Am: Sa, 24. August 2024
Eine Luxusyacht mit etlichen Toten - ein Jogger, der tödlich angefahren wird: Was haben sie miteinander zu tun? Mehr, als man zunächst denken mag. Mike Lynch und Stephen Chamberlain waren zusammen angeklagt und sind beide freigesprochen worden. Jetzt sind sie innerhalb von wenigen Stunden in zwei ganz verschiedenen Regionen ums Leben gekommen. Zufall?
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Eine zweite Chance im Leben. Ein wichtiges Thema für den Menschen, auch für uns Gläubige.
Jetzt bin ich auf dieses Thema noch einmal geschlossen, als es um die Luxusjacht des
verunglückten Tech-Milliardärs Mike Lynch ging. Es ist ja nun so, dass seine Lebensgeschichte
eine wirklich dramatische Wendung genommen hat. Vor gut zwei Monaten hat er ein kleines
Wunder erlebt. Er musste vor einem amerikanischen Bundesgericht in San Francisco Rede und Antwort
stehen. Nicht nur das. Er war angeklagt. Er ist verhaftet worden, soweit ich das verstanden
habe. Dieser britische Tech-Milliardär musste sich Vorwürfen des Betrugs und der Bilanzfälschung
im Zusammenhang mit dem Verkauf seiner Firma Autonomy an Juliet Peckert verantworten.
Diese Firma hat er 2011 verkauft. Der 59-jährige Vater, Mike Lynch, ihm drohte eine Haftstrafe
von 25 Jahren. Da er eine Lungenerkrankung erlitten hat, standen die Chancen schlecht,
dass er jemals einer solchen Gefängnisstrafe wieder entkommen könnte, also sie überstehen (00:01:01)
würde und unbeschwert wieder mit seiner Familie in Freiheit leben könnte. Dabei muss man
wissen, dass in den USA wohl nur ein Bruchteil der vor einem Bundesgericht verhandelten Kriminalfälle
wirklich so ausgeht, dass die Angeklagten freigesprochen werden. Aber zur Überraschung
von den meisten, die sich mit diesem Verfahren beschäftigt haben, wurde er vollständig
durch die Geschworenen freigesprochen. Deshalb konnte er die elektronischen Fußfesseln ablegen
und erhielt auch seine Kaution zurück. In einem Interview hat er selbst die Auslieferung
von Großbritannien an die USA für den dortigen Prozess mit einer Nahtoderfahrung verglichen.
Das ist natürlich an sich etwas völlig anderes, aber so hat er sich gefühlt, dem Tod nahe.
Er hat gesagt, ich musste mich von allem und allen verabschieden, ich dachte nicht, dass
ich je zurückkommen würde. Jetzt ist er freigesprochen worden und drei Wochen später
ist er nun nach einem schweren Schiffsunglück umgekommen und hat sein Leben verloren. Eine (00:02:02)
zweite Chance. Wir wissen ja überhaupt nicht, ob es in seinem Leben irgendetwas gegeben
hat, was irgendwie ein Problem gewesen wäre. Aber wir kommen gleich noch auf einen zweiten
Umstand. Er war mit einer lustigen Gästeliste sozusagen auf seiner Luxusjacht unterwegs
und ist im Sturm, ist diese Jacht, dieses Schiff ganz schnell gesunken. Und er mit etlichen
anderen dabei ums Leben gekommen, unter anderem mit einer Tochter. Er war ein erfolgreicher
Geschäftsmann. Ich gehe nur auf ein paar Punkte ein. 1991 versuchte er, seine Erkenntnisse
mit der Gründung von Startups in die Praxis umzusetzen, also die Erkenntnisse, die er
aus seinen Studien usw. auch aus seinem Doktorat gewonnen hat. Er hat die Firma Cambridge Neurodynamics
gegründet, die sich auf computerbasierte Erkennung von Fingerabdrücken spezialisiert
hat und diese Technologie dann auch noch an Polizeikräfte verkauft hat. Fünf Jahre später
ist diese Firma aufgegangen in dem Unternehmen Autonomy. Das ist sozusagen sein Lebenswerk. (00:03:03)
Einerseits der Grund für seinen großen Reichtum, andererseits aber auch die Ursache für seine
juristischen Schwierigkeiten. Denn nach dem Börsengang stieg dieses Unternehmen rasch
