Wie mächtig sind eigentlich unsere Gebete?


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(00:00:00) Ein ehemaliger Bundesliga-Fußballprofi hat sich als Gläubiger, darf ich mal sagen, geoutet. Hat deutlich gemacht, dass er ein Gläubiger ist. Das hat er auch früher schon getan. Und jetzt hat er die traurige Erfahrung, er ist noch gar nicht so alt, 27 Jahre, spielt in den USA, dass seine Frau an Krebs erkrankt ist. Und was tut er? Er ruft die Menschen in aller Welt auf, für seine Frau zu beten. Brüder und Schwestern in aller Welt hat er aufgerufen, für seine an Krebs erkrankte Ehefrau zu beten. Und wir können verstehen, dass jemand, der in Not ist, sich darüber freut, dass man für ihn, für seine Frau, für Heilung betet. Und das ist auch natürlich so. Und daran wollen wir festhalten. Wenn wir erkranken, dann dürfen wir zu dem Herrn kommen und dann dürfen wir dafür beten, dürfen wir auch unseren Freunden davon sagen. Das ist schon beeindruckend. Dieser ehemalige Fußballprofi, Bundesligaprofi muss ich sagen, der jetzt eben in Amerika spielt, er nennt die Bibel als Leitfaden für das ganze Leben. (00:01:05) Er hatte auch in der Spektrum vor einiger Zeit einen Artikel geschrieben, eine Andacht geschrieben, die mit den Worten endete, setzen wir unser ganzes Vertrauen allein auf Jesus. Er ist der einzige Retter. Das wollen wir festhalten und das ist wirklich vorbildlich. Das ist beeindruckend. Warum greife ich das auf, dieses Thema? Deshalb, weil man manchmal auch heute hört, je mehr Beter, je intensiver gebetet wird, umso eher finden wir eine Gebetserhöhung. Und da wollen wir Folgendes bedenken. Erstens, ja, Gott ruft auf zu Gebet. Und das ist gut. Das wollen wir uns zu Herzen nehmen. Wir wollen beten. Ich nehme den Brief an die Epheser. Das ist der Brief, der uns in die höchsten Höhen führt. Und gerade dieser Brief zeigt uns, jetzt nicht in ausführlicher Weise, das finden wir vielleicht in anderen Briefen mehr beschrieben, aber wie wichtig, wie wertvoll das Gebet ist. Paulus nennt das Gebet als einen Teil der Waffenrüstung. (00:02:03) Epheser 6 Vers 18: "Zu aller Zeit betend mit allem Gebet und flehen in dem Geist. Und hierzu wachend in allem anhalten und flehen für alle Heiligen". Das heißt wunderbar, das Gebet ist wirklich ein Teil der Waffenrüstung, damit wir eben die himmlischen Segnungen wirklich genießen und in ihrem Genuss bleiben. Und ich erweitere das jetzt mal, weil das durch die anderen Briefe deutlich gemacht wird. Es ist ein Kennzeichen des Glaubenslebens, ein Kennzeichen des Gläubigen, dass er betet, dass er intensiv betet, dass er täglich betet, dass er viel betet. Das ist ein Merkmal seines Lebens, wie man gesagt hat, das Atmen der Seele. Wunderbar. Dazu wollen wir uns gegenseitig ermutigen. Wir brauchen das Gebet. Wir wollen unbedingt beten. Zweitens, Gottes Wort zeigt uns auch das Gebet füreinander. Und das finden wir jetzt in Epheser 6 Vers 19. Er sagt: "betend mit allem Gebet und flehen und für mich, damit mir Rede verliehen werde im Auftun meines Mundes" und so weiter. Hier geht es natürlich um die Predigt des Evangeliums. Aber an anderer Stelle finden wir durchaus, dass wir eben auch füreinander in dem Sinn (00:03:04) beten dürfen, dass es uns gut geht, geistlich gut geht. Und Johannes zum Beispiel hatte durchaus auf dem Herzen, nicht nur, dass es der Seele seines Empfängers wohl ging, sondern auch, dass es ihm gesundheitlich, äußerlich wohl ging. Da dürfen wir, da sollen wir füreinander beten. Das brauchen wir nicht nur auf die Familie zu beschränken, das dürfen wir füreinander tun. Und das ist etwas sehr Segensreiches, wenn wir in einem örtlichen Zusammenkommen, wir voneinander ein Stück weit wissen, auch wie es uns geht, damit wir gut füreinander beten können, dass wir einsichtsvoll füreinander beten können und dass wir nicht so jeder seine verschlossene Tür hat, jeder steht vor seinem Herrn und wir wollen niemandem irgendetwas aufdrängen. Aber es ist etwas Schönes. Auch in diesen Fragen Gemeinschaft haben zu können und füreinander beten zu dürfen. Man hört schon mal, drittens, diesen Ausdruck, das Gebet bewegt Gottes Arm. Eine interessante Formulierung, ich weiß nicht, wo sie herkommt. Und die große Frage ist, finden wir das in Gottes Wort oder wo finden wir das in Gottes Wort? (00:04:01) Das Gebet ist ein ganz wichtiges Instrument