Am: Di, 18. Juni 2024
Wie reagierst Du, wenn Dich jemand auf Pharisäer anspricht? Wenn jemand Dir eine Predigt hält über Pharisäer und Pharisäergeist? Sind wir bereit, uns in dieses Licht stellen zu lassen, um zu prüfen, inwieweit auch in unsrem Leben etwas von dem Geist der Pharisäer vorhanden ist?
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(00:00:00)
Stell dir vor, du bist bei einer Predigt, wo jemand über Pharisäerschaft und über
Pharisäer spricht. Was ist deine Reaktion? Machst du einen Unterschied zwischen Bruder
X und Bruder Y, der zu dir spricht? Natürlich sollen wir ein Urteil haben,
sollen wir urteilsfähig sein, aber haben wir das Recht, wegen eines Boten die
Botschaft irgendwie zu missachten? Einmal kam sogar der König Neko, ein
ungläubiger Mann zu Josia und konnte ihm sagen, Gott hat mir gesagt.
Deshalb müssen wir unglaublich vorsichtig sein, eine Botschaft wegen
eines Boten irgendwie abzulehnen, nur weil uns der Bote vielleicht nicht
gefallen könnte. Machen wir einen Unterschied vielleicht, ob das Bruder X
heute ist oder ob das Bruder Mekintosh gestern gewesen wäre. Stellen wir uns vor,
der wäre heute Abend oder gestern Abend in dem Raum, wo du normalerweise zu den
Zusammenkünften gehst und Bruder Mekintosh würde über Pharisäertum
sprechen. Würdest du das nicht auf dein Herz und Gewissen anwenden, anwenden
lassen? Würdest du dich nicht in das Licht Gottes gestellt fühlen? Das sollten (00:01:01)
wir und das müssen wir. Und wir müssen bereit sein, uns einer Botschaft, die er
sich an unsere Herzen, an unsere Gewissen richtet, die uns vorgestellt wird,
vorurteilsfrei zu stellen. Und wenn es um das Thema Pharisäer geht, müssen wir
doch wohl alle zugeben, dass wir in unseren eigenen Herzen, in unseren eigenen
Gesinnungen schon Aspekte kennengelernt haben oder etwa nicht, die einem Pharisäer
zu eigen sind, wie die Evangelien und die Apostelgeschichte uns das zeigen.
Das große Kennzeichen der Pharisäer ist, zu Gottes Wort hinzuzutun.
Das große Kennzeichen der Sadduzeer ist, von Gottes Wort wegzunehmen. Sie haben
nur die fünf Bücher Mose akzeptiert, nicht die Auferstehung, nicht die Engelwelt
und so weiter. Beide Gefahren können bei uns vorhanden sein und beide Gefahren
können in meinem eigenen Leben vorhanden sein. Ich kann in bestimmten Bereichen
kann ich zu Gottes Wort hinzutun, in bestimmten Bereichen kann ich von Gottes
Wort wegtun. Das heißt, wir müssen uns in das Licht des Wortes Gottes stellen
lassen, was Pharisäer und was Sadduzeer betrifft. Gehen wir mal ein paar Stellen
durch, die wir finden. Natürlich gibt es Stellen über Pharisäer, die ein solches (00:02:03)
Extrem annehmen, dass wir als Gläubige also unter kaum vorstellbaren Umständen
zu solch einer Haltung kommen. Aber viele Stellen sprechen direkt in unser
Leben. Matthäus 9 Vers 11. Der Jesus war dort bei einem Zöllner, bei Matthäus und
aß dann offenbar mit solchen, die Matthäus eingeladen hatte. Da heißt es in
Vers 11, und als die Pharisäer es sahen, sprachen sie zu seinen Jüngern, warum ist
euer Lehrer mit den Zöllnern und Sündern? Was war das Kennzeichen hier? Ein
vorschnelles, ein ungerechtes Urteil. Habe ich noch nie ein vorschnelles, ein
ungerechtes Urteil gefällt? Das ist der Geist der Pharisäer. Kapitel 12 Vers 2.
Als aber die Pharisäer es sahen, dass die Jünger dabei den Kornfelder Herrn
pflückten, sprachen sie zu ihm, zu Herrn Jesus, siehe deine Jünger tun, was am
Sabbat nicht zu tun erlaubt ist. Eigene Gesetze können zur Verurteilung führen.
