottes vollendet wurde, hat er den Aposteln eine Funktion gegeben, die an und für sich die Versammlung Gottes hatte. Und deshalb wundern wir uns natürlich nicht, dass ein Apostel, und zwar als Apostel, im Unterschied zu dem Philipperbrief, der nicht als Apostel geschrieben worden ist, also nicht in dem Charakter seiner Apostelschaft, dass er den Römerbrief, wo er als Apostel auftritt, dass er ihn benutzt auch als einen Empfehlungsbrief. Darüber hinaus habe ich bei dem ersten Podcast schon mal gesagt, Grundsätze werden nicht durch Ausnahmen ausgehebelt. Das ist ja keine Ausnahme, wie ich versucht habe zu zeigen. Aber manchmal hat man den Eindruck, dass man versucht, Grundsätze auszuhebeln, (00:03:03) indem man irgendein Beispiel nimmt oder konstruiert. Das ist aber keine Umgangsweise, die wir mit Gottes Wort führen sollten. Ein zweiter Punkt ist, dass wir uns fragen, wie man eigentlich mit unterschiedlichen Zuständen, die sogar böse sein können, in den örtlichen Zusammenkommenden, örtlichen Versammlungen umgehen kann, umgehen sollte. Da ist ja die Frage, die sich immer wieder stellt und auch mit Recht stellt, in Offenbarung 2 und 3, da haben wir es mit Versammlungen zu tun, die in ihrem Charakter unterschiedlicher nicht sein konnten. Philadelphia lag sozusagen neben Sardes und neben Laodicea. Und da stellt sich die Frage, wie ist das denn möglich, dass diese beiden Versammlungen oder diese drei Versammlungen praktische Gemeinschaft miteinander pflegen durften und konnten. Auch darüber sieht man leicht, dass das eigentliche Thema von Offenbarung 2 und 3 eben nicht ist, die Behandlung von unterschiedlichen Versammlungszuständen (00:04:01) und wie man sich da verhalten soll. Dafür hat er Briefe gegeben, die über die Ordnung sprechen. Erster Korintherbrief zum Beispiel. Erster Timotheusbrief. Der zweite Timotheusbrief. Da hat er Briefe gegeben, die uns die Wahrheit über die Versammlungen darstellen. Epheserbrief. Und die uns Grundsätze zeigen, wie wir danach handeln, wie wir dann handeln sollen. Offenbarung 2 und 3 gibt in erster Linie einen prophetischen Überblick über die christliche Zeit. Und deshalb hat der Apostel Johannes, der Herr Jesus in diesem Fall, der diese Briefe diktiert hat, hat er nicht die Frage behandelt, ja wie muss denn Philadelphia jetzt umgehen mit der Versammlung Laodicea, die ja einen furchtbaren Zustand hat. Das heißt, das dürfen wir schlicht nicht in Offenbarung 2 und in Offenbarung 3 suchen. Deshalb sind auch jeder Erklärungsversuch, wie mögen die da zusammengekommen sein, führt natürlich in die Irre. Waren das Hausversammlungen oder sind die nicht in Häusern zusammengekommen? Ja, wir wissen das, sagen wir mal, in Korinth, auch in Rom, auch in Kolossä, die Gläubigen an verschiedenen Orten zusammengekommen sind. Anders kann man manche Dinge kaum erklären. (00:05:02) Aber das hat ja keine Bedeutung dafür, wie man mit den Versammlungen handelt. Natürlich wissen wir, das könnte eine Erklärung sein, aber es ist müßig, letztlich darüber nachzudenken, dass damals natürlich nicht wie heute die Informationen so schnell weitergegangen sind. Zweitens wissen wir, dass Gottes Wort noch eben nicht vollendet war. Das ist ja Offenbarung 2 und 3, vollendet das. Das heißt, bestimmte Belehrungen, sagen wir der erste Korintherbrief, waren womöglich gar nicht in Philadelphia oder was weiß ich vor, lagen noch gar nicht vor, weil die Bibel