Am: Sa, 20. Juli 2024
Wie sehr können wir Menschen irren. Wie können wir meinen, Gott für uns und unsere Zwecke instrumentalisieren zu können. Dabei hat Er uns vielleicht nur gewarnt? Noch einmal eine Chance zur Umkehr gegeben? Vielleicht ein letztes Mal die Möglichkeit eingeräumt, innezuhalten, bevor die Zucht ganz anders auf uns kommt?
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(00:00:00)
Es gibt manchmal schon sehr beeindruckende Dinge.
Gott lässt beeindruckende Dinge zu.
Denn es passiert nichts auf dieser Erde, was nicht an seinem Auge vorbeigegangen ist.
Hat er sie bewirkt?
Wir wissen, dass nach Angaben des FBI der 20-jährige Thomas Crookes
am 13. Juli Donald Trump bei dessen Wahlkampfauftritt in Bladla,
das ist im Bundesstaat Pennsylvania, aus 135 Metern Entfernung
mit einem Gewehr angeschossen hat.
Und es wäre um ein Haar, wie man das so sagt,
mit Donald Trump hier zu Ende gewesen.
Vielleicht durch eine Kopfbewegung, wodurch auch immer.
Jedenfalls ist er verschont geblieben und hat nur einen Streifschuss am Ohr gehabt.
Nun war kurze Zeit danach, in der vergangenen Woche oder in der jetzt ablaufenden Woche,
der Nominierungsparteitag der Republikaner für das Präsidentschaftsamt in den USA.
Dort hatte Donald Trump einen großen Auftritt.
Was sagt er dort?
Er habe diesen Anschlag auf sein Leben nur dank der Gnade des Allmächtigen Gottes überlebt. (00:01:08)
Seit dem Anschlag sollte jedem klar sein, so fügt er hinzu,
dass jeder einzelne Tag auf der Erde ein Geschenk Gottes sei.
Er erklärte zudem, in gewisser Weise fühlte ich mich sehr sicher,
denn ich hatte Gott an meiner Seite.
Und dann fügt er noch hinzu, dass Gott sozusagen uns alle daran erinnert habe,
dass wir, die Amerikaner, Mitbürger sind, dass wir eine Nation unter Gott sind.
Und er fügte dann sofort hinzu, in diesem Sinne sollte die demokratische Partei
sofort damit aufhören, die Justiz als Waffe einzusetzen
und den politischen Gegner als Feind der Demokratie zu bezeichnen.
Das alles zeigt, was das Ziel von Donald Trump war.
Ich hatte Gott auf meiner Seite.
Jeder Tag ist sozusagen ein Tag der Gnade, den Gott uns noch einmal gewährt.
Nur durch die Gnade des Allmächtigen Gottes habe ich überlebt.
Das klingt doch auf der ersten Seite sehr gut, oder nicht? (00:02:03)
Da würden wir als Christen in vielerlei Hinsicht auch sofort einstimmen.
Aber wie ist das, wenn ein Mensch ein Leben in Sünde führt?
Was ist, wenn ein Mensch ein Leben im Egoismus führt,
wo er sich selbst in den Mittelpunkt stellt,
wo ein Mensch die Hände aufhält, um einzusammeln?
Das mag Geld sein, das mag Ehre sein und das mag was auch immer sein.
Wenn jemand ein unbiblisches Leben führt, wenn jemand ein unmoralisches Leben führt,
wenn jemand ausfallend ist, seine Zunge, Jakobus 3, durch Fluch usw. zu Bösem benutzt,
wenn jemand an einem falschen Platz ist, wenn jemand andere verachtet,
wenn jemand verbittert ist über andere und so könnte man fortfahren.
Was ist in einem solchen Fall?
Ich hatte Gott an meiner Seite.
Ja, was ist, wenn dann etwas passiert?
Zum Beispiel die Abwahl eines Präsidenten.
Zum Beispiel in diesem Fall der Schuss.
Zum Beispiel, dass ich Negatives erfahre, dass mir Menschen auf einmal Böses tun. (00:03:01)
Was habe ich dann eigentlich für eine Reaktion?
Was ist dann für ein Empfinden auf meiner Seite, wenn Dinge passieren,
die ich so nicht erwartet habe und ich als negativ empfinde,
die vielleicht sogar sehr negativ sind, die vielleicht sogar böse sein können?
