Am: Do, 14. November 2024
Wenn wieder einmal Zahlen erhoben worden sind, wie viele "Gläubige" die eine oder die andere Kirche verlassen haben, beginnt die Arbeit der "Kommunikatoren". Meistens findet dann ein Schönreden statt. Daran haben wir uns gewöhnt. Die Frage ist nur, ob wir uns nicht auch in "unseren Fällen" Niederung und Verluste schnell schönreden, statt uns in das Licht Gottes zu stellen.
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(00:00:00)
Jedes Jahr werden die Zahlen der großen Kirchen, sogenannten Kirchen bekanntgegeben,
katholische Kirche, evangelische Kirche, wieviel eingetreten sind, wieviel ausgetreten sind.
Und in der Regel hat das in den letzten Jahren, Jahrzehnten dazu geführt,
dass die großen Austrittszahlen bekanntgegeben werden müssen.
Und jetzt las ich einen Artikel, wo es heißt, wie die Kirche die Austrittszahlen schönredet.
Über Kirchenaustritte heißt es da in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung,
versuchen die katholischen Bistümer und ihre Bischöfe, möglichst wenige Worte, wenig Worte zu verlieren.
Ja, wie sollten sie Jahr für Jahr darauf reagieren,
dass immer wieder, immer neu Menschen in dieser Kirche, diesen Kirchen den Rücken zuwenden?
Gibt ja viele Möglichkeiten.
In dem Artikel heißt es, mit Betroffenheit, mit Bedauern, mit Schuldbewusstsein reagieren.
Der Sprecher der Deutschen Bischofskonferenz, Matthias Kopf, sagt im Jahr 2018 in einem Aufsatz,
Krisenkommunikation gelingt, wenn in der Krise mit Transparenz und Offenheit,
Demut und Selbstbewusstsein, Ehrlichkeit und Schnelligkeit umgegangen und reagiert wird. (00:01:02)
De facto aber reagiert man ganz anders.
So wiesen sie in den Mitteilungen in diesem Jahr darauf hin,
dass die Zahl der Austritte im Vergleich zum Vorjahr deutlich gesunken sei,
von 520.000 auf 400.000 deutschlandweit.
Wenn man jetzt die Zahlen aber insgesamt sich anschaut, auch zu den Vorjahren,
dann ist das immer noch eine exorbitant hohe Zahl.
Also man redet sich schön, was eigentlich nicht schön zu reden ist.
Und damit wird natürlich auch irgendwie kein Vertrauen geschaffen, sondern das Gegenteil.
Jeder, der das liest, merkt, das ist doch faul, das ist doch letztlich Heuchelei.
Das ist doch schön geredet.
Nun, wir können uns über die katholische Kirche oder die protestantische Kirche Gedanken machen,
aber viel wichtiger ist, dass wir uns darüber Gedanken machen, wie es in dem Umfeld aussieht,
in dem wir, du und ich, leben, tätig sind, wo wir die Zusammenkünfte besuchen.
Und da wollen wir doch mal erkennen, dass wir uns die Dinge auch manchmal schön reden.
Ist es nicht immer so, dass die anderen, die die weggehen und die abgezogen haben,
dass das sozusagen die Schuldigen sind, die Verantwortlichen?
Und wir selbst sehen uns nicht in der Verantwortung. (00:02:04)
Nun wollen wir mal darüber nachdenken, was es wirklich für Gründe gibt für den Niedergang.
Da gibt es, jetzt was die Zahlen betrifft, da gibt es zum Beispiel moralischen Niedergang.
Wer könnte das leugnen, dass es moralischen Niedergang gibt unter denen, die sich Christen nennen?
Paulus hat das schon erlebt.
In 2. Timotheus 1 Vers 15 sagt er, du weißt dies, dass alle, die in Asien sind,
sich von mir abgewandt haben.
Und da nennt er auch Beispiele dazu, Phygelius und Hermogenes.
Das ist natürlich heute auch wahr.
Es gibt moralischen Niedergang und zwar bei uns allen.
Der Niedergang ist doch nicht bei den anderen, der ist doch bei mir genauso zu sehen.
Und deshalb gibt es weniger Engagement, gibt es weniger Entschiedenheit für den Weg
und damit auch weniger Motivation, diesen Weg zu gehen.
Wenn alles den Bach runtergeht, dann müssen wir zugeben, dass wir Teil dieses Niedergangs sind,
persönlich und auch gemeinschaftlich, dann ist das natürlich kaum ein Anziehungspunkt.
Wir können darauf verweisen und mit Recht, dass nach Matthäus 18 Vers 20 da, (00:03:03)
wo man in seinem Namen, im Namen des Herrn Jesus zusammenkommt, der Herr in der Mitte ist.