nicht in einem Buch zusammengefasst war. Aber natürlich ist das kein Anlass für uns zu sagen, weil Laodicea und Philadelphia nebeneinander existierten, können wir solche Zustände akzeptieren. Die Belehrungen in den Korintherbriefen, die Belehrungen in den Timotheusbriefen machen deutlich, was wir für eine Aufgabe haben. Was der Hintergrund für Offenbarung 2 und 3 war, dass es noch nicht war, ist womöglich, dass Gottes Wort nicht vollendet war, ist aber letztlich nicht maßgebend für uns. Für uns ist Gottes Wort maßgebend in seiner Gänze. Und da sehen wir nach den Briefen, 1. Korintherbrief, 2. Korintherbrief, (00:06:05) 1. Timotheusbrief, 2. Timotheusbrief, dass wir solche Zustände unter keinen Umständen dulden dürfen und dass wir natürlich reden sollen. Wir wollen immer versuchen, diese Geschwister zu gewinnen, solange das eben möglich ist, aber dass wir uns dann trennen müssen. Wir haben die Aufgabe, uns von Bösem zu trennen. Dann gibt es eine interessante Frage, wo ist der Tisch des Herrn? Und das ist ja immer eine Frage, die uns als Christen interessiert. Und Rainer Fuchs zeigt eigentlich sehr schön in seinen Antworten auf diese aktuellen Fragen, dass es der Tisch des HERRN ist. Also nicht wir oder jemand hat den Tisch, sondern es ist der Tisch des Herrn. Da also, wo die Autorität des Herrn Jesus akzeptiert wird. Und da, wie er mit Recht schreibt, wo sie dauerhaft nicht akzeptiert wird, wo sie in den Punkten, die die Grundlage des Zusammenkommens betreffen, nicht akzeptiert wird, (00:07:01) da ist ganz gewiss nicht der Tisch des Herrn. Wir brauchen uns nicht die Frage zu stellen, wo ist der Herr in der Mitte. Das ist seine souveräne Entscheidung. Aber was wir fragen können ist, Matthäus 18 Vers 20, denn da, wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich in ihrer Mitte. Niemand kann sich darauf berufen, der eben in den Punkten, wo er gegen Gottes Wort handelt, nicht bereit ist, die zu korrigieren. Gott gibt immer Zeit zur Korrektur und die wollen wir auch nutzen, hoffentlich. Aber da, wo ich nicht dazu bereit bin, da kann ich mich nicht auf Matthäus 18 berufen, da kann ich mich nicht auf 1. Korinther 10 berufen, ich bin ja an dem Tisch des Herrn. Denn da, wo der Tisch des Herrn ist, da wird seine Autorität anerkannt. Da, wo der Herr Jesus zusagt, in der Mitte zu sein, da akzeptiert man seine Rechte. In seinem Namen versammelt ist man ganz gewiss nicht, wenn man eben nicht nach seinen Gedanken handelt. Insofern ist es auch wichtig, dass Rainer in seinem Papier deutlich macht, wann das eben der Fall ist. Wenn man eben nach 1. Korinther 10, er zeigt das ja an einigen Bibelstellen, (00:08:02) wenn man eben die Rechte des Herrn verwirklicht. Er zeigt, wenn fleischliche Trennung nach 1. Korinther 1 oder 3, oder fleischliches Verhalten der Anlass ist für Trennung, das ist ja natürlich nicht mehr der Tisch des Herrn, weil die Rechte des Herrn übertreten werden. Hat Paulus nicht ausdrücklich gesagt, dass das verkehrt ist, dass das böse ist? Rainer verweist auf Epheser 4 Vers 4, dass da, wo man die Einheit eben bewusst nicht nach den Gedanken Gottes, nach der Schrift eben handhabt, dass das natürlich kein Anrecht gibt, sich auf den Tisch des Herrn zu berufen. Es ist ganz interessant in dem Zusammenhang, dass manche immer nach jedem, allen möglichen einzelnen Bibelversen fragen. Und sie merken gar nicht, dass das eine gesetzliche Haltung