Hier war das so. Eigene Gesetze, die sich aufgestellt haben. Haben wir, habe ich (00:03:01)
noch nie eigene Gebote, Gesetze eingeführt. Habe ich noch nie auch in dem
Maßstab für andere Punkte mir ausgedacht, überlegt, die vielleicht gut
gemeint sind, die aber über Gottes Wort hinausgehen. Eigene Gesetze und anhand
derer ich eine andere Person beurteile, statt den Herrn sie beurteilen zu lassen,
statt Gottes Wort das beurteilen zu lassen. Kapitel 16 heißt es in Vers 6.
Jesus aber sprach zu ihnen, gebt Acht und hütet euch vor dem Sauerteig der
Pharisäer und Sadduzer. Sauerteig, das ist falsche Lehre. Sind wir alle
automatisch gefeit vor falscher Lehre? Haben wir nicht schon viele Brüder
gesehen, die in eine falsche Richtung gelaufen sind, falsche Lehren verbreitet
haben? Das ist der Sauerteig der Pharisäer. Das kann doch auch mir passieren.
Wir sind doch nicht immun dagegen, als Gläubige abzuweichen, neben das Wort
Gottes zu gehen, falsche Lehre zu bringen über die Person des Herrn Jesus, über das
Werk des Herrn Jesus, über das Glaubensleben, über die Versammlung
Gemeinde Gottes, über die Prophetie, über die Ehe, über die Familie, über welchen (00:04:04)
Bereich auch immer. Sauerteig der Pharisäer. Kann ich mich davon freisprechen?
Kapitel 23 Vers 2. Die Schriftgelehrten und die Pharisäer haben sich auf den
Stuhl Moses gesetzt, sagt der Herr Jesus. Das ist Autorität sich anzumaßen.
Wollen wir nicht manchmal auch gerne Autorität besitzen? Maßen wir uns nicht
manchmal Autorität an? Auch sich mit berühmten Personen der Vergangenheit zu
rühmen. Stuhl Moses. Ist das nicht so, dass ich mich leicht rühmen kann einer
gemeindlichen Vergangenheit, einer Person, die vielleicht in eine solche Art von
Zusammenkommen gegangen ist? Ein Geist der Pharisäer. Vers 3. Alles nun, was
irgend sie euch sagen tut und haltet, aber tut nicht nach ihren Werken, denn
sie sagen es und tun es nicht. Etwas sagen, etwas lehren, aber
selber nicht in vollem Maß das zu tun. Ist solch ein Geist des Pharisäers oder
eine Haltung oder Praxis nicht leicht bei mir vorhanden, dass ich Dinge sage, aber
in Wirklichkeit selber das gar nicht so tue? Vers 4. Sie binden aber schwere und (00:05:01)
schwer zu tragende Lasten zusammen und legen sie auf die Schultern der Menschen.
Sie selbst aber wollen sich nicht mit ihrem Finger bewegen.
Ja, kann ich nicht andere ermahnen und belasten mit irgendwelchen Dingen, selbst
aber herrschen wollen, selbst aber nicht einen Finger krümmen für die Dinge? Da
sind Dinge zu tun in dem örtlichen Zusammenkommen, da sind Dinge zu tun in
der Familie, da sind Dinge zu tun im Glaubensleben, in dem Ältestendienst. Und
ich sage anderen, wie wichtig das ist und mache ihnen das Gewissen schwer, obwohl
sie schon so viel zu tun haben. Ich selbst aber mache gar nichts. Das ist der Geist
der Pharisäer. Alle ihre Werke aber tun sie, um sich vor den Menschen sehen zu
lassen, denn sie machen ihre Gebetsriemen breit und die Quasten
groß und so weiter. Groß sein wollen, sich selbst erhöhen, ist das nicht mein
Fleisch? Möchte ich nicht groß sein vor Menschen, noch schlimmer vor Gläubigen?
Das ist der Geist der Pharisäer. Vers 13. Wehe aber euch, Schriftgelehrte und
Pharisäer, ihr Heuchler, denn ihr verschließt das Reich der Himmel vor
den Menschen, denn ihr geht nicht hinein und noch lasst ihr die
hineingehen, die hineingehen wollen. Da sehen wir, dass das Heuchler waren. (00:06:08)
Das heißt, etwas darstellen, was man nicht ist. Sind wir nicht alle leicht
in der Gefahr, ein Sonntagskristentum zu leben?
