Am: Do, 5. Dezember 2024
Jemand ist eines gewaltsamen Todes gestorben, obwohl die Eltern viel und lang gebetet haben. Waren die Gebete vergeblich? Haben wir etwas falsch gemacht?
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(00:00:00)
In Verbindung mit dieser brutalen Attacke, dem gewaltsamen Tod, wohl Mord auch, an einem
20-Jährigen in Minden, las ich jetzt, dass die Mutter des Opfers dem Fernsehen gegenüber
Folgendes gesagt haben soll.
Wir haben alles versucht, wir haben viel gebetet, wir haben den Pastor gerufen, Freunde sind
in die Kirche gegangen, leider hat es nicht geholfen.
Und diese Fragestellung, dieser Hinweis zeigt mir, dass wir manchmal eine falsche Vorstellung
von Gebet haben, dass wir nicht Gottes Wort wirklich kennen, was Gott uns eigentlich im
Blick auf unser christliches Leben heute zeigen möchte.
Auf der einen Seite gilt, was der Jesus in der sogenannten Bergpredigt in Matthäus 7,
Vers 7 sagt, bittet und es wird euch gegeben werden.
Das heißt, wir dürfen freimütig zu dem Herrn Jesus kommen, dürfen freimütig zu
dem Vater kommen, zu ihm beten und er sagt uns eine Antwort zu, bittet und es wird euch
gegeben werden. (00:01:01)
Auf der anderen Seite leben wir nicht in einer Zeit, die in erster Linie durch Wunder geprägt
ist.
Da sind Gläubige, da sind Christen schwer krank.
Sagt uns Gott nun zu, dass er sie heilen wird, das sagt er nicht.
In Kolosser 1 finden wir eine interessante Bemerkung im Blick auf das Gebet.
Der Apostel Paulus hörte nicht auf, für die Kolosser zu beten und zu bitten.
Das macht deutlich, dass es auch um intensives Gebet ging.
Und zwar sagt er, damit sie gekräftigt sind mit aller Kraft nach der Macht seiner Herrlichkeit.
Das ist also der gesamte Einsatz der göttlichen Kraft und Herrlichkeit und Macht.
Wozu?
Zu allem Ausharren und aller Langmut mit Freuden.
Das heißt, das Ziel dieser Kraft, die Gott gibt und er könnte heilen, er kann heilen
und manchmal tut er das auch, aber das eigentliche Ziel ist, zu allem Ausharren und aller Langmut
mit Freuden.
Das heißt, das was er bewirken möchte ist, dass wir in den manchmal äußerst schwierigen (00:02:03)
Umständen ausharren.
In diesem Fall, das ist ja etwas furchtbares, das wir uns kaum vorstellen können, dass
ein Familienangehöriger von uns Opfer von einer Gewalttat wird, eben bis hin zum Tod,
wie das jetzt gewesen ist.
Dann ist das Gebet, dass Gott uns die Kraft gibt, in einer solchen Lebenssituation an
ihm festzuhalten.
Immer noch zu bedenken, was er in Römer 8 uns vorstellt, derselbe Apostel, der auch
den Kolosserbrief geschrieben hat, in Vers 28.
Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Guten mitwirken, denen, die
nach Vorsatz berufen sind.
Das kann man ja kaum sagen, ist das gut, wenn so jemand Opfer einer Gewalttat wird, das
an sich ist nicht gut.
Aber wir dürfen festhalten, dass alles, was wir erleben, auch erleben müssen, zu unserem
Guten mitwirkt.
Und dass Gott damit einen Plan hat, nicht, dass Gott diese Gewalttat bewirkt hat, im
Gegenteil.
Aber er benutzt das, um uns geistlich auch zu formen, um uns geistlich zu fördern.
Er möchte uns Kraft geben, in dieser Situation an ihm festzuhalten und auszuharren. (00:03:05)
Deshalb dieses Gebet, von dem der Apostel Paulus in Philipper 4 Verse 6 und 7 spricht.
Seid um nichts besorgt, sondern in allem lasst euch gebeten und flehen mit Danksagung eure
Anliegen vor Gott kund werden.
Dass man da Anliegen hat, die man zu Gott bringt, wenn jemand schwer krank ist, jetzt
auch in Folge einer Gewalttat, das ist ja offensichtlich.
Und das sind Sorgen, die berechtigt sind.
Da hat man Sorgen um so jemanden und natürlich dürfen wir beten, dass so jemand wieder gesund
wird.
Aber Gott macht uns überhaupt keine Vorschriften, was wir beten.