ist. Das Gesetz war nämlich so, es gibt diese Bibelstelle, es gibt diese Anordnung Gottes und dann ist sie zu tun. Wenn es keine Anordnung Gottes gibt, dann ist sie nicht zu tun. Und das ist eine gesetzliche Haltung. Die hat Gott natürlich für das Volk Israel so gegeben, aber für uns gerade nicht. (00:09:01) Für uns gibt er Grundsätze. Wir müssen versuchen, wie Rainer das zeigt, eben der Grundsatz von 1. Korinther 10, der Tisch des Herrn, da wo seine Rechte akzeptiert werden. Niemand kann sich entschuldigen und sagen, naja, es gibt ja gar kein Zusammenkommen, wo alles auf Dauer nach den Gedanken des Herrn ist. Mag so sein, aber das ist keine Entschuldigung. Wenn in meinem, in dem Zusammenkommen, an dem ich teilnehme, an da, wo ich zu Hause bin, wenn mir da jemand zeigt, da ist ein Grundsatz, der nicht nach der Schrift ist, dann muss ich bereit sein, den zu korrigieren. Und wenn nicht, dann wird der Herr früher oder später den Leuchter wegrücken, wenn wir nicht dazu bereit sind. Es ist der Tisch des HERRN. Also Gottes Wort ist in diesen Fragen so kompliziert nicht und auch so verschwommen nicht, ganz im Gegenteil, sondern es macht völlig klar, was die Rechte des Herrn sind. Dazu hat er uns sein Wort gegeben. Und wenn ich die eben nicht akzeptiere, wenn ich danach nicht handle, dann wird früher oder später das ja nicht nur diesen einen Punkt betreffen, sondern auch mehrere. Und dann gebe ich die Autorität des Herrn auf. Und da mitzumachen, wer also da sagt, (00:10:03) naja, darauf kann es ja nicht ankommen, das wäre natürlich eine wirkliche Verfälschung und Aufweichung der Autorität des Wortes Gottes und damit auch der Grundsätze. Da sollten wir nie mitmachen. Rainer zeigt dann auch sehr schön, dass natürlich diese vier, wenn sie sich dann trennen würden, Gruppen, die in Korinth vorhanden waren, die sich auf Apollos, die sich auf Paulus und die sich auf Kephas oder auf Christus berufen haben, wenn die dann wirklich auseinandergegangen wären, dann wäre das ja im Widerspruch zu dem einen Leib. Wer könnte da sagen, das ist noch ein Zusammenkommen als Versammlung. Der Ursprung ist in fleischlichen Regungen zu sehen, wie der Apostel Paulus in 1. Korinther 3 ganz deutlich macht. Das heißt, Gottes Wort zeigt es sehr deutlich. Diese vier konnten nicht nebeneinander auf der Basis des Wortes Gottes im Namen des Herrn als Versammlung zusammenkommen. Nein, da spricht eben Paulus von den Bewährten. Diese Bewährten, die sich eben nicht auf eine dieser Seiten stellten, sondern die einfach schlicht nach Gottes Wort handeln wollten. (00:11:02) Und das kann man auch heute. Und deshalb kann man auch heute noch im Namen des Herrn zusammenkommen als Versammlung und darf dann wissen, wenn man das in Schlichtheit tut, wenn man bereit ist, da wo nach Gottes Wort Korrekturen aufgezeigt werden und man sie dann eben auch vornimmt, dass man eben diese Grundlage hat und auch diese Kühnheit haben darf zu sagen, wir kommen im Namen des Herrn zusammen, an einem anderen Ort dürfen und wollen wir doch wohl hoffentlich nicht sein. Eine weitere Frage, die uns beschäftigen kann, ist, ob der Herr eigentlich einen verkehrten geistlichen Zustand sichtbar macht. Muss er das? Kann er das? Tut er das? Nun, das ist ja bemerkenswert im Neuen Testament, wenn wir uns das mal anschauen. Jetzt gehen wir erstmal Beispiele durch. Hat er das in Korinth offenbart? Hat er das in Sardes offenbart? Hat