Woran denken wir dann?
Denken wir daran, dass der Feind tätig ist, dass Satan etwas will,
dass Satan mich hier in dem Fall bei Donald Trump von meinem Posten weghaben will,
dass er nicht zulassen will, dass ich nochmal Präsident der USA werde?
Denke ich an Zufall?
Denke ich vielleicht an menschliche Feinde?
Können ja sogar christliche Menschen sein, die ich dann als Feinde wahrnehme,
die mir irgendetwas Böses wollen.
Ob sie das nun wollen oder nicht, ist mal ganz unabhängig davon.
Bin ich dann im Egoismus und denke, ich bin die Zielscheibe, es geht um mich in allem.
Ich bin sozusagen der Mittelpunkt des Universums.
Ist es dann, dass ich Gottes Gelegenheit beschreibe und betonen möchte
in einer mirakulösen Weise eingreifend,
dass ich auch da jetzt mich zum Gegenstand, zum Mittelpunkt des Handelns Gottes, (00:04:02)
des Wunderhandelns Gottes mache?
Oder sehe ich auch irgendwie eine Möglichkeit, dass Gott mich unter Zucht stellt?
Nicht, dass die Versammlung, die Gemeinde Gottes mich unter Zucht stellt,
sondern dass Gott mir etwas zeigen möchte,
wo in meinem eigenen Leben Dinge vielleicht nicht nach seinen Gedanken laufen,
wo ich selber falsch liege,
wo ich selber an einem falschen Platz bin,
wo ich selber verbittert bin,
wo ich selber Dinge nicht nach seinen Gedanken getan habe
und ich in das Licht Gottes gestellt werde.
Was sind eigentlich meine Empfindungen, wenn solche Dinge in meinem Leben fallen?
Stelle ich mich dann in das Licht Gottes?
Fühle ich dann, dass Gott mich in sein Licht stellt?
Oder ich habe Gott an meiner Seite?
Gott will ganz deutlich machen, dass ich der nächste Präsident bin.
Gott will durch sein Eingreifen,
das ich vielleicht selber jetzt noch herausfordere,
dazu führen, dass ich wieder im Mittelpunkt stehe,
dass ich wieder etwas Großes bin,
dass ich wieder unterstützt werde.
Vergessen wir nicht bei einer solchen Sache,
dass Gott und sein Name von uns nicht missbraucht werden sollte. (00:05:01)
Schon gar nicht, um mich selber groß zu machen,
schon gar nicht, um mich in den Mittelpunkt zu stellen.
Was sagte Gott im Gesetz?
Wir stehen nicht unter Gesetz, natürlich nicht.
Christus ist das Ende des Gesetzes.
Er ist der Zielpunkt des Gesetzes gewesen
und zugleich hat er damit das Gesetz auch
für diejenigen, die an ihn glauben, überwunden.
Du sollst, aber heißt es ja im Gesetz,
den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht zu eitlem aussprechen.
Denn der Herr wird den nicht für schuldlos halten,
der seinen Namen zu eitlem ausspricht.
Das haben wir jetzt erlebt, genau das ist geschehen.
Ich habe Gott, ich hatte Gott an meiner Seite.
War das der Grund des Verschuldens?
Wir können als Menschen ja dazu gar nicht viel sagen.
Wer sind wir, dass wir sagen könnten,
warum Gott so gehandelt hat,
bei ihm und bei dem Feuerwehrmann anders gehandelt hat.
Aber Gott in dieser Weise zu missbrauchen,
für mich, für meine eigenen Zwecke, das ist etwas Böses.
Das war unter Gesetz eine Sünde, die dazu führte,
dass der Mensch eben nicht ewig lebte, nicht dauerhaft lebte,
weil er hier gegen das Gesetz gehandelt hat.
Wir stehen nicht unter Gesetz, (00:06:01)
aber Gottes moralische Ansprüche, Gottes moralischen Beurteilungen,
das sind dieselben geblieben.
Vielleicht können wir den Namen Gottes aussprechen,
Gott sei Dank, oh mein Gott,
und das ist ein Missbrauch des Namens Gottes.
Vielleicht können wir den Namen Gottes aussprechen
und eigentlich meinen wir uns selbst
und eigentlich meinen wir, dass es um uns geht.