in den Kreis der wohl 100 größten britischen Unternehmen, FUZI 100 auf, also an der Börse
notiert und hatte wirklich einen großen Erfolg, vergleichbar mit den Unternehmen, die im Silicon
Valley arbeiten. So wurde er manchmal als britischer Bill Gates gefeiert und wurde auch
in vielerlei Hinsicht in Anspruch genommen, z.B. als Wissenschaftsberater für den Premierminister
David Cameron in England. Und selbst von Königin Elisabeth II. hat er Auszeichnungen
bekommen. Allerdings hatte er auch eine exzentrische Seite, wie das manchmal genannt wird oder
wie ich das in einem Artikel der Neuen Zürcher Zeitung gelesen habe. Z.B. drückte er den
von ihm geführten Unternehmen kompromisslos seine Marschroute auf. Auch interessant, dass
er die Sitzungszimmer in seinem Unternehmenshaus, sag ich mal, nach den Bösewichten, wie man (00:04:07)
so sagt, aus James-Bond-Filmen benannte. Aber er hatte wohl als Privatmensch einen Ruf,
liebevoller Vater zu sein und sich um seine Familie zu kümmern. Der eigentliche Höhepunkt
seiner Karriere war eben im zweiten Jahr 2011, als er sein Unternehmen, seine Firma, der
amerikanische Firma Juliet Packard verkaufte und zwar für 11 Milliarden Dollar. Nun stellte
sich aber ein Jahr später heraus, dass Juliet Packard den Wert um 8,8 Milliarden Dollar
abschreiben musste und sie haben den Verantwortlichen von Autonomie vorgeworfen, schwerwiegende
buchhalterische Unregelmäßigkeiten begangen und eben auch Falschangaben gemacht zu haben,
was eben dazu führte, dass sich Lynch zusammen mit Stephen Chamberlain, dem ehemaligen Finanzchef,
vor dem US-Gericht verantworten musste. Nun erst freigesprochen worden, wie auch Chamberlain, (00:05:02)
Stephen Chamberlain, der Finanzchef. Jetzt ist aber Folgendes passiert. Ich habe eben
davon gesprochen, dass Lynch selber in diesem Schiffsunglück ums Leben gekommen ist. Aber
nicht nur Mike Lynch kam dabei ums Leben, sondern interessanterweise nur wenige Stunden,
bevor diese Luxusjagd in den Fluten des Mittelmeers versank, ist Stephen Chamberlain in einem
Verkehrsunfall tödlich verunglückt. Eine Frau fuhr ihn, als er joggte, mit dem Auto
an und er verstarb. Irgendwie schon seltsam, schon bemerkenswert. Menschlich gesprochen
würde man von einem Zufall sprechen. Aber ist das einfach ein Zufall oder ist das mehr,
müssen wir uns eben fragen. Wir wissen, bei Gott gibt es keine Zufälle. Bei Gott gibt es nur etwas,
was an seinem Auge vorbeigegangen ist. Gott ist nicht für das Unglück auf dieser Erde
verantwortlich, dafür ist der Mensch verantwortlich. Aber es ist doch bemerkenswert, dass hier zwei
angeklagte Personen, die beide freigesprochen werden, in zwei ganz unterschiedlichen Regionen (00:06:05)
dieser Welt, auf zwei total unterschiedliche Arten und Weisen das Leben verloren haben. Wir
haben als Menschen überhaupt kein Recht, auch keine Möglichkeit, überhaupt nicht den Auftrag
jetzt irgendwie zu überlegen, was ist in ihrem Leben gewesen, was ist passiert. Auch bei dieser
Übergabe ihres Unternehmens haben sie da womöglich irgendwelche Dinge falsch gemacht, sind sie da
solche gewesen, die wirklich andere hintergangen haben. Das ist nicht unsere Aufgabe, das brauchen
wir nicht. Das ist so ähnlich, wie das auch zur Zeit des Herrn Jesus war. Da lesen wir in Lukas 13,
zu derselben Zeit waren aber einige zugegen, die ihm von den Galiläern berichteten, deren Blut
Pilatus mit ihren Schlachtopfern vermischt hatte. Und er antwortete und sprach zu ihnen,
meint ihr, dass diese Galiläer mehr als alle Galiläer Sünder waren, weil sie derartiges
erlitten haben? Nein, sage ich euch, sondern wenn ihr nicht Buße tut, werdet ihr alle ebenso umkehren.
