Am: Do, 15. Mai 2025
Ein Christ "flirtet" nicht. Oder? Jetzt aber hat sich ein neuer Trend entwickelt, dass man nicht mehr mit realen Personen "flirten" muss, sondern in die digitale Welt abtauchen kann. Macht es das besser?
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Hinweis: Der folgende Text ist ein computer-generiertes Transkript der Audiodatei. Vereinzelt kann die Spracherkennung fehlerhaft sein.
(00:00:00)
Vor einiger Zeit las ich einen Artikel in der FAZ darüber,
dass Menschen zunehmend über Apps, über Applikationen
einen Flirt mit einem Chatbot wahrnehmen.
Der Artikel wird eingeleitet, Lisa ist ein berühmtes Model,
so steht es in ihrer Profilbeschreibung.
23 Jahre alt, fies, toxisch, arrogant und sie liebt Tiere.
Also offenbar das, was viele Männer ganz besonders anziehend finden.
Ganz anders Julie. Nur einen Swipe entfernt.
Sie ist Assassinin in einer futuristisch-dystopischen Stadt
und hat es auf mich, schreibt der Autor, abgesehen.
Nächster Swipe, Amit als Mafia-Boss, schnell eifersüchtig.
Das sind alles Personen, die jederzeit für Gespräche verfügbar sind,
gerne auch romantischer Art.
Das ist natürlich ein Problem für uns als Christen.
Eigentlich sollten wir, die wir einen Dienst am Ort
oder überörtlich tun für den Herrn im Hirtendienst, im Ältestendienst,
eigentlich sollten wir zur Verfügung stehen,
wenn Menschen Gesprächsbedarf besitzen.
Und leider sind wir oft eben nicht da, sind wir nicht präsent,
stehen wir nicht zur Verfügung. (00:01:01)
Das ist mal zunächst eine örtliche Aufgabe,
eben für solche, die einen Ältestendienst tun,
nach 1. Timotheus 3 und anderen Stellen,
die wir auch in der Apostelgeschichte finden.
Es gibt ja heute keine offiziellen, amtlichen Ältesten mehr,
weil es keine Apostel gibt, die sie einstellen können,
die sie anstellen können,
beziehungsweise Delegierte von ihnen und Autorität,
und dazu gehört der Älteste oder der Ältestendienst,
werden immer von oben eingesetzt.
So, das gibt es nicht mehr amtlich,
aber der Dienst, der ist natürlich noch vorhanden, Gott möchte das,
1. Thessalonicher 5 und auch 1. Korinther 16 machen deutlich,
dass das etwas ist, was eine wichtige Aufgabe ist.
Warum stehen wir so wenig zur Verfügung?
Warum sind wir so wenig ansprechbar?
Warum sind wir so wenig präsent?
Müssen wir uns ja fragen und müssen wir bekennen.
Aber das darf natürlich nicht dazu führen,
dass, wenn das eben nicht der Fall ist
oder wenn man keine Person findet, die einem angenehm ist,
die einem sympathisch ist oder die weit genug weg ist,
dass man ihr nicht jeden Tag, jede Woche begegnet
und man das unangenehm findet, was man ja irgendwie nachvollziehen kann,
dann sucht man sich das eben im Internet, eben solch einen Avatar. (00:02:03)
Denn das ist all diesen Personen, Lisa, Amir, Sabrina und wie sie alle heißen,
zu eigen gemein, dass sie keine echten Menschen sind,
sondern alle mit KI, also mit künstlicher Intelligenz,
hergestellt, generiert worden sind als Avatare.
Man kann sie eben in einer App abrufen
und da gibt es einige von diesen Start-ups,
die in den vergangenen Monaten
ein bemerkenswertes Wachstum hingelegt haben.
Von Unternehmen ist da die Rede, die ein exklusives Wachstum erleben.
Da kann man KI-Profile wählen
mit den unterschiedlichsten Charakterisierungen,
vom virtuellen Musiklehrer bis zum Karriereberater und sonst wohin.
Alles kann man eben benutzen.
Jetzt ist das eine Sache, die offensichtlich in dieser Gesellschaft
hoch im Kurs schon steht
und wir müssen zugeben, dass wir im christlichen Bereich
oft gar keine Realität wahrnehmen, dass wir das gar nicht merken
und dass das deshalb in den christlichen Bereich
viel, viel später erst eindringt.
Aber diese gesellschaftlichen Entwicklungen, (00:03:02)
das haben wir immer wieder gemerkt,
früher oder später dringen sie eben auch ein in die Reihen derer,
die an den Herrn Jesus glauben,
die dem Herrn Jesus an- und für sich nachfolgen wollen.
Tja, und was dann?
Das Problem ist eben bei diesen Chatbots,
dass die emotionale Bindung enorm intensiv werden kann
und dass Leute da in eine Sucht kommen können,
in eine Abhängigkeit, aus der sie dann eben kaum wieder herauskommen.
Nun, wie ist das zu beurteilen?
Erstens, das Ganze hat natürlich mit der Realität nichts zu tun.
Die Personen, die mit diesen Avataren sprechen,
die sind in der Realität,
aber sie suchen eine Flucht aus dieser Realität.
Sie wollen dieser Realität, in der sie sind, entschwinden.
Sie haben den Vorteil, weil sie dann eben nicht sich behaupten müssen,
dass sie eben nicht sich darstellen müssen,
um jemanden für sich zu gewinnen,
sondern das sind Leute, die alle das machen, was man will,
die bereitstehen, um die schmutzigsten
und die widerwärtigsten, abscheulichsten Wünsche zu erfüllen,
weil sie es eben nicht in der Realität tun müssen, (00:04:02)
sondern einfach nur durch Gespräche.