Er sagt nur, ich höre, aber wie er hört, das zeigt er eben nicht, das ist in jedem
Fall unterschiedlich.
Und während am Anfang der christlichen Zeit Gott besonders auch durch Wunder, Wunderwirkungen
tätig geworden ist, sogar durch Menschen, die diese Wunderwirkungen bewirkt haben, wie
der Apostel Petrus, wie Stephanus, wie auch der Apostel Paulus, wie auch Philippus, so
haben wir diese Zusage, haben wir diesen Charakter in der Zeit, in der wir leben, totalen Niedergangs (00:04:01)
am Ende der christlichen Zeit absolut nicht, sondern wir haben die Zusage, dass Gott uns
die Kraft gibt oder wie es hier in Philipper 4 dann Vers 7 heißt, und der Friede Gottes,
der allen Verstand übersteigt, wird eure Herzen und euren Sinn bewahren in Christus
Jesus.
Uns wird also nicht Heilung zugesagt, sondern uns wird zugesagt, dass dann der Friede Gottes,
der Friede, den Gott selber genießt, der durch nichts erschüttert werden kann, da kann die
ganze Welt zusammenbrechen, aber Gott selbst wird nicht in irgendeiner Weise in Unruhe
gebracht.
Und diesen Frieden, den er selbst genießt, den gibt er uns.
Nicht die Umstände ändern sich, sondern wir ändern uns in diesen Umständen.
Ja, wir dürfen darauf vertrauen, dass Gott auch heute noch derjenige ist, wie Mose ihn
beschreibt in 2.
Mose 15, ich bin der Herr, der dich heilt, Vers 26, nur dass diese Heilung in der heutigen
Zeit im Allgemeinen nicht eben physischer, körperlicher, medizinischer Natur ist.
Wir reden hier von schwerwiegenden Fällen.
Nochmal, Gott ist genauso kraftvoll und genauso mächtig, wie er das immer gewesen ist.
Er kann das tun. (00:05:01)
Aber in seinem regierenden Handeln tut er das heute im Allgemeinen nicht.
Wir sind ein größeres Zeugnis auch in dieser Welt, auch von Menschen, auch von Gläubigen
übrigens, wenn wir in schwierigsten Lebensumständen ausharren und die Zuversicht, das Vertrauen
eben nicht wegwerfen.
Und genau das gibt Gott.
Lasst uns also ein Bewusstsein, ein nüchternes Bewusstsein haben, es geht nicht darum, es
hat nichts geholfen, es hat nicht irgendetwas gebracht, doch, das hat es.
Und wenn wir beten, dann gibt uns, wenn wir das mit Danksagung tun, Gott wirklich seinen
Frieden.
Und dann können wir ein machtvolles Zeugnis sein, dass wir eben auch in dieser Welt nicht
irgendwie resignieren, nicht aufgeben, nicht enttäuscht sind, wenn einer unserer Lieben
eben nicht gesundet, nicht gesund gemacht wird, sondern wenn er und wir in solchen Umständen
einfach mit Geduld und durch Ausharren geprägt sind.
Und das wollen wir uns wirklich für unsere Herzen merken.
Keiner weiß von uns, was heute oder morgen für Lebensumstände kommen werden, aber was
wir wissen, ist, dass Gott da ist, dass er uns hört, dass er uns auffordert, unbedingt (00:06:01)
auffordert zu ihm zu beten, aber dass die Erhörung unserer Gebete im Allgemeinen ist
eben, dass er uns den Frieden gibt, dass er uns Ausharren gibt und nicht, dass sich die
Lebensumstände ändern.
Lasst uns also da nicht nur nüchtern sein, sondern auch keine falschen Versprechen jemandem
machen, in deinem Fall wird Gott helfen.
Nun, Gott kann helfen und es gibt Fälle, wo Gott auch hilft, aber es ist eben nicht
der Charakter der heutigen Zeit und deshalb wollen wir einfach in Geduld uns üben und
wollen das annehmen, was Gott uns sendet, wollen Vertrauen zu ihm beten und eben auch
mit der offenen Bitte, Herr, wenn das dein Wille ist, dann kannst du eine solche Person
auch wieder gesund machen, aber das überlassen wir dir.
Er wird jedenfalls unsere Herzen ruhig machen und das ist ein gewaltiges, ein gewaltiger
Segen, dass wir als Christen in solchen Umständen, die ein Ungläubiger kaum irgendwie ertragen
kann, dass wir trotzdem zur Ruhe kommen können und auf Gott weiter unsere Zuversicht setzen
können.