er das in Laodizea offenbart? Hat er das in Kolossä offenbart? Wir finden kein Beispiel, wo er es nicht offenbart hat. Der Herr offenbart die Dinge. Und wenn ein Christ geistlich ist, dann wird er das merken, wenn er in ein Zusammenkommen geht, jedenfalls mehrfach. Durch Äußerungen, durch die Praxis wird das sichtbar werden. (00:12:02) Aber man könnte natürlich Hosea 4 Vers 17 anführen. Da sagt der Prophet, durch den Geist Gottes inspiriert, Ephraim ist mit Götzen verbündet, lass ihn gewähren. Lass einfach weitermachen. Offenbart der Herr das nicht? Er hat es doch längst offenbart. Das ist das Seltsame, dass man an diesem Vers gerade sieht, dass Gott es offenbart hat, nur dass er nicht eingreift. Das ist in der Tat so, dass Gott manchmal nicht eingreift. Da ist ein verkehrter Zustand und Gott nimmt nicht hinweg wie in Korinth. Gott handelt nicht in direkter Zucht. Das erleben wir leider. Was heißt leider? Wir müssen Gott diese Souveränität zugestehen. Er weiß es besser als wir. Aber wir sind manchmal überrascht. Da ist ein Ehepartner, der lebt in Sünde, in Hurerei. Und es geht ihm anscheinend glänzend. Und Gott greift nicht ein. Aber natürlich ist die Sache an sich offenbar. Hosea 4 Vers 17 zeigt nicht, dass die Dinge nicht offenbar sind. Im Gegenteil, sie sind offenbar. Aber Gott greift nicht direkt ein. (00:13:03) Wir wissen in der heutigen Zeit, dass Gott eingreifen kann, aber das nicht immer tut. Sondern das gerade gilt, dass wo wir handeln können, wo wir handeln sollen, Gott uns das auch überlässt. Er macht die Dinge offenbar. Ich sage noch mal Korinth usw. Von daher ist das nicht eine Frage, was macht Gott offenbar. Sondern handeln wir nach dem, was Gott längst offenbar gemacht hat. Götzendienst, das war ja zu sehen. Wenn ein geistlich schlechter Zustand einer örtlichen Versammlung, eines örtlichen Zusammenkommens sichtbar ist, die Frage ist, handeln wir? Übernehmen wir die Verantwortung? Oder lassen wir einfach an unserem eigenen Ort und an anderen Orten die Dinge einfach weiterlaufen? Eine wichtige Frage ist ja, wo ist der Tisch des Herrn? Und Rainer Fuchs zeigt in seinem Heft sehr deutlich, da wo die Autorität des Herrn wirklich anerkannt worden ist. Jetzt ist natürlich die Frage, aber wieso ist dann in Korinth noch der Tisch des Herrn gewesen? (00:14:04) Der Zustand, der in Korinth herrschte, der war doch furchtbar, der war doch traurig. Wir würden doch gerade heute sagen, da ist er nicht mehr. Da wird die Autorität des Herrn nicht mehr anerkannt. Und das ist auch richtig so. Aber wir übersehen dann manchmal, dass der Apostel Paulus gerade die Korinther jetzt darüber belehrte. Sie waren anderthalb Jahre durch den Apostel Paulus schon belehrt worden. Er war ja anderthalb Jahre bei ihnen. Aber da hat er eben nicht jede Belehrung gegeben. Und jetzt gibt er durch den 1. Korintherbrief eine Warnung, vielleicht eine letzte Warnung, jedenfalls eine Warnung. Und wenn sie da nicht hören würden, dann würde er mit der Zuchtrute kommen müssen. Davon spricht er ja in seinen Briefen mehrfach. Also wir können nicht Korinth als Beispiel nehmen. Ja, aber da war ja der Tisch des Herrn, weil gerade Paulus ja deswegen diese Belehrung geschrieben hat und jetzt diese Belehrung in Gottes Wort enthalten ist und wir diese Belehrung eben nicht einfach übergehen können. Aber selbst wenn heute ein Zustand wie Korinth ist, dann wäre das Erste, was wir tun