Wenn Unrecht zu Recht wird: der größte Gefangenenaustausch nach dem Kalten Krieg


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(00:00:00) In der letzten Woche hat der größte Gefangenaustausch seit dem Kalten Krieg stattgefunden. Und natürlich ist das Wasser auf die Mühlen derer, die sagen, wenn eine Regierung einen Tiergartenmörder, jemand, der erwiesenermaßen einen Mord begangen hat, frei lässt, kann man einer solchen Regierung dann wirklich noch Gutes zutrauen? Kann man sich einer solchen Regierung überhaupt noch unterordnen? Wieder heißt es, das ist Gutes gewesen, ja. Der Bundeskanzler sagt, wenn man Zweifel gehabt hat an der Richtigkeit, spätestens wenn man Menschen begegnet, die jetzt aus einer Art Folter herausgekommen sind in Russland, dann weiß man, es war eine gute Tat. Das heißt, ist das etwas Gutes, was geschehen ist? Nun, wir bedenken, was Jesaja sagt in Jesaja 5 Vers 18. Wehe denen, die Ungerechtigkeit herbeiziehen, mit Stricken der Falschheit, und die Sünde, wie mit Wagenseilen, die da sprechen, er beeile, er beschleunige sein Werk, damit wir es sehen, und der Ratschluss des heiligen Israels möge herannahmen und kommen, damit wir ihn erfahren. Wehe denen, die das Böse gut nennen und das Gute böse, die Finsternis zu Licht machen (00:01:03) und Licht zu Finsternis, die Bitteres zu Süßem machen und Süßes zu Bitterem. Man kann ja erkennen, dass gerade der amerikanische Präsident und seine Vizepräsidentin kurz vor der Wahl jetzt etwas Gutes zeigen wollten, dass sie zeigen wollten, wie sie für US-Amerikaner, die in Gefängnissen von Russland sind, sich wirklich einsetzen, um sie nach Hause zu bringen, um damit Erfolge in der amerikanischen Wahl zu bekommen. Darf das das Recht beugen? Es ist ja, wie gesagt, Wasser auf den Mühlen derer, die sagen, auf der einen Seite werden in Europa einzelne Staaten, die das Recht beugen, aus Sicht des Europäischen Parlaments, aus Sicht der Europäischen Kommission, die werden mit Sanktionen belegt, bekommen kein Geld, und andererseits wird jemand freigelassen, der erwiesenermaßen Mörder ist. Was war denn der Auftrag an die erste Regierung, wenn man so will, die Gott ihm gegeben hat? Wir lesen das in 1. Mose 9, da heißt es in 1. Mose 9 Vers 6, Wer Menschenblut vergießt, durch den Menschen soll sein Blut vergossen werden, (00:02:04) denn im Bild Gottes hat er den Menschen gemacht. Das heißt, Gott sagt hier ausdrücklich, dass die Todesstrafe biblisch ist und dass jemand, der ein Mörder ist, natürlich auch als solcher dann hingerichtet werden soll. Ist das nicht gerade das, was wir erleben, wo das Recht tatsächlich gebeugt wird? Sprüche 17 Vers 15, Wer den gottlosen Recht fertigt und wer den gerechten verurteilt, sie alle beide sind dem Herrn ein Gräuel. Das ist ja ein Grundsatz aus dem Buch der Sprüche, der nicht nur in der jüdischen Zeit gilt, sondern der auch in der heutigen Zeit nach wie vor zutreffend ist, wo wir im Christentum leben. So finden wir, dass Gott durch sein Wort uns Grundsätze gibt, die wir unbedingt beachten sollen. So heißt es auch im Buch des Predigers. Wir lesen das in Kapitel 3 Vers 16, Und ferner habe ich unter der Sonne gesehen, an der Stätte des Rechts, da war die Gottlosigkeit, und an der Stätte der Gerechtigkeit, da war die Gottlosigkeit. (00:03:02) Das wird natürlich heute verbrämt dadurch, dass man sagt, das ist ja zum Guten, das ist ja zum Guten für Deutsche, dass man sich damit erpressen lässt für künftige Zeit, dass damit klar ist, dass für Deutschland ein solcher Ausgleich möglich ist, es müssen nur eben Deutsche dann in Russland oder Belarus in Gefangenschaft geraten, das ist ja auch offensichtlich. So brauchen wir uns nicht zu wundern, dass auch der Regierung gegenüber inzwischen mit wirklich großer Skepsis reagiert wird. Wir lesen in Jesaja 59 Vers 4, dass Gottes Urteil über die Rechtsprechung in Israel ist. Niemand ruft Gerechtigkeit aus und niemand richtet in Treue, man vertraut auf Nichtigkeit und redet Falschheit, man ist schwanger mit Mühsal und gebührt Unheil. Das finden wir auch später in dem Propheten Daniel, wo es in Kapitel 11 um eine Zeit geht, die einerseits Vergangenheit ist, die ab Vers 36 dann die Endzeit betrifft, wo gezeigt wird, wie Könige miteinander handeln. (00:04:01) Da heißt es zum Beispiel in Daniel 11 Vers 6, und nach Verlauf von Jahren werden sie sich verbünden und die Tochter des Königs des Südens wird zum