Am: Do, 31. Oktober 2024
In einer international vernetzten Welt ist es nicht unüblich, eine Zeit oder auch den Rest des (Arbeits-) Lebens im Ausland zu verbringen. Das allerdings hat Folgen für die ganze Familie, auch für die Kinder. Es geht dabei nicht nur um Missionare, sondern um Entscheidungen, die beispielsweise mit dem beruflichen Fortkommen zu tun haben. Da muss einiges bedacht werden ...
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(00:00:00)
Vor einiger Zeit las ich einen Artikel in einer Tageszeitung, wo man sich mit der Frage
auseinandersetzt, was es eigentlich für Kinder bedeutet, wenn die Familie ins Ausland auswandert.
Anscheinend ist das ein neuer Trend.
Seit 2016 verlassen jedes Jahr zwischen 250.000 und 300.000 Familien mit deutscher Staatsbürgerschaft
die Bundesrepublik Deutschland.
Und im Jahr 2022 lag die Zahl nach Angaben des Statistischen Bundesamtes sogar bei rund
270.000.
Das macht deutlich, dass es immer wieder Familien gibt, die aus Deutschland auswandern
und zwar nicht nur eine Einzelperson oder ein Ehepaar, sondern ganze Familien mit Kindern.
Nun wissen wir, dass das zu biblischen Zeiten auch der Fall war.
Natürlich im Auftrag Gottes und durch Gott selbst ausgelöst, lesen wir zum Beispiel
in 1.
Mose 12, dass der Herr zu Abram gesprochen hatte, geh aus deinem Land und aus deiner
Verwandtschaft und aus dem Haus deines Vaters in das Land, das ich dir zeigen werde.
Wir haben da also einen direkten Auftrag, den Gott Abram gibt und wo er ihn natürlich
dann auch unterstützt in dieser Zeit.
Man fragt sich zunächst einmal, was es für Motive gibt, ins Ausland zu gehen. (00:01:05)
Und in dem Artikel geht es natürlich zunächst darum, dass es berufliche Gründe geben kann.
Ich nenne das mal unter dem Ausdruck Karriere.
Unter Karrieregesichtspunkten, was bei uns Christengläubigen ja wohl in erster Linie
die des Mannes ist.
Selbst wenn die Frau arbeitet, was ja leider immer mehr vorkommt, zum Teil auch nicht zu
verhindern ist in manchen Großstädten, wo es derart teure Wohnungen nur zur Verfügung
gibt, dass vielleicht manche Ehepaare und Familien gar nicht wissen, wie sie das Geld
zusammenschaffen sollen, ohne dass die Frau arbeitet.
Wobei man auch da fragen muss, ist das wirklich notwendig?
Wir kennen Familien, wo sie aus, wie soll man sagen, aus historischen Gründen in Großstädten
wohnen, die sehr, sehr teuer sind, wie zum Beispiel Paris, wo die Frau trotzdem nicht
gearbeitet hat und man sich eben zufrieden gezeigt hat mit der Situation, in der man
ist, in bescheidenen Verhältnissen.
Aber manchmal ist das so.
Aber jedenfalls die Gründe, ins Ausland zu gehen, dürften ja wohl eher bei dem Mann liegen.
Karrieregründe. (00:02:01)
Zweitens gibt es in letzter Zeit immer mehr auch die Gründe, dass man meint, die bessere
Welt dort kennenzulernen.
Gerade in der Corona-Zeit gab es eine ganze Anzahl von christlichen Gemeinschaften, wo
viele nach Südamerika ausgewandert sind, weil sie meinten, dort würde nicht so ein,
wie soll man sagen, Humbug getrieben, was Corona betrifft.
Und damit ist verbunden der Gedanke, dort in diesen Ländern würde die Welt besser
sein.
Wir wissen genau, das ist einfach Unfug.
Die Welt ist überall böse.
Die Merkmale des Bösen zeigen sich natürlich sehr unterschiedlich.
