Das Leben in einer ungläubigen Welt

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In Apostelgeschichte 27 wird von dem Schiffbruch berichtet, der Paulus und 275 andere auf die Insel Malta verschlug. Dort verbrachten sie drei Monate und warteten auf günstiges Seewetter. Nach Apostelgeschichte 28,11 sollte die Reise nach Rom nunmehr auf einem anderen Schiff fortgesetzt werden.

Dieses Schiff hatte, wie üblich, eine Galionsfigur, ein geschnitztes Bild am Bug und wahrscheinlich auch am Heck des Schiffes. Sie diente sowohl als Zierde als auch als Ausdruck religiöser Hingabe. Die „Zwillingsbrüder“, Castor und Pollux, waren griechische Gottheiten, die für gute Winde, ruhige See und gute Segelbedingungen verantwortlich waren.

Da der Heimathafen des Schiffes Alexandria in Ägypten war, eine Hochburg der griechischen Kultur seit der Gründung der Stadt durch Alexander den Großen, war ein solches Symbol nicht ungewöhnlich. Und was sollte Paulus tun? Alle anderen gingen an Bord eines Schiffes, das schon durch sein Aussehen den Glauben an diese falschen Götter verkündete.

Sollte Paulus sich weigern mitzufahren? Sollte er die Seetüchtigkeit des Schiffes ablehnen, weil es für einen Götzendiener gebaut wurde? Sollte er ein anderes Schiff verlangen, weil die Zwillingsbrüder seinem Glauben widersprachen?

Solche Fragen scheinen Paulus nicht beunruhigt zu haben. Für ihn war das Schiff lediglich ein Transportmittel, und seine Anwesenheit an Bord hatte nichts mit den Ursprüngen seiner Konstruktion zu tun.

Für den Gläubigen in einer ungläubigen Welt wird es viele solcher Fälle geben. Wir brauchen zwar Unterscheidungsvermögen (vgl. 1. Korinther 10,27-30). Aber wir müssen uns von diesen Dingen nicht beunruhigen lassen.

Können wir für einen vulgären Mann arbeiten, Lebensmittel von einer sündigen Frau kaufen oder mit einem Bus fahren, der von einem Atheisten gefahren wird? Wir können!

Sogar die Wochentage und Monate des Jahres wurden nach verschiedenen falschen Göttern benannt! Aber nichts von alledem ist an sich schon verunreinigend. Stattdessen segeln wir durch eine ungläubige Welt und tragen das Licht Christi in die Finsternis.

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