Und das ist ja etwas, was emotional nicht nur bindet,
sondern was eben auch im sexuellen Bereich
oder auch im Gewaltbereich
unwahrscheinlich faszinierend zu sein scheint.
Keine Realität, kein Realitätsbezug.
Zweitens, es werden Bindungen aufgebaut
und jetzt Bindungen nicht zu einer realen Person,
sondern zu einer rein im Computerbereich hergestellten Person.
Das ist eine Person der virtuellen Welt.
Bindungen, die aufgebaut werden.
Dadurch werden drittens Abhängigkeiten geschaffen.
Man wird Sklave von etwas.
Wie sagte Apostel Paulus in Römer 6 in Vers 17,
Gott aber sei Dank, dass ihr Sklaven der Sünde wart,
aber von Herzen gehorsam geworden seid,
dem Bild der Lehre, dem ihr übergeben worden seid.
Dann noch in Vers 20,
denn als ihr Sklaven der Sünde wart,
da wart ihr freie von der Gerechtigkeit.
Das hat sich aber jetzt geändert.
Aber hier werden wieder neue Sklavereien, (00:05:01)
Abhängigkeiten geschaffen.
Es ist eben nicht nur Alkohol, der zu einer Sucht werden kann.
Es sind nicht nur Drogen, die zu einer Sucht werden können.
Es gibt nicht nur Handlungen, sexuelle Handlungen,
die zu einer Sucht werden können, wie Selbstbefriedigung
oder noch schlimmeres Prostitution.
Sondern auch eine solche Bindung
kann zu einer echten Abhängigkeit führen.
Und Sklaverei außer von Christus,
Abhängigkeit außer von Christus, ist immer Sünde.
Das führt dann dazu, dass man in diesen Bereichen zum Beispiel,
das ist nur ein Beispiel,
man kann natürlich in alle möglichen Gewaltfantasien
und sonst was hineinkommen,
aber auch was eben Sexualität,
was Unmoral und so weiter, Unreinheit betrifft,
kann man da in Bereiche vorstoßen, die einfach böse sind.
Der Apostel Paulus sagt in Epheser 5 Vers 3,
»Hurerei aber und alle Unreinheit oder Habsucht
werde nicht einmal unter euch genannt, wie es Heiligen geziemt.
Auch Schändlichkeit und albernes Geschwätz oder Witzelei,
die sich nicht geziemen, sondern vielmehr Danksagung.
Denn dies wisst und erkennt ihr, (00:06:01)
daß kein Hurer oder Unreiner oder Habsüchtiger,
der ein Götzendiener ist,
ein Erbteil hat in dem Reich Christi und Gottes.«
Ist dir das bewusst, wenn du dich in diese virtuelle Welt begibst,
daß das vielfach mit Unreinheit, auch mit Gewalt,
diesen beiden Grundzügen der Sünde zu tun hat
und daß das böse ist?
Paulus führt an, früher hat man das nicht im Verborgenen gemacht.
Dieses Böse wird im Verborgenen getan.
Was heimlich, Vers 12, von ihnen geschieht,
ist schändlich auch nur zu sagen.
Heute wird das nicht mehr heimlich gemacht,
heute kann man das in aller Öffentlichkeit tun
und wird dafür sogar noch gepriesen.
Fünftens, man kann da Bindungen eingehen,
man kann Beziehungen starten,
ohne Verantwortung übernehmen zu müssen.
Im realen Leben muss man Verantwortung übernehmen,
wird man verantwortlich für das, was man tut.
Das ist in dieser virtuellen Welt nicht.
Man ist eben einem Verantwortungsbewusstsein enthoben
und gerade diese Entwicklung finden wir ja.
Warum werden junge Leute immer älter, bevor sie heiraten? (00:07:02)
Weil sie nicht in der Lage sind,
nicht willens sind, Verantwortung zu übernehmen.
Und das kommt nicht zuletzt aus diesem virtuellen Bereich,
wo man eben Dinge tun kann,
ohne Verantwortung für sein Handeln übernehmen zu müssen.
Und das führt absolut in die Irre.
Lasst uns da sensibel sein, lasst uns vorsichtig sein.
Wir können absolut nicht alles, was in der virtuellen Welt passiert,
was in dem KI-Bereich unterwegs ist,
was im Internet, in unserer Computerwelt vorgeht,
wir können das nicht alles, wie wir schon mal sagen,
das ist natürlich ein Euphemismus, verteufeln.
Wir können das nicht alles schlecht machen.
Wir können nicht sagen, das ist alles verkehrt.
Aber die Gefahren, die damit verbunden sind
und der Weg, auf den man da ganz leicht hergeht,
das ist ein Weg, der in eine falsche Richtung,
in eine Gefahr, in etwas Böses hineinführt.
Und das sollten wir in unserem Leben nicht mitmachen.
Sollten wir nicht zulassen.
Wir sollten ein Empfinden haben, wo Dinge unterwegs sind,
wo Dinge passieren, die nicht mehr nach Gottes Gedanken sind.
Lasst uns da wirklich empfindsam sein.
Lasst uns einander eine Hilfe sein.
Lasst uns den Ältestendienst wieder tun.
Und wir wollen uns sagen lassen, sind wir ansprechbar, (00:08:03)
um solche Gespräche zu führen?
Müssen unsere jungen Geschwister,
müssen unsere Älteren, die einsam werden,
müssen sie in so eine virtuelle Welt gehen,
um jemanden zu haben, der ihnen zuhört, der ihnen etwas sagt?
Oder sind wir da?
Sind wir solche, die sie besuchen, die sie aufsuchen,
die einen Kanal schaffen, damit sie reden können
und die eben für solche Gespräche zur Verfügung stehen?