Vieles, aber nicht das Eine

Lesezeit: 2 Min.

König Herodes gibt hier ein trauriges Bild ab: Einerseits fühlte er sich zu Johannes dem Täufer hingezogen, weil dieser ein gerechter und heiliger Mann war, aber andererseits nahm er dessen Worte nicht wirklich zu Herzen, sondern ließ sich von seinen Gefühlen und Begierden leiten. Obwohl er Johannes ins Gefängnis geworfen und ihn hatte binden lassen (V. 17), gab er doch acht auf ihn und schützte ihn vor den Nachstellungen anderer (siehe Anmerkung zu „verwahrte ihn“).

Johannes predigte die Taufe der Buße zur Vergebung der Sünden (Mk 1,4; Lk 3,3). Er war ein Mann der offenen und klaren Worte. Gewiss nahm er auch vor Herodes kein Blatt vor den Mund, sondern predigte ihm klar und deutlich die Notwendigkeit der Buße zur Vergebung der Sünden. Offensichtlich trafen die Worte von Johannes das Herz und Gewissen von Herodes, denn wir lesen, dass er vieles tat, wenn er ihn gehört hatte. Was genau er tat, teilt uns der Heilige Geist nicht mit, aber man kann sich des Eindrucks nicht verwehren, dass er vieles tat, um sein Herz abzulenken und sein Gewissen zu beruhigen.

Herodes tat vieles, aber tat er auch das Eine? Offenbar nicht, denn wir lesen nirgendwo, dass er Buße tat und seine Sünden bekannte. Das Viele, das er tat, konnte das Eine nicht ersetzen. Wie sieht es damit bei dir und mir aus? Tust du vielleicht auch vieles, um dem Evangelium von Jesus Christus aus dem Weg zu gehen und dein Gewissen zu beruhigen? Doch das Viele, das du tust, reicht niemals aus, um dich in den Himmel zu bringen. Dazu musst du das Eine tun: An Jesus Christus glauben und Ihn als deinen persönlichen Herrn und Heiland annehmen. Hast du das schon getan?

Aber was Herodes hier tat, hat auch Gläubigen etwas zu sagen. Auch wir tun manchmal vieles, um unser schlechtes Gewissen zu beruhigen – und vermeiden dabei das Eine, das der Herr uns auferlegt hat. Oder hast du noch nie das eine oder andere Gute getan und dabei ausgerechnet das nicht getan, was der Herr dir vor die Füße gelegt hat? Möge der Herr uns allen Gnade schenken, dass wir nicht „vieles“ tun, sondern das Eine, das Er uns zeigt.

Beitrag teilen

Verwandte Artikel

Dieser (Lk 9) Michael Hopp Wer ist "dieser"? Manchmal wird das abschätzig gesagt. Aber Gott spricht auch von "diesem" - von seinem geliebten Sohn! Wer ist Er für Dich? Artikel lesen
Mose, Johannes der Täufer, Paulus – Christus (6): Begräbnis Manuel Seibel Mose, Johannes, Paulus und über und vor allem Christus sind die größten Glaubensmänner, die wir in Gottes Wort finden. Natürlich könnte man noch Abraham und andere nennen. Interessant ist bei denen, die wir vor uns haben, eine Übereinstimmung ... Artikel lesen
Habakuk - Vom "Warum?" zur Anbetung Stefan Drüeke Aus dem suchenden Propheten wird der wartende Prophet. Trotz verschlechterter äußerer Umstände verwandelt sich der wartende Prophet in einen anbetenden Propheten. Das Video zeigt einen göttlichen Weg auf: Für die Lebensumstände wird zu Gott ... Video ansehen
Markus 12,4-12 Manuel Seibel Das Gleichnis vom Weinberg zeigt den bösen Zustand des Volkes Israel, besonders seiner Führer. Diese Leiter erfassten sehr schnell, dass der Herr sie meinte und wollten Ihn töten. Nur die Angst vor dem Volk hielt sie zurück, ihre Mord-Pläne ... Podcast anhören
Markus 12,13-17 Manuel Seibel Nachdem der Herr das Gleichnis vom Weinberg erzählt hat, befinden sich die Führer des Volkes Israel im Aufruhr. Sie sind voller Zorn und wollen Jesus zu Fall bringen. So beginnt eine Serie von Auseinandersetzungen, die ihren Anfang mit der Frage ... Podcast anhören
Johannes der Täufer - der künftige Elia Manuel Seibel "Ich sage euch aber, dass Elia schon gekommen ist, und sie haben ihn nicht erkannt, sondern an ihm getan, was irgend sie wollten. Ebenso wird auch der Sohn des Menschen von ihnen leiden. Da verstanden die Jünger, dass er von Johannes dem Täufer zu ... Artikel lesen