Sind wir nicht in Gefahr, am Sonntag ein frommes Gesicht zu machen, aber meine
Realität, was wirklich in meinem Herzen los ist, was in meinem Leben los ist, was in den
Nächten los ist, was vor meinem Computer los ist, was mit meiner Ehe los ist, das
ist weit davon entfernt. Heuchler. Haben wir nicht einen Geist der Heuchler? Auch
manchmal Pharisäertum. Und dann, dass wir verhindern, dass Menschen den Herrn
Jesus finden. Kann ich mein Leben, die Art meines Lebens, die Art meines Umgangs am
Arbeitsplatz, in der Nachbarschaft und so weiter, dazu führen, dass Menschen eben
nicht den Herrn Jesus finden? Wollen wir das uns noch einmal zu Herzen nehmen?
Vers 15. Wehe euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, ihr Heuchler, denn ihr zieht über das
Meer und das trockene Land, um einen Proselyten zu machen, und wenn er es
geworden ist, macht ihr ihn zu einem Sohn der Hölle, doppelt so schlimm wie ihr. (00:07:01)
Suchen wir nicht manchmal eigenen Nachfolger? Vielleicht kann ich in die
Gefahr kommen, mir selbst Nachfolger suchen zu wollen, mich selbst zum Haupt
von solchen zu machen. Vielleicht geben wir das nicht offen zu, aber es ist der
Geist der Pharisäer, selber Anführer einer Gruppe sein zu wollen.
Vers 23. Wehe euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, ihr Heuchler, denn ihr verzehntet die
Minze und den Dill und den Kümmel und habt die wichtigeren Dinge des Gesetzes
beiseite gelassen. Kann es nicht sein, dass wir uns manchmal um Kleinigkeiten
kümmern, aber das Wesentliche, das Große, da sind wir selber ganz ganz weit davon
entfernt, treu zu sein. Aber bestimmte Kleinigkeiten, die uns
wichtig zu sein scheinen, die heben wir auf einen Stand, der völlig unangemessen
ist. Geist der Pharisäer, habe ich nicht sowas manchmal?
Vers 24. Wehe euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, ihr Heuchler, denn ihr reinigt das Äußere des
Bechers und der Schüssel, innen aber sind sie voll von Raub und Unenthaltsamkeit.
Äußerlich kann man ganz fromm sein, innen kann man böse sein, kann man
schlecht sein, kann man unenthaltsam sein, kann man grob sein, kann man (00:08:04)
gewaltsam sein und sogar unrein, wie in Vers 27. Ist das nicht eine Gefahr für
mich, für uns, dass wir nach außen hin wunderbar erscheinen wollen, aber das
was wir in Wirklichkeit tun, was wir denken, was wir wollen, ist ganz ganz
anders? In Markus 3 finden wir dann in Vers 6, also es heißt, und die Pharisäer
gingen sogleich hinaus und hielten mit den Herodianern Rat gegen ihn, wie sie ihn
umbrichten. Mit den Herodianern zusammen, Politik betreiben. Können wir als
Gläubige nicht leicht Politik betreiben, auch in der Versammlung, in der Gemeinde
Gottes, dass wir wie Politiker werden, dass wir Dinge, uns Koalitionen bilden, uns
überlegen, wie man am besten mit den Dingen weiterkommt?
Pharisäergeist, Pharisäergesinnung. Kapitel 7 Vers 5 heißt es dann, und die
Pharisäer und die Schriftgelehrten fragten ihn, warum wandeln deine Jünger
nicht nach der Überlieferung der Ältesten, sondern essen das Brot mit
unreinen Händen? Da denken wir daran, dass man auf
Traditionen bestehen kann. Haben wir das nicht manchmal gemacht? Machen wir das (00:09:01)
nicht vielleicht manchmal auch heute noch, dass Tradition das entscheidende
Maß ist, nach dem wir denken, Pharisäergeist. Dann finden wir im
Lukas-Evangelium, in Kapitel 7, da heißt es in Vers 30, die Pharisäer aber und die
Gesetzgelehrten machten in Bezug auf sich selbst den Ratschluss Gottes
wirkungslos, weil sie sich nicht von ihm taufen ließen.