König des Nordens kommen, um einen Ausgleich zu bewirken, aber sie wird die Kraft des Armes nicht behalten. Da wird also versucht, mit Kompromissen, mit strategischen Heiratsplänen, Eheplänen versucht man irgendwie Gutes zu erreichen und in Wirklichkeit ist es nichts als Unrecht. Auch das erleben wir heute. Da wird Recht zu Unrecht und Unrecht wird zu Recht. Bedeutet das, und das ist ja die Herausforderung, mit der wir zu tun haben, bedeutet das, dass wir jetzt einer Regierung da nicht mehr gehorsam sein müssen, weil sie in einer solchen Weise sich offenbart hat, dass für sie Recht nur dann Recht ist, wenn es ihren Plänen entspringt, wenn es ihren Plänen entspricht, wenn sie damit ein Land zum Beispiel in Europa irgendwie sanktionieren kann, weil es ihr nicht gefällt in der Politik, dann wird auf einmal Recht mit Recht gleichgesetzt. Wenn es aber den eigenen Plänen dient, dass man Personen frei bekommt, dann wird Recht (00:05:04) zu Unrecht. Nun, dann wollen wir dennoch bedenken, dass Paulus unter einem Herrscher Nero, der eben Unrecht zu seinem Recht gemacht hat, ausdrücklich sagt, jede Seele sei den oberigkeitlichen Gewalten untertan. Es gibt keine Obrigkeit außer von Gott, diejenigen aber, die bestehen, sind von Gott eingesetzt. Wer sich daher der Obrigkeit widersetzt, widersteht der Anordnung Gottes, die aber widerstehen werden, ein Unheil über sich bringen. Denn die Regenten sind nicht ein Schrecken für das gute Werk, sondern für das böse. Ja, jetzt sagt aber jemand, aber das ist doch gar nicht gut, das ist doch böse, was da geschieht, das sind doch faule Kompromisse, das heißt doch, die Gerechtigkeit wird geopfert auf dem Altar der Strategie, der Hoffnung, irgendwelche Menschen frei zu bekommen. Ja, willst du dich aber vor der Obrigkeit nicht fürchten, so übe das Gute aus und du wirst Lob von ihr haben, denn sie ist Gottes Dienerin, dir zum Guten. Selbst wenn das in manchen Punkten wie jetzt nicht der Fall ist, ist es in anderen doch der Fall. Selbst wenn ein Justizminister jetzt eine Anordnung gibt, die im Widerspruch zu der (00:06:02) Justiz, zu dem Recht ist, dann bleibt doch bestehen, dass die Obrigkeit von Gott ist und dass wir uns ihr unterordnen sollen. Nur in dem Augenblick, wo sie etwas bestimmt, wo sie etwas anordnet uns gegenüber, wo wir dem Recht entsagen müssen, wo wir im Widerspruch zu dem Recht Gottes, zu dem Wort Gottes handeln müssen, gilt Apostelgeschichte 5 Vers 29, man muss Gott mehr gehorchen als Menschen. Ansonsten bleibt auch für uns bestehen 1. Petrus 2 Vers 13, unterwerft euch jeder menschlichen Einrichtung um des Herrn willen, es sei dem König als Oberherrn oder den Stadthaltern als denen, die von ihm gesandt werden zur Bestrafung der Übeltäter, aber zum Lob derer, die Gutes tun. Wir sollen eben das Gegenteil tun von dem, was eine Regierung tun mag, was Regierungen tun mögen, wie sie das auch am Ende des Zweiten Weltkriegs getan haben und in Deutschland, in unserem Land ja eine lange Zeit, wo sie eben im Unrecht gehandelt haben, wo sie das Recht nicht zum Recht erhoben haben. (00:07:01) Aber das darf uns nie dazu führen, eben selber zu meinen, dann brauchten wir auch nicht dem Recht zu entsprechen. Nein, das Gegenteil ist der Fall. Wir sollen gehorsam sein. Auch wenn wir ein klares Urteil haben können und wir sollen das Urteil haben, wir sollen uns nicht eben irgendwie die Augen blenden lassen von dem, was da geschieht, wir brauchen nicht Unrecht zu Recht zu machen oder zu erklären. Nein, wir dürfen ein klares Urteil haben und sollen trotzdem in der Konsequenz uns der Regierung unterordnen, weil Gott das möchte. So hat das Paulus getan, so hat das der Herr Jesus getan. War das ein ungerechtes Gericht? Hätte er dagegen opinionieren können? Hätte er. Aber wir lesen das Gegenteil, wir lesen, dass er sich untergeordnet hat und auch wie Petrus das dann in 1. Petrus 2 so eindrücklich ausdrückt. Der keine Sünde tat, Vers 22, noch wurde Trug in seinem Mund gefunden, der geschollt nicht widerschalt, leidend nicht drohte, sondern sich dem übergab, der gerecht richtet. Wir brauchen nicht zu glauben, wenn die Regierung wieder einmal sagt, das ist doch zum Guten, (00:08:01) dass das zum Guten ist, aber wir übergeben uns dem, der gerecht richtet, weil er über allem steht und weil wir uns ihm unterordnen, wenn wir uns der Regierung unterordnen.
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