Insofern kann man Gott auch instrumentalisieren für sich selbst.
Wie Donald Trump das hier gesagt hat,
ich hatte Gott an meiner Seite, er hat angegriffen mich,
er hat jetzt deutlich gemacht, dass ich ihm recht bin
und die andere Partei, die mir ans Zeug flicken will,
gab es dafür keine Gründe,
gibt es dafür keine sachlichen Gründe,
dass sie ganz verkehrt ist.
Es ist schon traurig, dass wir als Christen auch in dieser Hinsicht,
man sieht das in Amerika, man sieht das zum Teil auch in Deutschland,
in einem anderen Kontext, anderer Konstellation,
da geht es nicht um Donald Trump,
dass wir so wenig Unterscheidungsvermögen noch haben,
was Menschen sagen und was verkehrt ist,
wo sie scheinbar sich auf die Seite Gottes stellen
und seines Wortes in Wirklichkeit aber völlig im Gegensatz dazu handeln.
Gott instrumentalisieren, das können auch wir. (00:07:03)
Vielleicht sagen wir, Gott öffnete mir eine Tür.
In Wirklichkeit habe ich die Tür geöffnet.
Gott schenkte mir.
In Wirklichkeit habe ich dafür gesorgt,
dass Leute das Portemonnaie geöffnet haben,
indem ich sie auf bestimmte Dinge hingewiesen habe,
indem ich sie auf Mängel,
vielleicht materielle Mängel, finanzielle Mängel hingewiesen habe.
Gott gab mir.
Habe ich mir vielleicht selbst gegeben?
Gott leitete mich.
Gott öffnete mir eine Tür.
Habe ich mir vielleicht selber diese Tür geöffnet?
Habe ich vielleicht selber etwas gewollt
und ich schreibe das jetzt Gott zu?
Gott machte, Gott tat.
Das ist Gottes Führung.
War das vielleicht einfach nur mein Eigenwille?
Vielleicht können wir Gott instrumentalisieren für uns.
Manchmal sind wir alle in der Gefahr,
wenn wir über unseren Dienst sprechen,
wenn wir über unseren Dienst schreiben,
wenn wir über unseren Dienst nachdenken,
zu sagen, da hat der Herr mich geleitet.
Ja, war er das wirklich?
Oder war das mein Eigenwille?
Wollte ich selber groß werden?
Wollte ich selber etwas tun?
Wollte ich selber predigen?
Wollte ich selber da und dort hingehen?
Seien wir vorsichtig,
wie wir Gott in unserem Sinne einspannen, (00:08:02)
statt uns vor Gott zu beugen
und in Respekt und in Ehrfurcht vor ihm zu stehen.
Ja, auf diese Art und Weise kann man auch Gott versuchen,
indem man sagt, das war Gott um mich.
Und dann, wenn es gar nicht so war,
wenn Gott ein ganz anderes Ziel hatte,
wenn Gott mich in das Licht stellen wollte,
wenn Gott mal prüfen wollte,
wie ich mit einer solchen Situation umgehe,
inhaltlich oder verbal.
Ja, Gott gibt eine zweite Chance.
Das kann ja niemand leugnen,
dass er diesem Präsidenten der USA,
ehemaligen Präsidenten vielleicht dem Nächsten wieder,
dass er ihm eine zweite Chance gegeben hat.
Und auch wir erleben das.
Das muss ja nicht immer so dramatisch sein,
dass es um Leben und Tod geht, eine zweite Chance.
Die Frage ist, nutzen wir sie?
Nutzen wir sie, um uns zu ändern,
um uns verändern zu lassen,
um aktiv anhand des Wortes Gottes an uns,
an unserer Einstellung, an unserem Leben,
an unseren Überzeugungen,
an unseren Wegen zu arbeiten, das zu ändern.
Vielleicht auch, um zu bekennen,
um zu bekennen, was falsch gelaufen ist.
Vielleicht eine Verbitterung zu erkennen, (00:09:01)
vielleicht Angriffe zu bekennen,
vielleicht eine falsche Gesinnung zu bekennen.
Oder nutzen wir das, um fortzufahren
auf einem womöglich verkehrten Weg?
Was machen wir mit so einer zweiten Chance,
mit einer Ansprache Gottes,
die in was auch immer gearteter Weise
in unser Leben hineinkommt?