Aber wenn das immer weniger auch erkennbar wird durch unseren moralischen Niedergang,
wenn so viel Schwachheit, nicht nur Schwachheit, sondern auch Versagen, so viel Fehlerhaftigkeit da ist,
müssen wir uns wundern, dass es immer weniger werden?
Natürlich. Zweitens gibt es den demografischen Faktor.
Es gibt immer weniger Menschen in unserem Land.
Ich meine jetzt diese Abstammung.
Es gibt viele Flüchtlinge, zu denen wir kaum Kontakte haben.
Aber demografisch gibt es immer mehr Alte und damit immer weniger Menschen, nicht auf der Erde,
aber eben jetzt die, die auf den ersten Blick in Frage kämen.
Und dann ist natürlich auch kein Wunder, dass es weniger Gläubige gibt.
Drittens müssen wir nicht zugeben, dass es eine zunehmende Weltlichkeit, Verweltlichung gibt.
Wir denken an Verse wie 2. Timotheus 3 Vers 1 bis 5. (00:04:05)
Unversöhnlich, Verleumder, Unenthaltsam, Grausam, das Gute nicht liebend, Verräter, Verwegen, Aufgeblasen,
mehr das Vergnügen liebend als Gott, die eine Form der Gottseligkeit haben, deren Kraft aber verleugnen.
Das ist ein Sinnbild der Verweltlichung, dass eben nicht mehr Christus die Rolle spielt.
Hier sind das sogar letztlich Ungläubige.
Aber dass eben immer weniger Christus und das Leben für ihn eine Rolle spielt, sondern mein Konsum,
das Ich steht im Mittelpunkt.
Und das ist doch in meinem Leben so, das ist in unserem Leben so. Weltlichkeit.
Viertens müssen wir nicht sagen, dass diese immer weniger werdenden Zahlen letztlich auch eine Zucht Gottes sind.
Eine Zucht Gottes zum Beispiel über den Hochmut.
Sehen wir uns an 1. Petrus 5 Vers 5, wie der Apostel Petrus dort schreibt.
Alle seid gegeneinander, damit Demut fest umhüllt.
Denn Gott widersteht den Hochmütigen, den Demütigen aber gibt er Gnade.
So demütigt euch nun unter die mächtige Hand Gottes, damit er euch erhöht zur rechten Zeit. (00:05:01)
Dann ist das nicht so, dass in mancherlei Hinsicht man sich, wir uns, ich mir etwas einbilde.
Vielleicht auf dieses Zusammenkommen, vielleicht auf die Wahrheit, die erkannt worden ist,
auf eine gewisse Tradition.
Und Hochmut kommt vor dem Fallen.
Hochmut, wenn ich mir meine, etwas einbilden zu können.
Und wir haben jetzt eben gesehen, was für ein geistlicher Zustand in Wirklichkeit vorhanden ist.
In meinem Herzen, in unserem Herzen. Weltlichkeit, moralischer Niedergang.
Da gibt es nichts zu rühmen.
Dann wird Gott in der Zucht da üben, seine Zucht üben.
Wie war das in Richtern 19 bis 21?
Da standen diese elf Stämme, die standen in der Sache richtig.
Und doch ihre Haltung, ihre Herzenshaltung gegenüber Benjamin, ihrem Bruder,
führte dazu, dass sie größere Verluste erlitten haben als Benjamin.
Das zeigt, dass Gott uns in die Verantwortung nimmt und dass er den Hochmut unserer Herzen sieht
und mit Zucht antwortet. Könnte das eine Antwort sein?
Wie ist das denn in Johannes 13? Das ist ein fünfter Punkt.
Da sagt der Herr Jesus über seine Jünger. (00:06:02)
Vers 35, daran werden alle erkennen, dass ihr meine Jünger seid, wenn ihr Liebe untereinander habt.
Müssen wir nicht zugeben, dass die Liebe schnell erkaltet?
Dass diese erste Liebe zu dem Herrn Jesus und damit auch die Liebe untereinander immer weniger geworden ist?
Keine Liebe. Das ist ja ein Vorwurf, der manchmal geäußert wird.
Und den kann man schnell wegtun und sagen, naja, schon mal woanders hin oder das ist doch gar nicht berechtigt.
Ist das nicht berechtigt? Müssen wir nicht zugeben, dass in mancherlei Hinsicht wenig,
keine Liebe da ist in dem Miteinander? Liebe heißt doch, einander zu dienen.
Heißt, einander zu helfen. Heißt, sich Zeit zu nehmen füreinander.
Heißt, das Wohl des Anderen zu suchen. Liebe gibt es nicht. Manche Lieblosigkeit.