müssen, sie darüber noch einmal zu belehren. (00:15:02) Vielleicht haben sie das nicht vor Augen gehabt. Oder zu uns kommt jemand an unserem Ort, wo wir sind und belehrt uns. Und wenn wir das dann zu Herzen nehmen, dann ist die Barmherzigkeit Gottes groß. Aber wenn ich eben Gottes Wort bewusst nicht zur Kenntnis nehme, bewusst ablehne, dann, wenn die Korinther das getan hätten, dann wären sie eben nicht mehr an dem Tisch des Herrn zusammengekommen. In dem Zusammenhang ist ja auch eine interessante Frage, wie sind eigentlich die geistlichen Orte zu bezeichnen, zu behandeln, wo man dem Herrn Anbetung bringen möchte, wo man für den Herrn zusammenkommt, aber eben in grundlegenden Dingen nicht nach Gottes Wort handelt. Sagen wir als Beispiel, da gibt es einen festangestellten Prediger. Ja, das ist der Geist Gottes, der nicht frei wirken kann. Und Rainer Fuchs zeigt eigentlich sehr schön, dass in dem Volk Israel man auf Höhen geopfert hat. So, wem hat man geopfert? Zum Teil hat man Gott darauf geopfert. Waren das also Tische der Dämonen in der Sprache von 1. Korinther 10? Ganz gewiss nicht. War es der Ort, wo Gott gesagt hatte, (00:16:02) dass man ihm Anbetung bringen sollte, wo man ihm Opfer bringen sollte? Offensichtlich nicht, denn das war Jerusalem. Es war also nicht von Gott gegeben, aber es war trotzdem für Gott. Und Gott hat sogar diese Opfer angenommen. Das ist ganz erstaunlich. Und so gibt es auch heute geistliche Orte, die eben nicht ein Zusammenkommen im Namen des Herrn, die nicht als Versammlung, als Gemeinde zusammenkommen, 1. Korinther 11 Vers 18, und trotzdem von Gott die Anbetung angenommen wird. Es ist eben nicht der göttliche Ort. Es ist nicht ein Ort der Dämonen, sondern es ist ein von Menschen gemachter Ort, der aber nicht nach Gottes Wort ist. Nun kann man natürlich mit Recht sagen, ja, aber Sie sind doch überzeugt, dass Sie nicht auf einer Höhe heute anbeten, sondern dass Sie in Jerusalem sind. Aber das ist ja nicht die Frage, wovon ich denke, was ich bin oder was ich mache, sondern der entscheidende Maßstab ist ja Gottes Wort. Und wenn Gottes Wort zeigt, dass eine Höhe nicht Jerusalem ist, dann zeigt er heute auch, dass wenn ich nicht die biblischen Kriterien an das Zusammenkommen anlege, (00:17:02) wenn es eben nicht der Tisch des Herrn ist, wenn es nicht ein Zusammenkommen zu seinem Namen hin ist, dann ist das nicht immer dämonisch in diesem Sinn böse. Aber ein menschlicher Ort ist eben nicht der göttliche Ort. Das heißt, der Maßstab ist und bleibt letztlich Gottes Wort. Eine letzte Frage in diesem Podcast. Was ist eigentlich der Maßstab für die Aufnahme? Das war doch in der ersten christlichen Zeit, dass man einfach nur gläubig geworden ist und dann auch am Brotbrechen teilnahm. Wieso wird dann heute oft davon gesprochen, dass eine gewisse Einsicht, ein gewisses Verständnis zur Unterscheidung geistlicher Zusammenhänge nötig ist? Dann wäre das ja irgendwie am Anfang nicht nach Gottes Gedanken gewesen, der Apostelgeschichte, wo ja zum Teil, nicht nur zum Teil, wo die Belehrung über den Tisch des Herrn, über die Versammlung Gottes noch gar nicht vorhanden gewesen ist. Da übersieht man, dass Gott natürlich in einer Übergangszeit der Apostelgeschichte, obwohl die Lehre, die der Herr Jesus gebracht hat, (00:18:01) ihnen bewusst war, aber die Belehrung noch nicht in vollem Maß vorhanden war, dass er in dieser Übergangszeit