Christus - der Bräutigam (1. Mo 2,24)


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(00:00:00) Es ist etwas sehr Eindrückliches, dass wir bereits im Alten Testament Bilder, Vorbilder finden auf Christus und seine Versammlung. Wir wissen, dass die Versammlung, die Gemeinde Gottes, im Alten Testament an sich nicht vorkommt und auch nicht gelehrt wird. Epheser 3 und andere Stellen machen sehr deutlich, dass es sich um ein Geheimnis handelt, also um etwas, was im Alten Testament verborgen war und erst im Neuen Testament, letztlich erst durch die Apostel, besonders durch den Apostel Paulus, offenbart worden ist. Und doch finden wir Vorbilder auf Christus und auf die Versammlung und gerade auf diese Beziehung. Wir finden in 1. Mose 2 Vers 24, darum wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und seiner Frau anhangen und sie werden ein Fleisch sein. Dieser Vers beginnt mit darum, was war geschehen? Gott, der Herr, hatte einen tiefen Schlaf über den Menschen, über Adam, fallen lassen, er hatte aus seinem Körper eine Rippe genommen und aus dieser Rippe Eva, die Frau, gemacht. Und dann sagt Adam, diese ist nun Gebein von meinen Gebeinen und Fleisch von meinem Fleisch. (00:01:05) Diese soll Menin heißen, denn vom Mann ist diese genommen. Das heißt, Eva, die Frau, sie wird ja hier noch nicht Eva genannt, erst später durch Adam, ist dadurch gekennzeichnet, dass sie aus Adam genommen war, dass ihr sogar physisches Dasein letztlich ein Teil von Adam war und dann zu einer ganz neuen Person geschaffen, gemacht worden ist. Genau das gilt für die Versammlung. Die Versammlung ist aus Christus entnommen. Die Versammlung existiert nicht ohne Christus. Nur dadurch, dass Christus in diesen tiefen Schlaf gefallen ist, gibt es die Versammlung Gottes. Und sie ist damit von ihrem Wesen, von ihrem Charakter untrennbar mit Christus verbunden. Nur dadurch, dass Christus da ist, gibt es die Versammlung. Die Versammlung gibt es nicht ohne Christus. Adam und Eva sind geschaffen worden als Menschen, da war Christus noch nicht auf dieser Erde. Aber die Versammlung gehört nicht zu dieser ersten Schöpfung, diese Versammlung gehört zu Christus. Christus ist überhaupt nicht geschöpft, er ist der Schöpfer, aber Christus ist durch (00:02:04) den Tod und seine Auferstehung und in der Auferstehung ist er der Anfang der neuen Schöpfung und deshalb ist auch die Versammlung Gottes, ist sie Teil der neuen Schöpfung, gehört sie zu der neuen Schöpfung oder wie jemand mal gesagt hat, ist das Meisterwerk Gottes der neuen Schöpfung. Christus ist in der Auferstehung der Anfang der neuen Schöpfung, die Versammlung ist aus Christus entstanden und gehört untrennbar mit Christus, ist untrennbar mit Christus verbunden, so wie eben hier Eva aus ihm entnommen worden ist. So ist die Versammlung eben nicht, die Gemeinde Gottes ist eben nicht eine Sammlung von Sündern, auch nicht eine Sammlung von erlösten Sündern, sondern sie ist dem Charakter nach von Christus. Wir werden das bei anderer Gelegenheit vielleicht einmal sehen, dass auch Abraham für Isaac eben nicht irgendwie jemanden aus den Nationen genommen hat, aus irgendeinem Volk und ihn zu seiner Familie gemacht hat, sondern Rebekah sollte, oder diejenige Person, die Ehefrau (00:03:02) von Isaac werden sollte, sollte ausdrücklich aus Abrahams Volk kommen und so finden wir, dass die Versammlung eben nicht irgendwie eine veränderte Sünderschaft, ein Sündervolk ist, sondern sie gehört zu Christus, sie ist aus Christus genommen. Sie besteht aus solchen, die eben vollständig von Christus sind. Und deshalb heißt es hier, darum wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen. Wir verbinden das mit der Ehe, natürlich. Das kann sich ja nicht auf Adam an sich beziehen, denn Adam konnte nicht Vater und Mutter verlassen. Das bezieht sich auf alle nachkommenden Generationen. Und es ist eben dieses wunderbare Vorbild auf Christus, und zwar auf Christus in Verbindung mit seiner Versammlung, mit seiner Gemeinde. Wir lesen in Epheser 5 Vers 30, denn wir, die Gläubigen, die zur Versammlung Gottes gehören, sind Glieder seines Leibes, von seinem Fleisch und von seinen Gebeinen. Das macht nochmal deutlich, dass die Versammlung eben nicht irgendwie aus einem anderen Ursprung kommt, dass sie nicht einen anderen Ursprung hat, sondern dass sie aus Christus kommt. (00:04:05) Deswegen heißt es in 5 Vers 31, wird ein Mann den Vater und die Mutter verlassen und seiner Frau anhangen, und die