Dann gibt es sechstens natürlich auch das Problem, dass vielleicht gar keine Klarheit im Zeugnis mehr da ist.
In dem Zeugnis in dieser Welt, dass wir eben kein Licht mehr ausstrahlen.
Liebe und Licht, die gehen ja zusammen.
Wie sagt der Apostel Paulus in 1. Timotheus 3 Vers 15?
Wenn ich aber zögere, damit du weißt, wie man sich verhalten soll im Haus Gottes,
dass die Versammlung des lebendigen Gottes ist, der Pfeiler und die Grundfeste der Wahrheit. (00:07:03)
In der Versammlung Gottes, in denen die zusammenkommen im Namen des Herrn Jesus,
soll die Wahrheit sichtbar werden. Ja, wie soll früher eine Litfaßsäule?
Das soll sichtbar werden, aber wenn natürlich überhaupt keine Klarheit mehr in der Botschaft da ist,
wenn ja keine Klarheit mehr da ist, wenn man das Böse ignoriert,
wenn man einfach, ja, wie man so sagt, fünfe gerade sein lässt.
Ich hoffe, das ist jetzt kein okkulter Ausdruck, wo man eben nicht mehr klar zu dem Wort Gottes,
zu der Heiligkeit des Wortes Gottes, zu der Wahrheit des Wortes Gottes steht,
wo man nicht mehr klar und deutlich macht, was Einheit des Geistes im Band des Friedens zu bewahren bedeutet.
Dass der Geist Gottes absolut nichts mit Verkehrtem, mit Sünde, mit Bösem zu tun hat
und dass eben die Einheit zu bewahren sogar darüber hinausgeht,
dass alles, was im Widerspruch zu dieser Einheit steht,
dass wir das nicht hinnehmen können, nicht dulden können.
Ist diese Klarheit im Zeugnis noch vorhanden?
Licht und Liebe.
Man kann auf das eine oder auf das andere sich konzentrieren, aber beides muss da sein.
Wahre Liebe und wahres Licht.
Müssen wir nicht auch zugeben, es gibt keinen Grund, irgendwie hochmütig zu sein, (00:08:01)
was die Frage der Weissagung betrifft.
Vielleicht gibt es kaum noch wirklich Weissagung praktischerweise in den Zusammenkommen.
Was sagt der Apostel Paulus in 1. Korinther 14 Vers 24, 25?
Wenn aber alle Weissagungen und irgendein Ungläubiger oder Unkundiger kommt herein,
so wird er von allen überführt, von allen beurteilt.
Das Verborgene seines Herzens wird offenbar.
Und so auf sein Angesicht fallend wird er Gott anbeten und verkünden,
dass Gott wirklich unter euch ist.
Erleben wir das eigentlich noch?
Wir brauchen jetzt nicht an den Ungläubigen und Unkundigen zu denken.
Wir können an uns selbst denken.
Ist diese Weissagung, ist das noch möglich?
Wird das noch praktiziert?
Wie ist das denn mit dem Dienst des Wortes?
Müssen wir nicht zugeben, dass wir oft sehr, sehr schwach sind in dem, was wir sagen,
dass da eigentlich gar keine Speerspitze im guten Sinn des Wortes Gottes vorhanden ist,
wo wir wirklich aufgewühlt werden,
wo wir uns in das Licht des Wortes Gottes gestellt fühlen.
Es geht nicht um Gaben.
Es geht nicht darum, dass da jetzt begabte Brüder in jedem einzelnen Zusammenkommen sind.
Wir leben in einer Zeit des Endes, in einer Zeit des Niedergangs, (00:09:01)
aber wo doch das Wort Gottes so geredet wird, dass wir uns irgendwie getroffen fühlen.
Achtens, ich habe das mal gelesen.
Ich finde, sagt da jemand oder sagen einige,
ich finde die Zusammenkünfte wie ein Rockkonzert.
Aber die Welt kann das besser als das Christen können.
Wenn ein Zusammenkommen nur noch wie so ein Rockkonzert ist,
wo Bandmusik läuft und wo die emotionalen Sinne, die Gefühle angesprochen werden,
das wird auf Dauer nicht funktionieren.
Das hat man vielleicht eingerichtet, um eben junge Leute zu halten.
Aber junge Leute wissen besser, dass die Welt das besser kann, ein solches Konzert, ein solches Rockkonzert.
Dafür ist ohnehin die Zusammenkunft nicht gegeben.
Ist ja kein Wunder, dass im Neuen Testament in den christlichen Briefen von Musik, von Instrumenten
keine Rede ist, außer von einem Singen aus dem Herzen.
Also wir können uns auf das Äußere konzentrieren und das Innere können wir vergessen.
Ja, wie ist das bei der Weissagung?