Wir haben gute und schlechte Vorbilde an Gottes Wort.
Da gibt es einen Manasse.
55 Jahre war er Regent in Judah.
Solange, soweit ich das in Erinnerung habe, kein anderer.
Gott gab ihm eine zweite Chance.
Nachdem er vielfach in sein Herz,
in sein Gewissen gesprochen hatte,
hat er immer falsch reagiert, nie das getan.
Und dann auf einmal ist er doch umgekehrt.
Und er nutzte diese zweite Chance.
Wie war das bei Hiskia?
Hiskia war an sich auf einem guten Weg,
aber er wollte den Weg Gottes nicht annehmen.
Und dann hat Gott ihm 15 Jahre dazugegeben.
Hat er diese 15 Jahre genutzt?
Wir lesen, dass er gerade in dieser Zeit versagt hat.
Gerade in dieser Zeit wurde übrigens auch ein Manasse geboren.
Wie ist das mit Joas gewesen?
Ein Mann, der sehr gut angefangen hat.
Einen guten Berater an seiner Seite
hatte den Hohen Priester.
Aber als dieser Hohe Priester nicht mehr war, (00:10:02)
sich dann wirklich weggewendet hat, abgewendet hat.
Und dann ist er angesprochen worden.
Gott hat ihm doch eine zweite Chance dann gegeben.
Durch den Priester, den Hohen Priester,
hat er diese Chance angenommen.
Nein, er ist weitergegangen in seinem verkehrten Weg,
der dann zu einem bösen Weg geworden ist.
Wie war das mit Asa?
Gott hatte ihn so sehr bewahrt,
ihm Gnade geschenkt, Ruhe geschenkt in seinem Leben.
Und das hat er auch genutzt.
Hat er zum Segen Gottes genutzt.
Aber dann auf einmal ist er abgewichen von Gottes Wegen.
Hat er sich selbst gesucht, hat er seine eigenen Gedanken getan.
Und Gott hat in seinem Leben gesprochen.
Hat er das genutzt?
Hat er nicht.
Dann wurde er krank.
Hat er das genutzt?
Hat er auch nicht genutzt,
sondern ist zu Menschen gegangen, nicht zu Gott.
Bedauerlich, wenn wir reden hier von Menschen,
die allesamt, bei Joas können wir das vielleicht noch annehmen,
Gläubige waren, die dann aber,
nachdem Dinge passiert sind,
nachdem sie auf verkehrte Wege gegangen sind,
das dann eben nicht nach Gottes Gedanken getan haben,
außer man, dass sie bedenken an Ungläubige,
wie Ahab oder Saul. (00:11:02)
Gott hat ihnen zweite Chancen gegeben,
auch bei Saul.
Gott hat nicht sofort eingegriffen
und ihm das Königtum weggenommen.
Gott hat ihm die Chance gegeben,
er hat es nicht genutzt.
Ahab hat sich einmal gebeugelt
und Gott hat ihm eine Chance gegeben,
hat eigentlich ihm in das Gewissen geredet durch Elia.
Er hat das wieder nicht genutzt.
Lasst uns also aus dieser Geschichte von Trump lernen,
für uns selbst.
Es darf uns ja nicht darum gehen,
irgendwelche Personen einfach schlecht zu machen,
sondern dass wir für uns selbst lernen,
wie gehen wir damit um.
Instrumentalisieren wir Gott für unsere Zwecke
und behaupten, das wäre zu unserem Gutsten gewesen,
er hätte für uns eingegriffen,
er hätte sich auf unsere Seite gestellt.
Oder erkennen wir, dass Gott uns eine Chance gibt,
dass Gott uns nochmal eine Chance gibt,
dass Gott uns das Licht stellt,
um uns zu ändern, um uns zu verändern,
um einen falschen Weg eben aufzuhören.
Es liegt an uns.
Es liegt nie an Gott,
wenn wir einen Weg gehen,
der nicht zum Guten ist,
der vielleicht menschlich gesprochen,
der irdisch ins Verderben führt,
wo wir eben leider nicht ihn verherrlichen,
sondern wo wir unsere Ehre suchen,
unser eigenes Ego suchen,
unser Ich suchen (00:12:01)
und damit Gott verunehren.