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Gott wohnte jedoch nicht bei Adam im Garten Eden, sondern Er besuchte ihn nur (1. Mo 3,8). Auch bei Abraham wohnte Er nicht. Erst als das Volk Israel aus der Knechtschaft Ägyptens herausgeführt worden war und das Rote Meer durchquert hatte – ein treffliches Vorbild der Erlösung –, hören wir zum ersten Mal vom Wohnen Gottes inmitten seines Volkes (2. Mo 15,13.17). Seitdem hat Gott immer wieder bei den Menschen gewohnt. In der Schrift finden wir verschiedene Wohnungen Gottes auf der Erde. Nachfolgend seien sieben erwähnt:

Die Stiftshütte

„Und sie sollen mir ein Heiligtum machen, dass ich in ihrer Mitte wohne.“ (2. Mo 25,8)

Während der Wüstenreise des Volkes Israel wohnte Gott in der Stiftshütte in der Mitte seines Volkes. Die Stiftshütte glich einem großen Zelt, das sich während der Wüstenreise des Volkes relativ schnell auf- und abbauen ließ.

Der Tempel Salomos

„Damals sprach Salomo: Der Herr hat gesagt, dass er im Dunkel wohnen wolle. Gebaut habe ich dir ein Haus zur Wohnung, eine Stätte zu deinem Wohnsitz für Ewigkeiten.“ (1. Kön 8,12.13)

Nachdem das Volk Israel im Land Kaanan angekommen war, hatte König David den Wunsch, dem Herrn ein Haus zu bauen. Doch es war sein Sohn Salomo, der das Vorhaben Davids schließlich ausführte und dem Herrn ein festes Haus baute.

Der Tempel nach der babylonischen Gefangenschaft

„… und um das Silber und das Gold hinzubringen, das der König und seine Räte dem Gott Israels, dessen Wohnung in Jerusalem ist, freiwillig gegeben haben, …“ (Esra 7,15)

Die Juden, die aus der babylonischen Gefangenschaft nach Jerusalem zurückkehrt waren, begannen recht rasch damit, den zerstörten Tempel wieder aufzubauen. Allerdings kam es zu längeren Verzögerungen, bis der Tempel völlig fertiggestellt war.

Der Leib des Herrn Jesus

„Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Brecht diesen Tempel ab, und in drei Tagen werde ich ihn aufrichten. Da sprachen die Juden: Sechsundvierzig Jahre ist an diesem Tempel gebaut worden, und du willst ihn in drei Tagen aufrichten? Er aber sprach von dem Tempel seines Leibes.“ (Joh 2,19-21)

Als der Herr Jesus als Mensch auf dieser Erde lebte, war sein Leib der Tempel Gottes. In Ihm wohnte die ganze Fülle der Gottheit leibhaftig (Kol 2,9). Die Juden würden diesen Tempel abbrechen, in dem sie Ihn kreuzigen würden. Aber nach drei Tagen würde Er wieder auferstehen.

Die Versammlung Gottes

„…, in welchem der ganze Bau, wohl zusammengefügt, wächst zu einem heiligen Tempel im Herrn, in dem auch ihr mitaufgebaut werdet zu einer Behausung Gottes im Geist.“ (Eph 2,21.22)

In der heutigen Zeit der Gnade wohnt Gott im Geist in seiner Versammlung. Die Gesamtheit aller Gläubigen, die zu einem bestimmten Zeitpunkt auf der Erde leben, bilden die weltweite Versammlung, in der Gott, der Heilige Geist, wohnt (1. Kor 3,16).

Der Tempel im Tausendjährigen Reich

„Und die Herrlichkeit des Herrn kam in das Haus, den Weg des Tores, das nach Osten gerichtet war. Und der Geist hob mich empor und brachte mich in den inneren Vorhof; und siehe, die Herrlichkeit des Herrn erfüllte das Haus. Und ich hörte einen, der aus dem Haus zu mir redete; und ein Mann stand neben mir. Und er sprach zu mir: Menschensohn, dies ist der Ort meines Thrones und der Ort meiner Fußsohlen, wo ich in Ewigkeit inmitten der Kinder Israel wohnen werde.“ (Hes 43,4-7)

Im Tausendjährigen Reich wird es wieder einen Tempel in Jerusalem geben. Es ist der irdische Wohnort Gottes in der Mitte seines Volkes während des Tausendjährigen Reiches. Die Herrlichkeit Gottes wird diesen Tempel wieder erfüllen.

Die Hütte Gottes im ewigen Zustand

„Siehe, die Hütte Gottes bei den Menschen! Und er wird bei ihnen wohnen, und sie werden sein Volk sein, und Gott selbst wird bei ihnen sein, ihr Gott.“ (Off 21,3)

Im ewigen Zustand ist die Rede von der Hütte Gottes bei den Menschen. Die Hütte Gottes ist die Versammlung. Es ist die unmittelbare Wohnstätte Gottes. Darüber hinaus wird die Versammlung in alle Ewigkeit das Mittel sein, wodurch Gott bei den erlösten Menschen wohnen wird.

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