Oder jener 18, auf die der Turm in Siloam fiel und sie tötete, meint ihr, dass sie mehr als alle (00:07:01)
Menschen, die in Jerusalem wohnten, schuldig waren? Nein, sage ich euch, sondern wenn ihr
nicht Buße tut, werdet ihr alle ebenso umkommen. Lukas 13 Vers 1-5. Und das wollen wir bedenken,
das wollen wir jedem Menschen sagen, der dieses Unglück irgendwie mitbekommen hat. Es geht nicht
darum, dass Lynch oder auch Chamberlain irgendwie böser gewesen wären, größere Sünder gewesen
wären als du und ich, sondern die Frage ist, was machen wir mit unserem Leben? Was haben sie mit
ihrem Leben gemacht? Gott sagt uns in seinem Wort, in Hebräer 3 Vers 7, deshalb, wie der Heilige
Geist spricht, heute, wenn ihr seine Stimme hört, verhärtet eure Herzen nicht. Oder dann auch in
Vers 15, in dem gesagt wird, heute, wenn ihr seine Stimme hört, verhärtet eure Herzen nicht, wie in
der Erbitterung. Oder noch einmal in 4 Vers 7, so bestimmt er wiederum einen gewissen Tag heute.
Und wie vorher gesagt worden ist, heute, wenn ihr seine Stimme hört, verhärtet eure Herzen nicht.
Es gibt ein Heute. Ob es ein Morgen für dich und für mich gibt, das wissen wir nicht. Wir wissen,
dass es das jetzt noch gibt. Nachher kann es zu spät sein, auch für dich, auch für sie. Da können (00:08:04)
menschlich gesprochen Zufälle eine Rolle spielen. Aber was ist, wenn die Tür der Ewigkeit sich heute
für dich, für sie öffnet? Wo werden sie sein? Wo wirst du sein? Ja, Gott gibt manchmal eine
zweite Chance. Das haben diese beiden erlebt. Sie standen kurz vor einem Gefängnisaufenthalt
unüberschaubarer Länge, aber sie sind freigesprochen worden. Sie hatten drei Wochen,
wenn ich das richtig verstanden habe. Nur eine ganz kurze Zeit. Was haben sie gemacht in dieser
kurzen Zeit? Haben sie diese Zeit genutzt? Ich weiß ja nicht, ob sie Christen waren. Ich weiß
nicht, ob sie Gläubige waren. Die Frage ist, nutzen wir die Möglichkeit, nutzen wir die Chance,
die Gott uns gibt? Es gibt für Christen eine zweite Chance, eine Möglichkeit weiterzuleben
für den Herrn. Mich hat mal sehr beeindruckt, wenn man hier in 2. Korinther 1, im Blick auf
den Apostel Paulus sehen, Vers 9, wir selbst aber hatten das Urteil des Todes in uns selbst,
damit wir nicht auf uns selbst vertrauten, sondern auf den Gott, der die Toten auferweckt,
der uns von so großem Tod errettet hat und errettet. Das heißt, Paulus war in einer (00:09:03)
Lebenssituation, wo er mit dem Leben abgeschlossen hat, wo er damit rechnen musste, dass er sterben
würde. Aber Gott hat ihn bewahrt. Das ist wirklich erstaunlich. Und wie hat Paulus diese neue
Möglichkeit für ihn? War das ja keine zweite Chance. In diesem Fall für ihn war die zweite
Chance, als der Jesus ihm erschienen ist. Aber wie hat Paulus die hier genutzt, indem er sein
ganzes Leben wirklich eingesetzt hat für den Herrn, indem er nichts für sich getan hat? Nichts.
Auch Paulus war kein vollkommener Gläubiger. Aber wie er sich vollständig, möchte man fast sagen,
was man so von ihm liest, wirklich für die Interessen des Herrn eingesetzt hat. Was machst
du? Was mache ich? Gott gibt auch uns heute nochmal eine weitere Chance. Wie nutzen wir
diese Zeit? Nutzen wir sie für ihn? Denken wir an Jonah. Jonah ist auf einen falschen Weg gegangen.