Aber wer meint, er könnte hier der bösen Welt entfliehen und könnte an anderer Stelle
dann in einer besseren Welt aufwachen, der wird einmal aufwachen müssen.
Wir sehen, dass er vom Regen in die Traufe gekommen ist, denn die Welt ist überall böse.
Die Welt ist überall unter der Herrschaft des Teufels und die Regierungen, selbst wenn
sie in anderen Ländern nicht solche unmoralischen Gesetze erlassen wie in Deutschland, sind
genauso Teil des Systems des Teufels, Teil des Systems dieser Welt.
Und da gibt es keine Hoffnung, dass man irgendwie in einem anderen Land besser aufwacht. (00:03:02)
Das ist die Illusion und die nimmt uns Gott dann relativ schnell.
Manchmal dauert es eine Zeit, bis man aufwacht.
Jedenfalls sollte keiner meinen, es gäbe irgendwo eine bessere Welt und unsere Kinder
würden irgendwo besser geschützt.
Ich kann mich nur daran erinnern, was die Eltern von Mose taten, dass sie ihr Kind in
ein Kästchen taten.
Das ist der entscheidende Punkt.
Die Welt ist überall gleich.
Entscheidend ist, ob wir mit Christus leben, ob der Herr Jesus unser Leben bestimmt, ob
wir unsere Kinder ihm anvertrauen, ob er sozusagen der Schutz für unsere Kinder ist.
Wir selbst können selbst in der scheinbar besten Welt unsere Kinder nicht bewahren.
Drittes Ziel, drittes Motiv, ins Ausland zu gehen, kann natürlich sein das Geld.
Dass man da mehr verdient.
Also jetzt nicht einfach die Karriere als solcher im Mittelpunkt stellt, sondern auch das Geld,
das an anderer Stelle dann vielleicht irgendwie mehr fließt und mehr Möglichkeiten gibt
für eine Familie.
Das vierte Motiv, die Welt, die Umwelt, also die Schöpfung ist schöner.
Und das ist ja unbestreitbar, dass es Flecken auf dieser Erde gibt, wo die Schöpfung in
einer anderen Weise erstrahlt, als das in Deutschland der Fall sein kann, jedenfalls
in Großstädten. (00:04:01)
Fünftes Motiv, dass man zur Familie zieht.
Gerade wenn ein Ehepaar aus verschiedenen Ländern stammt ursprünglich, dann kann das
natürlich sein, dass man irgendwie in die Nähe der Eltern zieht oder wenn die Eltern
selber ausgewandert sind und man irgendwie nicht alleine in einer bestimmten Region bleiben
möchte, sondern gerne eine Anbindung an Eltern oder Großeltern oder Schwiegereltern haben
möchte.
Sechstens kann es natürlich auch das Motiv geben, dass ich in ein Land gehe, wo es weniger
Gläubige gibt, weniger Christen gibt und ich mit meinem Beruf, also wo ich beruflich
ganz normal tätig bin, denn das ist ja unsere Aufgabe, das ist die Aufgabe von uns Christen,
dass wir im Beruf dem Herrn dienen, Kolosser 3, dass man da eine Aufgabe sieht, die sich
sehr gut mit dem Beruf verbinden lässt.
Ich weiß beispielsweise von Gläubigen, die viel im Ausland unterwegs gewesen sind, die
jetzt ihren Wohnsitz dort nicht hinversetzt haben, die aber auf diese Art und Weise dem
Herrn dort inmitten der Geschwister oder auch von Ungläubigen dann in besonderer Weise
einen Dienst tun konnten über ihren irdischen Beruf hinaus. (00:05:03)
Und da gibt es natürlich siebtens das Motiv noch, dass man in die Mission gehen möchte,
dass man ins Ausland geht, weil man dort inmitten von Ungläubigen oder inmitten von Gläubigen
dem Herrn in besonderer Weise dienen möchte, in dem man dann auch den Beruf hier in Deutschland
aufgibt, den irdischen Beruf und dann sozusagen ganz in einem geistlichen Beruf aufgeht.