in der Beziehung des Menschen zu Gott. Der Herr Jesus hat mit dem Vater gebetet, aber lasst uns nie denken, wir könnten Gottes Arm bewegen. Gott ist ein liebevoller Vater. Jesus hat das in seinem Leben deutlich gemacht, in der sogenannten Bergpredigt zum Beispiel auch. Wir müssen Gott nicht irgendwie aufrütteln, wir müssen Gott nicht anstoßen. Gott ist freigebig. Gott freut sich über das Gebet, aber Gott handelt aus eigenen, darf ich das sagen, Motiven, Gott handelt aus eigenem Antrieb, er ist Liebe, er ist Licht und von daher handelt er. Viertens, wir sollten nicht denken, das gibt Gottes Wort überhaupt nicht her, je mehr, je öfter, je intensiver einer oder mehrere beten, desto eher wird das Gebet erhört. Das genau ist eine gesetzliche Haltung. Es wird viel über Gesetzlichkeit gesprochen, aber das ist das. Zum meinen, weil ich etwas tue, deshalb wird dann Gott handeln, weil ich faste, deshalb (00:05:03) wird Gott. Nein, das hat mit Fasten oder mit Beten in dem Sinne nichts zu tun, sondern wir lesen gerade in Jakobus 5, wo es um Gebet geht. Jakobus 5 Vers 16: "bekennt nun einander die Sünden und betet füreinander, damit ihr geheilt werdet. Das inbrünstige Gebet eines Gerechten vermag viel". Da steht nicht das inbrünstige Gebet von der ganzen Versammlung, obwohl die Versammlung für Petrus gebetet hat und Gott hat das erhört. Da steht auch nicht das inbrünstige Gebet von vielen hingebungsvollen Christen, sondern das inbrünstige Gebet eines Gerechten. Wir brauchen also nicht auf Mengen zu schauen. Wir müssen nicht, wir sollten geradezu nicht meinen, je mehr beten, dadurch erhört Gott eher. Das ist, weil wir mehr sind, weil wir länger beten, weil wir eine Nacht beten, weil wir dies oder jenes tun, weil wir so intensiv beten, weil wir auf den Knien beten, deshalb hört Gott. Nein, Gott möchte gerne handeln und erfreut sich über das Gebet und das inbrünstige (00:06:06) Gebet eines Gerechten vermag viel. Da sehen wir schon, dass es unterschiedliche Arten von Gebet gibt und das inbrünstige Gebet, das inbrünstige Flehen ist etwas, was Gott wohlgefällt, aber da brauchen wir nicht auf Zahlen oder sonst etwas zu sehen. Deshalb stellt sich die Frage, ich gehe noch mal auf diese Andacht ein, setzen wir unser ganzes Vertrauen allein auf Jesus, er ist der einzige Retter, worauf setzen wir unser Vertrauen eigentlich? Auf die Fähigkeit unseres Gebetes, auf die Länge unseres Gebetes oder auf den Herrn? Seht ihr, wenn wir meinen, wenn jetzt die ganze Welt für mich, für meine Frau betet, dann wird Gott hören, dann setzen wir unser Vertrauen nicht auf den Herrn, sondern auf unsere Gebetsfähigkeit, auf die Menge der Menschen. Wenn wir unser Vertrauen auf den Herrn setzen, dann beten wir zu ihm, denn dadurch drücken wir dieses Vertrauen aus, aber überlassen alles ihm. Und meine nicht durch bestimmte Mechanismen, durch bestimmte Formalien, eben wie Anzahl von Leuten, Länge der Gebete und so weiter, irgendetwas zu erreichen, sondern allein dadurch, (00:07:04) dass der Herr eben alles in der Hand hat und wenn es seinem Willen entspricht, dann wird er eingreifen, dann wird er handeln, obwohl das in der heutigen Zeit die Ausnahme ist, dass Gott heute nicht heilt, wir wollen nicht auf Ärzte vertrauen, wir wollen nicht auf unser Gebet vertrauen, wir wollen auf den Herrn vertrauen, im Allgemeinen gibt er heute Kraft zum Ausharren, nicht Kraft ein Wunder zu vollbringen, aber er kann das tun und er tut das auch heute und wir dürfen sicher sein, dass er, wenn das seinen Wegen entspricht, wie wir das so ausdrücken, wenn das seiner Regierung entspricht, dann wird er das tun und dafür dürfen wir auch beten, immer unter dem Vorbehalt, dass es nach seiner Weisheit, nach seinem Willen ist, aber lasst uns unser Vertrauen nicht auf Ärzte setzen, lasst uns unser Vertrauen nicht auf das Gebet setzen, sondern lasst uns das Vertrauen auf den Herrn setzen und dann wird er wohl handeln, so oder so. Wunderbar, dass wir das Gebet geschenkt bekommen haben, aber lasst uns das Gebet nicht missbrauchen, lasst es uns nicht falsch anwenden, sondern lasst es uns in dem rechten Kontext lassen, (00:08:01) dann wird es zu unserem Segen sein, dann wird es zum Segen derer sein, für die wir beten und dann wird es vor allen Dingen zur Verherrlichung Gottes sein.
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