
Der Gehorsam des Glaubens
Zuerst müssen wir erkennen, dass der großartige Grundsatz, auf dessen Grundlage Abraham handelte, der Grundsatz des Glaubens ist. Es ist offensichtlich, dass er, nachdem er die eine Welt verlassen und die andere noch nicht in Besitz genommen hat, nichts für das natürliche Auge besaß. Nicht, dass er diese Welt nicht gesehen hätte. Aber das, was er sah, sah er im Glauben. Daher lesen wir: „Durch Glauben war Abram, als er gerufen wurde, gehorsam, auszuziehen an den Ort, den er zum Erbteil empfangen sollte“, und: „Durch Glauben hielt er sich auf in dem Land der Verheißung“, und: „Diese alle sind im Glauben gestorben“ (Heb 11,8.9.13).
Der Weg des Glaubens
Zweitens wurden Abraham und diejenigen, die mit ihm gingen, nachdem sie auf den Ruf Gottes auf dem Grundsatz des Glaubens gehört hatten, „Fremdlinge und Beisassen“. Der Heilige Geist sagt von ihnen im Neuen Testament: „Sie bekannten, dass sie Fremdlinge und ohne Bürgerrecht auf der Erde seien“ (Heb 11,13). Das sehen wir sehr deutlich in dem Bericht über Abraham. In Haran wurde Abraham, wie wir gesehen haben, für eine Zeit aufgehalten. Dort lesen wir, dass er dort wohnte (1. Mo 11,31). Nachdem er dann in das Land Kanaan gekommen ist, lesen wir: „Und er schlug sein Zelt auf“ (1. Mo 12,8). Das tat er als jemand, der keinen sicheren Wohnplatz dort besaß. Wir lesen sogar weiter, dass Abraham das Land durchzog (Vers 6). Als ein Ausländer besaß er in dieser Welt nichts als ein Zelt. Als ein Pilger (Beisasse) durchlief er das Land hin zu einer anderen Welt.
Das Teil des Glaubens
Drittens lernen wir, was Abraham auf diesem Weg des Wanderers aufrecht erhielt. Uns wird gesagt: „Und der Herr erschien Abram und sprach: Deiner Nachkommenschaft will ich dieses Land geben“ (1. Mo 12,7). Bedenke diese beiden Dinge gut:
- Zweimal lesen wir: „Der Herr erschien“ ihm.
- Das Land wird ihm als ein künftiger Besitz vorgestellt.
Abraham sieht den König in seiner Schönheit und das Land, das weit entfernt ist. Er führt seine Reise als ein Ausländer und als ein Wanderer im Licht der Herrlichkeit des Gottes durch, der ihn berufen hat, und im Licht des Landes, dem er entgegen ging. So lesen wir im Neuen Testament: „Denn er erwartete die Stadt, die Grundlagen hat“, und: Er trachtete „nach einem besseren, das ist himmlischen“ Land (Heb 11,10.16).
Auch bei uns ist das nicht anders. Nur, wenn wir Christus selbst in seiner Herrlichkeit vor uns haben und den Segen der himmlischen Heimat, der wir entgegen gehen, werden wir wenigstens in kleinem Maß den Charakter von Fremdlingen und Wanderern tragen. Es ist nicht genug, die Lehre des Christus und den Himmel, der vor uns am Ende der Reise liegt zu kennen. Wir müssen wie der Apostel in unserem Herzen den Wunsch haben: „Um ihn zu erkennen“, und: „Ich jage ihm aber nach, ob ich es auch ergreifen möge, indem ich auch von Christus Jesus ergriffen bin“ (Phil 3,10.13).
Quelle: bibelpraxis.de/a7912.html