Es ist interessant, gerade bei dieser letzten Entscheidung, dass die Rückkehr dann oft aus
irdischen Gründen passiert.
Das heißt, man gibt an und vielleicht ist das ja auch so, dass man aus geistlichen Gründen
ins Ausland geht, dass man in die Mission geht, warum man dann zurückkommt, in zum Beispiel
heißen Sommerzeiten oder wegen der Kinder, denn wenn die Kinder dann älter werden, hat
man ja oft das Problem, dass sich die Frage von Schule und Ausbildung stellt und dann
sind die Rückkehrgründe, sind irdische Gründe, die Gründe, die man angibt jedenfalls, wenn
man ins Ausland geht, sind dann geistliche Gründe.
Das ist gerade in der Mission natürlich von Bedeutung, weil die Kinder im Ausland großen (00:06:02)
Herausforderungen ausgesetzt sind.
Das ist einmal die Sprache.
Nun, Kinder lernen Sprachen relativ schnell.
Das ist zweitens, dass es dort weniger Ausbildungsmöglichkeiten gibt, jedenfalls nicht dem Standard, den wir
in Deutschland gewohnt sind und sich die Frage stellt, was machen die Kinder, sind sie in
dieser neuen Kultur, sind sie wirklich heimisch geworden oder sind sie immer noch eigentlich
Ausländer, die sich als Fremde fühlen?
Dann ist nicht zu übersehen, dass drittens die Kinder dort in einer gewissen Blase leben.
Oft sind das ja Länder, die auch mit großen Gefahren verbunden sind und so müssen sie
in einem sehr geschützten Bereich leben, wo sie letztlich mit der Welt in ihren äußeren
Kennzeichen so nicht in vollem Maß konfrontiert sind.
Ein Kind, das in Deutschland in die Schule geht, im Ausland aber vielleicht mit Homeschooling
betreut wird.
Ein Kind, was in Deutschland normal auch auf der Straße unterwegs ist, was dort aber vielleicht
in einem angezäunten Bereich ist und dadurch eben einen doch gewissen übermäßigen Schutz
hat.
Und wenn dann das Kind in einem älteren Alter, wenn es also eine jugendliche Person ist oder (00:07:03)
noch älter, zurückkommt, auf einmal von heute auf morgen mit der Welt konfrontiert
wird.
Und das ist eine gewaltige Herausforderung, weil es sich vielleicht gar nicht gewappnet
ist, nicht gelernt hat, so Schritt für Schritt die Herausforderungen und die Anfeindungen
der Welt zu ertragen.
Und deshalb kommen auch immer wieder solche Kinder dann als Erwachsene, wenn sie zurückkommen
unter ganz besondere Herausforderungen, Gefahren und tun sich besonders schwer, wenn sie zurückkommen
und auf einmal von 0 auf 100 mit der Welt konfrontiert werden.
Natürlich, die Welt ist in unseren Herzen, das Fleisch, diese alte Natur, die wir noch
haben.
Aber es ist doch noch etwas anderes, auch von außen mit allen Angeboten dieser Welt
vertraut gemacht zu werden.
Und dann letzter Punkt, in der Mission stehen Kinder oft längere Jahre im Mittelpunkt.
Natürlich, die Familie kommt aus einem Land, wo mehr Geld oft ist als in dem eigenen, in
dem dort dann verfügbaren Land und sie stehen im Mittelpunkt, sie sind anders, sie sind
Kinder der Missionare, man möchte mit den Missionaren gut stehen, Freundschaften haben
ja oft dann ein ganz anderes Motiv, als man das vielleicht ursprünglich denkt. (00:08:02)
Und dann, wenn sie zurückkommen, dann stehen sie nicht mehr im Mittelpunkt und dann ändert
sich die Lage total von heute auf morgen und damit können manche auch nicht so leicht
umgehen.
Das führt eben zu Herausforderungen, über die man nachdenken muss.
Überhaupt, wenn es um die Frage der Mission geht, ist es ja interessant, wenn man sich
1. Korinther 9 anschaut, was dort der Apostel Paulus sagt im Blick auf Missionare, auf Brüder,
die im Dienst für den Herrn stehen.