Das war die Taufe der Buße. Keine Beugung, keine Buße, kein Bewusstsein, dass da
auch verkehrte Wege in meinem Leben vorkommen können, dass ich auf einem
falschen Pfad unterwegs gewesen sein mag und dann beuge ich mich, dann
tue ich nicht Buße, der Geist der Pharisäer. Kapitel 16 Vers 14, da sagt der
Jesus, nein, da heißt es, dies alles aber hörten auch die Pharisäer, die
geldliebend waren. Geldliebe, kennst du das überhaupt nicht, dass du mehr haben
möchtest, als der Herr dir gegeben hat? Dass du irgendwie eine Sehnsucht, eine
Sucht nach Liebe hast, Geldliebe? Geist der Pharisäer, lasst uns das nicht
übersehen. Kapitel 18 Vers 11, der Pharisäer, der da betete im Vergleich zum (00:10:07)
Zöllner, trat hin und betete bei sich selbst so, oh Gott, ich danke dir, dass ich
nicht bin wie die übrigen der Menschen, Räuber, Ungerechte, Ehebrecher oder auch
wie dieser Zöllner. Ist das nicht so, dass wir gerne uns vergleichen, dass wir
hochmütig sind, auf andere herabschauen, uns vergleichen und eben dann
arrogant meinen, so wie der andere, so sind wir nicht. Geist der Pharisäer, ist das
nicht mein Geist manchmal, meine Empfindung, meine Gesinnung? In Apostelschichte 5
finden wir Gamaliel in einer Situation, wo Petrus und Johannes gefangen genommen
wurden und da ist es in Vers 34, es stand aber einer in dem Synedrium auf, ein
Pharisäer mit Namen Gamaliel, ein Gesetzgelehrter, war ja der Lehrer von
Paulus auch, angesehen bei dem ganzen Volk und befahl die Leute, eine kleine
Zeit hinaus zu tun, er sprach zu ihnen, Männer von Israel, seht euch vor, wegen
dieses Menschen, was ihr tun sollt, denn und dann argumentiert er, wie auf (00:11:03)
menschlich-intellektueller Basis. Ist das nicht auch eine Gefahr, dass ich
irgendwie in Gottes Wort gar nicht so genau Bescheid weiß oder ich am Ende
bin mit meiner Begründung und dann versuche ich auf eine menschlich-
intellektuelle Art und Weise, jemanden mundtot zu machen oder jemanden in die
Ecke zu treiben oder irgendeinen Punkt zu machen.
Pharisäergeist, ja, nicht nach Gottes Wort, nicht in Demut auf Gottes Wort
zeigend und wenn ich es eben im Moment nicht kann, dann eben es zunächst einmal
offen zu lassen, sondern zu versuchen mit menschlichem Schafsinn die Dinge zu
klären. Und zum Schluss dann Kapitel 15 Vers 5, da lesen wir, einige aber von
denen aus der Sekte der Pharisäer, die Glaubten, traten auf und sagten, man muss
sich, man muss sie beschneiden und ihnen gebieten, das Gesetz Moses zu halten, das
Gesetz wieder einführen, finden wir im Galaterbrief auch. Stehen wir nicht alle
in Gefahr, irgendwie gesetzlich zu werden? An Gesetzen kann man sich leichter
festhalten. An Gesetzen kann man irgendwie, wie man meint, Fortschritt bei
sich messen. Da kann man sagen, das habe ich doch nicht schlecht gemacht, das habe (00:12:01)
ich gut gemacht, da muss Gott mir doch jetzt wohlgesonnen sein, Gesetz wieder
einführen, gesetzlich zu sein. Das ist eine Gefahr, die nicht nur
existiert, sondern der viele, viele Christen anheim gefallen sind und eine
solche Gesinnung oder eine solche Haken, der ist auch in meinem Fleisch. Mein
Fleisch will genau das. Es will Gesetze haben, um zu zeigen, das habe ich doch gut
geschafft und dann muss Gott doch positiv reagieren. Gesetz wieder einführen,
Pharisäergeist. Wir haben uns einige Punkte angeguckt. Das heißt, wenn du, wenn ich
höre, dass über das Thema Pharisäer, Pharisäertum, Pharisäergeist gesprochen
wird, dann bin ich angesprochen, dann sollten wir uns angesprochen fühlen,
dann sollten wir uns in das Licht Gottes stellen, beziehungsweise stellen lassen
und prüfen, inwieweit wir auch da Korrekturbedarf haben. Sind wir
wirklich korrekturbereit? Sind wir solche, die zugeben, wenn ein solcher Geist da ist,
um es zu bekennen, um darüber Buße zu tun, zu trauern und umzukehren?
Es lohnt sich auch in dieser Weise, sich in das Licht Gottes zu stellen, denn auf (00:13:03)
diese Weise lernen wir Gottes Gedanken und auf diese Weise, indem wir diese
einzelnen Stellen in Gottes Wort dann auch prüfen, werden wir ein verändertes
Leben führen, ein Leben, das den Herrn ehrt.