solche Dinge auch geduldet hat. Hat er nicht auch geduldet, dass man jüdische Zusammenhänge getan hat, verwirklicht hat, dass man im Tempel zusammengekommen ist, dass man sich noch nicht wirklich richtig getrennt hatte von dem jüdischen Bereich? Das ist nach Gottes Wort, dem vollendeten Wort Gottes, den neutestamentlichen Briefe, absolut verkehrt. Aber Gott hat das in dieser Übergangszeit geduldet, weil eben diese Belehrung nicht da war. Wie wird praktische Gerechtigkeit definiert? In Übereinstimmung mit der Offenbarung Gottes, die vorhanden ist. Haben wir heute die volle Offenbarung Gottes? Haben wir. Wo haben wir sie? In Gottes Wort. Im Neuen Testament ist das Wort Gottes vollendet worden. Das heißt, wir können uns heute nicht auf den Zustand damals berufen, sondern heute hat Gott deutlich gemacht, dass man zum Beispiel den Leib unterscheiden muss. 1. Korinther 11. Sie hatten das nicht getan und deshalb brachte er Zucht. War Ihnen das am Anfang bewusst? Instinktiv irgendwie haben sie einen Unterschied gemacht, aber sie hatten keine Belehrung. (00:19:02) Sie haben die Zusammenhänge vielleicht gar nicht erkannt und trotzdem haben sie recht gehandelt, sogar in diesem Punkt. Insofern ist die Gegenüberstellung, die manchmal gemacht wird, dass man dann vorwirft, ihr wollt ja Einsicht über alle möglichen Zusammenhänge als nötig machen. Naja, ein gewisses Maß ist ja schon nicht verkehrt. Dieser Gegensatz, darum geht es ja gar nicht. Es geht nicht darum, dass jemand zum Brotbrechen aufgenommen wird, der alle Zusammenhänge erkennt. Dann gäbe es überhaupt niemanden, der zum Brotbrechen könnte, der am Tisch des Herrn wäre. Denn auch wir wachsen weiter hoffentlich und kennen manche Zusammenhänge nicht. Es ist entscheidend, dass wir das, was Gottes Wort offenbart und das, was wir dann auch verstehen können, dass wir das als Grundlage nehmen. Ich schreibe, zu Verständigen, sagt Paulus. Unabhängig mal davon, ob das ironisch gemeint ist, weil sie gar nicht verständig waren oder ob er das als einen Anspruch nimmt. Wir haben das ganze Wort Gottes und wir haben Verantwortung für uns selbst, 1. Korinther 11, aber zunächst die gemeinsame, die Paulus voranstellt. (00:20:02) Und das macht deutlich, dass er erwartet, dass jemand, der am Mahl des Herrn teilnimmt, 1. Korinther 11, auch ein Verständnis hat, was der Tisch des Herrn ist. Und das wollen wir Gläubigen vermitteln. Dass wir die Einsicht nicht als absoluten Maßstab machen, habe ich schon deutlich gemacht, dann könnte keiner von uns am Brotbrechen teilnehmen. Aber dass man verstehen muss, dass es einen Tisch des Herrn gibt, dass es eine gemeinschaftliche Verantwortung gibt, 1. Korinther 10, dass es eine persönliche Verantwortung gibt, 1. Korinther 11, das kann jemand verstehen. Der muss nicht Abitur gemacht haben, der muss nicht studiert haben. Das sind Dinge, die Gottes Wort deutlich lehrt und von denen wir ja auch gemerkt haben durch manche Gespräche, dass das so kompliziert nicht ist. Lasst uns das nicht komplizierter machen, als es ist, aber lasst uns Gottes Wort bestehen lassen und nicht versuchen, es auszuhebeln mit irgendwelchen menschlichen Überlegungen und dann Gegensätzen, die weder gemacht werden heute, noch die in Gottes Wort so vorhanden sind.
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Artikelreihe: Grundsätze der Versammlung Gottes

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