Da heißt es in 1. Korinther 9 Vers 5, haben wir etwa nicht das Recht, eine Schwester als
Frau mit uns zu führen, wie auch die übrigen Apostel und die Brüder des Herrn und Kephas?
Das heißt, es wird ausdrücklich gesagt, dass ein Bruder, ein Diener im Werk des Herrn
mit seiner Frau reisen, ich sage einmal, auch ins Ausland gehen kann, unterwegs sein
kann.
Interessant ist, dass von Kindern keine Rede ist.
Wir finden überhaupt, soweit ich das übersehen kann im Neuen Testament, auch in der Apostelgeschichte,
nicht, dass Brüder mit ihren Familien durch die Gegend reisen, sondern dass es die Brüder (00:09:03)
sind und der Apostel weist ausdrücklich darauf hin, dass sie das Recht haben, auch ihre Frauen
mitzunehmen.
Auch damals wird es wohl Familien gegeben haben mit Kindern, aber da ist weder im Blick
auf die Mission noch im Blick auf die Reisen die Rede von.
Das gibt natürlich Anlass, auch über diese Frage weiter nachzudenken.
Noch ein Wort zu den Herausforderungen, mit denen Familien im Ausland, zunächst mal
unabhängig davon, ob sie aus beruflichen oder sonstigen Gründen dorthin gehen oder
nicht.
Dabei haben diese Gründe natürlich die Motive, ganz unterschiedliche Gewichtungen, das ist
völlig klar.
Wegen der Karriere ins Ausland zu gehen, das ist mit großen Gefahren verbunden.
Da haben wir bestimmt keine Zusage des Herrn, dass er unsere Familien, unsere Kinder auch
beschützt oder wenn das um des Geldes wegen ist.
Eine bessere Welt haben wir schon gesehen, die gibt es nicht.
Die führt eher zu neuen, unerwarteten Herausforderungen, mit denen man nicht rechnet und auf die man
eben nicht eingestellt ist, während man die Herausforderungen, die es in Deutschland gibt,
natürlich schon ein Stück weit kennt.
Herausforderungen sind zum Beispiel Einsamkeit in dem Land.
Das darf man gar nicht unterschätzen. (00:10:02)
Auf einmal ist man allein.
Man muss neue Kontakte knüpfen, man muss neue Menschen kennenlernen und gerade wenn das
eine Kultur ist, die man so nicht kennt, dann kann das ganz schnell zur Einsamkeit
führen und dann kann man nicht erwarten, dass andere diese Einsamkeit füllen, auch
nicht aus Deutschland heraus sich immer darum kümmern, denn man selber hat diese Entscheidung
getroffen, dass wir auch in Familien in Deutschland natürlich diesen Auftrag haben, diese Liebe
zu erweisen, weil wir immer schuldig sind, Liebe zu erweisen und weil der Herr das auch
von uns erwarten kann, ist das eine, aber wir als Familien, die ins Ausland gehen, wir
haben kein Recht, so etwas zu erwarten.
Eine zweite Herausforderung ist, das ist nun mal jetzt rein historisch bedingt, dass der
Weg, der Fahrweg, der Anfahrweg zu den Zusammenkünften der Gläubigen oft viel, viel weiter ist und
es viel schwieriger ist, dort ein Zusammenkommen dann zu finden, wo man hingeht, was im Namen
des Herrn auf der Grundlage der Schrift zusammenkommt, dessen sollte man sich bewusst sein.
Das muss nicht so sein, das kann auch ganz um die Ecke sein, das kann ja sogar an dem
eigenen Ort dann vielleicht irgendwann stattfinden, aber zunächst mal haben viele damit zu kämpfen, (00:11:01)
dass in vielen Ländern deutlich weniger Zusammenkommen im Namen des Herrn sind und
solche, die es sind, dann auch oftmals viel kleiner sind.