Die Kirchen verlieren Leute, weil da über Politik geredet wird,
statt eben die christliche Botschaft, das Evangelium und die Wahrheit zu verkündigen. (00:10:01)
Ist eine Botschaft bei uns da noch vorhanden?
Neuntens, wie ist das mit dem Hirtendienst?
1. Petrus 5, da macht der Apostel Petrus deutlich, wie wichtig dieser Ältestendienst ist.
Wie ist das, wenn einer kaum noch kommt?
Gibt dem einer nach?
Nicht, um mit dem erhobenen Zeigefinger hinter dem Herz zu laufen,
sondern einfach, um dieser Seele zu zeigen, sie liegt an dir.
Gibt es eine Nachfrage im Guten?
Gibt es ein Sich-Kümmern um solche, die nicht mehr kommen?
Oder kommen halt nicht, sind ja eben weltlich geworden, haben eben andere Interessen.
Da kann man ihnen nicht helfen.
Da kommt einem 1, 2, 3, 4, 5 Jahre nicht mehr.
Hat sich vielleicht auch abgemeldet.
Gibt es da noch ein Hirtenherz, was einem solchen hinterhergeht?
Einer solchen Schwester, einem solchen Bruder?
Wie ist das, zehntens, mit Vorbildern?
Sind wir als verantwortliche Brüder am Ort oder darüber hinaus noch Vorbilder?
Kann man sich an uns orientieren?
Oder geben wir auch die unterschiedlichsten Zeichen,
vielleicht auch in der Art und Weise, wie wir miteinander umgehen?
Sind wir Vorbilder?
Kann man auf uns verweisen und sagen, das ist ein Leben, das nach Christus ist?
Elftens, wie ist das mit dem Streit unter Brüdern? (00:11:03)
In Jakobus 4 Vers 2 lesen wir, ihr begehrt und habt nichts.
Ihr mordet und neidet und könnt nichts empfangen.
Ihr streitet und führt Krieg.
Ihr habt nichts, weil ihr nicht bittet.
Krieg, einander fressen und aufessen, wie der Apostel Paulus das im Galaterbrief vorstellt.
Wie ist das mit dem Streit unter Brüdern?
Wenn Streit am Ort ist oder darüber hinaus, dann kann natürlich irgendwie die Pflanze nicht gedeihen.
Wie sollen sich dann jüngere Geschwister wohlfühlen?
Wie können sie sich da zu Hause fühlen?
Und dann vielleicht zwölftens, gibt es noch Gottesfurcht in unserem Leben?
Sind wir als Geschwister, als ältere Geschwister, als Eltern, sind wir noch durch Gottesfurcht geprägt?
Merkt man uns an, dass wir wirklich Ehrfurcht vor dem Herrn und vor seinem Wort haben?
Wie ist unser Leben?
Ist es auf Gott ausgerichtet?
Also ein paar Punkte, die uns zeigen, warum gibt es Niedergang?
Und lasst uns nicht immer auf die anderen schauen.
Lasst uns nicht immer auf die, die weggehen, mit dem Finger zeigen.
Lasst uns den Finger auf uns selbst richten und fragen, wo haben wir versagt? (00:12:01)
Wo versagen wir?
Wo haben wir Verantwortung?
Und nicht so ein bisschen mit einem Mäntelchen, ja, ja, da gibt es natürlich auch Verantwortung,
sondern lasst uns da in das Licht Gottes gehen und uns selbst prüfen, inwiefern wir für die sogenannten Austrittszahlen,
für die zahlenmäßigen Verluste verantwortlich sind.
Das merkt man doch.
Es gibt Orte, wo echtes Leben ist mit dem Herrn Jesus und wo die Geschwister da sind und bleiben und sogar kommen.
Und dann finden wir Orte und natürlich, es gibt den Niedergang, den können wir auch nicht aufhalten.
Wir brauchen nicht einer Illusion hinterherzulaufen, dass es große Erweckungen gibt.
Aber ist das nicht symptomatisch, dass an bestimmten Orten eben dieser Niedergang,
dieser zahlenmäßige Niedergang wirklich immer wieder festzustellen ist und man sagen muss,
es gibt Ursachen dafür, sind wir die Ursachen?
Wie reagieren wir?
Wie Ezra, Ezra 9?
Wie Nehemiah, Nehemiah 9?
Wie Daniel, Daniel 9?
Indem wir uns selbst demütigen, indem wir selbst die Schuld erkennen und anerkennen.
Die drei hatten keine Verantwortung dafür, aber wir haben sie doch.
Und sind wir solche, die wirklich sich demütigen, die das anerkennen, die das bekennen und die das ändern? (00:13:01)
Lasst uns bereit sein, uns so in das Licht des Wortes Gottes zu stellen.