Er war ein Gläubiger, ein gläubiger Prophet. Aber er ist weg von Gott. Aber Gott hat ihn wirklich aus
einer Lage befreit, als er in das Meer geworfen wurde, als er von einem Fisch verschluckt wurde.
Hat Jonah diese zweite Chance genutzt? Zunächst mal nur teilweise, weil er dann wieder bitter wurde.
Aber dass er den Propheten dann eben aufgeschrieben hat, das zeugt doch davon, dass er diese zweite (00:10:03)
Chance genutzt hat. Wenn wir an den sogenannten verlorenen Sohn, den Lukas 15 Verse 11 bis 32
denken, hat er nicht diese zweite Chance genutzt? Hat er nicht die Chance, als er zurückkam, genutzt
und hat dann wirklich in Gemeinschaft mit dem Vater gelebt? Denken wir an Adam und Eva. Haben
sie nicht diese zweite Chance nach dem Sündenfall, als eigentlich alles verloren war? Haben sie die
nicht genutzt und haben sie dann nicht als Gläubige gelebt? Denken wir an Cain. Cain hat die zweite
Chance nicht genutzt. Gott hat ihm das Leben sozusagen gegeben. Aber statt dieses Leben zu
nutzen, um in sich zu kehren, um nachdem er Angst hatte von anderen dann irgendwie einfach umgebracht
zu werden, so wie er seinen eigenen Bruder Abel umgebracht hat, statt dann eben Buße darüber zu
tun, ist er von dem Angesicht Gottes weggegangen, hat Gott nur nach den Rücken zugekehrt, hat ein
gottloses Leben geführt. Denken wir an Esau. Esau hatte zunächst mal ein Leben geführt, was völlig
zu unehre Gottes war. Er hat gemerkt, dass Jakob der Gesegnete war. Hat er diese Möglichkeiten genutzt? (00:11:02)
Er hat sie nicht genutzt. Machen wir zum Schluss den Blick, werfen wir den Blick auf Manasseh. Manasseh,
dieser König, der böse war, der furchtbar war. Ein Sohn von Hiskia, diesem treuen Mann. 55 Jahre
gibt Gott ihm zum Regieren und er hat böse gehandelt, er hat böse gelebt. So böse, dass Gott mehrfach
darauf Bezug nimmt, dass seiner Sünden wegen das ganze Gericht über Judah gekommen ist. Und doch
Gott gibt ihm eine zweite Chance. Als er bedrängt war, 2. Chronika 33 Vers 12, flehte er den Herrn
seinen Gott an und demütigte sich sehr vor dem Gott seiner Väter und betete zu ihm und er ließ
sich von ihm erbitten und erhöhte sein Flehen und brachte ihn nach Jerusalem in sein Königreich
zurück. Da erkannte Manasseh, dass der Herr Gott ist. Und danach baute er die äußere Mauer der
Stadt Davids und so weiter wieder auf. Da die Götzen weg. Er hat diese zweite Chance genutzt. Sei es als
ein Ungläubiger, um überhaupt zur Bekehrung zu kommen und dann ein Leben für den Herrn leben zu
können. Sei es als Gläubige, die wir uns von dem Herrn losgesagt haben, die wir im Eigenwillen
gehandelt haben, die wir weggegangen sind von Gott. Nutzen wir diese zweite Chance? Gott hat sie (00:12:06)
jedem von uns gegeben. Sind wir solche, die sie nutzen, die wirklich ein Leben für ihn führen?
Ich finde das irgendwie so erschütternd. Hier zwei Männer, die so erfolgreich waren,
menschlich gesprochen, so viel Geld gemacht haben, geschäffelt haben. War es die Gewinnsucht,
die dahin geführt hat? Haben sie diese zweite Chance genutzt, diese wenigen Wochen, die der
Herr ihnen gegeben hat, nachdem das passiert ist? Haben sie diese Chancen genutzt, um ein Leben mit
dem Herrn zu führen, um sich zu bekehren? Wir wissen es nicht. Wir brauchen kein Urteil über
sie abzulegen. Aber was wir wissen ist, dass wir in unserem eigenen Leben ein Leben führen sollten,
das den Herrn ehrt. Vielleicht die dritte Chance. Vielleicht hat der Herr dir sogar eine vierte
gegeben, um wirklich zu seiner Ehre ein Leben zu führen, das ihn verherrlicht.