Also besteht dann die Gefahr, dass man sich einer Gemeinde einem Zusammenkommen anschließt,
das nicht auf der Grundlage der Schrift ist und da braucht es uns nicht zu wundern, wenn
das Folgen bei unseren Kindern hat.
Ich weiß gar nicht, ob Geschwister an dem Ort, von dem jemand ausgeht, übrigens auch
Missionare, mal nachfragt, wo sie eigentlich zusammenkommen, ob das eigentlich auf der
Grundlage der Schrift ist, ob man jetzt irgendwas Eigenes aufgemacht hat, in Unabhängigkeit
vielleicht, ob man sich vielleicht irgendwelchen christlichen Gemeinden anschließt.
Auch wir, die wir dem Herrn dienen wollen, ob in Deutschland oder außerhalb, haben ja
nicht irgendwie eine Freiheit, das nach unseren eigenen Vorstellungen zu tun oder in Unabhängigkeit
oder uns irgendeiner christlichen Gruppe anzuschließen, mag sie noch scheinbar so bibeltreu sein, wenn
wir nicht mit ihr in praktischer Gemeinschaft am Tisch des Herrn sind.
Haben wir eigentlich Angst, da mal nachzufragen, auch bei solchen, die als Missionare unterwegs
sind oder tun wir das?
Das ist eine Verantwortung, die natürlich verantwortliche Brüder am Ort haben.
Dritte Herausforderung, die Anbindung an die Familie löst sich auf.
Man hört immer wieder, das ist auch in diesem Artikel deutlich, dass wichtige Bindungen (00:12:04)
aufgelöst werden, dass auf einmal Großvater und Großmutter nicht mehr die Sprache verstehen,
die die Kinder sprechen und dadurch auch keine Kontakte mehr richtig pflegen können, weil
die Sprachbarriere auf einmal aufkommt.
Das wäre natürlich schade und ist für die Kinder auch ein Problem, aber auch für uns
als Erwachsene ist das ein Problem.
Natürlich gilt, wer Vater und Mutter mehr liebt als mich, ist meiner nicht würdig.
Der Herr geht vor, wenn es solche Motive sind, wenn es wirklich der Auftrag des Herrn ist.
Aber Sprache ist ein Punkt, aber überhaupt die Beziehungen sind natürlich vom Ausland
aus weniger auch dann praktikabel und ich habe schon über Einsamkeit gesprochen, das
kommt eben, diese Bindungen, die der Herr uns in der Schöpfungsordnung hineingestellt
hat, werden eben herausfordernder.
Natürlich gibt es im Ausland ganz andere Gefahren, das fängt an in der Tierwelt, je
nachdem wo man ist, die mit Gefahren verbunden ist, aber auch natürlich ist die Gewalttätigkeit
in manchen Ländern viel, viel größer als in Deutschland und man muss sich nicht wundern,
dass man damit natürlich zu tun hat.
Das weiß man ja auch, wenn man ins Ausland geht oder auch wenn man in die Mission geht, (00:13:04)
muss man sich darauf einstellen und man kann nicht alles vorhersehen, aber man muss damit
rechnen und das sollte einem, jedenfalls von dem Grundsatz her, sollte einem vorher klar
sein, sodass man damit umgehen kann und nicht dadurch erschüttert wird.
Fünftens habe ich schon gesprochen über den Sonderstatus, den man vielleicht hat im Ausland
und der zu größeren Herausforderungen führen kann.
Sechstens, es gibt die Arbeit oft, die dann im Mittelpunkt steht, dass man noch länger
weg ist von zu Hause, dass man noch mehr tut und dass dann die übrige Familie eben ein
Stück weit wahrlosen kann, beziehungsweise kein Oberhaupt, also kein Vater als Verantwortlichen,
der wirklich präsent ist, der vor Ort ist.
Wenn das Geld im Mittelpunkt steht, wenn die Karriere im Mittelpunkt steht, dann wird die
Familie sich früher oder später schneller auflösen, das ist uns, denke ich, allen klar.
Das führt siebtens dann dazu, dass die Ehe natürlich auch in Gefahr steht.