zwei werden ein Fleisch sein. Man könnte sagen, Doppelpunkt, dieses Geheimnis ist groß, das ist schon ein großes Geheimnis im Blick auf einen Menschen, der eine Frau heiratet, der seine Eltern verlässt und eine Frau heiratet. Aber es ist noch beeindruckender, noch bewegender, ich sage es aber in Bezug auf Christus und auf die Versammlung. Was für ein Wunder der Gnade Gottes, dass sich Christus seiner Frau angehängt hat. Ein Mensch wird Vater und Mutter verlassen. Ist das nicht in einem höchsten Maß für Christus wahr? Er ist aus dem Himmel gekommen. Er ist derjenige, der sich entäußert hat, der die göttliche Herrlichkeit des Himmels hinter sich gelassen hat. Nicht hat er hinter sich gelassen, Gott zu sein. Er ist immer Gott und er bleibt immer Gott, der ewige Gott. Aber er hat sich dieser äußeren Herrlichkeit, die ihm zustand, die er besaß, der hat er (00:05:03) sich entäußert und ist Mensch geworden, um seiner Frau anzuhangen. Wir wissen, dass er sterben musste, auch das wird hier in diesen Versen in Epheser 5 vorgestellt. Aber hier geht es darum, dass er sich untrennbar mit seiner Frau, mit der Braut, mit der Versammlung der Gemeinde Gottes verbunden hat und die zwei werden ein Fleisch sein. Das heißt, Christus ist in dieser Verbindung mit seiner Versammlung, mit seiner Braut, mit seiner himmlischen Braut, mit ihr zusammen verbunden, ein ganz neuer Mensch geworden. So wie das in Epheser 1 ja auch in herrlicher Weise ausgedrückt wird, dass Gott alles seinen Füßen, den Füßen des Herrn Jesus Vers 22 unterworfen hat und ihn als Haupt über alles der Versammlung gegeben hat. Christus ist das Haupt über alles, über alles, was Gott gemacht hat, aber es heißt nicht über die Versammlung, sondern er ist der Versammlung gegeben. Er hat sich der Versammlung angehängt. Ja, er ist ihr gegeben. (00:06:01) Von wem? Von Gott, von dem Vater. Die sein Leib ist, sie ist sein Leib, sie ist also untrennbar mit ihm verbunden. Das ist natürlich jetzt nicht die Verbindung von Braut und Bräutigam, sondern von Haupt und Leib. Sie ist sein Leib, die Fülle dessen, der alles in allem erfüllt. Sie ist seine Vervollständigung, das ist ja gewaltig, das können wir nur mit Ehrfurcht sagen, seine Vervollständigung im Blick auf ihn als Menschen natürlich nur, wobei er immer derjenige ist, der alles in allem erfüllt. So sehen wir, dass Christus bereit war, die himmlische Herrlichkeit als Mensch, sich dieser Herrlichkeit zu äußern, sie gewissermaßen hinter sich zu lassen. So kann er sagen, Vater, verherrliche mich mit dieser Herrlichkeit bei dir, die ich hatte ehe die Welt war. Und das zeigt, dass er wirklich als Mensch hier auf dieser Erde lebte, nicht in der Herrlichkeit, obwohl er, wie das in Johannes 3 heißt, zugleich in der Herrlichkeit war, zugleich in dem Schoß des Vaters immer gewesen und immer geblieben ist. Aber hier heißt es, er hat Vater und Mutter verlassen und seine Frau sich anhangen lassen, (00:07:04) und die zwei werden ein Fleisch sein. Was für eine wunderbare Verbindung. Haben wir das verdient? Nein, haben wir nicht. Aber hier geht es nicht um Sünder, wie gesagt, sondern hier geht es um solche, die aus Christus geschaffen sind und die jetzt untrennbar mit ihm ein Fleisch sind, mit ihm verbunden. Das gilt nicht hier für uns persönlich, sondern für die Versammlung Gottes gemeinschaftlich. Sie ist untrennbar mit Christus ein Fleisch. Christus und die Versammlung, das eine oder der eine und die andere sind nicht ohne einander denkbar. Sie gehören untrennbar und in Ewigkeit zusammen. Das ist für uns unfassbar, dass sich Christus so an seine Versammlung, so an die Erlösten, an die Gläubigen bindet, dass es keinen Weg mehr gibt ohne sie. Deshalb wird er auch die Herrschaft, Epheser 1, nicht ohne seine Versammlung antreten. Er ist eben untrennbar mit ihr verbunden und möchte untrennbar mit ihr verbunden sein. Warum? Weil er sie liebt. Weil er sie mit göttlicher Liebe lebt und diese göttliche Liebe bewiesen hat in seiner (00:08:02) Hingabe für die Versammlung. Auch da steht also Christus wieder und Christus allein vor unseren Herzen und wir sind beeindruckt, wenn wir diese Herrlichkeit vor uns haben. Und obwohl wir mit ihm verbunden sind, seine Braut, bleiben wir doch zugleich persönlich seine Erlösten und Fallenden und sein Herzen anbetend vor ihm nieder.
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Artikelreihe: Christus im Alten Testament (1. Mose)

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