
Durch einen Menschen ist die Sünde in die Welt gekommen und der Tod durch die Sünde; und so ist der Tod über alle Menschen gekommen, denn alle haben gesündigt“ (Röm 3,12). „In Adam sterben alle“ (1. Kor 15,22). Hier sind zwei traurige und ernste Tatsachen miteinander verbunden – „Sünde und Tod“.
Aber, Gott sei Dank, ein zweiter Mensch, Christus, hat die Szene betreten. Und diese große Tatsache beweist auf die klarste und unwiderlegbarste Weise, dass der erste Mensch vollständig beiseite gesetzt wurde, wobei dieses Kommen Jesu die wunderbare Gnade Gottes gegenüber dem ersten Menschen und seiner Nachkommenschaft zeigt. Hätte man den ersten für fehlerlos befunden, hätte man keinen Platz für den zweiten suchen müssen. Wenn es einen einzigen Hoffnungsschimmer für den ersten Adam gegeben hätte, hätte es keinen Anlass für den zweiten gegeben.
Aber Gott sandte seinen Sohn in diese Welt, Er war „der Same der Frau“. Lasst uns diese Tatsache begreifen und darüber nachdenken.
Jesus Christus stand nicht unter der Vorherrschaft und Vaterschaft Adams. Er stammte rechtlich von David und Abraham ab, wie wir bei Matthäus lesen. „Er war aus dem Geschlecht Davids“, was seine menschliche Abstammung betrifft (2. Tim 2,8). Außerdem wird sein Stammbaum im Lukasevangelium von einem inspirierten Schreiber bis zu Adam zurückverfolgt. Aber hier ist die Ankündigung des Engels über das Geheimnis seiner Empfängnis: „Und der Engel antwortete und sprach zu ihr: Der Heilige Geist wird auf dich kommen, und Kraft des Höchsten wird dich überschatten; darum wird auch das Heilige, das geboren werden wird, Sohn Gottes genannt werden“ (Lk 1,35).
Hier haben wir einen wirklichen Menschen, aber einen ohne einen einzigen Makel der Sünde – ohne einen Hauch von Sterblichkeit. Er wurde von einer Frau geboren, aus einer Jungfrau. So ist Er ein Mensch in jeder Hinsicht, so wie wir es sind, aber gänzlich ohne Sünde und völlig frei von jeder Verbindung, die der Sünde oder dem Tod einen Anspruch auf Ihn hätte geben können. Wäre unser gesegneter Herr, was seine menschliche Natur betrifft, unter dem Haupt Adams gekommen, hätte Er nicht „der zweite Mensch“ genannt werden können, da Er wie jeder andere ein Glied des Ersten gewesen wäre. Außerdem wäre Er in seiner eigenen Person dem Tod verfallen gewesen, was zu behaupten oder anzunehmen Blasphemie wäre.
Aber Er war der reine, heilige, makellose Gott, der für immer verehrt wird. Er war einzigartig. Er stand allein – das einzige reine, unbefleckte menschliche Samenkorn, das die Erde je gesehen hat. Er kam in diese Welt der Sünde und des Todes und war selbst sündlos und lebensspendend. In Ihm war das Leben, nirgendwo sonst. Alles neben Ihm war Tod und Finsternis. Es gab keinen einzigen Impuls geistlichen Lebens, keinen einzigen Strahl göttlichen Lichts außer Ihm. Die gesamte Rasse und Familie des ersten Menschen war in die Sünde verstrickt, stand unter der Macht des Todes und war dem ewigen Gericht verfallen. Er aber konnte sagen: „Ich bin das Licht der Welt“. Ohne Ihn war alles moralische Finsternis und geistlicher Tod. „In Adam sterben alle, in Christus werden alle lebendig gemacht“.
Entnommen aus: Short Papers 7
Quelle: bibelpraxis.de/a8518.html
