Ich kenne nichts, was meine Gedanken jemals so in Erstaunen versetzt hat wie diese Offenbarung des „ICH BIN“. Oder der Gedanke daran, dass Jesus wirklich sagen konnte: „ICH BIN“.
Die Verbindung dieser (für den Menschen) nicht zusammenzubringenden Möglichkeiten und die wunderbare Verknüpfung, in der alle Epochen Gottes auf Ihn hinauslaufen und in Ihm erfüllt werden, während Er doch wahrhaftig Gott bleibt. Und doch konnte Er darin sagen: „der Sohn des Menschen, der im Himmel ist.“
Wie ist es offenkundig, dass nichts als die Gabe des Glaubens die Wahrheit in der Person Jesu je auch nur im Geringsten verstehen oder erkennen konnte! Zugleich wurde jede Seele durch die Vollkommenheit der Offenbarung Gottes im Fleisch unter die größte Verantwortung gestellt, ob sie diese Offenbarung als das wahre Wort Gottes, ja Gott sichtbar in der Liebe, verwerfen würde. Aber die klare und durchdringende Tatsache des „ICH BIN“, das allumfassende Wort, das alles in sich birgt, muss sofort jede Kontroverse beenden. Wir müssen Gegner sein oder uns vor dem Thron Gottes beugen. Wir müssen in Ehrfurcht vor Jesus stehen. Mit Recht fordert Er uns auf: „Küsst den Sohn!“ (Ps 2,12).
O Jesus, Jesus, was für eine Art von Unterordnung ist das, die wir vor Dir haben sollten? Wir haben mit dem Ohr von Dir gehört, aber jetzt, wo unser Auge Dich sieht, verabscheuen wir uns.
Oh, kann das wahr sein? Können wir das in Jesus sehen? Haben wir es gesehen? Niemand kann es von sich aus erkennen. Es ist die Wahrheit, die nur in Ihm zu finden ist. Sicherlich würden wir Berge versetzen, wenn wir das glauben würden. Und doch ist es eine einfache Wahrheit.
Verweile darin, meine Seele! Jesus, den du kennst, dieser Fremde in der Welt unter den Seinen, war „ICH BIN“. Hast du es geglaubt? Doch jetzt wirst du es glauben! Aber du kennst Jesus. Von nun an soll ich für alles andere tot sein. Ich bin in der Tat unfähig, mich zu äußern: Ich lese mit Jesus, spreche mit Ihm und beobachte Ihn auf seinen Wegen, ein Diener, und siehe, Er, ja Er ist „ICH BIN“, mit dem ich bin, dessen Wege ich beurteile, dessen Gnade ich anbete.
Oh, es ist die Vereinigung dieser beiden Dinge, der Mensch, der von der Welt verworfene Mensch, den ich jetzt mit vollkommener Zuneigung anschaue. Seht, das ist die Gegenwart Gottes. Oh, wie tief entlarvt sie die Gedanken, Erfahrungen, Urteile und Vorstellungen der Menschen! Die Vollkommenheit Gottes steht dort, Gott, der von den Menschen abgelehnt wird. Was kann da noch mithalten, was kann da noch einen Platz haben? Das soll meine Erfahrung sein. Ehre sei Gott, dem Höchsten. Amen.
Entnommen aus: Notes and Comments über Johannes 8.
Quelle: bibelpraxis.de/a7890.html