Ich habe immer wieder erlebt, auch im seelsorgerlichen Bereich, dass dann Ehefrauen oder auch Ehefrauen (00:14:01)
dann auf einmal einsamer werden und das mit Gefahren verbunden ist.
Dass wenn ein Mann stärker im Beruf tätig ist, er natürlich noch stärker Beziehungen
auch in dem beruflichen Bereich hat und wenn das im Ausland eben auch dort Frauen sind,
die Führungspositionen haben, die dann auf einmal attraktiv werden, mit denen man mehr
zusammen ist als mit dem eigenen Ehepartner, mit der eigenen Ehefrau, dann ist das mit
Gefahren verbunden.
Das kann ja niemand übersehen.
Das sehen wir dann von Deutschland aus nicht und wenn die Gemeinde, die das zusammenkommen,
weiter weg ist, dann fällt das da auch nicht auf und dann können auf einmal sündige Beziehungen
entstehen und leider ist das auch geschehen.
Tja und die Kinder, die sind dadurch dann oftmals, weil sie einsam sind, weil sie keine
aus Kontakten rausgerissen worden sind, sind dann stärker mit ihren Schulkameraden, mit
ihren Studienkollegen verbunden und sind viel schneller in der Welt.
Das muss nicht so sein, ich sage nur, es ist eine Herausforderung, mit der man sich einfach
stellen muss, mit der man rechnen muss und da kann, gerade im letzten Punkt, kann uns
Lott nur eine Warnung sein in Erstemose 19, das muss ja nicht in diese Unmoral hineingehen,
aber wir sehen, wie er seine Familie, wie Lott seine Familie verloren hat, weil er in (00:15:05)
der Welt sich wiedergefunden hat und das ist natürlich eine gewaltige Herausforderung,
wenn man aus anderen als geistlichen Gründen ins Ausland geht, dass man ganz schnell seine
Familie verlieren kann und wo sind dann die Kinder?
Das führt manchmal zu großem Elend und man wacht auf und stellt fest, es war kein guter
Schritt.
Natürlich, wenn ich das unter Gesichtspunkten mache, wie Josa uns das vorstellt in Josa
24,15, ich aber und mein Haus, wir wollen dem Herrn dienen, das kann man in Deutschland,
das kann man genauso im Ausland, wenn das wirklich die Prämisse ist, wenn das nicht
ein vorgeschobener, nicht ein scheinbar geistlicher Grund ist, sondern die Realität, dann wird
der Herr das auch segnen.
Oder wie wir das in Erste Korinther 16,15 lesen über Stephanas, ihr kennt das Haus des Stephanas,
dass es der Erstling von Achaia ist und dass sie sich selbst den Heiligen zum Dienst verordnet
haben.
Wenn das nicht nur unser Motiv ist, sondern wenn wir das auch in dieser Hinsicht verwirklichen,
dann spielt es letztlich keine Rolle, ob wir das in Deutschland oder außerhalb von Deutschland
machen.
Wir sind in der Hand des Herrn und wenn wir ihm folgen wollen, wenn wir ihm dienen wollen (00:16:02)
und wenn das wirklich unser Herz erfüllt, dann werden das unsere Kinder merken und das
werden unsere Kinder mitmachen.
Oft können die Kinder das gar nicht entscheiden, es wird für sie entschieden und das ist natürlich
auch eine Herausforderung, dass sie dann mit Entscheidungen leben müssen, die sie vielleicht
nicht so getroffen hätten.
Aber das ist natürlich auch im normalen Leben der Fall, sie entscheiden nicht, sondern wir
als Eltern.
Und insofern wollen wir das vor dem Herrn tun, wollen nicht mit Misstrauen anderen gegenüber,
auch Familien, die sich aus unterschiedlichen Gründen für das Ausland entscheiden, wollen
nicht mit Misstrauen auf sie sehen, wollen aber die Realität sehen und wollen auch realistisch
bleiben und nüchtern besonnen auch im Blick auf solche Entscheidungen.